Die Abgrenzung Antike-Mittelalter

Konradin

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Abgrenzung Antike - Mittelalter an Universitäten?

Hallo,
ich habe eine Frage bzgl. der Epochenabgrenzung an Universitäten, also hauptsächlich auf die Fachbereiche Alte Geschichte und Mittlere/Mittelalterliche Geschichte bezogen:
Wann wird in Alter Geschichte das Ende der (Spät-)Antike festgelegt, bzw.: wann wird in Mittlerer/Mittelalterlicher Geschichte der Beginn des (Früh-)Mittelalters festgelegt?

In Wikipedia fand ich folgendes:
"Als Epochengrenzen zum Mittelalter sind auch die Jahre 325 (Konzil von Nicäa), 393 (letzte Olympische Spiele der Antike), 498 (Taufe des Frankenkönigs Chlodwig I., 529 (Gründung des ersten abendländischen Mönchsklosters durch Benedikt von Nursia..."
Ich würde noch das Datum 476 (Ende des Weströmischen Reiches) hinzufügen.

Wahrscheinlich ist der Übergang fließend. Gutes Beispiel ist Justinian I. (527-565): wo wird dieser behandelt? In Alter oder Mittlerer Geschichte, oder in beiden?

Danke für jegliche Hilfe!
Konradin
 
Zuletzt bearbeitet:
Man hat sich auf das 500 Jahrhundert mit dem Beginn des frühen Mittelalters geeinigt.
Frühes Mittelalter 500 bis 1050


Das Ende der Antike vollzog sich in einem allmählichen Wandel, man spricht heute auch von einer Transformation. Politisch setzte dieser Prozess mit dem Wandel der spätantiken Monarchie zum Dominat im 3. Jahrhundert ein und erreichte einen Höhepunkt in der Abschaffung des weströmischen Kaisertums und den sich konsolidierenden Germanenreichen. Die Herrschaft ging allmählich von den Römern auf neue Träger über. Der Umbruch zwischen Antike und frühes Mittelalter kann man zwischen dem 3. und dem 8. Jahrhundert ansiedeln, deshalb haben sich die Historiker auf 500 geeinigt.

Da es sich um eine Prozess handelt und die Geschichte ein unaufhörlicher Wandlunsprozess ist kann man kein genaues Datum sagen.
 
ursi schrieb:
Man hat sich auf das 500 Jahrhundert mit dem Beginn des frühen Mittelalters geeinigt.
Frühes Mittelalter 500 bis 1050


Das Ende der Antike vollzog sich in einem allmählichen Wandel, man spricht heute auch von einer Transformation. Politisch setzte dieser Prozess mit dem Wandel der spätantiken Monarchie zum Dominat im 3. Jahrhundert ein und erreichte einen Höhepunkt in der Abschaffung des weströmischen Kaisertums und den sich konsolidierenden Germanenreichen. Die Herrschaft ging allmählich von den Römern auf neue Träger über. Der Umbruch zwischen Antike und frühes Mittelalter kann man zwischen dem 3. und dem 8. Jahrhundert ansiedeln, deshalb haben sich die Historiker auf 500 geeinigt.

Da es sich um eine Prozess handelt und die Geschichte ein unaufhörlicher Wandlunsprozess ist kann man kein genaues Datum sagen.

Danke für Deine Hilfe. :bussi: :thx:
 
Konradin schrieb:
Gutes Beispiel ist Justinian I. (527-565): wo wird dieser behandelt? In Alter oder Mittlerer Geschichte, oder in beiden?

Zum Bleistift auch im Fach Byzantinistik! ;) So genau kann man nicht sagen wo Justinian abgehandelt wird, denn das hängt eigentlich am Lehrstuhlinhaber bzw. den lehrenden Dozenten. Aber Justinian ist ein absoluter Grenzfall!
Der Freiburger Althistoriker Gehrke unterscheidet beim "Ende der Antike" zum Beispiel auch nach Ost- und Westrom! Er gibt kein definitives Ende der Antike, sondern macht an den unterschiedlichen Begebenheiten im Osten und Westen deutlich, dass es ein fließender Übergang ist! Finde ich persönlich sehr gelungen.


Gruß

Marbod
 
Marbod schrieb:
Zum Bleistift auch im Fach Byzantinistik! ;) So genau kann man nicht sagen wo Justinian abgehandelt wird, denn das hängt eigentlich am Lehrstuhlinhaber bzw. den lehrenden Dozenten. Aber Justinian ist ein absoluter Grenzfall!

