Die Mongolen und Byzanz

Anselm

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Beim Blättern in meinem Putzger ist mir soeben noch mal bewusst geworden, was an sich ja logisch ist, nämlich dass die mongolischen Horden früher oder später in Berührung mit dem Byzantinischen Reich kamen. Andererseits haben die Mongolen Byzanz nicht ausgelöscht. Kann jemand den Zeitabschnitt in dem die beiden Kulturen in Berürung kamen zusammenfassen?

Ich freue mich schon sehr auf die interessanten Antworten und Denkanstöße!

Anselm
 
Die Mongolen machten sich in den 1220er bis 1240er Jahren die Bulgaren und die Seldschuken untertan, was einigen Druck von den byzantinischen Teilreichen nahm. Diese konnten deshalb 1261 Konstantinopel zurückerobern und das byzantinische Reich wieder herstellen.
Andererseits drängten die Mongolen viele türkische Stämme vor sich her, die in Anatolien ansiedelten, und aus denen auch die Osmanen hervorgingen. Als es mit den Seldschuken zu Ende ging und die Osmanen erstarkten waren es erneut die Mongolen die um 1400 Byzanz Untergang verhinderten, indem sie die Osmanen beschäftigten.

Kaiser Michael VIII. baute freundliche Beziehungen zu den mongolischen Herrschern auf. Die wurden getrübt durch die Gefangennahme des Seldschukensultans Kaikus, der vin Michael ins Exil nach thrake geschickt worden war. In den 1270ern waren Byzanz und die Mongolen mehr oder weniger verbündet, um gemeinsam gegen die Bulgaren vorzugehen. Michael gab Noghai Khan eine seiner illegitimen Töchter zur Frau. Mongolische Truppen waren zum Teil sogar in Konstantinopel.

Danach verschlechterte sich das Verhältnis.
 
Auch wenn sie eigentlich nicht mehr zu den Mongolen gehören spielten dann noch die Timuriden eine wichtige Rolle in der Spätzeit von Byzanz. Die verheerende Niederlage die die Osmanen gegen Timur Lenk erlitten, war der primäre Grund dafür, das ich Byzanz noch einige Zeit halten konnte. Die Osmanen brauchten viele Jahrzehnte bis sie sich von dem Einfall der Timuriden in ihr Gebiet erholt hatten.
 
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