Seldschuk
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Ein Thema welches mir schon seit einiger Zeit auf den Nägeln brennt, ist der Zypernkonflikt zwischen Insel-Griechen und Insel-Türken. Als Zankapfel zwischen beiden Bevölkerungsteilen begann der eigentliche Konflikt 1914 als die Insel-Griechen begannen gegen die britischen Besatzer aufzubegehren. Der Bischof auf griechischer Seite soll den Gouverneur der Engländer gebeten haben, den Anschluß an das Königreich Griechenland zu forcieren. Dies wird gemeinhin als erster Schritt der Insel-Griechen zur Enosis (Vereinigung) gewertet, welcher dann Gegenstand der langen Auseinandersetzung der Konfliktparteien werden sollte. Ausschlaggebend für die Vereinigungsbestrebungen mit Griechenland, war der Wunsch der Griechen nach mehr Wirtschaftskraft und Wohlstand, während die Insel-Türken eine Bevormundung seitens der Griechen und Unterdrückung befürchten mussten. So unterstützte die türkische Bevölkerung Zyperns den kolonialen Status und war strikt gegen einen Anschluss an Griechenland.
Nach der "Kleinasiatischen Katastrophe" wurde das Nationalgefühl beider Seiten ausgeprägter und nach der Ausrufung der türkischen Republik 1923 wuchsen die Spannungen.
1931 kam es zu einem Aufstand der Insel-Griechen gegen die britische Kolonialmacht und die Enosis-Bestrebungen der Insel-Griechen wurde von den Briten verboten. Alle Parteien auf der Insel wurden ebenfalls verboten und eine Pressezensur wurde eingeführt.
Am 1. April 1955 erfolgte eine Serie von Bombenanschlägen durch die Nationale Organisation zypriotischer Kämpfer (EOKA). Schon vorher hatte sich Griechenland auf Seiten der griechischen Zyprer und die Türkei auf der anderen Seite, zu angagieren begonnen. Für die weitere Entwicklung ist aber maßgebend, dass der Erzbischof Makarios III und General Grivas für einen bewaffneten Kampf plädierten, der den Anschluß ganz Zyperns an Griechenland zur Folge haben sollte.
Nach den Bombenanschlägen versuchten die Briten mit Ausgangssperren und Massenverhaftungen, der Lage Herr zu werden, was mißlang, woraufhin türkische Zyprer zu einer Anti-Terror-Einheit zusammengezogen wurden. Ab diesem Zeitpunkt sprechen die Insel-Türken von Teilung (Taksim).
Der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, ist der Bombenanschlag auf das Pressebüro der Türken 1958. Hernach brechen offene Kämpfe aus die Bürgerkriegs-Charakter haben. Eine Intervention seitens Griechenlands und der Türkei wird befürchtet und die USA versucht zwischen beiden NATO-Partnern (beide seit 1952) zu schlichten.
Die Zürcher und Londoner Abkommen (19.02.59) wurden ausgearbeitet, in denen festgeschrieben wurde, dass Zypern ein unabhängiger Staat werden sollte und weder Griechenland noch der Türkei angeschlossen werden durfte. Desweiteren wurde auch eine Teilung kategorisch ausgeschlossen. Hierfür sollten die Garantiemächte, Griechenland, Türkei und Großbritannien, notfalls auch im Alleingang, Sorge tragen.
Bischof Makarios, wurde nun zum Präsidenten Zyperns gewählt, war sich also einer breiten Mehrheit der Insel-Griechen sicher. Am 16.08.60 wurde Zypern unabhängig, doch wehrten sich immer noch einige nationalistische Insel-Griechen gegen den geschlossenen Vertrag, der ihrer Meinung den Türken zu viele Rechte, wie das Veto-Recht, einräumten.
Um klar zu stellen, beide Seiten mussten nach dem Zürcher und Londoner Abkommen Abstriche hinnehmen, wobei die Insel-Griechen mit Sicherheit mehr verloren als die Insel-Türken, die nun auch keine Teilung mehr vollziehen konnten. Aber der Schutz des jeweiligen Mutterlandes war gegeben und auch Großbritannien trat weiterhin als Schutzmacht aller Zyprioten auf.
