Deutsche Soldaten in WK1 - Analyse von Feldpost

ital

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...mein Facharbeitsthema... wirklich interessant, deswegen hab ichs mir ja auch ausgesucht-allerdings hatte ich da noch jemanden der mir feldbriefe zur verfügung stellen wollte... da die oma meiner freundin nun aber doch nicht will, dass ein fremder diese briefe bearbeitet steh ich jetzt bissl blöd da... deshalb meine frage: kann mir irgendjemand sagen wo ich möglichst schnell unbearbeitete feldbriefe aus dem ersten Weltkrieg herbekomme, oder hat welche?
vielen dank schon mal,
liebe grüße valerie
 
Vielleicht kannst du die Oma beruhigen, indem du sie über moderne Kopiermöglichkeiten aufklärst.

Ich glaube nicht, dass das das Problem ist. (dass das das das das das das...) Es geht wohl eher um die Privatsphäre.

...mein Facharbeitsthema... wirklich interessant, deswegen hab ichs mir ja auch ausgesucht-allerdings hatte ich da noch jemanden der mir feldbriefe zur verfügung stellen wollte... da die oma meiner freundin nun aber doch nicht will, dass ein fremder diese briefe bearbeitet steh ich jetzt bissl blöd da... deshalb meine frage: kann mir irgendjemand sagen wo ich möglichst schnell unbearbeitete feldbriefe aus dem ersten Weltkrieg herbekomme, oder hat welche?

Ausgesucht - heißt das "selber entwickelt" oder heißt das "ein vom Lehrer vorgeschlagenes Thema aus mehreren ausgewählt"? Denn ich habe Zweifel, dass Du die Schrift lesen kannst, Sütterlin im Eigenstil... Das erfordert Kenntnis der Sütterlin-Schrift und ein wenig Training. Wenn das Thema aber vom Lehrer vorgegeben ist, dann unterstelle ich, dass der Lehrer Dir eine Sammlung transkribierter Feldpostbriefe nennen kann.
 
Vielleicht kannst du die Oma beruhigen, indem du sie über moderne Kopiermöglichkeiten aufklärst.

Ich denke mal Oma will nicht, dass ein Fremder in der Privatpost rumschnüffelt.

Meine Oma hat die Briefe ihres Vaters wenige Tage vor ihrem Tod verbrannt.
Muss man akzeptieren, sollte man zumindest versuchen zu respektieren. (mich ärgerts immer mal wieder)
 
das thema war der vorschlag von meiner freundin, die das thema eigentlich selbst bearbeiten wollte mit den (bereits abgetippten) briefen ihrer oma. da sie aber dann ein anderes genommen hat, hat sie mir angeboten, dass ichs machen könnte, ging dann aber eben doch nicht wegen der privatsphäre...
des schriftproblem ist aber kein problem, weil meine oma die beherrscht und mir die briefe abschreiben kann...
schon mal danke für die antworten, aber ne idee wo ich welche herbekommen könnte hat keiner oder?!
 
hab ich schon gemacht. ist aber nicht so einfach, weil die aus dem 1. wk recht selten sind und die dies gibt sind bereits bearbeitet, die kann ich also nicht nehmen...
 
Mal ganz ehrlich, ich sehe das Problem nicht. Du bist Schülerin der Oberstufe, richtig? Du sollst oder willst Feldpostbriefe bearbeiten. Es ehrt Dich, dass Du noch nie bearbeitete Quellen erschließen willst, aber ich halte das für nicht unbedingt notwendig. Es ist durchaus möglich, dass Du bei der Bearbeitung der Feldpostbriefe auf ganz andere Ergebnisse kommst, als Deine Vorgänger.
 
oh, des ist anscheinend falsch rüber gekommen, das problem liegt nicht bei mir, sondern bei meiner lehrerin...
 
Mannomann, da hast Du Dir ganz schön was aufgeladen!

Unbearbeitete Feldpostbriefe, und dann auch noch aus dem 1. WK.

Wobei es durchaus veröffentlichte Feldpostbriefe gibt (bekannt ist z.B. das Buch "Kriegsbriefe gefallener Studenten"). Darfst Du die auch nehmen?

Hast Du es schon mal mit einer Zeitungsannonce versucht? Vielleicht hat ja jemand ein paar Briefe auf dem Speicher und kann sie nicht lesen.

Ich habe (leider) keine.

