Der Sachsenaufstand und der Gang nach Canossa

Cleopatra

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Hallo. Nachdem ihr mir so toll bei der Literatursuche geholfen habt, habe ich erstmal die Zeit genutzt mich ausführlich mit dem Themen Sachsenaufstand und Brunos Buch vom Sachsenkrieg beschäftigt. Jedoch fehlen mir immernoch einige Verbindungen?

Heinrich IV. hat zwar 1075 die Sachsen bei Homburg an der Unstet besiegt (berichtet Bruno), doch einige Autoren der Sekundärliteratur erwähnen, dass der Kampf gegen die Sachsen damit nicht beendet war.

Ich frage mich jetzt, spielen sie auf die Einsetzung Rudolfs von SChwaben und auf den Konflikt Heinrichs IV mit Papst Gregor VII. (Gang nach Canossa) an?
Sollte man bei dem Konflikt mit den Sachsen von einem Bürgerkrieg sprechen, wenn man nach der Definition von Wikipedia urteilt?
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerkrieg
Ich hoffe meine Gedanken sind nicht zu wirsch :rotwerd:
 
Der Konflikt in Sachsen schwelte schon sehr lange und brach endgültig 1071 aus, mit dem Aufstand der Sachsen unter Führung von Magnus Billung und Otto von Northeim. Die Kämpfe verliefen wechselhaft und endeten mit einem Erfolg der Aufständischen. Heinrich mußte Burgen schleifen etc. Allerdings kämpften unter Otto von Northeim einige weiter, die dann 1075 bei Homburg besiegt wurden. Der Konflikt zwischen Heinrich und den Sachsen basierte auf der starken Stellung einiger Adelsgeschlechter, so z.B. Billunger und Northeimer, die sie unter den Ottonen, die sich eher um Italien kümmerten erlangt hatten. Die Wiederheranziehung von Königsgut brachte diese Häuser gegen Heinrich auf.
Die Schwächung Heinrichs durch Canossa und Gegenkönig ließen die unterlegenen wieder Erstarken.
Die Frage nach einem Bürgerkrieg halzte ich für relativ unwichtig. Da Sachsen Teil des Reiches war kann man den Konflikt sicher so bezeichnen, vor allem aber auch, wenn man bedenkt, daß nicht alle Sachsen im Aufstand waren und Teile Heinrich unterstützten.
 
Ach, was deine Frage nach einer Karte angeht. Karten über Sachsen um 1000 gibt es in jedem Atlas. Allerdings geben sie nur die äussere Grenze wieder. Eine Gaueinteilung findet man bei Kaemling, Werner, Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987. (ISBN 3-923722-25-7). Die genaue Einteilung ist aber dennoch strittig. Es ist aber besser als gar keine. Das Problem bei diesen Karten ist halt, daß zu dieser Zeit keine Territorialstaaten bestanden. Selbst im kleinsten Dorf konnten unterschiedliche Adelsgeschlechter Rechte besitzen. Uns, die wir in Nationalstaaten denken, fällt es meist schwierig dies nachzuvollziehen.
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast genau die Dinge zusammen gefasst, die in meinem Referat fürd Hauptseminar eine Rolle spielen werden.
Allerdings werde ich vom Sachsenaufstand sprechen, denn dieser Begriff ist meines Erachtens nach der treffenste Begriff.
 
Hallo Cleopatra,
die angehängte Karte findest du in dem Buch "Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier" von Hans K. Schulze (aus der Reihe Siedler Deutsche Geschichte, sollte eigentlich in jeder Bibliothek zu finden sein). Ich hoffe, dass du nach dem vergrößern noch was erkennst, 100 kb sind für eine Grafik ja nicht gerade üppig :still:
 

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