Die Alanen aus dem Kaukasus in Portugal

Ralf&Lena

Mitglied
Hallo Freunde der Voelkerwanderung,

die iranischen Alanen waren unter ihrem Koenig Atax um 409 nach Portugal gekommen und haben dort trotz ihres "kurzen" Aufenthalts zahlreiche Spuren hinterlassen.

Sogar die "Canarischen" Inseln heissen so (naemlich zu deutsch: "Hundeinseln") wegen der Hunde, die die Alanen mitfuehrten -und wohl einige Exemplare auf diesen Inseln ausgebuechst waren, so dass die spaeteren Eroberer der Inseln sich ueber die vielen Hunde wunderten.
Hunderasse: Alano !

Auch Staetdte in Portugal wie Coimbra und Alenquer (Alan Ker heisst "Tempel der Alanen") haben ihre Gruendung den Alanen zu danken.

Eine ausfuehrliche Beschreibung:
http://briefeankonrad.tripod.com/Lebenssinn/index.blog?entry_id=1615853

:)
Ralf
 
Das Schicksal der Alanen ist wirklich faszinierend, da sie während der Zeit der Völkerwanderung ganz Europa durchzogen, schließlich gemeinsam mit den Wandalen nach Nordafrika übersetzten und mit ihnen die römische Provinz Karthago eroberten.

Als sie ihre große Wanderung begannen, lebten sie freilich noch nicht im Kaukasus, wie oben behauptet, sondern noch als iranisches Reitervolk in den Steppengebieten nördlich des Schwarzen und Kaspischen Meers. Ihre früheste Erwähnung erfolgte im Mitte des 1. Jh. n. Chr.

Im Jahr 375 wurden die Alanen von den Hunnen unterworfen, worauf ein Teil von ihnen zusammen mit flüchtenden Wandalen 407 den Rhein überschritt und Richtung Gallien und Spanien vordrang. 411 gründeten sie ein kurzlebiges Reich in Portugal, wurden dort aber vom Westgoten Wallia vernichtend besiegt, worauf sie sich - stark dezminiert - unter den Schutz der Wandalen stellten.

429 erfolgte dann das Übersetzen nach Nordafrika, wo die Alanen das Schicksal der Wandalen bis zur Vernichtung ihres Reichs durch Ostrom teilten. Immerhin blieb der Einfluss der Alanen im Wandalenreich so stark, dass sich die Wandalenkönige auf Münzen als "rex vandalorum et alanorum" bezeichneten.

Interessant ist jedoch, dass die Alanen - anders als die Wandalen - nicht völlig von der Weltbühne verschwanden. Der in Südrussland zurückbliebene Rest des Volks zog sich nämlich im Verlauf der nächsten Jahrhunderte in den unwegsamen Kaukasus zurück, um nicht von den unablässigen Kriegen anderer Völkerscharen vernichtet zu werden. Dort leben sie bis heute als "Osseten", ein Stamm, der noch immer eine iranische Sprache spricht. Ihre Eigenbezeichnung lautete übrigens nie "Alanen", denn sie bezeichneten sich selbst als "Iron", was auf ihre iranische herkunft verweist.
 
Sogar die "Canarischen" Inseln heissen so (naemlich zu deutsch: "Hundeinseln") wegen der Hunde, die die Alanen mitfuehrten -und wohl einige Exemplare auf diesen Inseln ausgebuechst waren, so dass die spaeteren Eroberer der Inseln sich ueber die vielen Hunde wunderten.
Hunderasse: Alano!

Na, wenn das kein Anachronismus ist... fragen wir doch Plinius, Historia Naturalis, Liber VI, cap. XXXVII:

