Die Aufgabe der Pyramiden

Yggdrassill

Mitglied
Ahmose war ja bekanntlich der letzte Pharao der eine Pyramide errichten liess und sein Tod war wohl das endgültige Ende der Pyramidenzeit in Ägypten. Danach würden die Pharaonen ja im Tal der Könige in Felsengräbern bestattet, doch warum gaben die Ägypter die traditionelle Bestattung des Pharaos in Pyramiden auf? Hatte es religiöse Gründe oder einfach nur praktische Gründe? Kann mir jemand weiter helfen?
 
Die Vorfrage zu deiner Frage lautet: Wurden überhaupt Pharaonen in Pyramiden bestattet?

Falls ja, scheint diese Methode der Grabsicherung ausgesprochen wenig dauerhaft und zugleich extrem aufwendig gewesen zu sein. Falls die Pyramiden also tatsächlich Gräber waren, bot es sich sicherlich an, eine weniger mit aufälligen Hinweisen "Graben für Schätze BITTE HIER" versehene Art der Bestattung zu finden.
 
Die letzten Pyramiden wurden ja nurnoch als Sakralbauten errichtet und die Bestattungen fanden an anderen Orten satt.
 
Die Vorfrage zu deiner Frage lautet: Wurden überhaupt Pharaonen in Pyramiden bestattet?

Falls ja, scheint diese Methode der Grabsicherung ausgesprochen wenig dauerhaft und zugleich extrem aufwendig gewesen zu sein. Falls die Pyramiden also tatsächlich Gräber waren, bot es sich sicherlich an, eine weniger mit aufälligen Hinweisen "Graben für Schätze BITTE HIER" versehene Art der Bestattung zu finden.

Ich denke das sie schon Gräber waren, auch wenn nachgewiesen die Pyramide von Ahmose nur ein Scheingrab war. Aber fakt ist das mit dem Beginn des neuen Reiches in Ägypten der Pyramidenbau aufgegeben wurde zugunsten der Bestattung im Tal der Könige. Und den Grund dafür würde ich gerne wissen.
 
M.W. ist die Pyramide von Ahmose die einzige große Königspyramide die von Beginn an nur als Kenotaph und nicht als echte Grabanlage geplant war.
Das sieht man bereits am Aufbau.Die Ahmose-Pyramide war eigentlich nur ein mit Kalsteinplatten verkleideter Sand-und Geröllhügel.
Auch die Gesamtanlage des Komplexes hat mit den Anlagen des alten und mittleren Reiches nichts gemein. Statt der klassischen Anordnung Taltempel,Aufweg und Totentempel haben wir hier einen Terrassentempel ,eine Kleinpyramide und ein Osirisgrab sowie einen Tempelkomplex hinter der Pyramide.
 
Gräber geben Status und Reichtum des Toten wieder und seiner Familie.

Wenn man sich teilweise die Gräber von auch armen Familien im Nahen Osten aber auch in Teilen Rumäniens anschaut dann kann man seinen Augen nicht trauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist es wohl eher ein Zeichen politischer Kontinuität
Man wollte bewußt nach der chaotischen Zwischenzeit mit dem neuen Reich an die pharaonische Tradition des mittleren und alten Reiches anknüpfen, obwohl man inzwischen veränderten Riten folgte und schuf daher diesen Fake, einen verkleideten Schuthügel in Pyramidenform ohne die eigentlichen Funktionen einer echten Pyramide.
So würde ich zumindest die Ahmose-Pyramide interpretieren.
 
Denkbar, aber nicht zwingend. Einen echten Kontinuitätsbruch gab es im Pyramidenbau nicht. Auch in der Zweiten Zwischenzeit wurden Pyramiden gebaut, wenngleich die meisten unvollendet blieben. Auch die Herrscher der 17. Dynastie, von der die 18. ja eine Fortsetzung war, hatten Pyramiden errichtet, wenngleich sie eher mickrig ausgefallen waren.
 
kleine Pyramidenbauten gab es ja auch noch später und die nubischen Pharaonen der 5. Dynastie sowie des napatanisch-meroitischen Reiches baute ja auch kleinere.
 
