Deutsches Reich 1900-1914

Verzweiflung

Neues Mitglied
Guten Tag!

Ich mag es eigentlich überhaupt nicht sich in einem Forum anzumelden und direkt eine Hilfestellung zu erbitten,aber ich bin(siehe Name) verzweifelt. Ich schreibe morgen eine Klausur und habe absolut keinen Plan von dem Thema. Ich habe schon mehrmals versucht mir das Wissen zu er"googeln" aber es war erfolgslos. Nun appeliere ich an die Leute,die davon eine Ahnung haben (im Gegensatz zu Google) mir zu helfen =(

Wir haben einen Zettel bekommen mit verschiedenen Fragestellungen. Diese Fragen lauten wie folgt:

In welchem Verhältnis steht das Deutsche Reich ab 1900?

In welchen Bündnisverpflichtungen steht das Deutsche Reich ab ca. 1900?

Gibt es militärische Probleme/Entscheidungen vom Deutschen Reich,die Einfluss nehmen auf die internationale Entwicklung zwischen 1900 und 1914?

Gibt es im Deutschen Reich innenpolitische Spannungen zwischen 1900 und 1914 ?

Gibt es im Deutschen Reich am Anfang des 20. Jhs wirtschaftliche Probleme?




Ich erwarte keine ausführliche Beantwortung dieser Fragen(ich erwarte eigentlich gar nichts..habe ich nicht das Recht zu) sondern einfach nur ein paar Stichworte die ich dann in Eigenleistung erarbeiten kann..falls jemand Lust hat kann er natürlich auch mehr schreiben *hust*

Ich hoffe ihr könnt mir helfen ! :heul: :( :heul: :(
 
Guten Tag!

Ich mag es eigentlich überhaupt nicht sich in einem Forum anzumelden und direkt eine Hilfestellung zu erbitten,aber ich bin(siehe Name) verzweifelt. Ich schreibe morgen eine Klausur und habe absolut keinen Plan von dem Thema. Ich habe schon mehrmals versucht mir das Wissen zu er"googeln" aber es war erfolgslos. Nun appeliere ich an die Leute,die davon eine Ahnung haben (im Gegensatz zu Google) mir zu helfen =(

Wir haben einen Zettel bekommen mit verschiedenen Fragestellungen. Diese Fragen lauten wie folgt:

In welchem Verhältnis steht das Deutsche Reich ab 1900?

In welchen Bündnisverpflichtungen steht das Deutsche Reich ab ca. 1900?

Gibt es militärische Probleme/Entscheidungen vom Deutschen Reich,die Einfluss nehmen auf die internationale Entwicklung zwischen 1900 und 1914?

Gibt es im Deutschen Reich innenpolitische Spannungen zwischen 1900 und 1914 ?

Gibt es im Deutschen Reich am Anfang des 20. Jhs wirtschaftliche Probleme?




Ich erwarte keine ausführliche Beantwortung dieser Fragen(ich erwarte eigentlich gar nichts..habe ich nicht das Recht zu) sondern einfach nur ein paar Stichworte die ich dann in Eigenleistung erarbeiten kann..falls jemand Lust hat kann er natürlich auch mehr schreiben *hust*

Ich hoffe ihr könnt mir helfen ! :heul: :( :heul: :(


  1. nicht verzweifeln
  2. Google findet viel, vielleicht zu viel, aber was ist mit einem Schulbuch?


Ad hoc könnte ich ohne weitere Recherche die Fragen auch nicht beantworten. Irritierend finde ich "1900". Warum gerade dieses Jahr?
 
1. Danke..:(
2. Wir haben kein Schulbuch..haben immer Zettel bekommen gehabt.Dazu hatten wir keine Zettel bekommen,wir sollten es Online herausfinden.

Warum gerade 1900 verstehe ich auch nicht,scheint ja kein bedeutendes Jahr gewesen zu sein. Vlt einfach damit es "runder" ist oder weil es u.U. der Anfang der Vorkriegszeit ist? Ich habe keine Ahnung! :/
 
1900...
Könnte mit Fürst Bernhard von Bülow zusammenhängen.
Reichskanzler von 1900 – 1909.
Ab 1909 dann Theobald von Bethmann Hollweg.

Wenn Du Dich mit beiden etwas beschäftigst, solltest Du ein paar Antworten finden.
 