Sunt qui ultra eas Fortunatas putent esse quasdamque alias, quo in numero idem Sebosus etiam spatia conplexus Iunoniam abesse a Gadibus DCCL p. tradit, ab ea tantundem ad occasum versus Pluvialiam Caprariamque; in Pluvialia non esse aquam nisi ex imbri. ab iis CCL Fortunatas contra laevam Mauretaniae in VIII horam solis; vocari Invallem a convexitate et Planasiam a specie, Invallis circuitu CCC p.; arborum ibi proceritatem ad CXL pedes adulescere.
Iuba de Fortunatis ita inquisivit: sub meridiem quoque positas esse prope occasum, a Purpurariis DCXXV p., sic ut CCL supra occasum navigetur, dein per CCCLXXV ortus petatur. primam vocari Ombrion, nullis aedificiorum vestigiis; habere in montibus stagnum, arbores similes ferulae, ex quibus aqua exprimatur, e nigris amara, ex candidioribus potui iucunda.
alteram insulam Iunoniam appellari; in ea aediculam esse tantum lapide exstructam. ab ea in vicino eodem nomine minorem, deinde Caprariam, lacertis grandibus refertam. in conspectu earum esse Ninguariam, quae hoc nomen acceperit a perpetua nive, nebulosam.
proximam ei Canariam vocari a multitudine canum ingentis magnitudinis — ex quibus perducti sunt Iubae duo —; apparere ibi vestigia aedificiorum.
cum omnes autem copia pomorum et avium omnis generis abundent, hanc et palmetis caryotas ferentibus ac nuce pinea abundare; esse copiam et mellis, papyrum quoque et siluros in amnibus gigni. infestari eas belvis, quae expellantur adsidue, putrescentibus.

Der Abschnitt ist ins Englische übersetzt:

'Some people think that beyond the islands of Mauretania lie the Isles of Bliss (Canaries), and also some others of which Sebosus before mentioned gives not only the number but also the distances, reporting that Junonia (La Palma) is 750 miles from Cadiz, and that Pluvialia (El Hierro) and Capraria (La Gomera) are the same distance west from Junonia; that in Pluvialia there is no water except what is supplied by rain; that the Isles of Bliss are 250 miles WNW from these, to the left hand of Mauretania (Morocco), and that one is called Invallis (Tenerife ?) from its undulating surface and the other Planasia (Gran Canaria ?) from its conformation, Invallis measuring 300 miles round; and that on it trees grow to a height of 140 ft. About the Isles of Bliss Juba has ascertained the following facts; they lie in a southwesterly direction, at a distance of 625 miles sail from the Purple Islands, provided that a course be laid north of due west for 250 miles, and then east for 375 miles; that the first island reached is called Ombrios (El Hierro), and there are no traces of buildings upon it, but it has a pool surrounded by mountains, and trees resembling the giant fennel, from which water is extracted, the black ones giving a bitter fluid and those of brighther colour a juice that is agreeable to drink; that the second island is called Junonia, and that there is a small temple on it built of only a single stone; and that in its neighbourhood there is a smaller island of the same name, and then Capraria, which swarms with large lizards; and that in view from these islands is Ninguaria (Tenerife ?), so named from its perpetual snow, and wrapped in cloud; and next to it one named Canaria (Gran Canaria), from its multitude of dogs of a huge size (two of these were brought back for Juba). He said that in this island there are traces of buildings; that while they all have an abundant supply of fruit and of birds of every kind, Canaria also abounds in palm-groves bearing dates and in conifers; that in addition to this there is a large supply of honey, and also papryus grows in the rivers, and sheat-fish; and that these islands are plagued with the rotting carcasses of monstrous creatures that are constantly being cast ashore by the sea.'
Translation by H. Rackham, first published 1942, Loeb Classical Library, Harvard University Press.
 
In meinem Posting oben bin ich auf den angegegeben Link noch gar nicht eingegangen.

Eine im Prinzip nette Veranschaulichung vom Schicksal der Alanen, die sich - aus einem mir unbekannten Grund - fast ausschließlich auf ihr Schicksal in Portugal bezieht. Das waren freilich in der langen Geschichte der antiken Alanen nur wenige Jahrzehnte, auch wenn der Link besonders die Wappen mit angeblichen (?) Symbolen der Alanen besonders hervorhebt.

Der Löwe ist zwar heute das Wappentier der Nordossetischen Republik im Kaukasus und die Osseten sind direkte Nachfahren der Alanen. Aber ob der Löwe im Wappen von Coimbra wirklich auf die Alanen in Portugal zurückgeht, die dort vor 1600 Jahren nur wenige Jahrzehnte das Land besetzt hielten? Das scheint mir sehr unwahrscheinlich zu sein.

