Der Trojanische Krieg

D

Denni88

Gast
Hallo auch!
Was mich interessiert: Die Griechen und die Trojaner kämpften Zehn Jahre lang gegeneinander. Die enzelnen Schlachten müssen doch irgendwann mal geendet haben oder? Schließlich können sie nicht zehn Jahre lang ununterbrochen kämpfen. Gab es Kampfpausen oder Kämpfte man jeden Tag. Und Wenn mal eine Seite eine schlacht gewann, was war dann? Rückten die Griechen bei einem Sieg bis an die Stadtmauern vor oder die Trojaner bis zu den Schiffen der Griechen? In den Erzählungen heißt es auch, dass Hektor mit seinem Heer bis zu den Schiffen vorstieß, als Achilles einige Zeit untätig war. Irgendwann mussten sie doch mal zurück in ihre Stadt oder sind sie Abends nach Hause gegangen und am nächsten Tag wieder an die selbe stelle, an der sie am Vortag aufgehört hatten und haben weitergekämpft? Fragen auf die ich keine Antwort habe Gruß Denni
 
Hallo Denni!
Lies am besten mal die Illias von Homer, muß ja nicht unbedingt das original sein (wer liest schon gerne 16000 Verse), aber zumindest mal ne Zusammenfassung davon. Kann das Buch von RAI empfehlen, Homer für Eilig, da bekommt man schnell nen Überblick.
So wie ich das verstanden hab, haben die nicht 10 Jahre lang gekämapft, sondern 10 Jahre belagert, und zwischendurch kam es immer wieder zu kampfen, auch mal zu Mann gegen Mann Kämpfen. Normalerweise waren die Kämüfe recht ausgeschlossen, die Trojaner mit Hektor an der Spitzen rücketn an einer Seite vor, die Griechen mit Agamemnon auf der anderen, sa daß es also nie einen richtigen Sieger gegeben hat. Archilles war von anfang an untätig, wenn ich mich recht erinnere aus trauer (kann mich aber auch irren!!!), aber als er dann die Griechen am Schiff sah hat er doch noch zu den waffen gegriffen. Auch wenne r nicht gleich in die Shlacht gezogen ist. Zum teil schreibt Homer auch,d as eben die Götter eingegriffen haben, und dieb beiden Parteien getrennt haben, und halt eben die Nacht, weil nachts kämpfen ist ein wenig doof.

LG Sissi
 
Nun ist die Ilias kein Kriegsbericht, sondern Dichtung. Auch wenn der Mythos auf einen historischen Kern zurückgeht, sind nicht alle Details für bare Münze zu nehmen. Es ist gut möglich, daß es mehrere Kriege gab, die in der Legende zu einem einzigen, zehnjährigen Krieg verschmolzen sind.

Ein Überblick ist hier zu finden.
http://www.net-lexikon.de/Trojanischer-Krieg.html

P. S. Soeben sehe ich, daß Ursi schon geantwortet hat. Der Inhalt der Links ist identisch.
 
Troja liegt oder lag am Eingang der Dardanellen.Von Schlieman bewiesen. Im 12.oder 13.Jahrhundert vdZ gehörte es als Teilstaat zum Hethiterreich. Es hat sicherlich die Griechen auf ihren Fahrten ins Schwarze Meer gestört, da es sicherlich auch Zoll genommen hat. Da die Mykenischen Griechen Kreta zerstört haben, warum sollten sie da nicht einen weiteren lästigen Konkurenten ausschalten?
Das mit der Helena glaube ich nicht, dazu war man in Handelsfragen zu sachlich. Vielleicht gab es für sie drei Kamele, nämlich Hektor, Achilles und Agamemnon. :teach:
 
Mal eine ganz naive Frage, da ich mich jetzt nicht daran erinenrn kann... Woher weiß man eigentlich, dass Schlieman wirklich Troja und nicht irgendeine andere alte Stadt gefunden hat?

Habe es bestimmt mal gelesen, aber ist mir gerade nicht präsent...
 
Du meinst sicher diesen Streit.
Der Tübinger Althistoriker Frank Kolb wirft seinem Kollegen von der gleichen Uni, Manfred Korfmann, vor, eher den Traum als die Wirklichkeit in seiner Ausstellung zu zeigen. Der eine meint, das Schliemann Troja gefunden hat. Der eine meint, daß es ein normales "Dorf" war.
 
Titus_Livius schrieb:
Du meinst sicher diesen Streit.
Der Tübinger Althistoriker Frank Kolb wirft seinem Kollegen von der gleichen Uni, Manfred Korfmann, vor, eher den Traum als die Wirklichkeit in seiner Ausstellung zu zeigen. Der eine meint, das Schliemann Troja gefunden hat. Der eine meint, daß es ein normales "Dorf" war.

