Deutscher Krieg 1866

Clementina

Neues Mitglied
Hi :)
Die Ursachen für den Deutschen Krieg 1866 verwirren mich ein bisschen..
Schleswig & Holstein wurden durch das Gasteiner Abkommen formal noch zusammengehalten; verwaltet wurden sie jedoch separat von Preußen und Österreich (Preußen bekommt Schleswig & kauft Lauenburg; Österreich bekommt Holstein). Nun ist jedoch Holstein ziemlich weit weg von Österreich, fast schon wie eine kleine "Insel", die vom preußischen Gebiet eingekesselt wird.
Dies führte zu Spannungen zwischen den beiden Großmächten, oder?

1866 wurde der Deutsche Zollverein (dominiert von Preußen) ohne Österreich erneuert. Damit jedoch verhindert werden konnte, dass Preußen noch mehr an Macht gewinnt wurde eine Bundesreform (im Deutschen Bund) von Österreich vorgeschlagen:
Das Parlament im Deutschen Bund soll durch einen Gesandtenkongress mit österreichischem Vorsitz ersetzt werden.
Der Deutsche Bundestag sollte letztendlich darüber entscheiden.
Preußen fasste dies als Bruch des Gasteiner Abkommens auf und preußische Truppen marschierten in Holstein ein.
Als Österreich dann den Deutschen Bundestag um eine Abstimmung für die Mobilmachung bat, wurde dies befürwortet und von Bismarck missbilligt (auch Bruch des Gasteiner Abkommens (?)).
Der Angriff gegen Österreich & die deutschen Bundesstaaten auf der Seite Österreichs wurde gestartet.

Preußen hatte bereits zuvor ein Abkommen mit Italien geschlossen (auf 3 Monate befristet), welches besagte, dass bei einem Sieg Preußens gegen Österreich, Italien das österreichische Venetien bekommen würde.
Beide Großmächte hatten sich außerdem die Neutralität Frankreichs gesichert:
von Preußen würde Frankreich westliches Territorium bekommen.

[Was hat die Neutralität Frankreichs gegenüber Österreich gesichert?]

Also hat Österreich die Sache mit dem Zollverein und dem auf 3 Monate befristeten Abkommen Preußens mit Italiens als Kriegsgrund genommen?
Und Preußen nahm einmal den Reformversuch Österreichs im Deutschen Bund (Gesandtenkongress mit österreichischem Vorsitz) und die Zustimmung des Bundestages zur Mobilmachung Österreichs nach Einmarsch der preußischen Truppen in Holstein als Grund?

puhhh... :rotwerd:
Danke schonmal :winke:
 
Die von Preußen vorgeschlagene Bundesreform hatte nichts mit der Gasteiner Konvention zu tun und war auch nicht der Kriegsauslöser. Die Gasteiner Konvention war ein 1865 abgeschlossener Vertrag der den Status der von Dänemark abgetretene Gebiete regelte. Österreich wollte ein unabängiges Herzogtum Schleswig-Holstein aber Preußen wollte diese Gebiete annektieren. So eingte man sich in Bad Gastein darauf die Gebiete als gemeinsames Kondominium zu verwalten. Österreich brachte die Frage wie Schleswig-Hollstein in Zukunft verwaltet weden sollte vor dem Bundestag, Preußen fühlte sich hintegangen und besetzte das von Österreich verwaltete Holstein. Von da an war der Össterreich-Preußischer Krieg unausweichlich.
 
Danke!!!
Kann man dann also sagen, dass nachdem Preußen einen Teil von Holstein besetzt hat, Österreich einen Antrag auf Mobilmachung im Deutschen Bundestag gestellt hat. Diesem stimmte eine große Mehrheit zu.
Preußen erklärte die Bundesakte als "gebrochen"/"erloschen" und griff Österreich dann an?
 
Österreich ist mit seinem Vorschlag, das Kondominat über Holstein aufzugeben und gegen Schlesien einzutauschen gescheitert. Im Prinzip wollte österreich Schleswig und Holstein als neue Provin in dem Deutschen Bund integrieren. Dieser Plan hat unter zahlreichen Mitgliedern des Bundes auch durchaus ein positives Echo gefunden.