Ähnlich verhält es sich mit Karl V. (1519-1556/58).
Die einen bezeichnen ihn als ersten Kaiser der Neuzeit, die anderen (z.B. Peter Rassow und Günther Franz in ihrem Karl V.: Der letzte Kaiser des Mittelalters) als letzten Kaiser des Mittelalters, wobei ich fast zu letzerer Ansicht tendieren würde, da Karl V. zwar in der frühen Neuzeit lebte, doch charakterlich ein Kaiser des Mittelalters war, der ein Universalreich anstrebte.

Um noch ein Beispiel zu nennen: Ludwig XII. (der Vater des Volkes) von Frankreich (1498-1514).
Zwar wird er in P. C. Hartmanns Französische Könige und Kaiser der Neuzeit 1498-1870 als erster neuzeitlicher König bezeichnet, doch trifft dies wohl eher auf Franz I. (1514-1547), seinen Nachfolger, zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja auch das Schöne an der Geschichte. Geschichte ist das Leben und das Leben kann man nicht mit Daten abgrenzen. In der Geschichtswissenschaft ist es wichtig, dass man gewisse Randdaten hat, damit jeder weiss wovon man spricht.
 
Könnte es etwas auch mit den "Antiker Rom, ...

..und der wandel zur "modernen Rom zu tun haben ?
Konstantin erkannte das Christentum als Religion an und machte Konstantinopel zur neuen Hauptstadt. Unter Theodosius , der das Christentum zur Staatsreligion erhob, wurde das Reich letztmals unter einer einheitlicher. Regierungsgewalt zusammengefasst. Die Teilung des Reichs unter seine Söhne Honorius und Arcadius brachte die Spaltung in Oströmisches (Byzantinisches) und Weströmisches Reich. Während das Byzantinische Reich erst 1453 durch die Türken unterging, blieb das Weströmische Reich nur noch einige Jahrzehnte bestehen. 476 setzte der Germanenführer Odoaker den letzten Kaiser Romulus Augustulus ab
Hier sehe ich den Übergang "fliesen"...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch ich fand es während des Studiums müssig, darüber zu debattieren. Vieles ist Ansichtssache. So würde nach Pirenne die Antike bis in das frühe 7. Jahrhundert bestand gehabt ´haben. Andere sehen die Völkerwanderung und den daran anschließenden Transformationsprozess als Wendepunkt an. Deshalb sprücht man ja auch von der Spätantike, also einem Übergangszeitraum, indem sich dieser Prozess (der gekennzeichnet war von der Christianisierungs des Imperiums und verschiedener germanischer Stämme, der Teilung des Reiches und der Etablierung der romanisch-germanischen Welt).

Das Denken, dass es alles überstülpende Zäsuren gibt, dass mit einem Schlag das Alte fort und das Neue da ist...dass ist Schulbuchdenken und auch das Denken mancher Historiker, die gerne dramatische Umbrüche sehen wollen, wo es keine gab.

Wie schon gesagt wurde: es waren langablaufende Prozesse. Aber als Eckdaten kann man sich 325, 375 (Schlacht von Adrianopel), 395 (Tod Theodosius I.), 476 (obwohl das ja Unisnn ist, da Julius Nepo letzter anerkannter Kaiser war) und die Zeit des späten 5. und frühen 6. Jahrhunderts merken. Ich persönlich würde aber auch eher zu einer Spätdatierung tendieren....
 
Viel wurde darüber geschrieben, wann man das Ende der Antike und - damit verbunden - den Anfang des Mittelalters ansetzen soll.
Früher war man überwiegend der Auffassung, das Jahr 476 wäre dazu geeignet, doch vieles spricht dagegen: 476 wurde lediglich der von Ostrom niemals anerkannte Kaiser Romulus Augustulus abgesetzt; der anerkannte Kaiser im Westen, Iulius Nepos, regierte noch bis 480. Außerdem ging das Weströmische Reich 476/80 nicht wirklich unter; stattdessen wurde der Ostkaiser Zenon (476-491) theoretisch erster Gesamtkaiser seit Theodosius dem Großen (394-395).
Heuzutage wird das Jahr 476 nur selten genannt; indes ist es landläufig immer noch ein Epochenjahr. Die meisten Historiker setzen das Ende der Antike heute mit dem Jahr 565 gleich, dem Todesjahr Iustinians des Großen (527-565), der seine Renovatio imperii zumindest teilweise vollenden konnte. Ein geringerer Teil der Historiker nimmt die Jahre 602 (Ermordung des Kaisers Mauricius), 610 (Ermordung des Kaisers Phokas) oder 641 (Tod des Kaiser Heraclius). Gleichzeitig tendieren zahlreiche Historiker auch dazu, den Beginn des Mittelalters schon 375 anzusetzen.
Insofern sollte man von einem fließenden Übergang von der Antike zum Mittelalter sprechen, der vom späten 4. Jahrhundert bis ins frühe 7. Jahrhundert reicht, der auch noch regionsspezifisch war.
 
