Die Päpstin

Viele Leute finden ja so ziemlich alles super, wenn der jeweilige Plot des Films die Katholische Kirche schlecht aussehen läßt. Man stelle sich vor, es gäbe ein vergleichbares Werk zum Thema Islam - dann gäb's Todesdrohungen ohne Ende.
 
Da ist wohl was Wahres dran... Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt wie bzw. ob die Kirche den Film kommentieren wird. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sie mal zu ihrer Vergangenheit stehen und je zugeben wird, dass einmal eine Frau Päpstin war... auch wenns schon lange her ist :)
 
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt wie bzw. ob die Kirche den Film kommentieren wird. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sie mal zu ihrer Vergangenheit stehen und je zugeben wird, dass einmal eine Frau Päpstin war... auch wenns schon lange her ist


Jaja, die katholische Kirche, die alte Vertuscherin und Leugnerin... :fs:

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie sie reagieren könnte:

a) Sie schweigt zum Film
b) Sie dementiert, dass es eine Päpstin gegeben habe
c) Sie gibt eine Emfpehlung raus, dass ihre Schäfchen sich den Film nicht ansehen

Das gibt natürlich Interpretationsspielraum für Verschwörungstheoretiker. Juhu, endlich haben wir wieder mal gesicherte Beweise dafür, was da so an Leichen in den Kellern des Vatikans rumliegt! Heurika!

a) Ganz klarer Fall: Die Kirche versucht durch ihr Schweigen möglichst keine Wellen zu schalgen und hofft, dass dadurch in den Medien etliche Artikelchen weniger zum Film erscheinen. Sie verkriecht sich hinter den Mauern des Lateran und vertraut darauf, dass in zwei oder drei Jahren niemand mehr über den Film redet, damit das Geheimnis der Päpstin nicht entlarvt wird.

b) Was bleibt der katholischen Kirche anderes übrig? [PATHOS AN] Was für eine Schreckenszeit würde nur über das katholische Christentum herniederbrechen, wüsste die Welt doch von den dunklen Machenschaften der internen Geheimdienste, die seit Jahrhunderten daran arbeiten, das Andenken an die Päpstin zu vernichten. Bis, ja bis ein Romanautor durch Suggestion (Haha, und nicht durch Archivarbeit!) die Causa Johanna aufdeckte! [PATHOS AUS]