Für Preußen allerding war dieser Vorschlag nicht annehmbar, das Bismarck das klare ziel vor Augen hatte, in Norddeutschland die Hegomonie Preußens zu herzustellen. Das haben die Österreicher auch durchschaut gehabt und daher ihr Vorschlag.

Nach der Ablehnung Preußens begann man auf beiden Seiten mit der Vorbereitung der mlitärischen Auseinandersetzung. Bismarck schloß mit Italien ein temporäres Bündnis. Italien stellte gegenüber Österreich territoriale wie beispielsweise Venetien Ansprüche. Gleichzeitig heizte Bismarck die nationalen Leidenschaften an und nun brachte Preußen ein für Österreich unzumutbaren Reformplan des Deutschen Bundes in die Bundesversammlung ein. Dieser Reformplan Bismarck sah vor, das die Bundesversammlung durch ein aus allgemeinen und gleichen Wahlen hervorgegangenes Parlament den Bundestag ersetzten soll.

Als Österreich dann am 01.Juni 1866 die Schleswig-Holstein-Problematik vor dem Bundestag bracht, sah Bismarck darin den Bruch der bisherigen Vereinbarungen, also des Vertrages von Gastein. Der Krieg begann und die preußischen Truppen marschierten in Österreich ein.

Schlaglichter der deutschen Geschichte
 
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Noch ein paar Wort zur Gasteiner Vereinbarung:

Der Vertrag von Gastein aus dem August 1865 war ein Provisorum.

Bismarck Absicht war eigentlich eine endgültige Regelung über die Elbherzogtümer. Angestrebt war, dass Österreich und Preußen eng zusammenarbeiten, ohne Deutschen Bund. So sollten beispielsweise zwei Etappenstraßen und zwei Telegraphenlinien durch Holstein gemäß den Vertragsentwurf verlaufen. Der Unterhändler Wiens Graf Blome hatte auch durchaus begriffen, dass Wien diesen Vorschlag hätte annehmen sollen, denn mit diesem wäre erst einmal der Frieden gesichert, Österreich musste zu jenem Zeitpunkt aus finanziellen Gründen seine Armee abrüsten, und es lag dann auch ein gewisser Schutz für die italienischen Besitzungen vor. Auch Rechberg meinte, der Vorschlag sei gut gewesen, weil man eben dadurch das gute Verhältnis zu Preußen retten könnte.

Für Preußen lag der Vorteil darinnen, dass Österreichs Beziehung zum Deutschen Bund ruiniert und Wien in gewisser Weise an Preußen gekettet gewesen wäre.

Wien lehnte jedoch ab und wollte nur das Provisorium. Mensdorff war wohl nicht in der Lage gewesen, sein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber Bismarck zu überwinden. Es war aber auch nicht so ungerechtfertigt, denn den Österreichern war es gelungen den Telegrammwechsel zwischen Berlin und Florenz und Berlin und Paris abzufangen. Bismarck wollte unverzüglich wissen, wie man sich dort stellen würde, wenn es zum Bruch käme.

Schon zu jenem Zeitpunkt ließ Mensdorff, 1865, ließ Mensdorff das spätere Angebot an Napoleon III., Abtretung Venetiens, vorbereiten. Vorläufig war er jedoch damit im Ministerrat gescheitert.

Das Provisorium wurde nunmehr von Bismarck akzeptier und er trug persönlich Sorge dafür, das dieser die von ihm gewünschten Formulierungen enthielt. Im Artikel 1 hieß es unter anderem, „….unbeschadet der Fortdauer der gemeinsamen Rechte beider Mächte an der Gesamtheit der Herzogthümer.“ Das war die entscheidende Formulierung. Durch diese war Österreich die Option einer Zession an den Augustenburger versperrt. Gleichzeitig wurde durch diese Formulierung Preußens Einmischung rechtlich garantiert. Artikel 3 sieht noch vor, dass in Rendsburg fortan eine gemischte Garnison mit regelmäßig wechselndem Kommando stationiert wird.

