Die besten Filmkönige, -kaiser, -herzöge und -generale

Wenn ihr schon alle mit diesem Preussen daherkommt....

Paula Wessely als Maria Theresia und Attila Hörbiger als Franz Stephan in "Maria Theresia" aus dem Jahre 51.

PS: 1980 drehte der ORF unter der Regie des großartigen Axel Corti einen Fernsehfilm über die junge Maria Theresia: "Wie der Mond über Feuer und Blut". Leider verschimmelt dieser Film irgendwo im Archiv falls 3sat diesen nicht mal wieder ausgräbt.

Kleine Korrektur, obwohl das wahrscheinlich ohnehin hier niemanden mehr interessiert: Attila Hörbiger war zwar oft Partner von Paula Wessely (die beiden waren auch verheiratet), aber Franz Stephan wurde in diesem Film von jemanden anderen gespielt, nämlich Fred Liewehr.
 
Kleine Korrektur, obwohl das wahrscheinlich ohnehin hier niemanden mehr interessiert: Attila Hörbiger war zwar oft Partner von Paula Wessely (die beiden waren auch verheiratet), aber Franz Stephan wurde in diesem Film von jemanden anderen gespielt, nämlich Fred Liewehr.
Ich kenne den Film nur von Ausschnitten. Fand ihn primär bieder, langweilig, jedenfalls keineswegs prägend. Irgendwie schien es mir so, als ob da einfach eine (damals) berühmte Schauspielerin eine berühmte historische Person spielte. Sonderlich viel Ähnlichkeit mit der Vorlage konnte ich nicht erkennen. Muss auch zumindest physisch vielleicht nicht sein. :grübel:
 
Ich kenne den Film nur von Ausschnitten. Fand ihn primär bieder, langweilig, jedenfalls keineswegs prägend. Irgendwie schien es mir so, als ob da einfach eine (damals) berühmte Schauspielerin eine berühmte historische Person spielte. Sonderlich viel Ähnlichkeit mit der Vorlage konnte ich nicht erkennen. Muss auch zumindest physisch vielleicht nicht sein. :grübel:

Bieder und langweilig (obwohl die Schauspieler/innen mit Recht erfolgreiche Bühnenschauspieler/innen waren), da kann ich dir nur zustimmen:winke:, daneben sagt mir auch die Genderdarstellung nicht zu.

In einer Aufzeichnung der Operette "Die Kaiserin" von Leo Fall, wo es ebenfalls um Maria Theresia und Franz Stephan geht, haben Wessely und Liewehr übrigens die Dialoge der beiden Figuren gesprochen. Offensichtlich hatte Wessely so etwas wie ein "Monopol" auf die Rolle.

Interessantes Detail am Rand: Marianne Schönauer, die in diesem Film jene Hofdame spielt, mit der Franz Stephan angebandelt hat, spielte 1970 in der Fernsehserie "Der Kurier der Kaiserin" mit Klausjürgen Wussow ebenfalls die Kaiserin Maria Theresia.
 
Mir fällt sofort Peter Ustinov als Nero ein. Auch wenn Nero als historische Person heute wohl anders beurteilt wird und er in der öffentlichen Wahrnehmung nur als psychisch krank eingestuft wird, fand ich die schauspielerische Leitung von Ustinov ganz herausragend. Ein herrlich gespielter Charakter.
 
Ich habe mir gerade einmal wieder "Ich Claudius Gott und Kaiser" angesehen und fand John Hurt als Caligula einfach gut. Er spielt den Wahnsinn des Kaisers wirklich überzeugend.

Großartig finde ich die Szene, in der Caligula Tiberius die Bücher der Elephantis schenkt, aber am besten gefällt mir wie Tiberius und sein Astrologe Thrasyllus sich kaputt lachen, weil der Thronprätendent Gaius oder Lucius bei einem Bootsunfall ertrunken ist. Tiberius hatte zuvor angekündigt, Thrasyllus die Klippen von Rhodos herunter zu werfen, weil seine Horoskope nichts taugen.

Großartiges Kammerspiel!!!
 
Eine Schauspielerin, die mir auch in den Rollen von zwei sehr unterschiedlichen Königinnen gut gefallen hat, ist Helena Bonham-Carter.

So hat sie in einer Verfilmung über Henry VIII. (2003, mit Ray Winstone in der Titelrolle) die Anne Boleyn gespielt, eine Rolle, die von einer ganzen Reihe von Schauspielerinnen interpretiert wurde, so z. B. von ...
- Merle Oberon (an der Seite von Charles Laughton als Henry VIII. und Elsa Lancaster als Anna von Kleve) in "Das Privatleben Heinrich VIII." (1933)
- Vanessa Redgrave (mit Paul Scofield als Sir Thomas More und Robert Shaw als Henry VIII.) in "Ein Mann zu jeder Jahreszeit" (1966), hier ist Anne allerdings eine Randfigur, die nur vorkommt
- Geneviève Bujold (an der Seite von Richard Burton als Henry VIII. und Irene Papas als Katharina von Aragon) in "Königin für tausend Tage" (1969).
- Nathalie Dormer in "Die Tudors" (2007f.)
- Scarlett Johanson (mit Erik Bana und Nathalie Portman) in "Die Schwester der Königin" (2008)

Im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen und Nachfolgerinnen gelingt es ihr der Figur durchaus einige interessante und etwas andere Facetten abzugewinnen, was für ihre Interpretation spricht.