Ob nun Grab oder nicht, ich habe vorhin einen ganz interessanten Bericht über chinesische Pyramiden gesehen, wo behauptet wurde, die Ruhmessucht der Herrscher hätte sie zum Bau getrieben, während die bevölkerung auf grund der damit verbundenen Konsequenzen den jeweiligen Herrscher zu stürzen drohte. Deshalb sei man dort zu weit weniger aufwendigen Bauten übergegangen.

Wir hatten hier schon einmal in der Diskussion herausgearbeitet, dass die Pyramiden nicht von Sklaven, sondern von freien Männern gebaut worden seien. Selbst wenn dem so war, sind derart große Bauwerke selbst im 20. Jh. nicht ohne Tote zu machen gewesen.
 
Meiner Meinung nach, wurde es aufgegeben, weil der Aufwand einfach zu groß war. Finanziell und zeitlich war es sicher nicht mehr möglich, solche enormen Anstrengungen zu stemmen.
Die kleineren neueren Pyramiden sind evtl. auch dahingehend zu deuten. Man möchte einen alten Ritus beibehalten/erneuern, scheiterte aber entweder an zu kurzer Regierungszeit oder an fehlenden Mitteln für den Bau.
 
Meiner Meinung nach, wurde es aufgegeben, weil der Aufwand einfach zu groß war. Finanziell und zeitlich war es sicher nicht mehr möglich, solche enormen Anstrengungen zu stemmen.
Woraus leitest Du das ab? Wieso sollen die Pharaonen des Neuen Reiches finanzschwächer gewesen sein als die des Alten und Mittleren Reiches, von der Ersten und Zweiten Zwischenzeit mal ganz zu schweigen? Wenn man sich so ansieht, was manche Pharaonen des Neuen Reiches sonst so hingestellt haben, hätte eine Pyramide auch noch drin sein müssen.
Man darf bei den Pyramiden ja auch nicht nur an die berühmten bei Gizeh denken. Die Pyramiden des späteren Alten Reiches und des Mittleren Reiches waren wesentlich kleiner, meist "nur" so um die 50-60 m hoch.
 
Die Pyramiden des späteren Alten Reiches und des Mittleren Reiches waren wesentlich kleiner, meist "nur" so um die 50-60 m hoch.

Das ist ein Grund, weshalb ich von den fehlenden Resssourcen (unabhängig, ob Geld, Arbeitskraft o.ä.) ausgehe. Ein Pharao möchte bestimmt seine Vorgänger übertrumpfen, falls er etwas Ähnliches baut. Weil aber aus späterer Zeit niemals wieder solche riesigen Exemplare, wie in Gizeh gebaut wurden, ist meine Meinung eben, dass man wegen Geldmangel kleinere Pyramiden baute, wenn überhaupt.
Das mit den kürzeren Regierungszeiten, was man logisch nicht vorher weiß... meine ich anders. Beispielsweise könnten heutige Funde von Pyramidenresten, ja abgebrochene Bauten sein....

Fehlendes Bauwissen wird m.M.n. nicht der Grund gewesen sein.

Jedoch ist das eine Theorie von mir, welche ich mir nicht selbst ausgedacht habe, muß mal im Regal nach den Quellen suchen. Zumindest hab ich versucht, eine evtl. Antwort auf die Frage vom Eröffner zu geben. Vor mir wurde ja nur Nebensächliches zu Ahmose u.a. diskutiert. :nono:
 
Auch in der Zweiten Zwischenzeit wurden Pyramiden gebaut, wenngleich die meisten unvollendet blieben. Auch die Herrscher der 17. Dynastie, von der die 18. ja eine Fortsetzung war, hatten Pyramiden errichtet, wenngleich sie eher mickrig ausgefallen waren.

Wenn jemand Langeweile hat, kann er ja mal die Regierungszeiten mit den Pyramidenbauern von Gizeh vergleichen. Aber ein Grund für unvollendete Pyramiden wird sicher nicht plötzlicher Interessenverlust gewesen sein.
 
