Die Schatzkammer der Zentralbibliothek

ursi

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Vom 3. Januar 2007 bis 31. März 2007

Öffnungszeiten:
Jeden Freitag 13-18 Uhr

Kostbarkeiten aus ihren reichen Beständen vom 7. bis zum 20. Jahrhundert präsentiert die Zentralbibliothek Zürich in ihrer Schatzkammer im Predigerchor. Die Manuskripte und Druckschriften, graphischen Blätter, geographischen Karten und Musiknoten repräsentieren Glauben, Denken und Fühlen, Wissenschaft und Kunst in ihren verschiedenen Ausprägungen.

Die Palette reicht dabei vom spätantiken Purpurpsalter über den Murerplan und Konrad Gessner zur ossianischen Landschaft Gottfried Kellers und den Nachlässen von Wilhelm Furtwängler und Oskar Kokoschka.

Der grösste Bestand stammt mit 40 Objekten aus der 1629 gegründeten, 1915 aufgehobenen Burger- und Stadtbibliothek, darunter als älteste Stücke die erwähnte griechische Purpurhandschrift und ein 1321 datierter venezianischer Portolanatlas, der weltweit einzige im Originalfutteral. 18 Exponate sind Erwerbungen der 1914 gegründeten Zentralbibliothek, acht davon aus den letzten fünfundzwanzig Jahren. 13 Dokumente sind Eigentum der 1835 gegründeten Kantonsbibliothek, darunter drei Bücher aus dem 1862 aufgehobenen Benediktinerkloster Rheinau, unter diesen der Rheinauer Psalter, eines der vollkommensten Werke deutscher Buchmalerei im 13. Jahrhundert. Neun Exponate dieser kantonalen Herkunft stammen aus der Bibliothek des 1832 aufgehobenen Grossmünsterstifts. Sie vertreten den versprengten Zürcher Buchbesitz im Hoch- und Spätmittelalter. Die bedeutendsten Pergament-Codices sind eine karolingische Monumental-Bibel von Tours, die um 1300 dem Predigerkloster gehörte, und ein Psalter des 9. Jahrhunderts, geschrieben im berühmten Skriptorium von Corbie, aus dem Gründungsgut der Fraumünsterabtei. Drei illustrierte Einblattdrucke des 16. Jahrhunderts sind Unika aus der einzigartigen Sammlung Wickiana.

Unter den Drucken ragen hervor die Mainzer Cicero-Erstausgabe von 1465, die luxuriöse venezianische Malerbi-Bibel von 1471, eines der vier bekannten Missale Speciale von 1473 als ältestes gedrucktes Messbuch sowie ein niederländisches Blockbuch, die erste griechische Bibel von 1518 aus der Bibliothek des Reformators Zwingli, Konrad Gessners Handexemplar seiner Bibliotheca universalis von 1545 und seine mit unzähligen Manuskript-Notizen bearbeitete Ausgabe des Aristoteles, bibliophile Erstausgaben von Klopstock, Salomon Gessner und Alexander von Humboldt, Bücher aus dem Besitz von Christoph Froschauer, dem Begründer des Zürcher Buchwesens, und Georg Jenatsch, dem Bündner Staatsmann im Dreissigjährigen Krieg.

Man begegnet Handschriften von Zwingli und Luther, Goethe und Hölderlin, Beethoven und Wagner, Keller und Meyer, Joyce und Kokoschka. Neben diesen Autographen erscheinen besonders bemerkenswert ein 1766 in Zürich geschriebenes Notenblatt des zehnjährigen Mozart und die Originalpartitur der Vierten Symphonie von Brahms. Unter den graphischen Blättern finden sich zwei Einblattholzschnitte, die nur in einem einzigen Exemplar überliefert sind, eine Meisterzeichnung von Füssli 1779 und die Mittelalterliche Stadt von Keller 1843, das besterhaltene von den drei frühesten Exemplaren der monumentalen Planvedute Jos Murers von Zürich 1576 und das Original des Rundblicks vom Grossmünster 1825, das erste Vollpanorma einer Schweizer Stadt.
Quelle: http://www.zb.unizh.ch/

Der Anhang zeigt:
Lateinisches Stundenbuch, geschrieben und ausgemalt vermutlich in Tours um 1480/85. Letzte Miniatur, mit Darstellung der Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius.
 

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