Ende Juli erschöpfte sich auch diese gewaltige Offensive nach logistischen Grundregeln vor Warschau und an der Weichsel, nachdem die Rote Armee 500 km vorgestoßen war, die Versorgungslinien überdehnt und die Verbände abgenutzt waren. Es war weniger der Model-Mythos einer Abwehrleistung als vielmehr der Umstand, dass der zitierten "Dampfwalze" der Dampf ausging.
Hier ist ein Interview mit Frieser:
Intensiv wie kein Historiker sonst hat der inzwischen pensionierte Oberst Karl-Heinz Frieser, ehemals Abteilungsleiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt, den Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte erforscht.
Die Welt: Wie gelang es dennoch, die Rote Armee zu stoppen?
Frieser: Generalfeldmarschall Walter Model, der neue Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, tat das einzig Richtige: "Wer zu schwach zur Verteidigung ist, muss angreifen!" Mit neu herangeführten Panzerverbänden attackierte er die sowjetischen Vorstöße. Anfang August erzwang er die Wende. Bei Warschau griffen plötzlich konzentrisch vier deutsche Panzerdivisionen an und lockten eine sowjetische Panzerarmee in die Falle. So konnte die Front an der Weichsel stabilisiert werden.
Ostfront : Warum Stalin den Krieg 1944 nicht beendete - Nachrichten Geschichte - Zweiter Weltkrieg - DIE WELT
@ Silesia
Nach allem was ich bisher gelesen habe stimme ich dir bei "Erschöpfung nach logistischen Grundregeln" zu.
Wieso stellt Frieser diesen Abwehrmythos von GFM Model heraus? :grübel:
Vor Warschau ist zwar ein sowjetisches Panzer Korps zerschlagen worden, da kann man aber doch nicht von einer "erzwungenen Wende" sprechen.
Kannst du dir da einen Reim darauf machen?
Frieser müsste es doch eigentlich besser wissen.