Ja, und dass der Name der Kanarischen Inseln auf die Alanen zurückgeht, darüber sollte man eher schmunzeln!
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, und Löwe als Wappentier ist auch nichts sonderlich ausgefallenes. Oder stammen die Alanen ursprünglich aus Mykene und haben sich unter dem Ansturm der Hunnen vorsichtshalber in drei Gruppen gespalten, von denen die dritte sich erst Venedig eingeschifft hat und dann,
die Spur der ersten kreuzend, über Bayern, Baden-Württemberg (wo sie drei Feldlager errichteten), Hessen und Thüringen (wo sie sich erst in rote und weiße Alanen spalteten, dann aber wieder vertrugen), Braunschweig (wo sie vergeblich nach einem Seehafen suchten), Belgien (wo sie sich Marina Pontis Floße bauten) nach England gezogen ist?
UL
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder stammen die Alanen ursprünglich aus Mykene und haben sich unter dem Ansturm der Hunnen vorsichtshalber in drei Gruppen gespalten, von denen die dritte sich erst Venedig eingeschifft hat und dann,
die Spur der ersten kreuzend, über Bayern, Baden-Württemberg (wo sie drei Feldlager errichteten), Hessen und Thüringen (wo sie sich erst in rote und weiße Alanen spalteten, dann aber wieder vertrugen), Braunschweig (wo sie vergeblich nach einem Seehafen suchten), Belgien (wo sie sich Marina Pontis Floße bauten) nach England gezogen ist?
UL


Ja, ganz bestimmt! Sehr gut recherchiert!

Vor einiger Zeit konnte ich ja schon einiges über die Geschichte des Bären als Wappentier aufklären:

http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=13650&postcount=54
 
Noch mehr Alanen

Die Alanen (ein Sarmatenvolk) spielen in der Geschichte der Völkerwanderung eine wesentlich bedeutendere Rolle als unsere Germanenfixierte Geschichtsschreibung wahrhaben will.
Ausser in Portugal sind sie nachweisbar am Rhein (St. Goar, das ist ein alanischer Name), bei Vienne an der Rhone, bei Orleans, bei Bazas (Gironde), in der Bretagne und in England.
Nach Ammianus Marcellinus waren sie "grosse, schöne, dunkelblonde Menschen mit Feueraugen".Sie waren so eng mit den Goten vergesellschaftet, dass Procop in seinem Buch über die Gotenkriege sie für einen gotischen Stamm hält.
" Sie sind Alle von Adel" laut Ammian, was eigentlich nur heissen kann, sie seien weitgehend eine "internationale" Adelsklasse bei anderen Völkern. Wie andere Sarmaten waren sie wohl bereits zu Tacitus Zeiten mit dem Adel der germanischen Bastarnen versippt (Germ.46).
Nach der "Historia Augusta" soll Kaiser Maximinus Thrax einer gotisch-alanischen Ehe entstammen.
Von Alanen und anderen Sarmaten haben die Ostgermanen die Panzerreiterei und die lange Stosslanze (lat.contus) übernommen.
Höchstwahrscheinlich war ein nicht geringer Teil des gotischen Adels alanischer Herkunft oder alanisch versippt.Der Name des Ostgotenkönigs Totila etwa ist ein germanisches Dimunitiv eines alanisch/ossetischen "Totyr = Herr der Wölfe", aber auch der letzte Osgotenkönig "Teias/Teja" trägt einen iranischen, wahrscheinlich alanischen Namen.
"Geiserich" aber, der Vandalenkönig, nahm nicht nur die dezimierten portugiesischen Alanen auf, er nannte sich auch stolz "Rex Vandalorum et Alanorum", nicht verwunderlich, denn sein eigener Name lässt sich alanisch lesen falls er nicht überhaupt alanisch ist:*Xaïs-redz= der Königliche Recke", wobei X=Ch ist, und für den End-Konsonnanten ist zu bedenken , dass "Germanisch" zu den "Kentum- Sprachen"gehört, Alanisch/Ussetisch aber zu den "Satem- Sprachen.
Die Edda ("Hamdismal", "Gudrunarhvot") und Saxo Grammaticus wissen von einem Familienstreit bei den Goten, der zu einem Attentat auf Ermanarich führte. Die Täter sind Söhne Gudrun/Kriemhilds, namens "Hamdir" und "Soerli". Ammian kennt die Geschichte auch. Die Täter hessen hier"Ammius" und "Sarus" und sind "Rosomonen" oder "Roxolanen" (=Leuchtende Alanen");
Der kulturelle Einfluss der Alanen scheint also bis Skandinavien gereicht zu haben.
Zu ihrem materiellen Erbe siehe die züricher Dissertation von Urs Müller "Der Einfluss der Sarmaten auf die Germanen" Verl. Peter Lang Bern 1998.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurze Frage:

