Die Bastille wurde im eigentlichen Sinne des Wortes nie gestürmt.
11. Juli: Ludwig der XVI. entlässt den populären Finanzminister Jacques Necker, dem viele die Lösung der wirtschaftlichen Probleme zugetraut hatten.
Gleichzeitig kommen Gerüchte auf, dass der König Truppen zusammengezogen hatte.
12. Juli: Die Bürger besorgen sich Waffen aus (v.a. aus dem geplünderten Polizeigebäude), die ersten Schüsse auf die Türme der Bastille fallen.
Sie wollen Kanonen und Munition aus einem Lager der Bastille beschaffen.
13. Juli: Die Besatzung der Bastille wird unter Waffen gestellt, der Grund sei dahingestellt, jedenfalls richteten sie sich nicht auf eine Belagerung ein (keine Wasser/Nahrungsvorräte).
Der Kommandant Nicolas de Launey zeigte sich von Anfang an gesprächsbereit, sagte jedoch, dass er die Waffen nicht herausgeben, aber auch nicht in die Menge schießen würde.
In dem allgemeinen Trubel schafften es einige Bürger in den Vorhof der Bastile einzudringen, sie feuerten auf die Besatzung welche das Feuer erwiderte, was als Bruch Launeys Versprechens gedeutet wurde.
Nachdem sich die Menge der Kanonen vor dem Rathaus bemächtigt hatte wurde die Bastille weiter unter Beschuss genommen, der Kommandant kapitulierte schließlich beinahe kampflos.
Die Befreiten Häftlinge?
Zu jener Zeit war das Gefängnis praktisch bedeutungslos geworden, am Tag des "Sturms auf die Bastille" beherbergte es nur noch 7 Häftlinge.
Man kann also sagen, dass die Bastille nur wegen ihres Waffenlagers als Ziel auserwählt wurde und nicht, wie später behauptet wurde, um die "Feste des Despotismus" niederzureißen.