Hier ein persönliches Steckenpferd von mir:

Ich sehe den Beginn des Mittelalters schon in der Regierungszeit Konstantin des Großen. Hier meine Argumente:

- Das Christentum ist für mich die prägende Ideologie und Geistesgrundlage des Mittelalters. Das entscheidende Fundament dafür ist das Mailänder Toleranzedikt und weitere Religionspolitik des Konstantin - unabhängig davon, dass auch vorher schon die gesellschaftliche Entwicklung in Richtung Monotheismus wies.

- Der Beginn, die Herrschaft des Kaisers religiös zu legitimieren, ist zwar schon unter Diokletian und eventuell Aurelian fest zu stellen. Aber das gehört später zum festen Repertoire mittelalterlicher Herrscher.

- Die militärische Entwicklung: Besonders schön an der Militärarchitektur festzustellen. Die spätrömischen Kastelle gleichen häufig sehr stark schon mittelalterlichen Burgen, ebenso werden die Städte als Herrschaftszentren stark befestigt. Ich sehe das nicht nur als Frage der Optik, sondern als Vorzeichen der im Mittelalter vorherrschenden Taktik, sich defensiv zu verschanzen. Aber es gibt noch einiges bedenkenwerte: zum Beispiel die immer stärkere Bedeutung schneller Reiterheere oder die Einrichtung eher kleinerer Garnisonen, aber auch die immer größer werdende Bedeutung von Söldnern.

- Dezentralisierung: es gab starke Tendenzen zur Dezentralisierung der Verwaltung - wie die Einrichtung der Diözesen, dass es im spätrömischen Reich immer mehrere "Haupstädte" oder Herrschaftszentren gab etc.

Natürlich wäre es falsch zu sagen, "ab 305 ist Mittelalter, punktum", denn die Spätantike ist eine Übergangszeit. Dennoch: hier wurden die Grundlagen gelegt; das spätrömische Reich war eine innovative Epoche mit der Öffnung zu vielen Entwicklungen (auch wenn die Folgen nicht so innovativ waren; ich kann nicht anders, als zumindest in Westeuropa das Frühmittelalter zunächst einmal als Epoche des Niedergangs zu begreifen), in der es keine starken Bestrebungen gab (und geben konnte), praktisch das im 3. Jahrhundert zerrüttete alte Kaiserreich und System wieder zu "renovieren".
 
P.S.:

@ Tutanchamun: du hast mit deinen Ausführungen zum Jahr 476 völlig Recht. Dennoch sehe ich die Absetzung von Romulus Augustulus immer noch als Ereignis von großer Symbolkraft. Zumindest in der Westhälfte hatte der römische Kaiser ausgedient, war seit Jahren nur noch eine Marionette, und Odoaker wie Theoderich hatten gar kein Interesse daran, den Titel des "Augustus" anzunehmen. Abgesehen davon, hielt Odoaker den letzten Kaiser offenbar für so harmlos, dass er ihn nicht umbringen ließ - klingt hart, aber im 3./4. Jahrhundert war das bei Usurpationen war das gängige Vorgehensweise.

Das Jahr 476 war das Zeichen dafür, dass das alte System endgültig ausgedient hatte.
 
