Die Schenkung Konstantins

Nun, Ignaz von Döllinger war einer der bedeutendsten Kirchenhistoriker und Theologen des 19. Jahrhunderts. Allerdings hat er ausgesprochen viel geschrieben, so daß ich nicht sagen kann, in welchem seiner Werke er die konstantinische Schenkung ausführlicher behandelt. Wieweit er das Dokument im Original einsehen konnte, ist mir auch nicht bekannt. Das Original befindet sich da, wo es zu erwarten ist: im Archivio Segreto Vaticano. Auch wenn Dan Brown mit seiner Schilderung des Vatikanarchivs schwer übertrieben hat, ist der Zugang doch nur Wisenschaftlern mit konkreten Forschungsprojekten möglich. Es mag sein, daß die Schenkung ausgestellt ist (in den Museen hat das Archiv ja einen Ausstellungsraum für besonders bedeutende Stücke), auf Mikrofilm wird man es aber in jedem Fall begutachten können, das Original sicher nicht (was aber in anderen Archiven mit Spitzenstücken ebenso gehandhabt wird).
 
Tannhaeuser schrieb:
Nun, Ignaz von Döllinger war einer der bedeutendsten Kirchenhistoriker und Theologen des 19. Jahrhunderts. Allerdings hat er ausgesprochen viel geschrieben, so daß ich nicht sagen kann, in welchem seiner Werke er die konstantinische Schenkung ausführlicher behandelt. Wieweit er das Dokument im Original einsehen konnte, ist mir auch nicht bekannt.
Dann mus ich mal weiter suchen. Auffällig ist, dass bei Wikipedia und anderen nur dieser eine Satz über Döllinger steht. Kein einziger Hinweis, wo und wie er das nachgeweisen haben soll.


Tannhaeuser schrieb:
Das Original befindet sich da, wo es zu erwarten ist: im Archivio Segreto Vaticano. Auch wenn Dan Brown mit seiner Schilderung des Vatikanarchivs schwer übertrieben hat, ist der Zugang doch nur Wisenschaftlern mit konkreten Forschungsprojekten möglich. Es mag sein, daß die Schenkung ausgestellt ist (in den Museen hat das Archiv ja einen Ausstellungsraum für besonders bedeutende Stücke), auf Mikrofilm wird man es aber in jedem Fall begutachten können, das Original sicher nicht (was aber in anderen Archiven mit Spitzenstücken ebenso gehandhabt wird).

Ist es also tatsächlich nicht verschollen? Das ist ja interessant. Ich will dir nicht zu nahe treten oder deine Angabe bezweifeln, aber selbst für einen Roman müssen die Fakten stimmen. Darum meine Frage nach der Quelle aus der ich nachvollziehen kann, dass das Original Dokument im Vatikan ist.

Aber trotzdem schon vielen Dank für die Hinweise.
 
Hm. da muß ich mich erst einmal auf mein Gedächtnis berufen und gestehen, daß ich mich da irren kann. Ich entsinne mich aber, daß ich einen gedruckten Text der Schenkung gelesen habe, der ja auf einer Vorlage beruhen muß. Vielleicht mal einen Blick auf diese Seite:
http://www.vatican.va
Da ist das Archivio Segreto verlinkt (auch im Vatikan geht man mit der Zeit) ; und nach diesem Dokument wird sicher des öfteren angefragt. Daß ein Dokument derartiger Bedeutung verschollen sein soll, erscheint mir als recht unwahrscheinlich ; aber auf dem Gebiet bin ich kein Experte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also der Nachweis, daß die Konst. Schenkung keine griechische Erfindung ist, findet sich in Döllingers Buch "Die Papst-Fabeln des Mittelalters, München 1863, unveränderter Nachdruck 1962, S. 61-106".
Seine Beweisführung ist philologischer Art, indem er nachweist, daß der griechische Text aus dem lateinischen übersetzt worden ist, und nicht umgekehrt.
Und wie ich schon anderweitig ausführte: Das Original der Konst. Schenkung ist nicht im Original, sondern lediglich abschriftlich erhalten. Ich glaube Tannhäuser verwechselt es mit der Schenkung Ottos des Großen; die haben wir im Original.
 
ich habe mich vielleicht etwas mißverständlich ausgedrückt: die Schenkung ist in Abschriften des angeblichen Originals überliefert, die sich im vatikanischen Archiv in den diversen Registern der päpstlichen Kanzlei finden. An das Pactum Ottonianum hatte ich in dem Zusammenhang gar nicht gedacht
 
beim lesen über die konstantinische schenkung kommt man immer wieder drauf, dass päpste des MA (innozenz III, Urban II und Gregor IX) die KS benutzt haben, um territoriale Ansprüche zu rechtfertigen.
Ich streite das auch gar nicht ab, aber mich würde interessieren, ob jemand ein Werk kennt, dass sich mit dem Thema näher auseinander gesetzt hat?

Liebe Grüße
 
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