Das ist ein Grund, weshalb ich von den fehlenden Resssourcen (unabhängig, ob Geld, Arbeitskraft o.ä.) ausgehe. Ein Pharao möchte bestimmt seine Vorgänger übertrumpfen, falls er etwas Ähnliches baut. Weil aber aus späterer Zeit niemals wieder solche riesigen Exemplare, wie in Gizeh gebaut wurden, ist meine Meinung eben, dass man wegen Geldmangel kleinere Pyramiden baute, wenn überhaupt.
Es mag gut sein, dass den späteren Pharaonen Pyramiden von Gizeh-Ausmaßen zu aufwändig waren. Allerdings: Die Pyramiden von Gizeh wurden im 26. Jhdt. vor Christus gebaut. Ahmose regierte tausend Jahre später. Anders ausgedrückt: Ein Jahrtausend lang hatten die Pharaonen anscheinend kein psychisches Problem damit, dass ihre Pyramiden nicht mehr so groß wurden wie die von Cheops und Chephren, sondern bauten trotzdem welche.

Das mit den kürzeren Regierungszeiten, was man logisch nicht vorher weiß... meine ich anders. Beispielsweise könnten heutige Funde von Pyramidenresten, ja abgebrochene Bauten sein....
In der Tat wurden viele Pyramiden nicht fertiggestellt, vor allem in den Zwischenzeiten. Dennoch haben sogar die relativ machtlosen (viele beherrschten kaum mehr als einen Gau) Pharaonen der Zwischenzeiten zumindest versucht, sich eine Pyramide zu bauen. Insofern erscheint es nicht logisch, dass für die mächtigen Pharaonen des Neuen Reiches der Aufwand ausschlaggebend war, zumal sie anderweitig auch fleißig bauten.

Wenn jemand Langeweile hat, kann er ja mal die Regierungszeiten mit den Pyramidenbauern von Gizeh vergleichen. Aber ein Grund für unvollendete Pyramiden wird sicher nicht plötzlicher Interessenverlust gewesen sein.
Kein Pharao wusste - sofern er nicht schon im vorgerückten Alter war (wobei Chephren eventuell auch nicht mehr der Jüngste war, da vor ihm etwa ein Jahrzehnt lang ein Bruder regierte) - zu Beginn der Arbeiten, ob er lange genug leben würde, um die Fertigstellung zu erleben. (Außerdem wurden manche Pyramiden vermutlich auch erst unter den Nachfolgern fertiggestellt.) Die Pyramiden wurden ja nicht immer weiter vergrößert, solange der Pharao noch lebte, sondern - von den Anfängen in der 3. Dynastie abgesehen - von Anfang an nach einem festen Plan errichtet, d. h. das angestrebte Ausmaß stand von Anfang an fest. Wenn ein Pharao zu früh starb und sein Nachfolger nicht weiterbaute, hatte er eben Pech. Im Übrigen regierten die wichtigsten Pharaonen des Mittleren Reiches großteils auch zwei bis drei Jahrzehnte lang, also wie Cheops und Chephren, trotzdem begnügten sie sich mit ca. 60m-Pyramiden.
 
Insofern erscheint es nicht logisch, dass für die mächtigen Pharaonen des Neuen Reiches der Aufwand ausschlaggebend war, zumal sie anderweitig auch fleißig bauten.

Eben, sie bauten auch anderweitig, kostet ja alles. Was gibt es denn in ganz Ägypten sonst von Cheops und Chephren außer den Pyramiden noch so großartige Bauten?

Wenn ein Pharao zu früh starb und sein Nachfolger nicht weiterbaute, hatte er eben Pech. Im Übrigen regierten die wichtigsten Pharaonen des Mittleren Reiches großteils auch zwei bis drei Jahrzehnte lang, also wie Cheops und Chephren, trotzdem begnügten sie sich mit ca. 60m-Pyramiden.

Genau so: Er hatte Pech. Entweder ne angefangene Pyramide oder sie wurde vom Nachfolger fertiggebaut, aber sicher nicht so komplett, wie sie geplant war.

Ich bin der Meinung, dass Du richtige Details und Fakten nennst, doch für mich die falschen Schlüsse daraus ziehst. Wie is denn, aufgrund der von Dir genannten Fakten, Dein Resultat, warum nach Gizeh nicht mehr solche Pyramiden gebaut wurden?
 
