Die Göttliche Komödie ist das berühmteste italienische Werk der Weltliteratur. Der mittelalterliche Dichter Dante Alighieri entführt den Leser seines um 1320 entstandenen Hauptwerks auf eine Abenteuerreise der besonderen Art: An der Seite des römischen Dichters Vergil durchquert Dante, der sich selber zum Helden des eigenen Epos macht, die Pforten der Hölle und reist durch ihren trichterförmigen Schlund bis zu Luzifer persönlich. Danach besteigt er den Läuterungsberg, um schliesslich durch die Sphären des Himmels direkt zu Gottes Herrlichkeit zu gelangen.
Er trifft auf seiner Reise auf 600 Seelen aus Mythologie, Dichtung und Geschichte, die grausig ausgemalte Bestrafungen und entsetzliche Qualen in der Hölle erdulden oder aber das Paradies betreten dürfen.
Die Göttliche Komödie ist ein nach strengen Richtlinien der Poetik komponiertes Gedicht von epischem Ausmass. Auffallend ist die häufige Verwendung der heiligen Zahlen 3 und 10, die auch im Werk auftauchen. Insgesamt verfasste Dante 14 233 Verse in der Strophenform der Terzine.
Dabei handelt es sich um drei Verse mit elf Silben, bei denen sich jeweils der erste und dritte Vers reimen. Der zweite Vers reimt sich wiederum mit dem ersten und dritten Vers der folgenden Terzine usw.
Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Dantes Eltern gehörten dem niederen Adel an und starben bevor er 20 Jahre alt war. Mit neun Jahren begegnete er der etwa gleichaltrigen Beatrice, die Dante zeitlebens verehrte. Sie war die Projektionsfläche für seine Vorstellung einer himmlischen Frau, dies auch weil sie bereits mit 24 Jahren starb.
1295 kämpfte Dante in der Schlacht von Campadino an der Seite der Guelfen gegen die gegnerische Partei der Ghibellinen. In der Folge bekleidete er hohe politische Ämter in Florenz. Allerdings vernichtet ein Zwist unter den zwei Fraktionen der Guelfen Dantes weitere politische Karriere, die Schwarzen sorgten dafür, dass Dante, der den Weissen angehörte, aus der Stadt verbrannt wurde. Für den Fall seiner Rückkehr würde er verbrannt werden. Im Exil wechselte Dante seine politische Überzeugung und freundete sich mit den Idealen der Ghibellinen an.
Er starb am 14. September 1321 in Ravanna.
Quelle: NZZ Weltliteratur
Dante Alighieri • Die göttliche Komödie • DTV Deutscher Taschenbuch • 1997 • 551 Seiten
Er trifft auf seiner Reise auf 600 Seelen aus Mythologie, Dichtung und Geschichte, die grausig ausgemalte Bestrafungen und entsetzliche Qualen in der Hölle erdulden oder aber das Paradies betreten dürfen.
Die Göttliche Komödie ist ein nach strengen Richtlinien der Poetik komponiertes Gedicht von epischem Ausmass. Auffallend ist die häufige Verwendung der heiligen Zahlen 3 und 10, die auch im Werk auftauchen. Insgesamt verfasste Dante 14 233 Verse in der Strophenform der Terzine.
Dabei handelt es sich um drei Verse mit elf Silben, bei denen sich jeweils der erste und dritte Vers reimen. Der zweite Vers reimt sich wiederum mit dem ersten und dritten Vers der folgenden Terzine usw.
Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren. Dantes Eltern gehörten dem niederen Adel an und starben bevor er 20 Jahre alt war. Mit neun Jahren begegnete er der etwa gleichaltrigen Beatrice, die Dante zeitlebens verehrte. Sie war die Projektionsfläche für seine Vorstellung einer himmlischen Frau, dies auch weil sie bereits mit 24 Jahren starb.
1295 kämpfte Dante in der Schlacht von Campadino an der Seite der Guelfen gegen die gegnerische Partei der Ghibellinen. In der Folge bekleidete er hohe politische Ämter in Florenz. Allerdings vernichtet ein Zwist unter den zwei Fraktionen der Guelfen Dantes weitere politische Karriere, die Schwarzen sorgten dafür, dass Dante, der den Weissen angehörte, aus der Stadt verbrannt wurde. Für den Fall seiner Rückkehr würde er verbrannt werden. Im Exil wechselte Dante seine politische Überzeugung und freundete sich mit den Idealen der Ghibellinen an.
Er starb am 14. September 1321 in Ravanna.
Quelle: NZZ Weltliteratur
Dante Alighieri • Die göttliche Komödie • DTV Deutscher Taschenbuch • 1997 • 551 Seiten
Leseprobe: schrieb:Als unseres Lebens Mitte ich erklommen,
Befand ich mich in einem dunklen Wald,
Da ich vom rechten Wege abgekommen.
Wie schwer ist's, zu beschreiben die Gestalt
Der dichten, wilden, dornigen Waldeshallen,
Die, denk ich dran, erneun der Furcht Gewalt!
Kaum bittrer ist es in des Todes Krallen;
Des Guten wegen, das er mir erwies,
Bericht ich, was im Wald sonst vorgefallen.
Ich weiß nicht recht mehr, wie auf ihn ich stieß;
War ich doch zu der Zeit so schlafbenommen,
Zu der die wahre Straße ich verließ.
Als ich zu eines Hügels Fuß gekommen,
Der als ein Abschluß aus dem Boden trat
Des Tales, drin die Angst mich mitgenommen,
Schaut ich empor und sah des Berges Grat
Bereits in des Planeten Strahlenkleide,
Der recht uns führt auf einem jeden Pfad.
Die Furcht schwand etwas bei der Augenweide,
Sie, die gedauert in des Herzens Schoß
Zur Nacht, die ich erlebt in solchem Leide.