der Todesstrahl des Dr. Hans Ehrhardt?

pelzer

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Grüezi

Im August 1961 tauchte in Sarnen (Kanton Obwalden) ein „Dr. Hans Ehrhardt“ aus Deutschland auf. Er war Physiker und experimentierte mit einer Strahlenkanone, die einen Todesstrahl aussandte. Der Dr. Hans Ehrhardt hiess in Wiklichkeit Hans Engelke und behauptete während des Krieges zusammen mit Wernher von Braun in der Rüstungsindustrie des Dritten Reiches geforscht zu haben.

Nach Krieg entwickelte er einer Strahlenkanone, die "im Frieden Kranke heilen und im Kriege Feinde töten" könne. Ein Plasmastrahl aus einem Hohlspiegel soll 30‘000km weit wirken und eine gewaltige Zerstörungskraft haben. Bei einem Versuch soll er auf eine Entfernung von zwölf Kilometern binnen Sekunden anderthalb Meter Gletscherschnee wegschmolzen haben.

Im Sommer 1961 erschien dann in einer Regionalzeitung ein Foto des "Todesstrahl" über Sarnen. Die Bevölkerung reklamierte und die Behörden hoben daraufhin die Aufenthaltsbewilligung für Dr. Hans Ehrhardt (Hans Engelke), seine Frau Ilse und die vier Kinder auf. In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1961 verliess der Strahlenmagier Sarnen fluchtartig...

1962 publizierte Ehrhardt das Buch „Der neue Weg“.

siehe auch: DER SPIEGEL 30/1963


Wer weiss etwas über diesen „Dr. Hans Ehrhardt“?
Wo kommt der her?
Was machte er während des Krieges?
Was nach seiner Zeit in der schweiz?


Gruss Pelzer


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Foto erweckt bei mir Assoziationen zu den modernen Laserstrahlen, die in den letzten Jahren allerorten den Nachthimmel "verschmutzen" und gerne bei Stadtfesten und sonstigen Anlässen eingesetzt werden.
 
Kennt denn niemand den „Dr. Hans Ehrhardt“?
Oder sein Buch „Der neue Weg“? :weinen:

Mich würde es sehr interessieren, was sich damals in meiner Heimat abspielte.


Gruss Pelzer


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Kennt denn niemand den „Dr. Hans Ehrhardt“?
Oder sein Buch „Der neue Weg“?

Man kann nicht jeden Spinner kennen...:winke:

Aber Du hast den Detektiv in mir geweckt! In dem zitierten Spiegel-Artikel wird in einem Nebensatz die DDR-Vergangenheit von H.E. erwähnt. Es gab dort tatsächlich einen Mann dieses Namens, der sich als Comic-Schreiber betätigte (vgl. Amazon.de: Ehrhardt, - Kinder- & Jugendbcher: Bcher). Es handelte sich um eine Zeitschriften-Serie "MOSAIK", zu der es seit einiger Zeit auch ein Wiki gibt (Hauptseite - MosaPedia).

Bei der Schrift "Der neue Weg" muss es sich nicht um ein Buch handeln; jedenfalls ist im KVK keines mit diesem Autor und Titel verzeichnet.
 
Man kann nicht jeden Spinner kennen...:winke:

Aber Du hast den Detektiv in mir geweckt! In dem zitierten Spiegel-Artikel wird in einem Nebensatz die DDR-Vergangenheit von H.E. erwähnt. Es gab dort tatsächlich einen Mann dieses Namens, der sich als Comic-Schreiber betätigte (vgl. Amazon.de: Ehrhardt, - Kinder- & Jugendbcher: Bcher). Es handelte sich um eine Zeitschriften-Serie "MOSAIK", zu der es seit einiger Zeit auch ein Wiki gibt (Hauptseite - MosaPedia).

Bei der Schrift "Der neue Weg" muss es sich nicht um ein Buch handeln; jedenfalls ist im KVK keines mit diesem Autor und Titel verzeichnet.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Mosaik-Ehrhardt, der laut MosaPedia von 1960 bis 63 Chefredakteur der Mosaik war, identisch sein soll mit diesem seltsamen Spinner. Das paßt schon mal zeitlich gar nicht. Außerdem ist ein Name wie Hans Ehrhardt bestimmt nicht gerade selten gewesen. ;-)
 
Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Mosaik-Ehrhardt, der laut MosaPedia von 1960 bis 63 Chefredakteur der Mosaik war, identisch sein soll mit diesem seltsamen Spinner. Das paßt schon mal zeitlich gar nicht. Außerdem ist ein Name wie Hans Ehrhardt bestimmt nicht gerade selten gewesen. ;-)


Geht mir auch so.

