Die Fürstentümer Reuß ä.L. und Reuß j.L.

Vielen Dank für die Infos!
Die Rolle der Montez in München ist ja bekannt, wobei das Reuß´sche Vorspiel war mir absolut neu. Ich hielt Blos Roman zuerst für eine Persiflage auf den Münchner Ludwig.
Dass da echte Vorgänge als Vorbild genommen wurden, habe ich erst vor kurzem geschnallt.
Recht interessant die thüringischen Fürstentümer. Wobei im Hause Reuß es für einen "Außenstehenden" wohl unmöglich ist den Durchblick zu kriegen.

Eine andere Frage (wenn ich Euch den Thread durcheinander bringe, kann man auch einen neuen aufmachen)

Wie haben die diversen Thüringer Fürsten es eigentlich geschafft den Reichsdeputationshauptschluss und anschließend den Napoleon zu überstehen?

Im zuvor ähnlich zersplitterten Südwestdeutschland ist dies nur Hohenzollern gelungen.
 
Eine andere Frage (wenn ich Euch den Thread durcheinander bringe, kann man auch einen neuen aufmachen)

Wie haben die diversen Thüringer Fürsten es eigentlich geschafft den Reichsdeputationshauptschluss und anschließend den Napoleon zu überstehen?

Im zuvor ähnlich zersplitterten Südwestdeutschland ist dies nur Hohenzollern gelungen.
Die Reußen schlossen sich ja dem Rheinbund an, hatten aber wohl weiterhin teilweise gute Beziehungen zu Österreich und Preußen. Der große Nachbar Sachsen verlor sogar Gebiete an die Reußen.
Dasselbe dürfte auch für den Reichsdeputationshauptschluss gelten. Die gefährlichen Anrainer gab es nicht, dafür kannte man die Reußen aber an höherer Stelle und sie waren teilw. sehr hoch angeschrieben. Der eine war doch ein Intimus vom Joseph II..
 
Die Reußen schlossen sich ja dem Rheinbund an, hatten aber wohl weiterhin teilweise gute Beziehungen zu Österreich und Preußen. Der große Nachbar Sachsen verlor sogar Gebiete an die Reußen.
Dasselbe dürfte auch für den Reichsdeputationshauptschluss gelten. Die gefährlichen Anrainer gab es nicht, dafür kannte man die Reußen aber an höherer Stelle und sie waren teilw. sehr hoch angeschrieben. Der eine war doch ein Intimus vom Joseph II..

Das galt aber für die diversen Hohenlohe, für Fürstenberg, die diversen Waldburg, Thurn und Taxis, um nur mal ein paar zu nennen, ebenfalls.
Ohne jede Einschränkung.

Auch 1815 wäre da doch jede Menge "Verhandlungsmasse" gewesen, die Preußen saßen doch schon mitten drin! Seit 1803 sogar in der heutigen Landeshauptstadt.
 
Das galt aber für die diversen Hohenlohe, für Fürstenberg, die diversen Waldburg, Thurn und Taxis, um nur mal ein paar zu nennen, ebenfalls.
Ohne jede Einschränkung.

Auch 1815 wäre da doch jede Menge "Verhandlungsmasse" gewesen, die Preußen saßen doch schon mitten drin! Seit 1803 sogar in der heutigen Landeshauptstadt.
Aber die Württemberger und Konsorten hatten vielleicht einen größeren Appetit oder die Reußen waren bessere Diplomaten für ihr eigenes Land. Wenn ich an die Wertschätzung von Preußens Fritze für Heinrich IX. denke, mag ich das gern glauben.:winke:
 
Aber die Württemberger und Konsorten hatten vielleicht einen größeren Appetit oder die Reußen waren bessere Diplomaten für ihr eigenes Land. Wenn ich an die Wertschätzung von Preußens Fritze für Heinrich IX. denke, mag ich das gern glauben.:winke:


Will mir nicht einleuchten, die Hohenlohe, die Fürstenberg, die Stadion, sassen doch in maßgeblichen Stellen an allen Höfen Europas.
Für Napoleon war die Zeit evt. etwas kurz. Von 1806 an, aber trotzdem.

