Rafael
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Ein normannischer Ritter oder Priester verfasste um das 11. Jahrhundert nach Chr. die Gesta Francorum (frei aus dem Lateinischen übersetzt: Die Taten der Franken), die von den am 1. Kreuzzug teilnehmenden Franken berichtet.
Es ist umstritten, ob der anonyme Autor ein Priester oder ein Ritter war, da für beide Mutmaßungen plädiert werden kann. Da er sehr detailliert von den Kämpfen berichtet, könnte es ein Ritter sein, doch der Autor verwendet sehr oft Bibelzitate, die dafür sprechen, dass er Priester war. Betrachtet man die Persönlichkeit des Verfassers der Gesta Francorum, so ist man sich einzig und allein darin einig, dass er wohl im Gefolge Boemunds I. am Kreuzzug teilgenommen hat. Er berichtet aus der Wir-Perspektive, wenn aus der normannischen Perspektive berichtet wird.
Das spannende an der Gesta Francorum ist vor allem, dass nicht der Kampf um Jerusalem im Mittelpunkt des Buches steht, wie man es aus anderen Berichten über die Kreuzzüge gewohnt ist, sondern die Einnahme Antiochias.
Die ersten 27 Textseiten in den Büchern I-III behandeln den Marsch von Süditalien nach Syrien in den Jahren 1095- 1098, danach folgen 44 Seiten (Bücher V-IX) mit der Thematik Antiochia. Auf diesen Seiten wird von der Belagerung und der Einnahme Antiochias berichtet. Danach folgen 26 Textseiten (Buch X), auf denen die Eroberung von Syrien und Palästina beschrieben werden.
In der Gesta Francorum wird Boemund als der entscheidende Mann dargestellt, dem man den Sieg über Antiochia zu verdanken hat. Zudem findet man in der Gesta Francorum auch einen Bericht darüber, wie Boemund mit dem byzantinischen Kaiser Alexios Absprache hält und Antiochia zugesichert bekommt, wenn er dem byzantinischen Kaiser den Treueeid ablegte. Im Gegensatz zum gut dargestellten Boemund, kommt der französische Stephan von Blois schlecht weg, da der Verfasser der Gesta Francorum davon berichtet, dass er während der Belagerung von Antiochia die Rückreise nach Frankreich angetreten hat. Auch Raimund von Toulouse, der ein Gegenspieler von Boemund war, wenn es um die Anführerschaft während des Kreuzzuges ging, wird im Gegensatz zu Boemund in kein gutes Licht gerückt. Er habe sich nicht an die Abmachung mit Kaiser Alexios halten wollen, die Boemund aber, wie oben erwähnt, klugerweiser eingehen wollte.
Von dieser Unterredung mit dem byzantinischen Kaiser erfahren wir aber aus keinen anderen bis jetzt bekannten Quellen.
Die Gesta Francorum diente wohl als Propaganda für Boemund, der Hilfe in Antiochia brauchte, da der byzantinische Kaiser zu einer Gefahr für die normannische Herrschaft in Antiochia wurde.
Es ist umstritten, ob der anonyme Autor ein Priester oder ein Ritter war, da für beide Mutmaßungen plädiert werden kann. Da er sehr detailliert von den Kämpfen berichtet, könnte es ein Ritter sein, doch der Autor verwendet sehr oft Bibelzitate, die dafür sprechen, dass er Priester war. Betrachtet man die Persönlichkeit des Verfassers der Gesta Francorum, so ist man sich einzig und allein darin einig, dass er wohl im Gefolge Boemunds I. am Kreuzzug teilgenommen hat. Er berichtet aus der Wir-Perspektive, wenn aus der normannischen Perspektive berichtet wird.
Das spannende an der Gesta Francorum ist vor allem, dass nicht der Kampf um Jerusalem im Mittelpunkt des Buches steht, wie man es aus anderen Berichten über die Kreuzzüge gewohnt ist, sondern die Einnahme Antiochias.
Die ersten 27 Textseiten in den Büchern I-III behandeln den Marsch von Süditalien nach Syrien in den Jahren 1095- 1098, danach folgen 44 Seiten (Bücher V-IX) mit der Thematik Antiochia. Auf diesen Seiten wird von der Belagerung und der Einnahme Antiochias berichtet. Danach folgen 26 Textseiten (Buch X), auf denen die Eroberung von Syrien und Palästina beschrieben werden.
In der Gesta Francorum wird Boemund als der entscheidende Mann dargestellt, dem man den Sieg über Antiochia zu verdanken hat. Zudem findet man in der Gesta Francorum auch einen Bericht darüber, wie Boemund mit dem byzantinischen Kaiser Alexios Absprache hält und Antiochia zugesichert bekommt, wenn er dem byzantinischen Kaiser den Treueeid ablegte. Im Gegensatz zum gut dargestellten Boemund, kommt der französische Stephan von Blois schlecht weg, da der Verfasser der Gesta Francorum davon berichtet, dass er während der Belagerung von Antiochia die Rückreise nach Frankreich angetreten hat. Auch Raimund von Toulouse, der ein Gegenspieler von Boemund war, wenn es um die Anführerschaft während des Kreuzzuges ging, wird im Gegensatz zu Boemund in kein gutes Licht gerückt. Er habe sich nicht an die Abmachung mit Kaiser Alexios halten wollen, die Boemund aber, wie oben erwähnt, klugerweiser eingehen wollte.
Von dieser Unterredung mit dem byzantinischen Kaiser erfahren wir aber aus keinen anderen bis jetzt bekannten Quellen.
Die Gesta Francorum diente wohl als Propaganda für Boemund, der Hilfe in Antiochia brauchte, da der byzantinische Kaiser zu einer Gefahr für die normannische Herrschaft in Antiochia wurde.
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