Zwei Artikel, die sehr gut als Aufhänger für Streit herhalten können. Und nach außen sprach Mensdorff dann auch noch von einer reellen Teilung des Besitzes. In Italien und Frankreich war man nicht begeistert, aber Bismarck konnte mit dem Hinweis, dass diese Vereinbarung es ja nur ein Provisorium sei, die Gemüter beruhigen.

Nach dem Scheitern von Bismarcks Intention war für Bismarck wohl die Sache entschieden wo die Reise hingeht. Da Österreich es wichtiger war, seine Vormachtstellung in Frankfurt zu erhalten, anstatt mit Preußen zusammenzugehen, sollte die Sache auf dem Schlachtfeld entschieden werden. Jedenfalls seine Reise nach Biarritz war nicht der Zeitpunkt, denn die war ja schon Anfang Juli, also vor dem Scheitern seiner Absichten, geplant gewesen, wie sich aus der Korrespondenz mit seiner Gattin ergibt.


1865 aber wollte Bismarck eben noch keinen Krieg. Er wollte eher mit Österreich gemeinsam auf Augenhöhe zusammenarbeiten und zwar ohne lästigen Deutschen Bund. Dabei wäre 1865 die Großwetterlage relativ günstig gewesen.

England hatte ganz andere Sorgen als die Elbherzogtümer. Die Beziehungen zu den USA waren gerade sehr angespannt und ein Krieg schien nicht ausgeschlossen. Frankreich starrte nach Mexiko und um Italien muss sich keine Sorgen machen. Und zum Zarenreich bestanden gute Beziehungen. Es wäre also möglich gewesen, wenn Bismarck es gewollt hätte, 1865 den Krieg zu führen, wenn er denn gewollte hätte. Aber Bismarck wollte eben zu diesem Zeitpunkt nicht.

Als Quelle diente Stadelmann, Das Jahr 1865
 
Wie wurde der Krieg von Preußen finanziert ?
1870/71 wurden Anleihen durch den Landtag bewilligt. Zu 1866 finde ich nichts.
 
Was der Fairness halber nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die Tatsache, das in Österreich nach 1859 ein regelrechter Abrüstungswahn seinen Lauf nahm.

Preußen hingegen hatte seine Rüstungsausgaben erheblich gesteigert gehabt.

Noch kurz vor 1866 wurden 93 Eskadronen und 51 Batterien aufgelöst.
Manöver gab es in Preußen jedes Jahr; in Österreich nicht. Brauchbares Kartenmaterial hatten nur höhere Stabsoffiziere. Die hinausgezögerte Neubewaffnung der Infanterie mit einem Hinterladergewehr ist an den Wehrbudgetkürzungen gescheitert, obwohl Franz Joseph im Januar 1866 die Produktion der neuen Gewehre verfügt hatte. Als der Krieg begann, hatten einmal 1840 Gewehre an das Herr ausgeliefert werden können.

Ich glaube man war möglicherweise durch 1864 etwas geblendet, wo die Österreicher eine rechte ordentliche Leistung ablieferten. Nur war der Gegner diesmal ein ganz anderes Kaliber.
 
Interessant ist, das der Großherzog von Baden versuchte zwischen den Rivalen zu vermitteln. Zu diesem Zwecke hielt er sich vom 01.06. bis 03.06.1866 in Dresden bei König Johann auf, da dieser auch fleißig rüstete und über einen Draht nach Wien verfügte.

Es wurde aber schnell deutlich das König Johann, Außenminister Beust und auch der Kronprinz den Krieg gewissermaßen als unvermeidlich ansahen. Man wolle, wenn Österreich Preußen angreife, sich zurückhalten, wenn aber Österreich den Bund anrufe, Wien folgen. Man hätte nichts gegen eine Demütigung Preußens einzuwenden und noch weniger, wenn Preußen auf ein Mittelstaat reduziert würde.
 
Es wurde aber schnell deutlich, dass König Johann, Außenminister Beust und auch der Kronprinz den Krieg gewissermaßen als unvermeidlich ansahen. Man wolle, wenn Österreich Preußen angreife, sich zurückhalten, wenn aber Österreich den Bund anrufe, Wien folgen. Man hatte nichts gegen eine Demütigung Preußens einzuwenden und noch weniger, wenn Preußen auf einen Mittelstaat reduziert würde.