Die neue Verfassung nach der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich, sah vor, dass der Präsident von den Insel-Griechen und der Vize-Präsident von der türkischen Minorität gestellt werden sollte. Beide hatten ein Veto-Recht und der Ministerrat, sowie der Beamtenapparat wurde im Verhältnis 7:3 zu Gunsten der griechischen Bevölkerung geregelt. Dies war den griechischen Nationalisten ein Dorn im Auge, bemerkten diese doch, dass den türkischen Zyprern zu viele Rechte eingeräumt worden seien.
Fortan blockierten sich Präsident und sein Vize, so dass eine einheitliche Verwaltung nicht zu Stande kam. Hinderlich war ebenfalls die Tatsache, dass sich trotz der Auflösung der EOKA, paramilitärische Verbände auf griechischer Seite bildeten, die ein türkisches Pendant heraufbeschwörten (Türk Mukavemet Teskilati (TMT).
1963 wurde von Makarios ein 13-Punkte-Plan vorgelegt, der u.a. das Veto-Recht abschaffen sollte, wogegen sich die Türken sträubten. In diesen Verhandlungen kam es zu Massakern an der türkischen Zivilbevölkerung, die mit türkischen Massakern beantwortet wurden. Am 24.12.63 kam es zu einem Waffenstillstand und die UNO schickte Truppen auf die Insel, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Nach diesen Massakern ist der grösste Teil der Insel-Türken entweder nach Großbritannien oder in den türkische Teile Zyperns emmigriert. Es bildeten sich Enklaven, die dann von den Griechen abgeschottet wurden und ein Wirtschaftsembargo wurde verhängt, welches aber wieder, auf Druck der Uno, aufgehoben werden musste.
Nach dem Militärputsch in Griechenland 1967 und anti-türkischen Übergriffen durch den griechischen General Grivos, wurde Makarios 1968 wiedergewählt und ein Selbstverwaltungsrecht wurde den Türken eingeräumt. Daraufhin blieb es bis 1974, bis zur Invasion türkischer Truppen im Nordteil ruhig.
Am 15.07.74 kam es zu einem Militärputsch der Nationalisten gegen den Präsidenten Makarios, woraufhin - wie es der Zürcher und Londoner Vertrag vorsah - türkische Truppen den Norden besetzten, um Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Dabei wurde eine einheitliche türkische Struktur im Norden der Insel etabliert und viele Insel-Griechen mussten Haus und Hof verlassen.
Trotzdem im Dezember 1974 die alte Ordnung, mit Makarios wieder hergestellt wurde, weigerten sich die türkischen Truppen die Insel zu verlassen.
Noch heute stehen ca. 35.000 türkische Soldaten auf der Insel, um die türkische Minorität gegen die Insel-Griechen zu schützen.
Nach der "Kleinasiatischen Katastrophe" wurde das Nationalgefühl beider Seiten ausgeprägter und nach der Ausrufung der türkischen Republik 1923 wuchsen die Spannungen.
1931 kam es zu einem Aufstand der Insel-Griechen gegen die britische Kolonialmacht und die Enosis-Bestrebungen der Insel-Griechen wurde von den Briten verboten. Alle Parteien auf der Insel wurden ebenfalls verboten und eine Pressezensur wurde eingeführt.
Am 1. April 1955 erfolgte eine Serie von Bombenanschlägen durch die Nationale Organisation zypriotischer Kämpfer (EOKA). Schon vorher hatte sich Griechenland auf Seiten der griechischen Zyprer und die Türkei auf der anderen Seite, zu angagieren begonnen. Für die weitere Entwicklung ist aber maßgebend, dass der Erzbischof Makarios III und General Grivas für einen bewaffneten Kampf plädierten, der den Anschluß ganz Zyperns an Griechenland zur Folge haben sollte.
Nach den Bombenanschlägen versuchten die Briten mit Ausgangssperren und Massenverhaftungen, der Lage Herr zu werden, was mißlang, woraufhin türkische Zyprer zu einer Anti-Terror-Einheit zusammengezogen wurden. Ab diesem Zeitpunkt sprechen die Insel-Türken von Teilung (Taksim).
Der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, ist der Bombenanschlag auf das Pressebüro der Türken 1958. Hernach brechen offene Kämpfe aus die Bürgerkriegs-Charakter haben. Eine Intervention seitens Griechenlands und der Türkei wird befürchtet und die USA versucht zwischen beiden NATO-Partnern (beide seit 1952) zu schlichten.
Die Zürcher und Londoner Abkommen (19.02.59) wurden ausgearbeitet, in denen festgeschrieben wurde, dass Zypern ein unabhängiger Staat werden sollte und weder Griechenland noch der Türkei angeschlossen werden durfte. Desweiteren wurde auch eine Teilung kategorisch ausgeschlossen. Hierfür sollten die Garantiemächte, Griechenland, Türkei und Großbritannien, notfalls auch im Alleingang, Sorge tragen.
Bischof Makarios, wurde nun zum Präsidenten Zyperns gewählt, war sich also einer breiten Mehrheit der Insel-Griechen sicher. Am 16.08.60 wurde Zypern unabhängig, doch wehrten sich immer noch einige nationalistische Insel-Griechen gegen den geschlossenen Vertrag, der ihrer Meinung den Türken zu viele Rechte, wie das Veto-Recht, einräumten.
Um klar zu stellen, beide Seiten mussten nach dem Zürcher und Londoner Abkommen Abstriche hinnehmen, wobei die Insel-Griechen mit Sicherheit mehr verloren als die Insel-Türken, die nun auch keine Teilung mehr vollziehen konnten. Aber der Schutz des jeweiligen Mutterlandes war gegeben und auch Großbritannien trat weiterhin als Schutzmacht aller Zyprioten auf.
Die neue Verfassung nach der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich, sah vor, dass der Präsident von den Insel-Griechen und der Vize-Präsident von der türkischen Minorität gestellt werden sollte. Beide hatten ein Veto-Recht und der Ministerrat, sowie der Beamtenapparat wurde im Verhältnis 7:3 zu Gunsten der griechischen Bevölkerung geregelt. Dies war den griechischen Nationalisten ein Dorn im Auge, bemerkten diese doch, dass den türkischen Zyprern zu viele Rechte eingeräumt worden seien.
Fortan blockierten sich Präsident und sein Vize, so dass eine einheitliche Verwaltung nicht zu Stande kam. Hinderlich war ebenfalls die Tatsache, dass sich trotz der Auflösung der EOKA, paramilitärische Verbände auf griechischer Seite bildeten, die ein türkisches Pendant heraufbeschwörten (Türk Mukavemet Teskilati (TMT).
1963 wurde von Makarios ein 13-Punkte-Plan vorgelegt, der u.a. das Veto-Recht abschaffen sollte, wogegen sich die Türken sträubten. In diesen Verhandlungen kam es zu Massakern an der türkischen Zivilbevölkerung, die mit türkischen Massakern beantwortet wurden. Am 24.12.63 kam es zu einem Waffenstillstand und die UNO schickte Truppen auf die Insel, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Nach diesen Massakern ist der grösste Teil der Insel-Türken entweder nach Großbritannien oder in den türkische Teile Zyperns emmigriert. Es bildeten sich Enklaven, die dann von den Griechen abgeschottet wurden und ein Wirtschaftsembargo wurde verhängt, welches aber wieder, auf Druck der Uno, aufgehoben werden musste.
Nach dem Militärputsch in Griechenland 1967 und anti-türkischen Übergriffen durch den griechischen General Grivos, wurde Makarios 1968 wiedergewählt und ein Selbstverwaltungsrecht wurde den Türken eingeräumt. Daraufhin blieb es bis 1974, bis zur Invasion türkischer Truppen im Nordteil ruhig.
Am 15.07.74 kam es zu einem Militärputsch der Nationalisten gegen den Präsidenten Makarios, woraufhin - wie es der Zürcher und Londoner Vertrag vorsah - türkische Truppen den Norden besetzten, um Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Dabei wurde eine einheitliche türkische Struktur im Norden der Insel etabliert und viele Insel-Griechen mussten Haus und Hof verlassen.
Trotzdem im Dezember 1974 die alte Ordnung, mit Makarios wieder hergestellt wurde, weigerten sich die türkischen Truppen die Insel zu verlassen.
Noch heute stehen ca. 35.000 türkische Soldaten auf der Insel, um die türkische Minorität gegen die Insel-Griechen zu schützen.
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