Vielleicht noch der Hinweis, dass diese Gestalten in den 40ern/50ern so selten nicht waren. Ein Großteil der "Reichsflugscheiben-" und "Neuschwabenland-Märchen" geht darauf zurück. kwschaefer hat hier auch mal darauf hingewiesen, dass deutsche Piloten und Techniker den alliierten Befragern gar manchen Bären aufgebunden haben.
 
Der Spinner (Hans Ehrhardt) hiess in Wiklichkeit ja auch Hans Engelke...

Das mit der DDR war nur sonne Idee von mir...

Aber die Schrift "Der neue Weg" wurde bei Ebay in D und in A angeboten (Auszug):
Sachbücher Ratgeber, Antiquarische Bücher, Modelleisenbahn bei eBay. Melden Sie sich ... DER NEUE WEG,Dr. Hans Ehrhardt (Hans Engelke) A4-Heft ...
search.ebay.de/der-dr_W0QQfsooZ2QQfsopZ3QQsascsZ1
http://av.rds.yahoo.com/_ylt=A0geul...dt+%22der+neue+weg%22+domain%3Asearch.ebay.de
 
Per PN erhalten (vielen Dank!):

"...aber das gezeigte Bild erinnert eher an einen kleinen Flakscheinwerfer als einen Laser, der Lichtstrahl fächert zuweit auf."

Würde doch einiges erklären, ich kann mir auch nicht vorstellen, wie da einer ohne Kapital zu der Zeit mit Laser rumexperimentieren könnte:
Laser ? Wikipedia

Also: vermutlich Reichsflugscheiben-Schublade.
 
Per PN erhalten (vielen Dank!):

"...aber das gezeigte Bild erinnert eher an einen kleinen Flakscheinwerfer als einen Laser, der Lichtstrahl fächert zuweit auf."

Würde doch einiges erklären, ich kann mir auch nicht vorstellen, wie da einer ohne Kapital zu der Zeit mit Laser rumexperimentieren könnte:
Laser ? Wikipedia

Also: vermutlich Reichsflugscheiben-Schublade.
Nein, das Bild ist schon echt - ich kenne den Fotografen persöhnlich. Natürlich wirds kein "Todesstrahl" gewesen sein, eher ein starker Scheinwerfer...

Der Ehrhardt liess damals die Fotos machen, weil er vom Militär Gelder für die Entwicklung seine Strahlenkanone wollte. Anfänglich zeigten die Armee auch Interesse, bis dann das Gerücht aufkam, dass sie einem Hochstapler auf den Leim gegangen seien! Deswegen wurde dem Ehrhardt dann auch nahegelegt, sich andernorts niederzulassen.


Gruss Pelzer


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Er ist also dein Vater?!
scharf kombiniert - aber leider völlig falsch. Der Fotograf hat den "Todesstrahl" aus etwa 3km Entfernung fotografiert. Da wo der Strahl herkommt, wohnte damals der Ehrhardt. (Wäre es nicht so finster, täte man auf dem Foto möglicherweise sogar den Ehrhardt beim todesstrahlen sehen können. Winzigklein; aber unglaublich TÖTLICH... :D )

Dieses Bild vom "Todesstrahl" erschien damals in der Zeitung. Und es brachte damals das Fass zum überlaufen. Die Bevölkerung bekam es nun mit der Angst zu tun. Bis dahin hielten sie den Deutschen für einen Spinner. Als dann aber der "Todesstrahl" eines Nachts wirklich zu sehen war, war man sich nicht mehr so sicher. Vielleicht hat der Ehrhardt wirklich etwas ganz Ungeheuerliches erfunden - und das könnte gefährlich sein. Man muss sich vor Augen halten, damals wurden viele neue Technologien entwickelt; Laser, Atomkraft, Raumfahrt, Staubsauger usw. Da war plötzlich vieles machbar, was bisher für unmöglich gehalten wurde.


Gruss Pelzer


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, damals wurden viele neue Technologien entwickelt; Laser, Atomkraft, Raumfahrt, Staubsauger usw. Da war plötzlich vieles machbar, was bisher für unmöglich gehalten wurde.
Gruss Pelzer

Also bitte,
damals (1962) hat meine Mutter nun doch längst einen Staubsauger gehabt.
Es ist mir zu blöd jetzt dem Staubsauger nachzugoogeln.