Fehlt hier ein Wort?
 
Weiß nicht.

Die Aussage ist die, das Sachsen, wenn Österreich Preußen angreift nicht unternimmt. Wenn Österreich den Deutschen Bund anruft, wegen Unterstützung gegen Preußen, dann wolle Sachsen diesen Ruf Österreichs Folge leisten.

Ich hoffe, es ist jetzt verständlich.
 
Beim nochmaligen Lesen ist auch die erste Fassung des Satzes verständlich. Ich las hier einen Widerspruch, mein Fehler.
 
Schon zu jenem Zeitpunkt ließ Mensdorff, 1865, ließ Mensdorff das spätere Angebot an Napoleon III., Abtretung Venetiens, vorbereiten. Vorläufig war er jedoch damit im Ministerrat gescheitert.

Und die ganze Zeit über war Napoelon III. sehr bemüht Venetien auch für den Fall eines Sieges Österreichs zu erhalten; was letzten Endes ja auch gelang. Des Weiteren wollte er Preußen in seine Abhängigkeit bringen, in dem er immer wieder eine Allianz ins Gespräch brachte. Lockmittel waren die Elbherzogtümer und ein Norddeutscher Bund. In Sachen Kompensation war Napoleon III. eine Zeit bemüht, sich bedeckt zu halten. Er war bemüht die beiden deutschen Großmächte in einem Krieg zu treiben. Er glaubte, das die österreichische Seite militärisch die stärkere sei und dann wenn Preußens Not groß sei, auf ihm (Napoleon III.) angewiesen sei. Nur spielte Bismarck "die diplomatische Pokerpartie" besser als Napoleon III. . Er ließ sich nicht zu einer Allianz treiben und im Krieg, während Frankreich Anfang Juli intervenierte und zuerst einen Waffenstillstand verlangte, ließ Bismarck Benedetti ins Leere laufen, in dem er auf Italien verwies.
 
Interessant ist die Frage, warum Russland es 1866 zugelassen hat, das Preußen sich so vergrößerte und zu einem Konkurrenten zumindest in Mitteleuropa wurde.

Zunächst, also bei Beginn des Krieges, verhielt sich Petersburg sich doch recht reserviert, nachdem das Kongressprojekt Gortschakows gescheitert war. Gortschakow wollte bei erster passender Gelegenheit zusammen mit England und vor allem Frankreich intervenieren. Ende Juni war man in Petersburg allerdings nach den schnellen ersten Erfolgen der preußischen Armee beunruhigt und wurde Anfang Juli, also vor Königsgrätz aktiv und wollte ein Zusammenwirken der drei Höfe Paris, London und Petersburg erreichen um so viel wie irgend möglich vom Status Quo in Deutschland zu bewahren. Drei Anläufe unternahm die Sängerbrücke, alle drei scheiterten u.a. auch deshalb, weil man in London und Paris nicht geneigt war, gemeinsam zu intervenieren.

Anlass für die erste Initiative war die Überreichung der Erklärung des Austritts Preußens aus dem Deutschen Bunde und diesen für aufgelöst zu erklären. Gortschakow meinte, dieses einseitig Vorgehen Preußens, sei mit der Würde der Mächte nicht vereinbar. Er schlug den französischen Geschäftsträger eine entsprechende gemeinsame Initiative vor. Nur war Gortschakow zu langsam, da die Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz ihn gewissermaßen überholten. Franz Joseph trat Venetien ab und bat Napoleon III. um Vermittlung.

Gotschakow achtete jetzt darauf, das er seine Ablehnung der preußischen Ambitionen nicht zu sehr durchblicken ließ und wie seinen Botschafter in Berlin an, dort ein Zeichen der Sympathie zu geben, um die Option einer Entente mit Preußen aufrechtzuerhalten. Es sei für Russland mit keinem Staat vernünftiger als mit Preußen ein Übereinkommen zu schließen. Man erwarte allerdinge Mäßigung im Siege. Ihm war klar, dass das europäische Gleichgewicht bedroht und verschoben werden würde.

