Die Gracchen

J

Jasper Wiese

Gast
Lässt sich die Zeit der Gracchen als Revolution bezeichnen?
 
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Revolution oder Reform?

Hallo Jasper,

eine Revolution ist ja meistens eine schnelle, brutale Umwälzung der bestehenden Ordnung (siehe Franz. Revolution), hier in diesem Fall würde ich eher sagen, es war eine Zeit der Reformen.

Was sagen die anderen dazu?

LG Sissi
 
Vielleicht enthielt es "revolutionäre" Elemente im Vergleich zum alten, aber ich würde es trotzdem auch eher eine Reform nennen und mich Sissi anschließen.
 
Die tendiere auch eher dazu, dass es sich bei dem politischen Programm der Brüder Gracchus um Reformmaßnahmen handelt. Man muss jedoch berücksichtigen, dass man auch hier der Definition von Revolution zufolge von einer solchen sprechen kann:
Tiberius und Gaius Gracchus wollen als Vertreter des Volkes die Regierung, in Form des Senats, schwächen, um die Situation des Volkes zu bessern.
Außerdem verstößt Tiberius gegen die Verfassung, indem er sein Amtzeit über die vorgesehene Dauer hinaus verlängern möchte.

Naja, vielen Dank für eure Antworten.
Könntet ihr vielleicht nochmal Stellung nehmen?
 
Für die Bezeichnung Revolution spricht auch, dass beide Gracchen zum bewaffneten Kampf übergingen, als ihre Reformen zu scheitern drohten.
 
Unter

www.romanum.de/test/geschichte/gracchen.html

heißt es:

"Der Ausdruck der Reform für das Unterfangen der Gracchen ist eigentlich falsch gewählt, war es doch keine Neuerung, die Tiberius und Gajus Gracchus einführen wollten, sonder die Wiederherstellung alter Zustände, wie sie vor den großen expansionistischen Taten der Römer bestanden hatten."

Unter:
www.layline.de/geschichte/Caesar_1.html
steht:
"Die römische Revolution beginnt 133 vor Christus [...] als Tiberius Gracchus sein Amt als Volkstribun antrat."

Scheint nicht so ganz eindeutig zu sein, aber von mir aus kann man sie schon als eine kleine Revolution sehen.
 
Hallo Cicero,
mir ist lediglich davon bekannt, dass die Gracchen und ihre Anhänger vom Senat bzw. den Optimaten gewaltsam angegriffen wurden. Kannst du mir deine Informationen irgendwie genauer erläutern?
 
Tiberius wurde tatsächlich von den Senatoren angegriffen und getötet, aber erst, als er ihnen durch eine bewaffnete Leibwache als Bedrohung für den Staat erschien. Einige glaubten sogar, er wolle Tyrann werden.
Gaius verschanzte sich, als sein Antrag auf die Ausweitung des Bürgerrechts auf alle Italiker abgelehnt wurde, zusammen mit seinen Anhängern auf dem Aventin und fiel dort im Kampf.
 
Dann ist es doch trotzdem falsch zu sagen, dass die Gracchen in den bewaffneten Kampf gegangen sind. Mir ist klar, dass Gewalt eine Rolle gespielt. Aber diese ging definitiv nicht von den Gracchen aus.
 
lieber gast,
dann nenne doch bitte mal die quelle aus der deine meinung begründet ist.

michael crrawford ist dozent an der universität cambridge.
ich erlaube mir ihn zu zitieren:
"als c. gracchus sich für das jahr 121 um ein drittes tribunat zur wiederwahl stellte, verlor er. da er wußte, welches ende sein bruder genommen hatte, und er nicht miterleben wollte, wie seine gesetze wiederrufen wurden, bewaffnete er seine anhänger und entschloß sich zum kampf.er. m.fulvius flaccus und ihre anhänger wurden getötet...

mit allerbestem gruß max
 
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