Das muss eigentlich auch Niederschlag in der Literatur des 19. Jahrhunderts gefunden haben, mal schauen.
Hab nur gehofft, Ihr Platzhirsche würdet das aus dem Handgelenk beantworten.
 
@ Repo
Ich finde dennoch, Du zäumst das Pferd falschrum auf. Wer wollte denn 1803 Besitzungen in Thüringen haben? So rum musst Du erstmal fragen. Wer hätte 1814/15 Ambitionen auf die reußischen Besitzungen gehabt?

:winke:
 
@ Repo
Ich finde dennoch, Du zäumst das Pferd falschrum auf. Wer wollte denn 1803 Besitzungen in Thüringen haben? So rum musst Du erstmal fragen. Wer hätte 1814/15 Ambitionen auf die reußischen Besitzungen gehabt?

:winke:

Die Frage erübrigt sich doch.
Wer Ambitionen hatte weiß ich nicht.
Aber wer den Schwarzwald, die Sümpfe und Wälder Oberschwabens, wer Hoyerswerda, wer Ried im Innkreis usw. usf. haben wollte, das weiß ich.

Diese Fragestellung erübrigt sich mMn.

Habe mal in der Mittagspause (bin zZ Strohwittwer:devil:) meine Literatur versucht zu überblicken, iM kein Schimmer wo ich da fündig werden könnte.
Geographisch liegt mein Schwerpunkt halt ganz wo anders.
 
Wie haben die diversen Thüringer Fürsten es eigentlich geschafft (...) den Napoleon zu überstehen?

Am 08.10. 1806 strömten aus 3 Richtungen napoléonische Truppen - ca. 200 000 Mann - nach Lobenstein; in´s Schloss zog Jean Baptiste Bernadotte, Prinz von Pontecorvo.
In Lobenstein war die Hölle los - Plünderungen, Raub, Morde, Brände, Misshandlungen. Die Leute wurden gezwungen die Soldaten zu bewirtschaften und für einen Franzosen war pro Tag Folgendes vorgesehen: 750 g Brot, 550 g Zwieback, 250 g gepökeltes Fleisch, 200 g geräucherter Speck, 300 g Reis, 60 g Trockengemüse und 17 g Salz.
Die Franzosen haben Alleen gefällt und die Böden der Kirchen aufgerissen, weil sie glaubten, dass die Städter und Dörfler Schätze darunter verstecken würden.

Ebersdorf "passierte nicht viel", denn es hatte, neben Gotha als einziger thür. Ort, einen Schutzbrief, der an jeder Haustür hing und der von Marschall Alexander Berthier ausgestellt wurden war.


Schleiz musste dann für den Ebersdorfer Schutzbrief "büßen". Innerhalb einer Woche sollen die Truppen von Bernadotte, Ney, Davout und Murat durchmarschiert sein, auf denen die des Rheinbundes folgten.


Am 10.10. fiel Prinz Louis Ferdinand von Preußen in dem Gefecht bei Saalfeld.

Nach Jahren waren die Verwüstungen noch sichtbar, die man Stück für Stück wieder behob. Ich für meinen Teil bin überrascht, dass die reußischen Lande nicht unter der Last zu Grunde gegangen sind.
Da drängt sich mir die Vermutung auf, dass die Fürstentümer womöglich doch nicht so arm waren, wie man meinen könnte.
jschmidt hat dazu schon bewiesen, dass die Reußen weit mehr Untertanen hatten, als ich selbst angenommen habe.

Die Infos sind übrigens aus einem Zeitungsartikel zu einer Ausstellung in Lobenstein, die bis zum 17. Dezember zu sehen war. Ja, ist schon länger her. :D


Hab nur gehofft, Ihr Platzhirsche würdet das aus dem Handgelenk beantworten.


Der Eintritt in den Rheinbund war höchstwahrscheinlich ihr Retter. Zudem hat Brissotin Recht, die Reußen hatten gute Verbindungen zu den Großen und Mächtigen.


Auch 1815 wäre da doch jede Menge "Verhandlungsmasse" gewesen, die Preußen saßen doch schon mitten drin!


Der Wiener Kongress stellte im Grunde keine Gefahr für die Existenz dar. Heinrich XIII. ä.L. hatte alles in Sack und Tüten.
 
