Die Nabatäer

Micleos

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Die Nabatäer waren ein arabischer Stamm, welcher im 7.Jahrhundert v.Chr. in das Gebiet von Petra einwanderte. Sie vermischten sich friedlich mit den bereits dortsiedelnden Edomiter, und gaben mit der Zeit ihr Nomadenleben auf. Im 2. Jahrhundert wurde Petra zur Hauptstadt des Königreichs gewählt. Petra wies nebst einer guten Verteidigungsfähigkeit auch lebenswichtige Wasserquellen auf. Im 1. Jahrhundert n.Chr. gewann auch die syrische Wüstenstadt Bosra an Einfluss.

Die Bewohner Petras versorgten sich selbst durch Landwirtschaft und Viehzucht. Auch bauten sie Weinreben und Olivenbäume in gut bewässerten Terrassen an. Das trockene Klima veranlasste die Nabatäer Zisternen und Wasserleitungen zu bauen, welche das Wasser in die Stadt beförderten.

Der schnell wachsende Wohlstand Petras verdankten die Nabatäer der idealen Lage an den wichtigen Handelswegen, welche Weihrauch, Gewürze und andere exotische Güter ans Mittelmeer transportierten. Selber waren sie ausgezeichnete Töpfer, welche hauchdünne Arbeiten von 1.5mm breiten Wänden herstellen konnten.

Die Nabatäer sprachen einen aramäischen Dialekt, welcher der Sprache Jesus ähnlich war. Auch besassen sie eine eigene Schrift.

Trotz vieler Tempeln und Gräbern besassen die Nabatäer wohl nur einen kleinen Götterpantheon. Ihre beiden Hauptgötter waren Duschara, ein männlicher Fruchtbarkeitgott, welcher wahrscheinlich von den Edomitern übernommen wurde, sowie die arabische Göttin Allat, welche über die Quellen wachte und Wasser spendete. Später verschmolzen die beiden mit griechischen, sowie ägyptischen Gottheiten.

Die Blütezeit des Nabatäischen Königreichs war im ersten Jahrhundert vor und nach Christus, als sein Gebiet von Damaskus bis Sinai und in die arabische Wüste reichte. Die nabatäische Stärke lag nicht im Militär, sondern in der wirtschaftlichen und diplomatischen Überlegenheit seiner Städte und Könige.
Als im Jahr 64 n.Chr. der römische Kaiser Augustus mit seinen Legionen in dieses Gebiet kam und die Provinz Syria gründete stiess das nabatäische Reich auf Wiederstand. Jedoch gab es wahrscheinlich keine grossen kriegerischen Auseinandersetzungen, als Trajan im Jahre 106 n.Chr. das nabatäische Reich in die Provinz Arabia eingliederte.

Mit der Zeit kamen auch griechische, ägyptische und römische Einflüsse nach Petra, welche die grossen Bauten entstehen liess.

Der Niedergang Petras war aber die Verlagerung der Handelswege, welches schlussendlich die Bedeutung der Stadt schwinden liess. Trotz kurzzeitigem Bischofssitz während byzantinischer Herrschaft und Festungsort der Kreuzritter, wurde die Stadt im 15.Jahrhundert aufgegeben und geriet in Vergessenheit.

http://www.bilderkarten.de/index.htm?nabataer.htm
 
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