Ausser in Portugal sind sie nachweisbar am Rhein (St. Goar, das ist ein alanischer Name)...

Kam der Name nicht von dem Prieter aus der Auvergne?

http://de.wikipedia.org/wiki/St._Goar
Um 520 ließ sich der spätere Namensgeber Goar, der aus Aquitanien stammte, hier innerhalb der terminatio Wasaliacinse (Amt Oberwesel) nieder. Er war wohl kein Missionar (die Bevölkerung war seit 2 Jahrhunderten christlich, zumindest pro forma), sondern hatte eine hohe Funktion (Aufsicht über den Verkehr auf dem und über den Rhein), als welcher er eine kleine Kirche und ein Hospiz errichtete. Nach seinem Tod um 575 wurde dann das Grab Goars zur Wallfahrtsstätte.
 
Naja, Aquitanien ist ein Gebiet, durch das die germanischen Völker und die Alanen auf dem Weg zur iberischen Halbinsel hundert Jahre zuvor durchzogen. Das also spricht zumindest nicht gegen eine alanische Herkunft des Namens Goar.
 
Kurze Frage: Kam der Name nicht von dem Prieter aus der Auvergne?


Boiorix spielt hier auf einen Anführer der Alanen bei ihrem Einfall in Gallien an, der Goar hieß, und etwa von 390-450 (?) lebte. Wie von mir schon erwähnt, überschritten Wandalen, Quaden, Sueben und Alanen in der Silvestenacht 406/7 den zugefrorenen Rhein bei Mainz und durchzogen in der Folge plündernd und raubend Gallien sowie später Spanien.

In diesem Zusammenhang gibt es einen Bericht des Gregor von Tours, wonach Goar "zu den Römern gegangen war". Es bleibt freilich ungewiss, ob er schon beim Rheinübergang gegen sein Volk kämpfte. 411 erscheint Goar noch bei der Kaisererhebung des Usurpators Jovinus in Mainz, der mit einem Bündnis von Alanen, Burgundern, Franken usw. gegen den römischen Heerführer Constantius drohte. Die Spur des alanischen Goar verliert sich später im Dunkeln.

Der aus Aquitanien stammende Eremit Goar, dessen Grab später zu einer Wallfahrtsstätte wurde, ließ sich Mitte des 6. Jh. im späteren St. Goar nieder. Es ist höchst spekulativ, hier eine Nähe zu den Alanen anzunehmen. Auch bin ich nicht sicher, ob man den Namen "Goar" überhaupt allein den Alanen zuschreiben kann, oder ob es hier nicht noch andere Ursprungsmöglichkeiten gibt.

Zudem wäre ich vorsichtig mit der Behauptung, der ostgotische Adel sei zu beträchtlichen Teilen alanischer Herkunft. Diese Hypothese findet in der Überlieferung und den Quellen keine Stütze. Eher könnte das auf den wandalischen Adel zutreffen, an dessen Spitze der "rex vandalorum et alanorum" stand, nachdem die Alanen nach Niederlagen in Spanien ihre Selbstständigkeit aufgaben, und sich den Wandalen anschlossen. Aber auch hier stützt keine Quelle diese Vermutung, obwohl anzunehmen ist, dass sich vornehme alanische Familien mit dem wandalischen Adel verschwägerten.
 