Ja, ja........
 
Denni88 schrieb:
Hallo auch!
Was mich interessiert: Die Griechen und die Trojaner kämpften Zehn Jahre lang gegeneinander. Die enzelnen Schlachten müssen doch irgendwann mal geendet haben oder? Schließlich können sie nicht zehn Jahre lang ununterbrochen kämpfen. Gab es Kampfpausen oder Kämpfte man jeden Tag. Und Wenn mal eine Seite eine schlacht gewann, was war dann? Rückten die Griechen bei einem Sieg bis an die Stadtmauern vor oder die Trojaner bis zu den Schiffen der Griechen? In den Erzählungen heißt es auch, dass Hektor mit seinem Heer bis zu den Schiffen vorstieß, als Achilles einige Zeit untätig war. Irgendwann mussten sie doch mal zurück in ihre Stadt oder sind sie Abends nach Hause gegangen und am nächsten Tag wieder an die selbe stelle, an der sie am Vortag aufgehört hatten und haben weitergekämpft? Fragen auf die ich keine Antwort habe Gruß Denni


Die Ilias beschreibt auch nur das 10. Jahr der Belagerung! Es gibt zwar Passagen vorher... Raub der Helena, Sammeln der Truppen usw. aber der HAuptteil ist das 10. Jahr.
Es wird aber auch erwähnt, dass Troja zwar belagert wurde, doch Teile des griechischen Heeres die Umliegenden Königreiche - Verbündete Trojas - eroberten!
Z.B. auch die eigentliche Heimatstadt des Aenaeas.

Lange Belagerungen waren in der Antike auch keine Seltenheit! Scipio vor KArthago - 3 Jahre! Numantia 3 JAhre.
Nola aus dem römischen Bundesgenssenkrieg - ca 5 Jahre....

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Hat eigentlich einer Infos zum tatsächlichen Krieg? Ich weiss das er im 11 Jdt. vuZ. angesiedelt wird, aber hab noch nichts definitives darüber in die Finger bekommen.
 
Gab es nicht hethtische Dokumente über griechische Piraten die den Küstenstädte verwüsteten? Eine Stadt names Wiluscha wird erwähnt, man nimmt an das es Troja (Ilios) sein soll.
 
Die ganze Geschichte um Troja kommt aus der Griechischen Mytologie. Im achten Jahrhundert war es bei den Griechen hoch angesehen, wenn man Homer zitierte und wer den Nachkommen den Sinn des Lebens erkläern wollte, las aus der Ilias oder der Odyssee. Diese beiden Epen waren der Beginn der literarischen Überlieferung, sie bot für etwa 3 Jahrhunderte erzählende Dichtung. Diese poetische Kultur beruhte, obwohl die Schrift als Hilfsmittel zur Verfügung stand, noch lange Zeit auf der mündlichen Überlieferung.
Die Epen Homers steckte ein Teil von Sagen, die den Überfall der Griechen des Festlandes auf das kleinasiatischen Troj, die Zerstörung der Stadt und die Heimkehr der siegreichen Helden behandelte. Die Zuschauer in den Griechischen Thater hatten alles was das Herz begehrt, Krieg, Liebe und Abeneuter. Sie glaubten das alles sich so zugetragen hatte wie die Epen erzählen. Tatsächlich waren diese Geschichten Erfindungen. In ihnen mischten sich umlaufende Abenteuer- und Kriegergeschichten mit einer schwachen, substanzlosen Erinnerung an die mykenische Zeit.

Wenn man die Ausgrabungen von Troja betrachtet, kann man keine Spuren von einer grossen Stadt erkennen, die Mauern die das Dorf/Stadt geschützt haben waren klein und haben höchstens nächtliche Diebe abgehalten hinein zu kommen. Es gibt keine grossen Paläste und es zeigt sich immer mehr das es ein Dorf von Bauern oder einfachen Bürgern war. Mal sehen was sie noch an den Tag bringen.

