Die konstitutionelle Monarchie in Frankreich 1789-1792

GuyFawkes

Neues Mitglied
Guten Tag,
ich verfasse gerade die schriftliche Ausfertigung eines Referats über die Zeit der Konstitutionellen Monarchie 1789 bis 1792.
Ich möchte sichergehen das ich bei meinem Fazit alles wichtige mitreinbringe, deswegen frage ich einfach mal euch.
Was hat die konst. Mon. Frankreich letztendlich gebracht? Wurde das eigentliche Ziel der Revolution bis 1792 erreicht? Es gab ja noch einige Schwierigkeiten (was auch Zensuswahlrecht anbelangt etc). Was lässt sich dazu noch als Fazit sagen?

Dankeschoen,
GuyFawkes :winke:
 
Also ich denke, die Monarchie hatte nach dem Sturm auf die Bastille (1789) keine wirkliche Chance mehr auf Fortbestand (vorläufig), weil danach die Aufhebung des Feudalsystems erklärt wurde und eine verfassungsgebende Versammlung seine Arbeit aufnahm (1789-1791).
Deshalb war in meinen Augen diese recht kurze Zeit nur eine Übergangszeit bis die Republik ausgerufen (1792) und der König "guillotiniert" wurde (1793). Die konstitutionelle Monarchie wurde allerdings wohl auch erst 1791 nach einem Fluchtversuch des Königs ausgerufen.
 
Die konstitutionelle Monarchie konnte erst 1791 klarer deffiniert werden, obwohl der Absolutismus, bereits 1789 für mich beendet wurde. Ob man für die Jahre dazwischen schon von einer konstitutionellen Monarchie sprechen kann, erscheint schwierig. De facto hatte der König nur noch wenig Einfluss auf die Politik, die regierenden Parteien aber auch nicht.
Hier würde ich das Fazit sehen. Wenngleich die Parteiungen in der Mehrheit, die konstitutionelle Monarchie unterstützten und diese sich zumindest mit dem Parlament (Nationalversammlung) versöhnt hatte, machte die Einflussnahme durch die Sans-Culottes in Paris, eine Sicherung der Errungenschaften schwierig. Zwischen dem König und der Versammlung wurde das Vertrauensverhältnis immer wieder gebrochen. Die Idee einer sicheren Regierung, auf dem Fundament der hervorragensten Politiker der Zeit (Talleyrand, Mirabeau, Lafayette...) wurde zunichte gemacht durch die Unbestimmbarkeit und Unzuverlässigkeit der Konjunkturen in der Hauptstadt Paris. Die konstitutionelle Monarchie und letztlich auch die Revolution musste daran scheitern. Die Revolution hatte zum Ausbruch die Massen gebraucht und konnte sie dann nicht mehr kontrollieren...
 
Dabei ist doch die Frage interessant, wer die konstitutionelle Monarchie wollte. Das waren die Girondisten, die hauptsächlich Vertreter des reichen Bürgertums waren. Ihnen lag nicht an einer Beteiligung der armen Leute, des Pöbels an der Staatsmacht.
Die Girondisten wollten politische Mitspracherechte und nicht nur als Steuerzahler herhalten müssen (mich erinnert das immer an den Wahlspruch der amerikanischen Revolution "No taxation without representation").
Die Verfassung sah entsprechend aus: der Monarch blieb Staatsoberhaupt in einer konstitutionellen Monarchie mit aufschiebendem Veto.
Das Wahlrecht war an die Steuerzahlungen gebunden.
Die konstitutionelle Monarchie stützte sich damit auf einen Kreis bestehend aus den ehemals 1.,2. und den Reichen des 3. Standes.
Die "einfachen " Leute waren nicht an der Staatsgewalt beteiligt, obwohl sie die Revolution mitgetragen haben.
Damit war die Revolution bis dahin auf halbem Wege stehengeblieben.
 
Bemerkenswert daran, dass die Girondisten, eh schon ein schwieriger Begriff, die Monarchie wollten, ist vielmehr, dass dies vom König nicht so begriffen wurde. Nicht anders ist für mich zu erklären, dass er die Stützen der Monarchie in Bedrängnis brachte, indem er das Girondeministerium Dumouriez entließ und 1792 wieder Feuillants in die Regierung berief.

Damit die Monarchie abzuschaffen, hatten die Girondisten keinerlei Problem, bis auf das, dass dies die Ordnung ins Wanken bringen konnte. Den König verstanden die wichtigsten Girondisten, als klare Stütze der Demokratie, da er für Kontinuität und Rechtstaatlichkeit, zwei der wichtigsten Premissen der Girondisten, stand.
 
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