Am 08.10. 1806 strömten aus 3 Richtungen napoléonische Truppen - ca. 200 000 Mann - nach Lobenstein; in´s Schloss zog Jean Baptiste Bernadotte, Prinz von Pontecorvo.
In Lobenstein war die Hölle los - Plünderungen, Raub, Morde, Brände, Misshandlungen. Die Leute wurden gezwungen die Soldaten zu bewirtschaften und für einen Franzosen war pro Tag Folgendes vorgesehen: 750 g Brot, 550 g Zwieback, 250 g gepökeltes Fleisch, 200 g geräucherter Speck, 300 g Reis, 60 g Trockengemüse und 17 g Salz.


Die Durchmärsche, Brandschatzungen, Plünderungen usw. usf. waren in diesen Kriegen eben so. Im Südwesten ist dies schon 15 Jahre früher losgegangen!


Der Eintritt in den Rheinbund war höchstwahrscheinlich ihr Retter. Zudem hat Brissotin Recht, die Reußen hatten gute Verbindungen zu den Großen und Mächtigen.

Der Rheinbund als Retter ist gut möglich, aber nochmals, die "Connections" hatten die im Südwesten in Franken usw. ebenso.
Das reicht als Grund nicht aus.


Der Wiener Kongress stellte im Grunde keine Gefahr für die Existenz dar. Heinrich XIII. ä.L. hatte alles in Sack und Tüten.


s.o. mir geht es auch nicht nur um Reuß, auch die ganzen anderen thüringischen Potentaten wären interessant.
 
Vielleicht liegt der Schlüssel in der geografischen Lage? Ich weis nicht inwieweit es stimmt, aber im Geschichts-LK wurde immer wieder betont, dass der Südwesten des Reiches sich oft an Paris und nicht an Wien orientiert hätte. Was ist da dran?
Wäre es nicht gut möglich, dass Gebiete unter Bayern gestellt wurden, um sie davon abzubringen?
Den Sachsen waren die ostthür. Kleinstaaten schon seit Jahrhunderten ein Dorn im Auge, aber Sachsen tat sich schwer damit nach Napoléon von den Franzosen zu lassen, weswegen sie wohl auch mit als Verlierer des Wiener Kongresses dastanden und es nichts daraus wurde Gebiete dazu zu bekommen.

Wären jetzt aber echt nur Vermutungen.
Ich habe gerade in einem Buch über Schwarzburg-Rudolstadt geschaut, da stand auch nichts nennenswertes für deine Frage und bei den anderen thür. Staaten kann ich nicht weiterhelfen.
 
Wie haben die diversen Thüringer Fürsten es eigentlich geschafft den Reichsdeputationshauptschluss und anschließend den Napoleon zu überstehen?

Eine sehr interessante Frage, die ich mir auch schon oft gestellt habe. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss stellte das Reich ja eine relativ homogene Masse dar. Auf der Landkarte mein ich jetzt. Aber in Thüringen haben wir noch bis zum Ende diesen Flickenteppich. Muss doch ne logische Erklärung geben?
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/Deutsches_Reich1.png

Aber ist vielleicht doch zu Offtopic hier? :eek:fftopic::red:
 
Ein paar Informationen auf die Schnelle - vor längerer Zeit stellte sich mir auch diese Frage und ich fand mehrere Antworten:

Für das Sachsen-Weimar war die Verbindung des Erbprinzen Carl Friedrich (Sohn von Carl August) mit der russ. Großfürstin Maria Pawlowna 1804, der Schwester Zar Alexanders lebenswichtig. Es sicherte den Bestand in Napoleons Zeiten und mit dem Wiener Kongreß Gebietsgewinne (Neustädter Kreis) und die Rangerhöhung zum Ghzm.
Allerdings nicht den Thüringer Kreis des albertinischen Kgr. Sachsen - der ging an Preußen (preußsich-russ. Konflikt um Polen beim Wiener Kongreß; die Preußen erhalten als Entschädigung große Teile albertin. Sachsens und die Russen Kongreßpolen).
Außerdem war das Hzm. Sachsen-Weimar neben Kursachsen der einzige deutsche Verbündete Preußens in den 4. Koalitionskriegen (Schlacht bei Jena und Auerstedt - Friede von Tilsit).
Es gab auch enge Verbindungen zu Preußen, die sich später auch durch Heirat niederschlugen. Die Tochter Carl Friedrichs, Augusta heiratete den späteren Kaiser Wilhelm I. und sein jüngerer Bruder Carl heiratete Augustas ältere Schwester Marie.
Diese spielten dann im Jahr 1866 eine Rolle.