Quelle: Die griechisch-römische Anike Band 1 Griechenland
 
Liebe ursi,
Jetzt ist natürlich die Frage, von wann dein Buch ist, es gibt zur größe Trojas nämlich neuere Erkenntnisse durch das Projekt Troia der Universität Tübingen:
http://www.uni-tuebingen.de/troia/deu/

Kurz zusammengefasst:
Die Ausgangssituation, war so, wie du sie mit deinem Literaturauszug dargestellt hast. Die Archäologen der Uni Tübingen haben das gesamte Grapungsgebiet mit magnetischer Tomographie untersucht, d.h. sie haben den Boden gescannt, ob dort irgendwo metallhaltige oder magnetische Dinge vergraben sind. Durch diese Methode wurde das Ausgrabungsgebiet vergrößert indem weitere Siedlungen aus der Bronzezeit um die eigentliche Troja-Fundstelle herum gefunden wurden. Als man dann noch einen tiefen Graben fand, der alle umliegenden Siedlungen und Ur-Troja umschloss, war man sich sicher, dass es sich um eine Stadt handelte. Somit war es auch ziemlich sicher, dass Troja viel größer war als bisher angenommen; dort haben nach neueren Schätzungen etwa 8000 Menschen gelebt.
Und es geht noch weiter: Vom Umfang und von der Bauweise her, stimmt dieses Trojabild mit der Beschreibung Homers überein. Zudem wurden weitere Spuren von Kampfhandlungen und Bränden gefunden.
 
Danke Lili, werde mich mal durch die Seiten durchlesen, ist sehr interessant.

Mein Buch ist von Werner Dahlheim, ist aber nicht mehr die neuste Ausgabe (1997), ist halt auch eher ein Überblick. So wie ich es in Erinnerung habe hat die Zeitschrift Antike Welt erst kürzlich was über Troja gebracht. Ich such das mal raus. :)
 
liebe lili,

in deinem beitrag von heute 19 uhr 46 schreibst du über die bodenuntersuchungen in troja. dabei berichtest du über die "magnetische bodentomographie" bei der nach deinen ausführungen nach metallhaltigen oder magnetischen objekten gesucht wird.

dies kann so nicht erklärt werden. es handelt sich um keine suche nach metallgegenständen oder magnetischen objekten. diese art der bodenuntersuchung basiert auf der messung des erdmagnetismus. gemessen werden bei solch einer prospektion ausschließlich die störungen des lokalen magnetfeldes.

durch diese messungen kann der erfahrene geologe störungen lokalisieren und auch definieren. so werden ohne grabung, also "störungsfrei" umrisse erkannt, unterschiedliche bodenformationen, mauern, ziegel, siedlungsreste, feuchtgruben und brandschutt im boden durch veränderungen im magnetfeld ermittelt.

mit allerbestem gruß max
 
Die Griechen u. Trojaner haben wie viele Völker auch mit Vorkämpfern Krieg geführt.
So ähnlich war das mit David u. Goliat. Oft fand keine richtige Schlacht statt, sondern nur Zweikämpfe. Unter den Germanen war dagegen der Brauch verbunden, das der Zweikampf die ganze Schlacht ersetzen und so der Sieger ermittelt wurde.
Griechen u. Trojaner haben sich vor den Stadtmauern getroffen u. Abends ins Lager u. hiter die Stadttore zurückgezogen.

Tatsächlich haben die Griechen die westlichen Küstenstädte der heutigen Türkei erobert u. als Jonien besiedelt. Das Hethiterreich lag doch in Anatolien und nicht an der Westküste? Dort lag doch das Land der Karer. Deren Land eroberten die Griechen.
 
askan schrieb:
Gab es nicht hethtische Dokumente über griechische Piraten die den Küstenstädte verwüsteten? Eine Stadt names Wiluscha wird erwähnt, man nimmt an das es Troja (Ilios) sein soll.

Du hast recht lieber Askan,
laut Heft G/Geschichte von 8/2000 war Troja als Wilusa ein Teilstaat des Hethiterreiches. In der Zeit von 1200-1000 vdZ wurde das gesamte kleinasiatische Küstengebiet entweder von Griechen oder den Seevölkern angegriffen. :cool:
 
Lieber Max!

Dankeschön für die Erklärung! Ich war mir nämlich ehrlichgesagt nicht mehr so sicher wie genau und womit sie den Boden gescannt haben, eben nur noch, dass sie ihn gescannt haben.
 
Um noch mal auf die oben genannte Frage zurückzukommen

Ja es gab Kampfpausen, denn es mussten unteranderem wegen der Abnutzung der Bronzeschwerter Pausen eingelegt werden um diese zu reparieren, oder zu erneuern.
Auserdem spricht Homer von Friedenverträgen ( z.B.: Zweikampf Menelaos, Paris), daher wäre es durchaus denkbar, dass derartige Verträge schon früher geschloßen wurden

Homer ist in erster Linie ja auch ein Dichter und kein Geschichtsprofessor
(Joachim Latacz)
 
Im neuen Spiegel ist ein Artikel tüber das historische Troja, indem auch gesagt und bewiesen wird, daß selbst Homer eine art Geschichtsschreiber war. Lest den Artikel mal, der ist wirklich spannend :)
LG Sissi
 
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