Guten Abend Verzweiflung! :winke:

Vorweg: Es klingt schrecklich, Dich mit 'Verzweiflung' ansprechen zu müssen! =)

Anbei habe ich einige Links für Dich zusammengestellt, die Dir bei der Beantwortung Deiner Fragen helfen können:

Wikipedia - Deutsches Kaiserreich
Wikipedia - Zabern Affäre
Deutsches Historisches Museum - Deutsches Kaiserreich
Deutsches Historisches Museum - Bismarcks Bündnissystem (Vorwissen für Deine zweite Frage)
Deutsches Historisches Museum - Industrie und Wirtschaft im Kaiserreich

Leider bleibt bis zur morgigen Klausur nicht mehr allzu viel Zeit, und man sollte sich am Abend vor einer Wissensabfrage den Kopf nicht allzu voll mit neu erlerntem Wissen füllen - das wirkt in den allermeisten Fällen während der Klausur nur hemmend.
Darum mein Tipp: Bereite Dich frühzeitiger auf kommende Klausuren vor, und wende Dich bereits im Vorfeld an Mitschüler, Lehrer, Bekannte oder Forencommunitys, wenn Du trotz sorgfältige Recherche nicht weiterkommst.

Gruß
swie
 
Ich danke euch allen :)

Ich habe nun aus allen Links sowie aus den Infos über die Bundeskanzler grobe und recht große Abschnitte rauskopiert und lese die gerade. Ich bin nicht mehr so extrem ahnungslos wie noch vor zwei Stunden. Ich muss das alles nur noch in Verbindung bringen und ordnen..dann schaffe ich vlt. die 5 Punkte :D (reichen mir sogar,da ich dieses Halbjahr nicht in die Abiturnote einbringen muss)
 
In welchem Verhältnis steht das Deutsche Reich ab 1900?
(sollte im Verhältnis zu europäischen Mächten sein)


Dazu habe ich keinen klaren Gedanken. Ich hätte irgendwas mit dem Versuch eine Weltpolitik zu werden geschrieben..wodurch sich dies Auszeichnete weiß ich jedoch nicht.

In welchen Bündnisverpflichtungen steht das Deutsche Reich ab ca. 1900?

Durch das geheime Bündnis zwischen Italien und Frankreich hatte Deutschland faktisch nur noch Ungarn-Österreich als Bündnispartner. Zu Russland wurde ein Handelsabkommen geschlossen. Auch zu Großbritannien wurde eine Annäherung getätigt,jedoch wollten diese ihre gute Beziehung zu Russland und Frankreich nicht auf's Spiel setzten.


Gibt es im Deutschen Reich innenpolitische Spannungen zwischen 1900 und 1914 ?

Hier hätte ich geschrieben dass z.B wie man bei der "Zabern-Affäre" merkt,dass Parteien etc. keine wirkliche Macht hatte.Der Reichskanzler konnte Entscheidungen treffen,Parteien etc. dienten so gesehen nur zur Beratung,auch wenn dies formal nicht so vorgesehen ist. Nur Kaiser Wilhelm II. war in der Lage den Reichkanzlerplatz neu zu besetzen.

Außerdem führte die Sammlungspolitik zu Aufständen.Genau wie die Handwerkspolitik(warum habe ich nicht ganz verstanden bzw. keine richtigen Gründe gefunden). Es kam zudem eine stetige Erhöhung der Landwirtschaftssteuern was zu einer Parole im Reichtsagswahlkampf von 1903 führte die lautete: "gegen den Brotwucher".

Gibt es im Deutschen Reich am Anfang des 20. Jhs wirtschaftliche Probleme?

Ganz im Gegenteil.Deutschland profitiert extrem durch der Industrialisierung.
-> Aufschwung von Eisenindustrie(großer Teil = Gusseisenindustrie)
-> chemische Industrie nimmt einen großen Stellenwert in der deutschen Wirtschaft ein zusammen mit Pharmazie etc.
-> Forschung und Entwicklung sind ebenfalls ein wichtiger Bereich in der deutschen Wirtschaft.




Diese Ausführungen sind mir aber noch zu wenig und an einigen Stellen weiß ich nur so Halbwissen.Es fällt mir schwer diese ganze politische Angelegenheit in einem Text zu verfassen,da es ständig ein hin und her gab.Dieses hin und her konnte ich nicht nachvollziehen in seiner Handlung...

Falls noch wer wach ist,könnte mir jemand dabei helfen?:3
 
(sollte im Verhältnis zu europäischen Mächten sein)


Durch das geheime Bündnis zwischen Italien und Frankreich hatte Deutschland faktisch nur noch Ungarn-Österreich als Bündnispartner. Zu Russland wurde ein Handelsabkommen geschlossen. Auch zu Großbritannien wurde eine Annäherung getätigt,jedoch wollten diese ihre gute Beziehung zu Russland und Frankreich nicht auf's Spiel setzten.

