Die Radiogeschichte Deutschlands

Das ist der Schaltplan des Senders
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In der aktuellen Ausgabe von "Rundfunk & Museum" des Fürther Rundfunkmuseums finden sich Erläuterungen dazu.
Zunächst ist es ja aus heutiger Sicht ganz erstaunlich, dass es nur zwei aktive Elemente gab, Röhre M und Röhre S.
(Eigentlich sind es drei aktive Element, da das Kohlemikrophon als solches gelten kann.)
Links haben wir einen Wechselstromgenerator mit 1.000 Hz. Dann der Trafo der soweit hinauftransformiert, dass eine Anodenspannung von max. 4.000 Volt gewonnen werden kann. Dann folgt eine 2-Weg Gleichrichterröhre die ein pulsierende Gleichspannung von 2.000 Hz erzeugt. Diese wird durch einen Kondensator und eine NF-Drossel geglättet. Damit haben wir die Anodenspannung. Die Röhre M ist der Modulator. Dessen voreingestellte Gitterspannung wird durch das Kohlemikrofon über einen Trafo mit Tonfrequenz überlagert. (Links von Röhre M)
Zwischen den Anoden vom M und S (Senderöhre) befindet sich eine HF-Drossel. Rechts von Röhre S ist der Schwingkreis nebst Rückkopplung auf das Gitter zu sehen.
Die Modulation ist eine Anodenmodulation. D. h. Röhre M verändert die Anodenspannung der Röhre S.
Beide Röhren sind eine Telefunken RS 15 Triode.
Die luftgekühlte RS 15 ist einen guten halben Meter hoch und hat einen Durchmesser von 185 mm.
http://lampes-et-tubes.info/tt/RS15.pdf

Der Auftrag an die Senderbauer war binnen 14 Tagen einen Rundfunksender zu bauen, der praktisch nichts kostet und daher den Charakter eines Laboraufbaus aus vorhandenen Mitteln hatte.
 
Auf Seite 2 dieses interessanten Link finde ich einen Hinweis auf Radio Luxemburg.

Und genau dieser Sender war ab Mitte der 50iger und in den 60igern mein Sender. Man konnte diesen Sender auf UKW in Mittelsachsen wo ich damals wohnte gut bis sehr gut empfangen.

An Camillo Felgens Hitparate erinnere ich mich bald so als wenn’s heute wäre.

2 Songs von Camillo höre ich ab und zu noch heute mittels YouTube. 1. „Hörst Du mein heimliches Rufen“ (so ab 4/1959) und 2. „Ich hab Ehrfurcht vor Schneeweisen Haaren“ (so ab 10/1961).

Und dann kam bei mir noch der AFN Radiosender hinzu. Ich glaube der kam aus Frankfurt/Main.

Es war ja die Zeit des Rock 'n' Roll!

Beide Sender waren den Funktionären der FDJ und SED natürlich ein Dorn im Auge, aber damit mussten sie leben.
 
Auch das Bayerische Podcast "Alles Geschichte" liefert dazu 3 Hörbeiträge:

DAS FRÜHE RADIO - Die Anfänge in Deutschland - Alles Geschichte - History von radioWissen | BR Podcast
DAS FRÜHE RADIO - Werbung, Propaganda, Aufklärung - Alles Geschichte - History von radioWissen | BR Podcast
WIE WAR DAS DAMALS...? Als das Radio in die Welt kam? - Alles Geschichte - History von radioWissen | BR Podcast

Lustig fand ich folgendes Interview in einem dieser Beiträge: eine Bayerin erzählte von ihren ersten Radiosendungen 1923. 150 Mrd Mark, wenn ich das noch richtig im Kopf habe, betrug die Monatsgebühr. Ist heute etwas weniger. Die Familie hörte gerne Opern. Dazu schmiss man sich in Frack und Abendkleid, saß vor dem Radiogerät und lauschte Verdi.
 
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