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Ralf&Lena schrieb:
Sogar die "Canarischen" Inseln heißen so (nämlich zu deutsch: "Hundeinseln") wegen der Hunde, die die Alanen mitführten - und wohl einige Exemplare auf diesen Inseln ausgebüchst waren, so daß die späteren Eroberer der Inseln sich über die vielen Hunde wunderten.
Hunderasse: Alano!
Den Namen Kanarische Inseln bekamen die sieben atlantischen Eilande vor der Nordwestküste Afrikas von den Römern. Seefahrer hatten zwei große Hunde von einer Reise zu den Inseln mitgebracht und Hund heißt im lateinischen canis.
Quelle: http://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=695
Über den Alaunt gibt es geschichtliche Aufzeichnungen, aber über eine Rasse namens Alano gibt es keine geschichtlichen Angaben; es war früher einfach eine allgemeine Bezeichnung für einen doggenartigen Hund.
Quelle: http://www.antikdogge.de/rassebezeichnung.htm
 
Jordanis erwähnt gegen Schluß von Kap. 24 die Rosomonorum gens infida, wofür einige Herausgeber die, weil durch keine Handschrift unterstützte, willkürliche Lesart: Roxalanorum angenommen haben.
Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/dahn/voelker/voe2301.htm#Anm2
Die Roxolanen (=die Hellen, Strahlenden) waren ein sarmatischer Stamm, der ursprünglich westlich des Don in den Steppen der heutigen Ukraine beheimatet war.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Roxolanen
Die Alanen (=von Al- „groß, stark, göttlich“ und der iranischen Nachsilbe für eine Abstammung -an) waren hingegen ein iranisches Volk, das als Teilstamm der Sarmaten insbesondere den Roxolanen nahe stand. Die Alanen bestanden als Stammesverband aber schon viel länger als die Sarmaten. Sie waren ab der Mitte des ersten Jahrhunderts n.d.Z. in den südrussischen Steppen zwischen Wolga und Don beheimatet.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Alanen
Beide Völker erscheinen stets als eigene Stämme, wenn auch gewiß Zweige desselben Hauptstammes.
 
Es ist immer ratsam, wenn man sich auf glaubwürdige Quellen beruft. Ich habe allerdings keine Thesen (Annahmen) aufgestellt, sondern der Annahme, Rosomonen dürfte nur die Rossmänner bedeuten und auf die Reitervölker hinweisen, etwas beigestellt. Ich vermute, in deinem Literatur-Tipp wird die Annahme von Haetius über die Rosomonen nicht vertreten, oder? Die Verwandtschaft von Alanen und Sarmaten, besonders aber Alanen und Roxolanen habe ich nicht bestritten. Ich bestreite, daß man aus den Namen eine sehr enge Verwandtschaft der Roxolanen zu den Alanen schließen kann (vgl. oben Boiorix); dafür ist Wikipedia gut genug.
 
Die Alanen (=von Al- „groß, stark, göttlich“ und der iranischen Nachsilbe für eine Abstammung -an) waren hingegen ein iranisches Volk, das als Teilstamm der Sarmaten insbesondere den Roxolanen nahe stand..


Wobei festzuhalten ist, dass sich die Alanen selbst nicht so nannten, sondern als "Iron" bezeichneten, was auf ihre iranische Herkunft verweist.In ihrer Kampf- und Lebensweise entsprachen sie den skythischen und sarmatischen Steppenvölkern, ohne dass sie indes selbst zu diesen zählten.

Die Roxolanen werden vermutlich eine andere alanische Volksgruppe gewesen sein.
 
Die Reste der Alanen (griech. Alanoi, lat. Alani, Halani) leben noch unter dem Namen der Osseten (sie selbst nennen sich heute Iron) im Kaukasus. Sie sind die Nachkommen der sarmatischen Alanen und sprechen eine dem Iranischen nahestehende Sprache. Das Ossetische gehört zur iranischen Gruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie. Es unterteilt sich in zwei Hauptmundarten, das westossetische Digoron und das ostossetische Iron.
 
