Die Gallier

Warum haben denn die Römer denn eher die griechische Kultur angenommen und nicht die gallische (auch keltische). (v. Chr., Zeit der Republik)?
Da schließe ich mich El Quijote an: Die Römer wurden einfach viel früher mit der griechischen Kultur konfrontiert als mit der keltischen. Gewissen griechischen Einflüssen waren die Römer vermutlich von Anfang an ausgesetzt, nämlich über den Umweg über die Etrusker, deren Kultur griechisch beeinflusst war. Handel trieben sie wohl auch eher mit den Griechenstädten Süditaliens als mit den Galliern in der Poebene oder gar im eigentlichen Gallien. (Auch die - historisch freilich unzuverlässige - römische Überlieferung berichtet von engeren Beziehungen zwischen Rom und Cumae schon im 6./5. Jhdt. v. Chr.) Ab dem späten 4. Jhdt. v. Chr. kamen die Römer durch ihr Vordringen nach Süditalien auch in direkten Kontakt mit den Griechenstädten, wobei die Kontakte trotz mancher kriegerischer Konflikte großteils friedlich verliefen. Die Gallier hingegen erlebten sie nur als Feinde, die ca. 390 v. Chr. Rom eroberten, und auch danach blieben sie mit ihren wiederholten Vorstößen nach Mittelitalien noch lange der Angstgegner Nr. 1. Erst im 3. Jhdt. v. Chr. eroberten die Römer dann die gallische Poebene. Bis dahin waren die "Kontakte" der Römer mit den Galliern also vermutlich vorwiegend auf kriegerische Auseinandersetzungen beschränkt.

-->Lag es daran, dass den Römern die Gallier (Kelten und co.) zu suspekt (zu "anders") waren, da diese ja eine völlig andere Kultur haben (Gallier eher naturverbunden, spirituell etc) ? (hier kann man auch von Identität und Alterität sprechen)
Die römische Religion war anfangs stark landwirtschaftlich geprägt und naturverbunden. Erst unter griechischem Einfluss wurde sie zu dem, was wir heute unter der römischen Religion verstehen. Trotzdem blieben vor allem im ländlichen Raum zahlreiche Vegetationsgottheiten von Bedeutung.
Aus römischer Sicht hatten die Griechen kulturell vermutlich einfach mehr zu bieten als die Gallier - zumal die Gallier auch selbst einiges von den Griechen übernahmen, z. B. die Münzprägung. Von den Galliern schauten sich die Römer allenfalls Militärisches ab, was angesichts der römischen Schwierigkeiten mit ihnen auch naheliegend war.

Das mit der Kompabilität der Götter hat ja sogar Caesar versucht zu erfassen, um gegen die Vorurteile der Gallier (barbarisch, wild) zu gehen.
Das war wohl nicht seine Intention, zumal er auch "barbarische" Aspekte der Gallier erwähnte. Griechische und römische Autoren neigten generell dazu, fremde Götter mit ihren eigenen gleichzusetzen.
 
Aber was ist mit dem Galliersturm 387 v. Chr? Ok "Kulturaustausch" kann auch etwas anders gesehen werden, aber als Kontakt würde ich dies schon sehen

Da stimme ich auch vollkommen zu, Kontakt war des öfteren da. Aber warum kein Kulturaustausch? Waren sie nicht so interessant für die Römer wie die Griechen?
 
Zurück
Oben