Das Abkommen zwischen Italien und Frankreich wurde Ende 1902 geschlossen und sicherte den beiden Vertragspartnern Neutralität im Falle eines militärischen Konfliktes zu. Italien hatte sich damit quasi defacto, nicht de jure, aus dem Dreibund verabschiedet. Unterstützung, wie beispielsweise bei der militärischen Aggression in Nordafrika wurde natürlich immer noch erwartet. Das Österreich-Ungarn die Situation nicht genutzt hatte, haben die Italiener 1914/15 schlecht gedankt.

Das Handelsabkommen zu Russland war eine ziemlich brutale Vorgehensweise des Deutschen Reiches. Die Situation Russlands, Niederlage gegen Japan und innere Unruhen, wurde weidlich ausgebeutet.

Die Annäherungs zu Großbritannien gingen von den Briten aus; nicht von Deutschland. Und gute Beziehungen Londons zu Russland gab es um die Jahrhundertwende nocht nicht. Erst so ab 1905/06 begannen die äußerst geschickten Bemühungen der britischen Diplomatie, die mit dem Wechsel des Außenministers Russlands, von Lamsdorf zu Iswolski im Jahre 1906, die Bemühungenschließlich auch zum erfolgreichen Abschluß im August 1907 führten. Auch nicht ganz unwichtig ist, das auch in Großbritannien dei Regierung wechselte und mit Grey ein Politiker das Foreign Office übernahm, der ebenfalls entschieden einen Ausgleich mit Petersburg wünschte.
 
Zu innenpolitischen Problemen:

Hier nur ein paar wenige Stichpunkte. Google diese und du wirst so eniges erkennen:

Hafenarbeiterstreik 1896/97
Eulenburg-Hardenskandal 1907/1908
Daily-Telegraph Affäre 1908
Bergarbeiterstreik 1912
Zaberanaffäre 1913
 
Die Annäherungs zu Großbritannien gingen von den Briten aus; nicht von Deutschland. Und gute Beziehungen Londons zu Russland gab es um die Jahrhundertwende nocht nicht. Erst so ab 1905/06 begannen die äußerst geschickten Bemühungen der britischen Diplomatie, die mit dem Wechsel des Außenministers Russlands, von Lamsdorf zu Iswolski im Jahre 1906, die Bemühungenschließlich auch zum erfolgreichen Abschluß im August 1907 führten. Auch nicht ganz unwichtig ist, das auch in Großbritannien dei Regierung wechselte und mit Grey ein Politiker das Foreign Office übernahm, der ebenfalls entschieden einen Ausgleich mit Petersburg wünschte.

Interessant ist hier, welche Strömungen diese handelnden Personen bedienten. Seit wann von von wem kann man unterstellen, dass GB einen globalen Ausgleich mit Russland suchte und abzusichern trachtete.

Wie stehen die Sozialpolitik, die Umschichtungsabsicht (Wahlversprechen) der britischen Liberalen im Haushalt zu Lasten der Rüstung, die Russophobie in weiten Teilen, die Interessen Londoner Finanzkreise, und auch die britischen Direktinvestitionen in Russland und die "indische Lobby" im Verhältnis dazu?
 
Sicher galt es aus Sicht der liberalen Regierung die Wählerschichten nicht aus dem Auge zu verlieren, die sie ins Amt gewählt haben. Man wollte ja einige Sozialprogramme auflegen.

Aber das war nicht der einzige Aspekt, sondern die Engländer waren sich auch darüber bewußt, das ihr Weltreich überspannt, man benötigte dringend militärische Entlastung, war und es galt zu Interessenausgleichen mit den Konkurrenten zu kommen. Und da stand Russland ganz oben in der Liste, nach dem man sich bereits mit Japan und Frankreich geeinigt hatte.

Persien, Tibet und Indien war die Punkte, mit denen es galt, sich mit den Russen ins Benehmen zu setzen. Als Verhandlungsmasse, und das war gewissermaßen für den weiteren Verlauf der Geschichte unvorteilhaft, waren die Engländer bereit auf dem Balkan mit den Russen eng zusammenzuarbeiten. So eine Kooperation konnte auf Sicht eigentlich nur gegen Österreich-Ungarn gerichtet sein; das war m.E. nach das Problematische an dieser im August 1907 geschlossenen Vereinbarung. Iswolsky ging, wohl nicht ganz zu Unrecht, davon aus, das er für die Dardanellen grünes Licht aus London hatte. Die Briten hatten aber, das muss gesagtz werden, nur wohlwollende Gesprächsbereitschaft signalisiert gehabt. Das wurde von Iswolsky möglicherweise falsch interpretiert.