Trotz der Verärgerung über Napoleon III. versuchten Gortschakow und Alexander II. den Draht nach Paris nicht abreißen zu lassen, um eine gemeinsame Basis für ein gemeinsames Vorgehen gegen die anstehende Neuordnung in Deutschland zu finden. In einen Briefwechsel der beiden Kaiser stellte sich aber heraus, die deren Absichten nicht übereinstimmten. Napoleon III. hielt den Hinauswurf Österreichs aus Deutschland für notwendig, Alexander II. sah das ganz anders.

Man befürchtete in Petersburg, man erfuhr aus Nikolsburg nichts, das Bismarck und Napoleon III. Absprachen treffen könnten, die nicht im russischen Sinne waren. Am 24.07. trat Gortschkakow mit dem Gedanken eines Kongresses hervor. Bismarck antwortete höflich, ausweichend aber eigentlich grundsätzlich ablehnend. Gleiches galt für Paris und London.

Gortschakow und Alexander II. waren gescheitert mit ihren Bemühungen, das es einen mächtigen Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens geben würde.

Man kann also nicht behaupten, das Petersburg die Entwicklung 1866 in Deutschland mit Sympathie verfolgte.
Man kann also nicht gerade behaupteten, das Russland die preußischen Ambitionen und Einigungsbemühungen 1866 förderte; ganz im Gegenteil, man suchte diese eigentlich zu verhindern.

Aufsatz Kolb, Rußland und die Gründung des Norddeutschen Bundes.
 
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Eine Frage:
Ist da was dran an dem Gerücht, dass Russland deswegen neutral blieb, weil Preußen im Krimkrieg neutral geblieben war?
 
Meines Wissens nach nicht. Preußen war ja auch die Großmacht, die Russland während der Niederschlagung des Aufstandes der polnischen Bevölkerung keine Schwierigkeiten machte. Im Gegenteil, es wurde sogar die Alvensleben Konvention abgeschlossen. Dazu lesenswert das Werk von Scheidt, Konvention Alvensleben und Interventionspolitik der Mächte in der polnischen Frage 1863.

Preußen hatte eine freundliche Position gegenüber Russland bezogen gehabt, was Gortschakow und Alexander II. aber nicht davon abgehalten hatte, sich 1866 zu bemühen Preußens Ambitionen einzudämmen.
 
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Interessant finde, ist auch, das Napoleon III. in seinen Bemühungen um Kompensation am 10. Januar 1867 die folgende Äußerung gegenüber den preußischen Botschafter Goltz hat fallen lassen. "Er (Napoleon III.) fürchte die Stimmung im Lande treibe zum Kriege: schon fange man an in Frankreich zu glauben, daß Preußen es darauf absehen, Elsaß Lothringen anzugreifen und zu annektieren."

Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Leben des Botschafters Joseph Maria von Radowitz, Band 1, S.134
 
Interessant finde, ist auch, das Napoleon III. in seinen Bemühungen um Kompensation am 10. Januar 1867 die folgende Äußerung gegenüber den preußischen Botschafter Goltz hat fallen lassen. "Er (Napoleon III.) fürchte die Stimmung im Lande treibe zum Kriege: schon fange man an in Frankreich zu glauben, daß Preußen es darauf absehen, Elsaß Lothringen anzugreifen und zu annektieren."

Aufzeichnungen und Erinnerungen aus dem Leben des Botschafters Joseph Maria von Radowitz, Band 1, S.134

Da würde mich persönlich jetzt der Wortlaut interessieren.

Steht dort "Elsaß Lothringen", "Elsaß-Lothringen", "Elsaß, Lothrigen" oder "Elsaß und Lothringen"?
Vor der Abtrennung von Frankreich und der Annexion durch das entstehende Kaiserreich, hatte es ja nie eine verbundene Provinz in diesem Sinne gegeben.
Entsprechend könnte man da eine nachträgliche "Glättung" vermuten, je nachdem, wie es im Original dort steht.
 
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