Die bedeutendsten modernen deutschen Historiker

Sorry, falls er schon genannt wurde, aber ich denke Theodor Mommsen sollte auch erwähnt werden, für sein Werk "Römische Geschichte", welches mit einem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde.

mfg Shaka
Wir hatten schonmal die Frage nach "bedeutend" nicht klären können und nun wäre damit die Frage nach "modern" aufgeworfen.

Sicherlich gibt es wichtige Autoren, die noch immer modern sind, auch wenn sie schon seit Jahrzehnten und mehr tot sind, aber sind solche gesucht mit diesem Thread? Wahrscheinlich kann das nur der Ersteller desselben beantworten.
Markov, den ich anführte, ist ja auch schon tot.
 
Ich würde noch Wolfgang Behringer anführen, der viel über Hexen geforscht hat und den Hexenhammer herausgegeben hat.
 
Für mich eine der größten deutschen Historikerinnen der Gegenwart, müssen doch nicht nur Herren hier genannt werden, ist Jutta von Bloh, ehemals Jutta Bäumel.

Neben Publikationen zur großen Dresdener Sammlung (Rüstkammer) arbeitete sie an vielen internationalen Büchern (Katalogbänden) wie "Lions of Fashion" oder "Fastes de Cour et cérémonies royales à Versailles" mit. Ein spezifisch zur sächsischen Geschichte spannendes Buch von ihr ist "Auf dem Weg zum Thron" zur Krönungsreise August des Starken.
 
Wir hatten schonmal die Frage nach "bedeutend" nicht klären können und nun wäre damit die Frage nach "modern" aufgeworfen.

Sicherlich gibt es wichtige Autoren, die noch immer modern sind, auch wenn sie schon seit Jahrzehnten und mehr tot sind, aber sind solche gesucht mit diesem Thread? Wahrscheinlich kann das nur der Ersteller desselben beantworten.
Markov, den ich anführte, ist ja auch schon tot.

Hätte nicht gedacht, dass dieser Thread noch lebt, aber das ist gut. Also, es ging mir um Historiker nach 1945.

Natürlich fallen mir auch noch gleich welche ein:

Gerhard Ritter, Neuzeit- und Zeithistoriker, der vier deutsche Staaten bewusst erlebte und vor allem als "Hardliner" der starken konservativen Geschichtstradition der Nachkriegszeit in Erinnerung blieb.

Andreas Hillgruber, prägender Theoretiker der Militärgeschichte, und öffentlich in den 1980ern sehr präsent in den Geschehnissen um Hitler-Tagebücher und Historikerstreit.

Als ein aktueller persönlicher Favorit: Gerd Koenen, Ex-68er und KBWler und Osteuropa-Historiker sowie Chronist der linken Bewegungen der Nachkriegszeit mit spitzer Zunge. Insofern eher eine Ausnahme, weil er sich - trotz Studium und Promotion 2003 - eher in einem außeruniversitären Kontext arbeitet.
 
Auch wenn er nicht mehr lehrt (Emiritierung 1988) ist Karl Czok (*1926) wohl eine Koryphäe auf seinen Gebieten Stadtgeschichte und sächsische Geschichte, wobei bei letzterem eindeutig der Schwerpunkt auf August dem Starken liegt.
Seine Werke werden immer wieder aufgelegt (z.B. von Piper). Weiter zu ihm: Karl Czok – Wikipedia

Da ich das Lukrezia Borgia nicht entlocken konnte, hier nun meine Meinung.
Komischerweise wurde eine der bedeutensten Historikerinnen der Gegenwart nicht erwähnt: Barbara Stollberg-Rilinger (*1955).
Sie ist Professorin an der Westfälischen-Wilhelmsuniversität Münster und bringt in verschiedenen Verlagen eine ganze Reihe von Publikationen zur Aufklärung und verschiedensten Aspekten der Reichsgeschichte mit dem Schwerpunkt in der Frühen Neuzeit heraus.

Wie an anderer Stelle gesagt, gefiel mir besonders wie resolut sie in der ZDF-Talkrunde über "Die Deutschen" urteilte und dabei doch auch immer fachlich argumentierte.:yes:
https://portal.d-nb.de/opac.htm?query=Woe=111037344&method=simpleSearch
 
Ich nenne dann einmal Konrad Canis für seine beiden umfassenden Werke zur deutschen Außenpolitik des Kaiserreichs.

Michael Salewski hat sich um die deutsche Marinegeschichte, ich möchte hier nur sein Standardwerk "Die deutsche Seekriegsleitung von 1935 - 1945" erwähnen, verdient gemacht.
 
Dieser Thread kommt nicht ohne Hannah Arendt aus! Zwar nicht allein (nicht einmal primär) Historikerin kommt man doch an ihrer Theorie totaler Herrschaft kaum vorbei will man sich mit politischer Gewalt beschäftigen. Ansonsten auch für keinen verzichtbar, der jüdische Geschichte betreibt.
 