Deine Argumentation ist kaum anfechtbar, aber:

Ashigaru schrieb:
[...] keine starken Bestrebungen [...] das im 3. Jahrhundert zerrüttete alte Kaiserreich und System wieder zu "renovieren".
War das Reich nach der Soldatenkaiser-Ära (235-285) wirklich zerrüttet? Das Römische Reich erfuhr doch noch eine späte Blüte unter der constantinischen (305-363), valentinianischen (364-378) und theodosianischen (379-457) Dynastie, zumindest bis 395. Welche Gebiete verlor das Römische Reich bis 395 groß? Kaum welche, soweit ich mich erinnere. Der Niedergang kam dafür aber sehr rasch: 410 fiel Rom, was man 15 Jahre zuvor kaum für möglich gehalten hätte. Lag es wirklich am großen Theodosius oder wäre Rom auch unter ihm gefallen?

Ashigaru schrieb:
Natürlich wäre es falsch zu sagen, "ab 305 ist Mittelalter, punktum", denn die Spätantike ist eine Übergangszeit.
Würde ich auch sagen. Kaum ein Mensch in Rom hätte wohl gedacht, plötzlich in einer anderen Epoche zu leben. Das Mittelalter begann in Germanien oder Gallien sicherlich viel früher als in Rom oder Konstantinopel, wo sich die Antike noch bis ins 7. Jahrhundert halten konnte.
 
@ Tutanchamun: ohne Zweifel drohte das Reich um 260, unter dem Druck der Perser und in geringerem Maße germanischer Einfälle, bei zwei Sezessionen ("Gallisches Sonderreich"/Palmyra) und zahlreichen Usurpationen in den Folgejahren, zu zerbrechen. Das es unter Diokletian und Konstantin zu einer Blütezeit kam, sehe ich auch so - aber vor allem auch aufgrund der politischen Konsequenzen und Erkenntnisse, die die Herrscher aus den Ereignissen im 3. Jahrhundert zogen.

Das Ende dieser Blütezeit würde ich etwas früher ziehen. Von 350 bis 353 tobte der verheerende Bürgerkrieg zwischen Constantius II. und Magnentius, der offen legte, dass Usurpationen weiterhin eine große Gefahr darstellten, auch wenn Julian und Valentinian die Lage danach wieder stabilisierten (es kam ja in Folge dieses Bürgerkriegs zu schweren Kämpfen mit den Alemannen).

Und im Jahr 378 dann die Schlacht bei Adrianopel, die ja so etwas wie den Beginn der Völkerwanderung markiert.
 
Gleichwohl gelang es Constantius II. im Endeffekt, den Usurpator zu bezwingen. Er war einer der wichtigsten, wenn auch unbekanntesten spätrömischen Kaiser: "Die Entwicklung, die mit seiner Regierungszeit eingeleitet wurde, bestimmt die religionspolitische Landschaft Europas bis auf unsere Tage." (Barcelo, Perdro: Constantius II. und seine Zeit).
Daß Theodosius I. den Beinamen "der Große" trägt, geht v.a. auf seine Religionspolitik zurück, das Verbot des Heidentums (392) und der endgültige Sieg darüber (394) in erster Linie. Dennoch wird man den Tod des Theodosius als sehr einschneidendes Ereignis betrachten müssen: Erstens die (endgültige) Teilung des Reiches und zweitens die Nachfolge seiner ob ihrer Fähigkeiten sehr fragwürdigen Söhne, v.a. die des Honorius (395-423) um Westen.
Man sollte trotzdem nicht von einem unentwegten Niedergang nach 395 sprechen: Unter Valentinian III. (425-455) kam es sogar zu einer zeitweisen Stabilisierung und dem unverhofften Sieg über die Hunnen (451). Und selbst danach gab es noch einen Kaiser, der das Westreich ernsthaft retten wollte: Maiorianus (457-461). "Majorian war als letzter Kaiser Westroms noch ernsthaft bemüht, die Reichsherrschaft zu stabilisieren." (Wikipedia)
Fällt mir grad noch ein: Übrigens war der letzte Gesamtkaiser nicht Theodosius der Große (394-395), sondern Marcianus (456-457), wenn auch nur sehr kurz.
 