Aber wetten, dass der netto 50 Jahre früher erfunden und verkauft wurde.
 
Also bitte,
damals (1962) hat meine Mutter nun doch längst einen Staubsauger gehabt.
Es ist mir zu blöd jetzt dem Staubsauger nachzugoogeln.

Aber wetten, dass der netto 50 Jahre früher erfunden und verkauft wurde.

Mehr sogar. Der erste funktionierende und in Serie hergestellte Staubsauger wurde 1868 von Ives W. McGaffey gebaut.

Pelzer meint aber den "Todesstaubsauger" des perfiden Dr. Engelke. Der hat auf große Entfernungen ganze Bomberflotten vom Himmel gesogen und hielt zugleich die Strassen von Zermatt sauber.
:pfeif:
 
Aber Spass beiseite, solche Typen gab es damals mehrfach. Ein gewisser Ronald Richter überzeugte Peron in Argentinien ein Labor für Kernforschung zwecks Energiegewinnung durch Fusion (kein Fehler) zu erzielen.

Das Projekt verschluckte Millionen ohne greifbare Ergebnisse.

Huemul Project - Wikipedia, the free encyclopedia

Zu selben Zeit holte man sich jedoch auch Leute mit fundierten Wissen wie z.B. Kurt Tank der damals einen Düsenjäger für die Argentinische Luftwaffe entwarf und baute:

FMA IAe 33 Pulqui II - Wikipedia, the free encyclopedia

Davor hatte es schon ein anderes Modell von Emile Devoitine gegeben (Pulqui I).

Das war damals fast so revolutionär wie die "Todesstrahlen" für die es wohl auch tatsächlich verschiedene Forschungen gab.
 
Harry Grindell Matthews behauptete in den 20.ern einen "Death Ray" entwickelt zu haben. Ob es nur Humbug war oder er eventuell einen Elektromagnetischen Puls auslöste (er stoppte damit angeblich Motoren und brachte Lampen auf Entfernung zum leuchten) wird man wohl nie Wissen. Zum Ende seines Lebens demonstrierte er in England und den USA übrigens seinen Sky-projektor mit dem er Bilder an die Wolken projezierte. Noch ein Lichtartist wie Engelke?

Harry Grindell Matthews - Wikipedia, the free encyclopedia



Nikola Tesla behauptete übrigens auch einen Todesstrahl erfunden zu haben, so wie noch ein paar andere:

Death ray - Wikipedia, the free encyclopedia
 
... Zum Ende seines Lebens demonstrierte er in England und den USA übrigens seinen Sky-projektor mit dem er Bilder an die Wolken projezierte. Noch ein Lichtartist wie Engelke?
Grüezi

So einen Himmels-Projektor gab es in den späten 1950-er Jahren auch in der Schweiz. Der Projektor war auf einem futuristischen Lastwagen montiert und konnte Werbebilder auf die Wolken projezieren...


Gruss Pelzer


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Nikola Tesla behauptete übrigens auch einen Todesstrahl erfunden zu haben, so wie noch ein paar andere:

Tesla soll ja auch bei einem Versuch mit seinem Todesstrahl so aus Versehen die Katastrophe von Tunguska ausgelöst haben, als er eine Explosion am Nordpol auslösen wollte.:autsch: Die Story hätte auch gut zu unserem Erhardt/Engelke-Todesstrahler gepasst.

Tunguska-Katastrophe: Forscher melden Fund von Ufo-Resten - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
Die rätselhafte Zerstörung von Tunguska
 
Nikola Tesla behauptete übrigens auch einen Todesstrahl erfunden zu haben, so wie noch ein paar andere...

Wenn du dich mit Nikola Teslas Gesamtwerk auseinandersetzt, wirst du feststellen, dass der Mann ein Experimental-Genie war.
Die unsachgemäße Anwendung eines Tesla-Transformators kannst du probieren und dann behaupten, er hätte keinen "Todesstrahl" erfunden. Du kannst aber auch durch Fachpersonal betreute Tesla-"Todesstrahlen" im phaeno in Wolfsburg bewundern.
Teslatrafos strahlen elektromagnetische Wellen ab, die unseren heutigen Rundfunkbetrieb zusammenbrechen lassen. Sind übrigens weltweit verboten!
 
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