Enge Beziehungen der Reußen aus der älteren Linie zu den Habsburgern rettete 1815 beim Wiener Kongreß das Überleben.

Zu den Reußen aus Wikipedia direkt kopiert - ich erinnere mich daran im Rahmen der Landesausstellung 2004 - Thüringen neu entdeckt - Land der Residenzen 1485-1918:

Im Deutschen Krieg 1866 war Reuß ä. L. aufgrund historischer Verbindungen (unter anderem war Heinrich XIII. kaiserlich-österreichischer Generalfeldzeugmeister) und dynastischer Beziehungen Verbündeter Österreichs. Während der Kriegshandlungen lag das Fürstentum abseits von den Geschehnissen. Die preußische Kriegserklärung erfolgte am 21. Juni, erst am 11. August 1866 kam es zur militärischen Besetzung durch zwei Kompanien. An eine Aufnahme eines selbständigen Reuß ä. L. in den von Preußen neu gegründeten Norddeutschen Bund war dabei noch nicht gedacht. Vielmehr sollte dieser Staat im Rahmen eines Gebietsaustausches zwischen Preußen (Kreis Ziegenrück) und Reuß jüngerer Linie aufgeteilt werden. Allerdings bewahrte die Fürsprache des Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach beim preußischen König Wilhelm I. das Fürstentum vor diesem Schicksal. Auch bezüglich Abtretungen erkannte man, dass Reuß ä. L. zu klein war, um noch kleiner gemacht zu werden.

Naja und die Verflechtung Sachsen-Coburg und Gothas mit vielen Fürstenhäusern Europas ist ja legendär.
OFF Topic: Relativ unbekannt ist aber auch Adelheid von Sachsen-Meiningen; sie war von 1830 bis 1837 englische Queen nach der Adelaide in Australien benannt wurde.
Sie heiratete 1818 Wilhelm, den Herzog von Clarence und sein Bruder Eduard Victoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Aus letzterer Ehe ging die Queen Victoria hervor, deren Gemahl ja aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha stammte.
 
Will mir nicht einleuchten, die Hohenlohe, die Fürstenberg, die Stadion, sassen doch in maßgeblichen Stellen an allen Höfen Europas.
Für Napoleon war die Zeit evt. etwas kurz. Von 1806 an, aber trotzdem.

Das muss eigentlich auch Niederschlag in der Literatur des 19. Jahrhunderts gefunden haben, mal schauen.
Hab nur gehofft, Ihr Platzhirsche würdet das aus dem Handgelenk beantworten.
Weiß nicht. Es soll sich Niederschlag in der Literatur über etwas finden lassen, was nicht passiert ist? Äh, klingt irgendwie nicht plausibel.:p

Ich glaube die thüringischen Staaten bildeten gemeinsam eine sogenannte Fürstendivision in welcher für Napoleon ihr militärisches Potential gebündelt war. Von daher gab es eigentlich keine Probleme für Napi mit Thüringen.

Die Frage erübrigt sich doch.
Wer Ambitionen hatte weiß ich nicht.
Aber wer den Schwarzwald, die Sümpfe und Wälder Oberschwabens, wer Hoyerswerda, wer Ried im Innkreis usw. usf. haben wollte, das weiß ich.

Diese Fragestellung erübrigt sich mMn.
Ohne Ambitionen, sehe ich keine Diskussionsgrundlage. Ich denke die Reußen hatten neben ihren guten Beziehungen das Glück, nicht in der Nähe preußischer Interessensphären zu liegen.

Auch 1815 wäre da doch jede Menge "Verhandlungsmasse" gewesen, die Preußen saßen doch schon mitten drin! Seit 1803 sogar in der heutigen Landeshauptstadt.
Da vermischst Du aber viel. Kurmainz und dessen Reste hatten 1803 und auch später 1815 keine Fürsprecher, meines Erachtens, weil dann ein zu großer Teil deutscher Fürsten die Besitzungen der Kirchenfürsten hätten zurückgeben müssen.