Tutanchamun schrieb:
Viel wurde darüber geschrieben, wann man das Ende der Antike und - damit verbunden - den Anfang des Mittelalters ansetzen soll.
Früher war man überwiegend der Auffassung, das Jahr 476 wäre dazu geeignet, doch vieles spricht dagegen: 476 wurde lediglich der von Ostrom niemals anerkannte Kaiser Romulus Augustulus abgesetzt; der anerkannte Kaiser im Westen, Iulius Nepos, regierte noch bis 480. Außerdem ging das Weströmische Reich 476/80 nicht wirklich unter; stattdessen wurde der Ostkaiser Zenon (476-491) theoretisch erster Gesamtkaiser seit Theodosius dem Großen (394-395).
Heuzutage wird das Jahr 476 nur selten genannt; indes ist es landläufig immer noch ein Epochenjahr. Die meisten Historiker setzen das Ende der Antike heute mit dem Jahr 565 gleich, dem Todesjahr Iustinians des Großen (527-565), der seine Renovatio imperii zumindest teilweise vollenden konnte. Ein geringerer Teil der Historiker nimmt die Jahre 602 (Ermordung des Kaisers Mauricius), 610 (Ermordung des Kaisers Phokas) oder 641 (Tod des Kaiser Heraclius). Gleichzeitig tendieren zahlreiche Historiker auch dazu, den Beginn des Mittelalters schon 375 anzusetzen.
Insofern sollte man von einem fließenden Übergang von der Antike zum Mittelalter sprechen, der vom späten 4. Jahrhundert bis ins frühe 7. Jahrhundert reicht, der auch noch regionsspezifisch war.


Für viele Historiker endet die Antike mit der Schließung der Akademie in Athen 529!
 
Die Vorstellung ist ja ziemlich lustig, dass Romulus Augustulus am 24. Mai 476 aufwacht und zu seiner Zofe sagt: "Mädel, heute endet die Antike!"

Nein, kein ernsthafter Historiker wird heute noch mit einem festen Datum operieren. Man spricht eher von einem breiten Grenzsaum zwischen Antike und Mittelalter, der einige charakteristische Daten enthält, die ausgehende Spätantike und frühes Mittelalter markieren. Einige davon wurden oben schon genannt, doch darf man nicht den Fehler machen, einen festen Zeitpunkt zum Ende der Antike oder zum Beginn des Mittelalters zu erklären.
 
Ich gebe Dieter völig recht. Man kann ungefähr sagen wann die Antike ins Mittelalter überging, jedoch sind das Vorgönge, die nicht von heute auf morgen geschen sind, sondern teilweise mehrere Jahrzehnte gebraucht hatten (was auch schon die Zeittafel von Tutanchamun zeigt). Ich habe auch schon oft gelsen das it der Völkerwanderung die Antike endet und damit das frühe Mittelalter beginnt, aber auch hier ist es sehr schwierig, ein "festes" Datum zu nennen.
Genauso ist es mit dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit.

Könnte man in diesem zusammenhang anstatt von dem Ende nicht besser von einem Übergang oder einer Gleitzeit, zwischenperiode oder sosnt was reden? Das würde das ganze doch besser treffen und vielen Menschen vielleicht auch eine bessere Vorstellung davon geben.

Lieben Gruß :winke:
 
Alexandros schrieb:
Für viele Historiker endet die Antike mit der Schließung der Akademie in Athen 529!

Die Jahresangabe 529 wird auch oft genannt, weil im selben Jahr die Gründung des Klosters Montecassino durch Benedikt von Nursia war.
 
Ja, das trifft es, Sissi! Es ist ein Übergang, eine Zwischenperiode, oder - wie es an unserer Uni hieß - ein Grenzsaum, der zwischen Spätantike und frühem Mittelalter steht.

Wenn man sich darüber im klaren ist, kann man auch Daten diskutieren, die symbolische Eckpunkte dieser Zwischenperiode bilden.
 
Sissi schrieb:
Genauso ist es mit dem späten Mittelalter und der frühen Neuzeit.
Das ist korrekt, nur würde ich meinen, daß der Übergang Mittelalter-Neuzeit sogar ein wenig leichter zu bestimmen ist als Antike-Mittelalter. Grob könnte man 1500 angeben, was sicher nicht falsch wäre. Andere Möglichkeiten: 1445 (Erfindung des Buchdrucks), 1453 (Fall Konstantinopels, Ende des Hundertjährigen Krieges), 1492 (Wiederentdeckung Amerikas durch Christoph Columbus), 1498 (Entdeckung des Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama), 1517 (Luthers Thesenanschlag) oder 1519-22 (Erste Weltumsegelung durch Fernão de Magalhães).
Man sieht also, es handelt sich um einen Übergangszeitraum von etwa 1450 bis 1520, bei dem Übergang Antike-Mittelalter ist der Zeitraum jedoch wesentlich größer.
 
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