------------

Außerdem hat Helena Bonham-Carter eine zweite englische Königin gespielt: die Titelheldin in "Lady Jane - Königin für neun Tage" (1986, mit Cary Elwis als Guilford Dudley).
Lady Jane Grey war eine ihrer ersten Filmrollen und vom Alter her war sie für das kaum siebzehnjährige Mädchen, eine Großnichte von Henry VIII., eine passende Besetzung. Sie spielt gut und ist in der auch sehr berührend, wenn gleich vielleicht einzuwenden ist, der Film bei aller Historizität, seine beiden Hauptfiguren durchaus als rebellische Jugendliche mit dem Wunsch die Welt zu verändern, rüberkommen lässt, was eher dem damaligen Zeitgeist entsprochen hat.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geneviève_Bujold
 
Romy Schneider spielte übrigens auch die junge Königin Victoria in "Mädchenjahre einer Königin", für viele die "Vorstufe" zu Sisi. Aus heutiger Sicht, Kitsch hin oder her, ist immerhin auffallend, wie unterhaltsam und auch mit ganz originellen Ideen damals noch das Zustandekommen einer Liebesbeziehung in beiden Filmen vorgeführt wurde.
 
Klar, das weiß ich natürlich, dass Romy Schneider auch Königin Viktoria gespielt hat, aber ich finde Viktoria nicht so sympathisch...........
 
Das sind Filme, um die ich - obwohl Österreicher - bislang einen Bogen gemacht habe. Was ich darüber gehört und gelesen habe, hat mich zur Genüge abgeschreckt.

Übrigens kannst Du Beiträge auch editieren, wenn Du noch etwas ergänzen willst.
 
Mein Eindruck: Die Filme mit Romy Schneider sind besser als ihr Ruf, und was spätere Filme zu diesen Figuren betrifft, sind die meisten als Ganzes auch nicht wirklich besser. (Sie haben vielleicht andere Stärken und Schwächen.)
---------------------------

Aber wenn wir gerade bei österreichischen Filmen aus den 1950er-Jahren sind, gibt es da noch einen Film, der dazu passt und wo ich die Leistung der beiden Hauptdarsteller/innen (Luise Ulrich als Herzogin Sophie von Hohenberg und Ewald Balser als Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand sehr gut finde, vor allem die von Ewald Balser, da seine Figur keineswegs als Sympathieträger (jedenfalls zu Beginn des Films) rüber kommt (Erzherzog Franz Ferdinand war bzw. ist als Persönlichkeit ziemlich umstritten, eine bessere, auch positivere Beurteilung findet sich erst in der neueren Forschung der letzten Jahre): "Um Reich und Krone", ein Film über das Attentat von Sarajewo.
---------------

Ein weiterer Film wäre dann noch "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe" mit Rudolf Prack als Kronprinz Rudolf und Christiane Hörbiger (damals noch Hörbiger-Wessely) als Mary Vetsera. Auch bei dem Film habe ich den Eindruck, dass er besser ist als sein Ruf; dies auch mit Blick auf einige andere Filme, die aus diesem Stoff entstanden sind.

Wie die Sisi-Filme ist es halt ein Film, den die Damen dominieren, während die Herren eher eine Funktion erfüllen. Lil Dagover als Kaiserin Elisabeth (zumindest tatsächlich mit entsprechender Ausstrahlung, die sie attraktiv wirken lässt), Adrienne Gessner als Helene Vetsera (überzeugend in der Rolle einer besorgten, aber biederen Mutter, allerdings absolut nicht so, wie die tatsächliche Mutter von Mary Vetsera gewesen sein dürfte) und Christiane Hörbiger (vom Alter her passend, während sie mir zu Beginn etwas zu gekünstelt ist, finde ich, dass sie die Wandlung vom schwärmerischen Mädchen zur liebenden Frau gut bewältigt) sind durchaus in ihren Rollen recht interessant, wenn auch nicht unter dem Aspekt Historizität,. Winnie Markus gelingt mit der ein wenig undurchsichtigen Gräfin Larisch (ist sie eine Intrigenschmiedin oder doch eine Freundin, die es eigentlich gut meint, das bleibt in der Schwebe) zumindest eine recht interessante Frauenfiguren. (Schade nur, dass Grete Zimmer als Stephanie von Belgien die hysterisch-dümmliche Ehefrau geben muss, das entsprach wohl dem damals üblichen Klischee.)

Für einen historischen Film etwas wenig authentisch und zu sehr tragische Heimatschnulze, aber für einen guten Unterhaltungsfilm (Melodram) durchaus gelungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist die rote Königin eigentlich keine historische Figur?
Immerhin hieß sie Elisabeth und optisch war sie an die Figur von Elisabeth I. (in der Gestalt von Cate Blanchett) angelehnt. (Die andere Königin hieß hier übrigens Maria und sie war in Weiß gekleidet, wie Samantha Morton in den Film "Elisabeth - Das goldene Königreich" in der Rolle der Maria Stuart.)
 
Stimmt, in dieser Rolle hat sie mir allerdings weniger gefallen - aber die Frauendarstellung in "The Kings Speech" war auch eine Schwachstelle in diesem Film.
 
Das sind Filme, um die ich - obwohl Österreicher - bislang einen Bogen gemacht habe. Was ich darüber gehört und gelesen habe, hat mich zur Genüge abgeschreckt.

Ich denke, man muss mit denen aufgewachsen sein. Das hilft, sie zu mögen. :)

Romy Schneider hat Elisabeth dann doch später noch mal gespielt, in einem Film über Ludwig II von Bayern. Den habe ich allerdings nie gesehen.
 
Zurück
Oben