Es sind für mich zwei Paar Schuhe, ob Preußen den Besitz von 1803 dann 1815 zurückerhielt, worauf, wenn auch fragwürdige, Ansprüche bestanden und wogegen es keine bedeutenden Einwände gab oder ob man einen ehemaligen Rheinbundstaat sozusagen zur Kasse bat.

Kurmainz, bzw. Teile davon, war eine leichte Beute, die Preußen sozusagen 1803 so im Vorbeigehen mitnahm.
 
Weiß nicht. Es soll sich Niederschlag in der Literatur über etwas finden lassen, was nicht passiert ist? Äh, klingt irgendwie nicht plausibel.:p

Ich glaube die thüringischen Staaten bildeten gemeinsam eine sogenannte Fürstendivision in welcher für Napoleon ihr militärisches Potential gebündelt war. Von daher gab es eigentlich keine Probleme für Napi mit Thüringen.


Ohne Ambitionen, sehe ich keine Diskussionsgrundlage. Ich denke die Reußen hatten neben ihren guten Beziehungen das Glück, nicht in der Nähe preußischer Interessensphären zu liegen.


Da vermischst Du aber viel. Kurmainz und dessen Reste hatten 1803 und auch später 1815 keine Fürsprecher, meines Erachtens, weil dann ein zu großer Teil deutscher Fürsten die Besitzungen der Kirchenfürsten hätten zurückgeben müssen.

Es sind für mich zwei Paar Schuhe, ob Preußen den Besitz von 1803 dann 1815 zurückerhielt, worauf, wenn auch fragwürdige, Ansprüche bestanden und wogegen es keine bedeutenden Einwände gab oder ob man einen ehemaligen Rheinbundstaat sozusagen zur Kasse bat.

Kurmainz, bzw. Teile davon, war eine leichte Beute, die Preußen sozusagen 1803 so im Vorbeigehen mitnahm.


Ich vermische nichts!
Ich versuche Analogien zu ziehen.
Im Südwesten haben lediglich die Hohenzollern-Sigmaringen und -Hechingen die Flurbereinigung überstanden. Was bei uns an der Freundschaft der Fürstin Amalie-Zephyrine mit Napoleons 1. Frau festgemacht wird.

Leichte Beute? Schau doch mal Fürstenberg und die Markgrafschaft Baden an, mW 1795, könnte man doch auch auf die Idee kommen, dass sich da einer verschluckt?

Also den Fleckenteppich Thüringen bis 1918 einfach als gegeben anzusehen, kann ich nicht.

Ist Dir der Länderschacher in jenen Jahren noch nicht aufgefallen?
Berg an Murat, dann an einen Sohn des holl. Königs, war 4 Jahre alt der Sohn, Papa wurde dann zur Abdankung gezwungen, in holland nicht Berg.
Würzburg an Bayern, dann an Dalberg, Regensburg an Dalberg dann an Bayern, Dalberg dafür Frankfurt, Kurhessen an Westfalen, mehrfache kpl. Veränderung Westfalens, Salzburg an Ö, dann an Bayern, Ulm an Bayern, dann an Württ., Stockach an Württ., dann an Baden, Biberach an Baden dann an Württ.

inzwischen ist mir schwindlig....
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was sollen wir da jetzt machen? :D Ich find´s auch komisch, aber es ist nun einmal so. Der Beitrag von Renard zeigt´s für Sachsen-Weimar und Reuß.


Was Ihr da machen sollt?
Müsst Ihr selber wissen.
Aber sagen wir mal so, wenn bei mir in der Forenvisitenkarte als Ort: Thüringen
stehen würde. Hätte ich es gewusst. Nicht dass ich den arroganten Bewi raushängen will, aber wer fragt....

Der Beitrag von Renard zeigt ja einiges an Hintergrund.
 