Wenn von Historikern im deutschsprachigen Raum die Rede ist,dürfen natürlich Leopold von Ranke und Jacob Burckhardt nicht fehlen
 
Wenn von Historikern im deutschsprachigen Raum die Rede ist,dürfen natürlich ... Jacob Burckhardt nicht fehlen
Ergänzend zu Burckhardt: der war Schweizer und begegnet einem auf Schweizer Geldscheinen. Das sollte man vielleicht zur Vermeidung interkultureller Moderatoreninnennachfragen im Sinne von "Wer hat´s erfunden?" anmerken.:pfeif:
 
Um keinen unnötigen Thread zu eröffnen, hoffe ich hier richtig zu sein.

Beim Googeln des Historikers Dr. Stefan Creuzberger fand ich den dazugehörigen Wikipedia Artikel: Stefan Creuzberger ? Wikipedia

Dort steht im Einleitungssatz, er wäre ein "rechtskonservativer deutscher Historiker". Diese Bewertung habe ich so bei keinem anderen Historiker gefunden und eine Fußnote samt Diskussion fehlt ebenfalls. Da ich einige Veranstaltungen von ihm besuchte, bin ich über diese Aussage fast entsetzt - impliziert sie doch eine politische Grundeinstellung. Kennt sich hiermit Jemand aus und kann genaueres schildern?
 
Die Frage ist erstmal: Wer schreibt über einen vergleichsweise unbedeutenden Wissenschaftler einen Wikipedia-Artikel? Sind die Relevanzkriterien von Wikipedia überhaupt erfüllt?
These: Je unbedeutender jemand ist, über den ein Artikel geschrieben wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass
a) Selbstdarstellung betrieben wird oder
b) jemand demjenigen etwas Gutes respektive Böses will.
 
Er wird wohl "bald berufen". Eben: einem noch relativ unbedeutenden Historiker einen Wikipediaeintrag zu widmen, hat mich gewundert und zur hiesigen Nachfrage getrieben.

Es wird sich wohl jemand einen Scherz erlaubt haben.
 
gandolf, derhalben sprach ich ja auch wohlweislich nicht von deutschen Historikern sondern von Historikern im deutschsprachigen Raum :D :D ;)
 
Für den spezielleren Bereich des Mittelalters bzw. der "Mediävistik" würde ich noch zwei beisteuern:
- Rolf Sprandel u.
- Hans-Werner Goetz


Ansonsten hätte ich nur "Rechts"-Historiker (also gelernte Juristen) im Angebot. Götz zum Gruß.
 
Demenz sei Dank - hätte ich als gebürtiger "Heiner" (also Darmstädter) doch fast den bekanntesten Geschichts-Prof. an der TH/TU Darmstadt für "Neuere Geschichte" vergessen:
- Hellmuth Rößler (relativ viele Veröffentlichungen).

Ist zwar schon einige Jahre tot, aber gehört m.E. dazu - Götz zum Gruß
 
Gelten auch Historiker, die einer anderen Nation angehören, aber vornehmlich IN Deutschland wirken? Dann würde ich nämlich Lorraine Daston, Direktorin des MPIs für Wissenschaftsgeschichte mitaufzählen, die wichtige Arbeiten zur allgemeinen Wissenschaftsgeschichte, zu Objektivität und zur historischen Naturforschung verfasst hat.
 
Hätte da noch Prof. Stig Förster vorzuschlagen. Er wollte u.a. eine mehrbändige neue/neu gedeutete Biographie über Kaiser Wilhelm II schreiben; was er im Vorfeld darüber veröffentlichte (in div. Zeitschriften, ua. in Geo Epoche), war sehr interessant ;)

Und zur Geschichte des WKII seien noch Richard Overy und Gerd R. Ueberschär genannt ...


:)
 
Beim Startbeitrag fällt eigentlich nicht hauptsächlich auf, dass es nur Männer sind die meist über den NS schreib(t)en.

Überproportional sind da gewisse...belanglos. Politische Provenienz ist ja bekanntlich zweitrangig, höchstens eher konservativen Historikern muss man genauer auf die Finger schauen, schon alles Rechtens so.

Ich kann übrigens vorhersehen, welche Historiker in wenigen Jahren zu den bedeutsamen gehören werden. Ist hierzulande nicht so schwierig, geht auch ohne Glaskugel. Man nehme nur ein ganz gewisses Thema und stelle eine neue Generalanklage auf, die noch heftiger und schlechter belegt ist, als die letzte. Ein gewisser Herr Böhler wäre für mich etwa ein Kandidat, erste Fernsehauftritte gab es ja schon. :)
 
Zurück
Oben