Deutsche Nationalhymne

D

Dramex

Gast
Deutsche Nationalhymne. 2 Fragen

jo leute,
also ich muss mittwoch nen vortrag über die Hymne halten. Ich habe schon 3h gearbeitet und 5 Fragen beantwortet, aber 2 schaff ich einfach net. Diese lauten:
1) Interpretiere alle 3 Strophen
2) Rolle des Liedes im hist. Kontext der deutsch. Geschichte bis zur Gegenwart

Ich hoffe wirklich, wirklich, wirklich, man kann kmir hier helfen, denn dann könnt ich ne 2 in Geschichte kriegen(ja, ich muss es in geschichte machen ;) ).
 
Also, es kann doch nicht so schlimm sein, sich mal jeden einzelnen Satz " vorzunehmen" . Die Melodie lass mal da aussen vor.

Das habe ich sogar mit 14 bei der DDR Nationalhymne geschafft.
 
Dramex schrieb:
jo leute,
also ich muss mittwoch nen vortrag über die Hymne halten. Ich habe schon 3h gearbeitet und 5 Fragen beantwortet, aber 2 schaff ich einfach net. Diese lauten:
1) Interpretiere alle 3 Strophen
2) Rolle des Liedes im hist. Kontext der deutsch. Geschichte bis zur Gegenwart

Ich hoffe wirklich, wirklich, wirklich, man kann kmir hier helfen, denn dann könnt ich ne 2 in Geschichte kriegen(ja, ich muss es in geschichte machen ;) ).

Hier findest du sicher eine Antwort:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Nationalhymne
http://www.bundesregierung.de/PureHtml/-,9200.430594/dokument.htm
http://www.coburger-convent.de/dokumentation/quellen/deutschlandlied.html
 
Hallo Zusammen,

würdet ihr sagen das die deutsche Nationalhyme eher patrotistisch oder chauvinistisch auszulegen ist? Gemeint sind damit alle 3 Strophen. Ich selbst würde die beiden ersten Strophen chauvinistisch und die letzte patriotistisch einordnen.
 
Hallo Zusammen,

würdet ihr sagen das die deutsche Nationalhyme eher patrotistisch oder chauvinistisch auszulegen ist? Gemeint sind damit alle 3 Strophen. Ich selbst würde die beiden ersten Strophen chauvinistisch und die letzte patriotistisch einordnen.

Wenn die beiden ersten Strophen gesungen würden, hättest Du mit Deiner Auslegung recht. Wenn Du die Zeit beachtest, in der sie entstanden sind, müsstest Du eigentlich zu einem anderen Ergebnis kommen.

Ja, und klar, die dritte Stufe ist patriotisch, schließlich wird vom "Vaterland" gesungen. Aber was meinst Du mit "patriotistisch"?
 
Hallo Zusammen,

würdet ihr sagen das die deutsche Nationalhyme eher patrotistisch oder chauvinistisch auszulegen ist? Gemeint sind damit alle 3 Strophen. Ich selbst würde die beiden ersten Strophen chauvinistisch und die letzte patriotistisch einordnen.


Erste und dritte Strophe teile ich Deine Einschätzung.

Aber die zweite? Das ist doch reiner nonsens. "Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang...."
Der Hoffmann v. F. kannte halt die deutschen Autos und den deutschen Fussball noch nicht, sonst hätte er die auch erwähnt.....


sonst, wie Helma schrieb, der historische Kontext darf nicht vergessen werden.


Die Nationalhymnen sind doch rein alle ....
Auf ihr Kinder der Brauereien, der Tag des großen Trinkens ist gekommen.....
 
Hallo Zusammen,

würdet ihr sagen das die deutsche Nationalhyme eher patrotistisch oder chauvinistisch auszulegen ist? Gemeint sind damit alle 3 Strophen. Ich selbst würde die beiden ersten Strophen chauvinistisch und die letzte patriotistisch einordnen.

Alle drei sind "patrotistisch" (Zitat LisaSimpson) auszulegen. Hoffmann von Fallersleben drängte auf die Einheit Deutschlands sowie die Rückgewinnung der bürgerlichen Rechte die nach Napoleons "Schreckensherrschaft" wieder abgeschafft wurden.

Übrigens die Nationalsozialisten sangen nur die 1.Strophe vom Deutschlandlied als Nationalhymne.
 
Ich verweise auf die Entstehung im Jahr 1841.

Damit ist klar , das die Dichtung von Hoffmann v. Fallersleben mit
Sicherheit rein patriotisch angelegt war.

Die Deutung als "chauvinistisch " ist nur im heutigen Kontext überhaupt
möglich und mir gefällt das nicht , einem alten Text das zu unterstellen,
zumal die Aussengrenzen deutscher Gebiete damals (1841 ) durchaus
so gesehen werden konnten , wie sie Fallersleben niederschrieb.

Am besten gefällt mir immer wieder die Musik !:pfeif:

Ich erfuhr kürzlich , das Russland unter Putin zur alten Sowjet-Hymne
als Nationalhymne zurückgekehrt ist. Ist das jetzt auch ein Akt des
Chauvinismus ?:fs:
 
.

Übrigens die Nationalsozialisten sangen nur die 1.Strophe vom Deutschlandlied als Nationalhymne.

Und das "Horst Wessel Lied"... und die ganze Zeit musste der rechte Arm hochgehoben bleiben, was für Kinder eine fürchterliche Tortur gewesen sei.

Die Schweiz hat eine schöne Nationalhymne:
"Bratwurst und Cervelat kann man beim Metzger han, kost´nicht viel Geld"
Könnte man doch unterschreiben, nicht?

Fast so schön wie die franz. ...siehe oben
 
Patriotismus kann Chauvinismus sein, Chauvinismus muss nicht patriotisch sein. Und man kann sogar sein Heimatland (Vaterland) lieben, ohne "Patriot" zu sein … die Gummibegriffe klatschen hier auf einen ein wie die Waschwalzen in der Autowaschanlage, weich, aber nass und heftig. Nur die reinigende Kraft bleibt aus.

Im allgemeinen würde ich lieber sagen, Nationalhymnen als angestaubte Symbole staatlicher Repräsentation können sowohl zu patriotischen wie chauvinistischen Zwecken genutzt werden. Und die drei Strophen des Deutschlandlieds (Lied der Deutschen) sind ein schönes Abbild des deutschen Patchwork-Nationalgefühls: Hybris, Albernheit, Vernunftlösungen.
 
Ich erfuhr kürzlich , das Russland unter Putin zur alten Sowjet-Hymne
als Nationalhymne zurückgekehrt ist. Ist das jetzt auch ein Akt des
Chauvinismus ?:fs:

Ist nur musikalisch übernommen. Der Text wurde vollständig modern überarbeitet. Schliesslich konnte man nicht mehr "Sowjetunion" oder "Partei Lenins" singen. :)
So pathetisch auf "Russland" waren sämtliche andere sowjetische Hymnen nicht. Nicht einmal die vorherige Hymne, die überhaupt keinen Text besaß.
 
Eben, so ist der Text der Marseillaise ausgesprochen blutrünstig und nationalistisch, ist ja auch kein Wunder, da die Marseillaise als Kampflied entstand.

Ähnliches läßt sich auch über "the star striped Banner" sagen. Dass der Text der Marseillaise mit Sicherheit nicht "politisch korrekt" ist, geben viele Franzosen auch ganz offen zu. Es hat aber kein Volk in Europa ein so ambivalentes Verhältnis zu seiner Hymne.