Gruß

Jacobum
 
hmm..ja ich hatte mir des auch alles einfacher vorgestellt, bzw als ich mich für das thema entschieden habe, war es ja auch noch einfacher, weil ich feldbriefe hatte...
die sache mit den veröffentlichen ist halt immer bisschen schwierig (mit meiner lehrerin), weil die ja dann bestimmt schon bearbeitet sind und bla bla bla... hab auch noch nicht ganz verstanden, was daran das große problem ist, weil die meisten anderen fa-themen ja sicherlich auch schon mal bearbeitet wurden... aber danke für den buchtipp, hab mir schon etliche rausgesucht, aber das war noch nicht dabei(muss ja wenigstens ne notlösung haben, auch wenn ich immer noch auf ein wunder hoffe, das mir feldbriefe beschert :) )
die idee mit der zeitungsannounce ist auch nicht schlecht, aber meinst du wirklich da meldet sich jemand? aber naja, einen versuch ist es wahrscheinlich wert...
vielen dank für deine bemühungen!
 
hmm...des is nich gut;-) aber danke für den link, kann ja nicht schaden zu wissen was andere so zu dem thema schreiben...
 
Respekt, das ist ein anspruchsvolles Projekt, was Du dir vorgenommen hast. Ich schließe mich meinen Vorrednern an und würde dir ebenfalls raten, edierte Feldpostbriefe zu verwenden. Es ist schon vom päläographischen Standpunkt einfacher, und dann ist nun einmal die Zensur ein wesentliches Charakteristikum von Feldpostbriefen. Viele Feldpostbriefe sind vor allem aussagekräftig in dem, was sie verschweigen oder bestenfalls andeuten.

Vor ein paar Jahren übernahm ich den Nachlaass meiner Großeltern, darunter auch Feldpostbriefe eines Großonkels, der in Stalingrad vermisst ist.

Diese Briefe sind in ihrer Banalität geradezu gespenstisch zu lesen, wenn man die Umstände ihrer Entstehung bedenkt.

Man wollte die Lieben zu Hause nicht beunruhigen, außerdem wären kritische Töne kaum durch die Zensur gegangen.

Mein Großonkel, damals ein junger Mann von 19 Jahren erkundigt sich seitenlang, wie die Ernte ausgefallen sei, wie es seiner Schwester und seinem Schwager geht. An einer Stelle schreibt er, dass "es hier leider recht kalt geworden sei. Der letzte Brief ist von Weihnachten 1942, und das Schriftbild ist ziemlich verwischt.
 
Ich würde es bei Ebay versuchen. Dort unter Feldpost einfach suchen.
Sicher sind die Angebote mit Infos über Absender usw vorzuziehen.
 
@ scorpio: Genau darin liegt für mich der reiz-herauszufinden wie es dem verfasser wirklich ging, bzw. die umstände unter denen er des geschrieben hat herauszufinden und mir dann zu überlegen wie es ihm gegangen sein könnte...

Vielen dank für die vielen vorschläge, inzwischen hab ich, dank dieses forums, welche gefunden!!

ich bin mir aber sicher, dass ich während der bearbeitung noch etliche fragen haben werde, auf die ich sicherlich nur mit eurer hilfe eine antwort finden werde.

vielen dank, ihr habt eindeutig einen neuen fan der seite gewonnen und ich werde auf jeden fall weiterhin regelmäßig die seite besuchen, auch wenn ich fürchte, dass ich noch zu wenig ahnung hab um anderen wirklich zu helfen;-)
 
außerdem wären kritische Töne kaum durch die Zensur gegangen.

Allerdings konnten die Zensurbehörden nur einen geringen Bruchteil der Briefe kontrollieren (deren Gesamtzahl wird auf 30-40 Mrd. geschätzt). Das war auch vielen Soldaten bewusst und so sind auch etliche Briefe überliefert, in denen die Autoren kein Blatt vor den Mund nehmen.* Gerade Briefschreibern, die sich in ausweglosen Situationen befanden, kam der Gedanke an die mögliche Zensur sicher als allerletztes in den Sinn. Recht hast Du aber damit, dass viele selbst dann noch ihren Angehörigen die Schilderung der traurigen Realität ersparen wollten.

Eine Auswahl einiger Briefe (mit Transkriptionen) findet sich hier. Feldpost

Dort unter anderen dieses Beispiel für einen "schonungslosen" Brief: Paul 25.2.45

*
In Forschungsarbeiten ist jedoch festgestellt worden, dass ein Großteil der Soldaten ihre Meinungen und Ansichten erstaunlich offen und unbeeindruckt jeglicher Zensurauflagen mitteilt. Schließlich ist das Postaufkommen derart gewaltig, dass dem Soldaten bewusst sein könnte, dass die Zensur nur stichprobenartig vorgenommen werden kann. Aus: http://www.feldpost-archiv.de/11-zensur.html
 
Es gibt einige wirklich gute Briefe und Tagebücher, die sich für dein Thema sicher gut verwenden lassen können.
Zum einen die Feldpostbriefe gefallener Studenten von P. Wittkop.
Empfehlen kann ich auch die Feldpostbriefe von Reinhold Mayer.
dann gibts noch eins bei dem ich den Autor vergessen habe das Buch heißt aber "Von Kurland nach Galizien".
Was zwar schon von Bernd Ulrich bearbeitet wurde, aber wirklich sehr interessant ist sind die Briefe von Dominik Richert.
 
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