Ergänzung

Was ich noch vergaß: Oder aber man zwingt den pro-Österreich und damit anti-preußisch gesinnten Herrscher zur Abdankung und setzt damit seinen preußenfreundlichen Sohn als neuen Herrscher ein. So geschehen in Sachsen-Meiningen: Neben den Fürsten Reuß zu Greiz war Bernhard II. von Sachsen-Meiningen (1800-1882; reg. ab 1803; Hz. 1821-1866) der einzige Gegner Preußens 1866 in Thüringen. Da er dem Beitritt zum Norddeutschen Bund abgeneigt war, marschierten preußische Truppen in Meiningen ein und setzten seinen Verzicht durch. Damit wurde der Weg frei für seinen Sohn Georg II. (1826-1914), der später als der Meininger Theaterherzog bekannt wurde. Seine Theatertruppe gab europaweit Gastspiele. Die sog. "Meininger" waren Wegbereiter für das moderne Regietheater. Bühnenbilder von damals kann man noch heute im Schloss Elisabethenburg in Meiningen besichtigen. Aber auch die Hofkapelle war beachtenswert- sie arbeitete mit Brahms und Wagner u.a. zusammen und spielte auch auf Wagners Wunsch hin bei den Festspielen in Bayreuth. Max Reger dirigierte sie Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mehr dazu: Meininger ? Wikipedia
Meininger Hofkapelle ? Wikipedia
 
Es wurde oben die Miltärkoalition mit Preußen angesprochen. Mal ein anderes Bsp. dazu.
Nach 1866 ging Schwarzburg-Sondershausen eine Militärkoalition mit Preußen ein. Danach wurde das I.Bttl. des 1. Thr.-Infanterie-Regimentes Nr.71 nach Sondershausen verlegt. Der Fürst Günther von Schwarzburg-Sondershausen wurde gleichzeitig der Chef des Regimentes. Der Rest des Regiment war in Erfurt, das ja zu Preußen gehörte, stationiert.
Kann man sagen, dass Schwarzburg-Sondershausen defacto Preußen hörig und untergeben war?

Arthur
 
Kann man sagen, dass Schwarzburg-Sondershausen defacto Preußen hörig und untergeben war?

Im Grunde kann man das behaupten, aber dabei darf man nicht vergessen, dass Schwarzburg-Sondershausen trotz allem ein selbstständiger Staat war und blieb. Selbst blieb er das 1909 obwohl die Linie im männlichen Stamm ausstarb. Der Rudolstädter Günther Viktor übernahm die Herrschaft beider Staaten, jedoch blieben beide auf der Landkarte bis 1918 seperat erhalten. Die Regelung hatte das Erbfolgegesetz festgelegt, dass 1896 erarbeitet wurden war.

- Nach der Schlacht von Jena und Auerstedt floh Wilhelm III. nach Sondershausen und bekam dort von Günther Friedrich Carl I. sofort ein neues Gespann mit einem ortskundigen Kutscher.
- Als erster dt. Staat trat Schwarzburg-Sondershausen 1819 dem preußischen Zollverein bei.
- Unter Günther Friedrich Carl II. kam es zur weiteren Annäherung an Preußen, da in der zweiten Hälfte des 19.Jh. verschiedene Wirtschafts- und Verwaltungsreformen (höchstwahrscheinlich nach preuß. Vorbild) durchgeführt wurden.
- Karl Günther trat 1850 als Oberleutnant in preuß. Dienste, nahm 1866 am Krieg teil und wurde 1886 General der preuß. Infanterie. (den meintest du wohl Arthur :))
 
Was Ihr da machen sollt?
Müsst Ihr selber wissen.
Aber sagen wir mal so, wenn bei mir in der Forenvisitenkarte als Ort: Thüringen
stehen würde. Hätte ich es gewusst. Nicht dass ich den arroganten Bewi raushängen will, aber wer fragt....

Der Beitrag von Renard zeigt ja einiges an Hintergrund.


Das kam anscheinend in "falsche Hälse"

Erläuterung:
Die Kleinstaaterei bis 1918 in Thüringen ist ja schon auffallend. Deshalb dachte ich, dass es Antworten für die Gründe dafür, insbesondere dass eben die Flurbereinigung 1800-1815 "überstanden" wurde, von den "Lokalmatadoren" geben würde.

Das war alles.
Weder verteile ich Aufträge, noch mahne ich irgendetwas an.
 
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