Eben, sie bauten auch anderweitig, kostet ja alles. Was gibt es denn in ganz Ägypten sonst von Cheops und Chephren außer den Pyramiden noch so großartige Bauten?
Chephren errichtete außer der Pyramide (mitsamt zugehörigen Tempelanlagen) nach traditioneller Auffassung auch noch die Sphinx, jedenfalls stammt sie höchstwahrscheinlich aus der Zeit der 4. Dynastie.
Aber auch spätere pyramidenbauende Pharaonen waren noch anderweitig aktiv. Userkaf und weitere Pharaonen der 5. Dynastie errichteten riesige Sonnenheiligtümer. Sesostris I. errichtete in Buhen eine gewaltige Festung. Außerdem errichteten verschiedene Pharaonen der 12. Dynastie große Tempel.

Er hatte Pech. Entweder ne angefangene Pyramide oder sie wurde vom Nachfolger fertiggebaut, aber sicher nicht so komplett, wie sie geplant war.
Wobei die Chancen der Pharaonen des Neuen Reiches auf Fertigstellung größer gewesen wären als z. B. der Pharaonen der Zweiten Zwischenzeit, die fast alle nur wenige Jahre regierten.

Wie is denn, aufgrund der von Dir genannten Fakten, Dein Resultat, warum nach Gizeh nicht mehr solche Pyramiden gebaut wurden?
Woher soll ich das wissen? Ich kann in die Pharaonen nicht hineinschauen, und schriftliche Begründungen haben sie meines Wissens nicht hinterlassen. Ich vermute eine veränderte Mentalität, die dazu führte, dass sie sich mit stattlichen, aber nicht mehr gigantischen, Pyramiden zufriedengaben, statt nach neuer Größe zu streben. (Ab Ende der 5. Dynastie legten sie im Gegenzug mehr Wert auf die Innenausstattung als zuvor.) Für den Umstieg auf Felsengräber im Neuen Reich würde ich am ehesten auf Sicherheitserwägungen tippen.
 
Ob nun Grab oder nicht, ich habe vorhin einen ganz interessanten Bericht über chinesische Pyramiden gesehen, wo behauptet wurde, die Ruhmessucht der Herrscher hätte sie zum Bau getrieben, während die bevölkerung auf grund der damit verbundenen Konsequenzen den jeweiligen Herrscher zu stürzen drohte. Deshalb sei man dort zu weit weniger aufwendigen Bauten übergegangen.

Wir hatten hier schon einmal in der Diskussion herausgearbeitet, dass die Pyramiden nicht von Sklaven, sondern von freien Männern gebaut worden seien. Selbst wenn dem so war, sind derart große Bauwerke selbst im 20. Jh. nicht ohne Tote zu machen gewesen.

Hallo allerseits.
Über die Pyramiden Bauten muss man auch sagen dass viele der Arbeiter Handwerkliches Geschick gehabt haben mussten. Zum Beispien sind ungeheuer viele Bauklötze mehrere Meter lang mit Mikrometer Toleranz glatt bearbeitet worden. Das können nur Experten. Und nicht alle Bauklötze wogen nur 1 bis 2 Tonen manche hatten das Gewicht von 400 PkW's also 200 Tonnen und andere wogen sogar astronomisch schwer da wiegt doch tatsächlich ein Bauklotz 400 Tonnen. Das könnte man heute nur mit 40 riesige Kranheber die einzeln so groß sind wie zwei Feuerwehr Autos hochheben. Und die wurden dann auch noch vom Steinwerk bis zur Pyramiden Bauwerk 10 oder 20 km weit transportiert. Dazu brauchte man unbedingt wohlgenährte und ausgeruhte Bauarbeiter damit die Pyramiden rechtzeitig vor dem Tot des Pharaos fertig werden. Das bestetigt auch archäologische Knochenfunde die den alten Ägyptern der damaligen Zeit zugeordnet werden. Da sagen die Wissenschaftler nämlich dass diese Menschen der knochenstruktur nach schwer gearbeitet haben mussten. Aber diese Arbeiter waren zu dem auch Wohlgenährt und muskulös. Einige wissenschaftler halten auch die Geschichte mit Moses für unwahr weil das bedeuten müsste dass der Pharao es sich noch schwerer machen wollte als es ohnehin schon gewesen ist. Denn die Pyramiden Bauweise ist selbst für unsere heutige Technologie ein gigantisches Meisterwerk das keiner nachzubauen sich traut.
Also kurtz um ich glaube auch dass die Pyramiden von freien Menschen gebaut wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben