Die Geschichte des Aberglaubens bei den verschiedenen Völkern

Iren

Mitglied
Ist der Aberglaube ein gesamtmenschliches Phänomen, das bei allen Völkern in ähnlichen Formen vorkommt?
Wo verlaufen die Grenzen des Glaubens und des Aberglaubens?

Was sind die Kriterien zur Differenzierung?

Gibt es eine Geschichte des Aberglaubens?

Viele Sagen beruhen auf Aberglauben. Hat sich das menschliche Bewusstsein in Bezug auf Überwindung seines Aberglaubens mit der Zeit entwickelt?

Ich würde gern Eure Meinungen über diese und viele weitere Fragen zu diesem Thema lesen .
 
Vorneweg: wie würdest Du Aberglauben definieren? Ist Aberglauben jegliche Form von Religion, oder nur etwas, was von der offiziellen Religion bzw. dem in einer Region anerkannten Religionen abweicht?

Harald Weinrich hat den Begriff der Mythem(e) geprägt. Ein Mythem ist so etwas wie ein Sem oder ein Lexem auf Mythen bezogen. Mytheme sind sozusagen Bestandteile von Mythen, die möglicherweise unabhängig von einander in den Mythen verschiedener Kulturen auftauchen. Meinetwegen der Sonnegott als Fruchtbarkeitsgott o.ä.
 
Iren schrieb:
Ist der Aberglaube ein gesamtmenschliches Phänomen, das bei allen Völkern in ähnlichen Formen vorkommt?
Ja.
Wenn man sich Naturwissenschaften anschaut, so gibt es darin keinen Platz für Geister, Dämonen, Götter o.ä.

Iren schrieb:
Wo verlaufen die Grenzen des Glaubens und des Aberglaubens?
Das ist schwierig zu beantworten. - no comment - :still:

Iren schrieb:
Gibt es eine Geschichte des Aberglaubens?
Ja.
Jeder Aberglauben hat seine eigene Geschichte.

Iren schrieb:
Viele Sagen beruhen auf Aberglauben. Hat sich das menschliche Bewusstsein in Bezug auf Überwindung seines Aberglaubens mit der Zeit entwickelt?
Ja.
Die wenigsten glauben z.B. heute noch, dass eine schwarze Katze Unglück bringt.
Sagen sollen etwas ausdrücken. Sie haben meist einen Funken Wahrheit in sich - was in Bezug auf Aberglauben jedoch in einem Feuerwerk münden kann.
 
Zur Eingangsfrage und zur Definition schreibt Wikipedia ein paar Zeilen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aberglaube




Lungos schrieb:
Die wenigsten glauben z.B. heute noch, dass eine schwarze Katze Unglück bringt.
Angeblich werden es wieder mehr:
ORF schrieb:
Der klassische Aberglaube ist hingegen im Vormarsch. [...] Und bereits 24 Prozent nehmen sich in Acht, wenn eine schwarze Katze ihren Weg kreuzt. 1973 waren es nur 16 Prozent.
(http://religion.orf.at/tv/news/ne01128_aberglaube.htm)

Vgl. auch: http://www.n24.de/boulevard/nus/index.php/a2004081215040272388
 
manganite schrieb:
Gibt es diese Grenze in anderen Kulturen als der unseren ueberhaupt?

Ich denke schon.

Als Beispiel nehme ich den koreanischen Historiker Kim Pusik, der im Mittelalter lebte und 1145 das "Samguk-sagi" verfaßte. Als Konfuzianer glaubt er an die Macht des Himmels, wie aus diversen Kommentaren zu ersehen ist.
An einer Stelle zitiert er andererseits eine alte Legende, wonach der Himmel ein Goldkästchen zur Erde gesandt haben soll, und kommentiert sie mit den Worten, so etwas sei "unmöglich zu glauben".
Ist das nicht als Abgrenzung gegen Aberglauben zu sehen?
 
hyokkose schrieb:
Ist das nicht als Abgrenzung gegen Aberglauben zu sehen?

Ja stimmt, das koennte man so sehen. Ich schrieb das eben nur, weil ich immer das Gefuehl habe, dass man ausserhalb des Bereiches der drei grossen Monotheistischen Relgionen, viel eher dazu bereit ist, andere Vorstellungen zumindest als moeglich anzusehen.

Christentum, Judentum und Islam haben ja durch ihre Schriften, auf denen ihr Glaube beruht, einen relativ engen Rahmen, was als rechtglaeubig oder eben Aberglaube anzusehen ist. Aber klar, alles wird wohl von niemanden als moeglich angesehen, eine Grenze wird es da immer geben...
 
Lungos schrieb:
Ja.
Wenn man sich Naturwissenschaften anschaut, so gibt es darin keinen Platz für Geister, Dämonen, Götter o.ä.

Das ist nicht wahr.
Die Naturwissenschaften behauptet in keinster Weise das es keine Götter, Geister oder Dämonen gibt.
Es gibt sogar mathematiker die versuchen über eine Formel Gott zu beweisen.
Das was die Naturwissenschaften macht ist dinge die für zeichen von Göttern oder Dämonen etc. gehalten werden anders zu erklären.
Sie nehmen diesen Anzeichen lediglich das mystische was nichts heißt das man die existenz von oben genannten an sich verneint.
 
Man könnte das, was der Springer meint, auf einen einfachen Satz bringen:
Die Naturwissenschaftler beschäftigen sich mit der Physik, (dazu zählen wir jetzt mal alle harten Wissenschaften), während die Theologen sich mit dem, was jenseits der Physik liegt, (Metaphysik) beschäftigen. Diese Unterscheidung geht schon auf Aristoteles zurück.
 
Lungos schrieb:
Ja.
Wenn man sich Naturwissenschaften anschaut, so gibt es darin keinen Platz für Geister, Dämonen, Götter o.ä.

Nicht zwingend. Es gibt die Parapsychologie, eine anerkannte Wissenschaft, welche sich vorwiegend mit Spukphänomenen auseinanersetzt.
Von dem her werden auch diese wissenschaftlich untersucht.
 
Nur mal eine Frage zwischendurch. Ihr wollt mir doch nicht weismachen, das es tatsächlich ,gutbezahlte Wissenschaftler gibt, die den Weihnachtsmann oder den Osterhasen nachweisen wollen?
 
Vielleicht nicht den Weihnachtsmann aber es gibt durchaus Wissenschaftler die dies Versuchen und das sind nicht nur Thologen.
Ich habe mal auch eine Spiegel TV Doku gesehen über einen Mathematiker der versucht Gott Mathematisch zu beweisen.
 
Zurück
Oben