Diderot

amüsant weil ironisch-satirisch und lesenswert sind Die indiskreten Kleinode ? Wikipedia :):) (Heine wird diese Anregung später verarbeiten)

und dann natürlich Jacques der Fatalist und sein Herr ? Wikipedia

und in die Enzyklopädie sowie die aufklärerischen philosoph. Schriften lohnt sich ein Blick ebenfalls!

Die Rezeption seines Werkes war lange Zeit sehr schlecht. Die Revolutionäre verziehen ihm seine Verbindung zu der Zarin nicht. Das 19 Jhd dagegen verurteilte seine galanten Romane und sah in ihm einen Hauptverantwortlichen der Revolution.

C'est la faute aux philosophes

Die Phlilosophen sind schuld
(an der Revolution)

Er wurde erst gegen Ende des 19 Jhd wieder populär.

Yvonne de Gaulle, die Frau von de Gaulle, versuchte seinerzeit die Verfilmung zu verhindern.


Die Nonne (Film) ? Wikipedia
 
Die Rezeption seines Werkes war lange Zeit sehr schlecht. Die Revolutionäre verziehen ihm seine Verbindung zu der Zarin nicht. Das 19 Jhd dagegen verurteilte seine galanten Romane und sah in ihm einen Hauptverantwortlichen der Revolution.
Wobei ich den Begriff "galant" im Zusammenhang mit Diderot irgendwie eigenwillig finde. Ich empfand ihn bis jetzt eher als trocken und wenig auf Unterhaltung fixiert. Seine "Nonne" ist ja regelrecht erschreckend wenig überraschend, v.a. in Anbetracht, dass das Thema Kloster/Nonnen in der Zeit praktisch ständig in den Romanen vorkam.
Seine Kunstkritiken fand ich meistens haarsträubend, v.a. wenn er den Inhalt der Gemälde und die Intention des Malers vollständig verkannte. Seltsam erschien mir der Gegensatz zwischen seiner moralischen bis prüden Kunstauffassung und dann der Darstellung seiner Person in dem Film "Le Libertin" (2000) mit Vincent Perez in der Hauptrolle als Diderot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Diderots Dreihundertsten brachte die SZ übrigens einen langen, allerdings zur Hälfe aus Bildern/Stichen bestehenden Artikel. ("Im Land der Paradoxa"; in Nr.228 vom 2./3. Oktober; S.14.; Autorin: Pia Jauch - btw.: Frau Jauch hat auch ein sehr maßgebendes Buch über LaMettrie geschrieben, voilà: Jenseits der Maschine: Philosophie, Ironie und Ästhetik bei Julien Offray de La Mettrie (1709 - 1751): Amazon.de: Ursula Pia Jauch: Bücher )
Diderot sei, nach Frau Jauch, in Deutschland noch als "Spaziergänger, Träumer, Enzyklopädist, Surrealist" zu entdecken.
M.M.n. ist es aber ein eher unispirierter Artikel geworden. Ein Leben wie das von D.D. innerhalb ein paar Zeilen auch nur zu beleuchten, geschweige denn, es ordentlich abzuhandeln, das kann nicht funktionieren. Vieles wird angekratzt, kaum etwas vertieft. Schade. Frau Jauch hat wohl leider den Grundsatz, der schon jeder/m Studierenden im 1. Semester eingebläut wird, vergessen: Das Thema beschränken, eng halten, einer konkreten Fragestellung folgen. Es ist halt "nur" ein Zeitungsartikel, Ressort Kultur.

Was ich mich aber nach der, wie gesagt: recht enttäuschenden, aber immerhin leichten Lektüre gefragt habe: was Diderot uns Heutigen noch zu sagen hat. Vielleicht die Geisteshaltung? Frau Jauch zitiert D.D.: "Was mich betrifft, so verstehe ich nicht, weshalb die Leute überhaupt noch leben, wenn sie dabei doch nichts begreifen."
Oh selige Rigidität der aufklärerischen Geisteshaltung, was? Und einen durchdringenden Optimismus findet man auch - Kunststück, wenn man am aktuellen Objekt unmissverständlich erkennen und "begreifen" kann, wie ein Staat, eine Gesellschaft, eine Ordnung NICHT sein darf, nämlich katholizistisch, traditional überhöht feudal, Hofschranzentum; zudem ein groteskes Auseinanderfallen von politischer Macht (Adel, hoher Klerus, König) mit wirtschaftlicher Macht; eine vollkommen gewissenlos akzeptierte Verelendung von 3/4 der Menschen, etc.
Und als Universalheilmittel galt dann: Bildung, Bildung, Bildung. Könnte auch für Heute gelten, aber ist das die spezielle Botschaft, die wir aus der Aufklärung heraushören sollten? Und wenn ja, wie steht es dann mit Diderot? Ist Diderot nicht auch so tot wie Voltaire? Keinen Biss mehr, sondern nur noch ein entzückender eloquenter augenzwinkernder, gänzlich zahnloser Klassiker der bürgerlichen Kritik? Über LaMettrie kann sich der Leser (aber wer liest schon LaMettrie??) wenigstens noch ordentlich aufregen, von wegen mechanistischer Reduktionismus, gröbster Materialismus etc.; aber Diderot lässt einen doch kalt, oder?
Diese Gedankenspielereien haben mich dann zum Kern der Frage geführt: Warum ist "the age of enlightenment" - immerhin das Zeitalter der ERLEUCHTUNG! - so vergessen in Deutschland? Natürlich kann man sagen, Diderot und d'Holbach und selbst LaMettrie waren dilettierende Groß-/Klein-Bürger, deren Gedankenstränge einer streng rationalen Überprüfung gar nicht mehr standhalten. Richtig. Aber gerade dieses "dilettieren", dieses "aus Spaß an der Freud' etwas machen", könnte doch auch so etwas wie eine Selbstermächtigung sein für jeden Heutigen, zumindest für diejenigen, die "begreifen" wollen, um noch umsonst, d.h. wohl, nur aus Gewohnheit zu leben. (Bezeichnenderweise steht in meinem Lexikon als Definition für Dilettantimus: 1) Betätigung aus Liebhaberei, 2) Pfuscherei (!).
Na ja, zumindest mich hat der gute alte Denis animiert, mir einige Gedanken zu machen.
Das alles musste mal gesagt werden - wenn's auch wohl ein bisschen zu ... rigide rüberkommen könnte.
 
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