Wie schon Mummius Picius gesagt hat, muß man den historischen Kontext beachten, in dem das "Lied der Deutschen" entstand. Heinrich Hofmann von Fallersleben würde man auch kaum als rechten Chauvinisten bezeichnen können, so wie auch der Patriotismus von 1806 bis 1871 sich von einem linken zu einem rechten Patriotismus entwickelte. Wenn von Fallersleben von einem Deutschland von der Maas bis an die Memel von der Etsch bis an den Belt spricht, heißt das ja nicht, dass er damit ein "Großdeutschland" in diesen Grenzen wünscht, sondern verweist auf einen deutschen Sprach- und Kulturraum, in dem sich die Deutschen bewußt sein sollen, Deutsche zu sein, und in dem sie einig sein sollten, was ja zur Zeit der Entstehung ein frommer Wunsch war. Von Fallersleben galt in rechten Kreisen als umstritten, und zur eigentlichen Nationalhymne wurde das Deutschlandlied eigentlich erst 1914, womit es dann natürlich politisch funktionalisiert wurde. So sollten die Kriegsfreiwilligen 1914 beim Sturm auf Langemarck das Deutschlandlied gesungen haben, und auch Hitler berichtet, bei seinem ersten Einsatz an der Westfront hätten die Soldaten beim Sturm auf die britischen Gräben das Deutschlandlied gesungen. Damit setzte der politische Mißbrauch des Deutschlandliedes ein, der Verfasser kann dazu aber noch weniger, als Richard Wagner für die Funktionalisierung seiner Kompositionen als "Staatskunst". Wenn er in der zweiten Strophe deutschen Wein und deutschen Sang verherrlicht, klingt das heute natürlich unendlich kitschig und deutschtümelnd. Man sollte dabei aber bedenken, dass Deutschland noch Ende des 18. Jahrhunderts eher eine Vorstellung im Kopf einiger Intellektueller, als eine konkrete politische Größe und dass die Deutschen lange Zeit eine Art Minderwertigkeitskomplex vor allem den Franzosen gegenüber empfanden. Bestrebungen, an das nationale Selbstbewusstsein gab es schon im 16. Jahrhundert, als vor allem in protestantischen Gegenden ein übergroßer Gebrauch von Fremdwörtern beklagt wurde, ähnlich wie das heutige "Denglisch". Es bildeten sich Sprachgesellschaften, die auch Lehnworte wie Nase, Fenster und andere eindeutschen wollten. In vielen Schulbüchern wird das Ganze oft ironisiert, wenn auf Vorschläge für "Nase" "Gesichtserker" vorgeschlagen wurde. Aber ein Wort aus dieser Zeit, das "Jahrhundert" ist heute noch in Gebrauch, während vom "Saeculum" nur noch wenige wie Demoiselle wissen. Aber das letzte war ein bisschen off topic
 
Eben, so ist der Text der Marseillaise ausgesprochen blutrünstig und nationalistisch, ist ja auch kein Wunder, da die Marseillaise als Kampflied entstand.
Das ist wohl den älteren Hymnen überhaupt gleich, dass sie nur aus dem historischen Kontext heraus verständlich sind. So ist auffällig, dass in der französischen Nationalhymne keinesfalls die Republik oder dergleichen Schlagworte vorkommen, eben da die Marseillaise 1792 noch vor der Ausrufung der Republik aber bereits mitten im Krieg geschaffen wurde. Ein Verstehen der Hymnen setzt ein Wissen um den historischen Kontext und den Gegenstand der Hymnen vorraus. Wenn man nicht grob Bouillé einordnen kann und was 1792 in Frankreich die Gemüter erhitzte, dann ist ein Begreifen ganzer Strophen des Kriegsliedes für die Rheinarmee eigentlich unmöglich.
 
. So sollten die Kriegsfreiwilligen 1914 beim Sturm auf Langemarck das Deutschlandlied gesungen haben, und auch Hitler berichtet, bei seinem ersten Einsatz an der Westfront hätten die Soldaten beim Sturm auf die britischen Gräben das Deutschlandlied gesungen. Damit setzte der politische Mißbrauch des Deutschlandliedes ein, der Verfasser kann dazu aber noch weniger, als Richard Wagner für die Funktionalisierung seiner Kompositionen als "Staatskunst".

Wieso ist das ein Mißbrauch? Denen hat doch keiner vorgesungen. Sehe hier keinen "politischen" Mißbrauch. Eher mentales Doping.
Habe mal einen ehemaligen U-Boot Kommandanten (später Admiral Bundesmarine) zu einem Crewtreffen gefahren, der erzählte mir wie er vor Kanada durch Wabos mitsamt der Mannschaft aussteigen musste, treibend im eiskalten Wasser bei nacht haben die jungen U-Bootfahrer gemeinsam angefangen das Deutschlandlied zu singen.
 
Muss man kritisch betrachten, wobei gemeinsames Singen zusammenschweißt, den Zusammenhalt stärkt und motivationssteigernd wirkt
 
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