c) Hier ist schon eine erste Stufe zur Kapitulation vor der Übermacht des Antikatholizismus erreicht. Es gibt ja vergleichbare Fälle auch in der jüngeren Geschichte, wo man gegenüber anderen Gruppen keine Propaganda mehr ausüben konnte, die eigenen Dummen jedoch noch weiterhin einer Zensur unterwarf.


~~~~~~~~~~ACHTUNG IRONIE - schlau ist, wer es von selbst gemerkt hätte~~~~~~~~~~


Also: Festzuhalten bleibt, dass die Kirche auf jeden Fall Dreck am Stecken hat. (Wie man in intellektuellen Kreisen so schön sagt: "Da ist die Jacqueline mit dem Denis d´accord.") Am Klügsten wäre es also, wenn sich ein Pressesprecher des Vatikan sofort dazu bekennen würde, dass es diese Päpstin Johanna gegeben hat. Zwar ist das historisch nicht zu beweisen, aber da die katholische Kirche im Fälschen ohnehin alles und jeden in den Schatten stellt, könnte man dort mittelalterliche Papstlisten und Urkunden fälschen, um die Päpstin greifbar zu machen! Zumindest würde die Kurie dann am sympatischsten aus der Sache rauskommen, denn da ohnehin feststeht, dass es Johanna gegeben hat, kann sie mit einem Geständnis wenigsten auf die hehre Gunst der Verschwörungstheoretiker hoffen.
 
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Ich halte die Kirche für klug genug die Verfilmung eines schlechten Buches über eine lächerliche Legende nicht einmal zu ignorieren.
 
Ich halte die Kirche für klug genug die Verfilmung eines schlechten Buches über eine lächerliche Legende nicht einmal zu ignorieren.

Naja, so tolerant sind sie dann auch nicht. Szenen von Dan Browns "Illuminati" durften nicht auf dem Petersplatz gedreht werden.
 
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Naja, so tolerant sind sie dann auch nicht. Szenen von Dan Browns "Illuminati" durften nicht auf dem Petersplatz gedreht werden.
Hast du das Buch gelesen? Und falls ja, wunderst du dich dass die Kirche so reagiert? Dan Brown kann brilliant schreiben und hat einen spannungsgeladenen Thriller verfasst. Er behauptet aber dass die Handlungsorte exakt beschrieben sind - und da lügt er schamlos! Auch die Schilderung des Innenlebens des Vatikans strotzt nur von Fehlern und Halbwahrheiten. Und so ein Geschreibsel soll der Vatikan noch durch eine Dreherlaubnis unterstützen? Blöd wär er....
 
Ja, ich habe das Buch gelesen.
Nein, ich wundere mich nicht.

Edit: Wenn ich ein Autor wäre, würde ich auch schamlos rumlügen um Geld zu verdienen.
 
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Mich störts ja an Dan Brwon und Kollegen im History-Fiction-Bereich ja nur dass hier behauptet wird es beruhe "auf wahren Geschichten". Bei Science-Fiction glaubts ja auch niemand!
 
aber bitte Rovere, es gibt doch immer einen historischen Kern: sei es die Existenz des Papstes, des Vatikans, von Kunsthistorikern, Da Vinci, Gallileio usw. usf. ;)
Damit ist das ja eine "wahre Geschichte" die es zur Grundlage hat.

Aber scheinbar ist bei Fiction "Vergangenes" für viele Menschen glaubwürdiger als "Zukünftiges".

Bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass so ein Film unterhaltsam wird, denn mehr erwarte ich nicht. Popcorn Kino ist einfach toll, egal ob wahre Geschichte, historisch Korrekt oder von der Kirche kommentiert.
 
Auch gegen Popcorn-Kino ist ja nix zu sagen - aber wenn ich dann Dinge lesen muss wie
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt wie bzw. ob die Kirche den Film kommentieren wird. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sie mal zu ihrer Vergangenheit stehen und je zugeben wird, dass einmal eine Frau Päpstin war... auch wenns schon lange her ist
geht mir die Galle hoch....
 
Da frage ich mich, was du gegen eine Päpstin hättest.
Bei Maria Magdalena wurde auch immer versucht, sie als nächste Beraterin Jesu wegzuleugnen. warum?
Aber da gilt wohl das alte Ego. Nur Männer können das.
Da kommt mir die Galle hoch, Rovere.
 
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Nebenbei Rovere, du findest die Serie Rome auch unterhaltsam. Ist genauso eine Gülle (man sehe nur die "Gladiatoren" in Folge 11 Staffel 1) und viele Leute schluckens, zumal auch hier manches drin ist, was richtig und gut umgesetzt erscheint. :)
Geschichte und ihre Vermittlung. "Ein weites Feld". Ein wenig richtig macht oft aus "Hät niemand auch nur Ansatzweise für korrekt gehalten" ein "ist was dran".
 
Da frage ich mich, was du gegen eine Päpstin hättest.
Bei Maria Magdalena wurde auch immer versucht, sie als nächste Beraterin Jesu wegzuleugnen. warum?
Aber da gilt wohl das alte Ego. Nur Männer können das.
Da kommt mir die Galle hoch, Rovere.
Du weißt doch wahrscheinlich selber, dass Rovere das anders meint. Warum schreibst Du dann sowas?:autsch:

Rovere hat nirgendswo was davon gesagt, dass er was gegen eine Päpstin hätte.
 
Da frage ich mich, was du gegen eine Päpstin hättest.
Es heißt nunmal "Heiliger Vater" und Papst leitet sich von "Papa" ab. Es gibt ja auch noch andere Konfessionen und nicht-christliche Religionen, bei denen Frauen nicht alle hohen Ämter ausfüllen können. Gemotzt wird jedoch immer nur bei der katholischen Kirche und nie bei den anderen. Das sollte einem zu denken geben. Anti-katholische Hetze kommt auch nicht gerade zufällig oft aus derselben Ecke, nämlich aus Übersee.

Bei Maria Magdalena wurde auch immer versucht, sie als nächste Beraterin Jesu wegzuleugnen. warum?
Wird denn so viel gleugnet? Ich würde mal sagen, dass sie ziemlich gut wegkommt in der Bibel - zum Zeitpunkt der Kreuzzigung macht sie ja auch ne bessere Figur als Petrus, oder? Warum muss dann also noch etwas krampfhaft hinzu gedicht werden? Für a bisserl Romantik-Schmomantik?

Aber da gilt wohl das alte Ego. Nur Männer können das.
Da kommt mir die Galle hoch, Rovere.
Es hat halt nicht jeder ein Emma-Abbo. :rolleyes:
 
Die Zeit ist kritisch:
"Die Päpstin"

Kein Sex unter Soutanen

Die grobschlächtige Verfilmung des Bestsellers "Die Päpstin" taugt nicht einmal als guter Kintopp.

Dieser Film ist ein bisschen wie "Essen wie im Mittelalter". Tatsächlich wirkt Sönke Wortmanns Die Päpstin wie die filmische Verlängerung jener Erlebnisgastronomie, bei der man an klobigen Holztischen zusammenkommt, mit Messern, Löffeln und bloßen Fingern Sauerteigfladen, Dinkelbrei und Lamm vom Spieß isst und hin und wieder ein gepflegtes Rülpserchen von sich gibt. Als Touristikevent gibt’s die zaghafte Verwahrlosung für zwanzig Euro, auf der Leinwand hat sie rund fünfundzwanzig Millionen gekostet.
"Die Päpstin": Kein Sex unter Soutanen | Kultur | ZEIT ONLINE
 
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Dass so ein Käs' überhaupt die Ehre eines eigenen Threads hat...:pharao:

Wäre vielleicht gut gewesen, man hätte sich als Verfilmung eines "Historischen" Romans selbst nicht für ernst genommen und nebenher die Schwächen solcher Romane und Unglaubhaftigkeit schonmal persifliert bevor es andere tun.

Muss aber zugeben: ich werde nicht reingehen. Das verschenkte Geld bei "Elizabeth - the Golden Age" war mir Lehrgeld genug hinsichtlich so eines Käses.:nono:
 
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