Und zu beachten ist auch, das der ständige Unterstaatssekretär im Foreign Office Sandreson in Pension ging und durch Hardinge ersetzt worden war. Hardinge war ein Verfechter der Annäherung an Russland und stand dem Deutschen Reich sehr kritisch gegenüber.

Die Indienlobby war ganz klar gegen das Abkommen mit Russland.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher galt es aus Sicht der liberalen Regierung die Wählerschichten nicht aus dem Auge zu verlieren, die sie ins Amt gewählt haben. Man wollte ja einige Sozialprogramme auflegen....

Die Indienlobby war ganz klar gegen das Abkommen mit Russland.

Die Liberalen haben die Wahl mit den versprochenen sozialen Umstrukturierungen gewonnen. Das bedingte - bei Fishers Dreadnoughts sehr gut nachvollziehbar - einschneidende Veränderungen im Rüstungsetat.

Den Punkt kann man noch weiter verfolgen, aber zunächst zur Indien-Lobby.

Die sehe ich nicht in der klaren Weise Kontra-russisch-britischem Interessenausgleich. Es gab hier vielmehr zwei handfeste Störgrößen:

1. zum einen wurde befürchtet, dass ein solcher Interessenausgleich das britisch-japanische Bündnis gefährdet, welches im Kern gerade antirussisch ausgelegt war und 1905 um die indische Garantie ergänzt wurde. Die Sorge erledigte sich, als 1907 russisch-japanische Kontakte und eine sich anbahnende Entspannung bekannt wurden.

2. die weitere Sorge war, dass im Rahmen einer Absprache über Persien britische Interessenpositionen weitgehend "geräumt" wurden, und strategische Sicherheitsheitslinien nach Süden überschritten und der russischen Einflusszone überlassen wurden. Dieses wurde als strategische Bedrohung des Persischen Golfs empfunden, und als Bedrohung Indiens gesehen. Der Punkt erledigte sich, nachdem deutlich wurde, dass indische Sicherheitsüberlegungen beachtet würden.

Pro-Abkommen, unter akzeptablen Modalitäten, war klar, dass Kürzungen der Rüstungsetats auch die indische Sicherheit berühen würden. Von daher war prinzipiell nur der Weg gegeben, Sicherheit über einen Interessenausgleich mit Russland zu erzielen.

All das würde lediglich temporär gesehen, weil ebenso die Meinung vorhanden war, dass man sich im britisch-russischen Interessenausgleich nur "auf Sicht" würde einigen können. Die stramme antizaristische und antirussische Grundströmung war davon überzeugt, dass dieses Bündnis nur mittelfristig halten würde.

U.a. das Deutsche Reich "sorgte" außenpolitisch dafür, dass diese britisch-russische Übereinkunft bis 1914 hielt.
 
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Es war bestimmt nicht nur die deutsche Außenpolitik, die die Entente von 1907 stabil hielt, denn es wurde im Foreign Office die deutsche Außenpolitik und deren Intentionen immer wieder missverstanden. Stark vereinfacht ausgedrückt, wurden der deutschen Außenpolitik mit einen sehr großen Misstrauen begegnet und darüberhinaus wurde ihr immer wieder die Schuld für alle möglichen Krisen oder britischen Schwierigkeiten in die Schuhe geschoben. Beispielhaft mag die Krise um die Sandschakbahn oder die Annektionskrise dienen. Aehrenthal pflegte eine sehr selbstständige äußere Politik, was man gerade im Foreign Office einfach nicht wahrhaben wollte, denn dort wurde der Ballhausplatz als Marionette Berlins betrachtet.

Das Abkommen hielt sich auch deshalb, weil so die Sicherheit Indiens gewährleistet wurde, die die Briten gar nicht mehr gewährleisten konnten. Insofern war man britischerseits auf das Wohlwollend er Russen angewiesen und entsprach schlicht empirepolitischen Notwendigkeit.

Das die Partnerschaft mit Russland immer wieder umstritten war, hat sicher nicht auch zuletzt etwas mit der russischen Innenpolitik, sondern auch mit dem wenig kooperativen und partnetschaftlichen Vorgehen der Russen in Persien zu tun. Das waren Gründe für die Rufe sich von Russland zu distanzieren, aber die Liberalen versprachen sich eben mehr Vor- als Nachteile von der Entente. Eben auch und gerade, damit Petersburg nicht auf die Idee verfällt, sich wieder an das Deutsche Reich anzulehnen. Aus britischer Sicht ein Alptraum. Man wollte keinesfalls einen starken Kontinentalblock gegenüberstehen und dafür war man bereit so manch eine Kröte zu schlucken. Man rechnete in der Sängerbrücke nicht damit, as die deutschen und russischen Interessen dauerhaft unvereinbar waren, also galt es eben die Russen an sich zu binden.
 
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