Die Reste der Alanen (griech. Alanoi, lat. Alani, Halani) leben noch unter dem Namen der Osseten (sie selbst nennen sich heute Iron) im Kaukasus. Sie sind die Nachkommen der sarmatischen Alanen und sprechen eine dem Iranischen nahestehende Sprache. Das Ossetische gehört zur iranischen Gruppe der indoeuropäischen Sprachfamilie. Es unterteilt sich in zwei Hauptmundarten, das westossetische Digoron und das ostossetische Iron.


Ja, Horst! In Beitrag 2 kannst du sehen, dass ich das alles bereits geschrieben habe:


Interessant ist jedoch, dass die Alanen - anders als die Wandalen - nicht völlig von der Weltbühne verschwanden. Der in Südrussland zurückbliebene Rest des Volks zog sich nämlich im Verlauf der nächsten Jahrhunderte in den unwegsamen Kaukasus zurück, um nicht von den unablässigen Kriegen anderer Völkerscharen vernichtet zu werden. Dort leben sie bis heute als "Osseten", ein Stamm, der noch immer eine iranische Sprache spricht. Ihre Eigenbezeichnung lautete übrigens nie "Alanen", denn sie bezeichneten sich selbst als "Iron", was auf ihre iranische herkunft verweist
. :D
 
Kennst du Quellen in denen sich die Alanen während der Völkerwanderungszeit selbst "Iron" nennen? Wir sind uns offenbar nicht darüber einig, daß die Alanen sich auch so genannt haben. Die von mir genannte Herkunft des Namens macht sonst ja keinen Sinn. Ich hatte deshalb noch einmal auf die Osseten verwiesen, die sich Iron nennen; deren Mundart u.a. Iron genannt wird. Iron ist aber wohl nur die heutige Selbstbezeichnung der Osseten. Der Name Osseten geht auf ein georgisches Wort zurück.
 
Vielleicht sollten wir den Namenswirrwar etwas kanalisieren:

Wie sich die Alanen selbst nannten, ist vermutlich unbekannt. Möglicherweise war es ihre Selbstbezeichnung, worauf der Titel "rex vandalorum et alanorum" hindeuten könnte, den der Wandalenkönig in Nordafrika/Karthago annahm.

Von den Griechen und Römern ist jedoch überliefert, dass sie dieses Volk "Asioi" nannten, während andere iranische Völker sie als "As" bezeichneten. Das "Lexikon der untergegangenen Völker" bemerkt dazu, dass die Dualität der Namen "Alanen" und "Asen" den lockeren Zusammenschluss der Stammesgruppen verdeutlichen würde.

Die in Südrussland und später im Kaukasus als Rückzugsgebiet verbliebenen Alanen wurden "Jassy" u.ä. genannt, vermutlich abgeleitet von der oben genannten iranischen Bezeichnung "As". Daraus wurden dann allmählich unsere heutigen "Osseten", die sich selbst "Iron" nennen.
 
Dieter schrieb:
Die Roxolanen werden vermutlich eine andere alanische Volksgruppe gewesen sein.
Worauf stützt sich deine Vermutung?
Dieter schrieb:
Von den Griechen und Römern ist jedoch überliefert, daß sie dieses Volk "Asioi" nannten.
Sind das nicht allgemein die Bewohner Asiens?
Dieter schrieb:
Während andere iranische Völker sie als "As" bezeichneten. Das "Lexikon der untergegangenen Völker" bemerkt dazu, daß die Dualität der Namen "Alanen" und "Asen" den lockeren Zusammenschluß der Stammesgruppen verdeutlichen würde.
Die Asen sind die Bewohner Asiens.
Dieter schrieb:
Die in Südrussland und später im Kaukasus als Rückzugsgebiet verbliebenen Alanen wurden "Jassy" u.ä. genannt, vermutlich abgeleitet von der oben genannten iranischen Bezeichnung "As". Daraus wurden dann allmählich unsere heutigen "Osseten", die sich selbst "Iron" nennen.
Die Geschichte und Herkunft des georgischen Names "Ossen" kenne ich nicht. Das Wort Asien (Asia) stammt jedenfalls aus dem Assyrischen und bedeutet Sonnenaufgang.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Asien
 
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