Die Schlacht von Issus

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Nach der Schlacht am Granikos zerfiel fast der gesamte organisierte, persische Widerstand in Kleinasien, ausgenommen vielleicht an einigen isolierten Stellen (wie Miletus und Halikarnassus). Nach ca. einem Jahr der Eroberungen in Anatolien (der heutigen Türkei) - seine Kommunikationswege nach Mazedonien sichernd, alle Schätze einsammelnd, derer er habhaftig werden konnte, man mußte ja auch seine Mannen bezahlen, und die Leute beeindruckend, indem er z.B. den Gordischen Knoten löste - startete Alexander eine Offensive nach Syrien mit dem Zweck, die drohende persische Flotte zu neutralisieren, indem er sie ihrer Häfen beraubte. Denn ohne eine ausreichend große Flotte blieb den Persern nur der beschwerliche Landweg. Hierbei traf er am Fluß Pinarus (Issus), nachdem er überrascht und ausmanöveriert worden war, auf die erste der beiden Hauptarmeen, die von Dareios III. aufgstellt worden waren, dem Großkönig des persischen Imperiums.

Dareios glaubte, daß allein der Anblick seiner gewaltigen Armee Alexander zum Rückzug veranlassen würde - etwas, dem seine Generäle nicht zu widersprechen wagten.:still: Sein einzige Sorge bestand darin, daß Alexander fliehen konnte, bevor man ihn in die Falle gelockt hatte. Dareios versuchte also Alexander davon abzuhalten, die Ebenen von Tarsus über den Paß, dem sogenannten, Tor nach Cilicia, zu erreichen. Aber die schnellen und fähigen Einheiten unter Alexander’s persönlicher Führung schlugen die inadäquaten persischen Truppen mit Leichtigkeit. Die Mazedonischen Armeen blieben für eine Zeit bei Tarsus, während sich Alexander von einem Fieber erholte. Dies brachte Dareios ein weiteres Mal zu dem Fehlschluß, daß Alexander eine Schlacht mit ihm fürchtete. Was einem bei der Größe der persischen Armee auch nicht wirklich verwundert!

Seine Armeen um die Amanus-Berge herumführend, hoffte Daruis, Alexander vom Großteil seiner Armeen abzuschneiden. Dies überraschte und befriedigte Alexander sehr. Einesteils, weil er den Hauptteil seiner Armee bei sich hatte (und nicht nur den Reiterei-Flügel), und zweitens, weil Dareios’ riesige Armee am Fluß Issus zwischen Berge und das Meer eingezwängt war. Alexander war der Auffassung, daß Dareios’ massenhaftes Fußvolk in solch engem Terrain nicht besonders effektiv eingesetzt werden konnte. (Fast so wie in der Schlacht bei den Thermophylen)
In einem präkären Moment führte Alexander einige seiner Reiterei-Bundesgenossen aus der zentralen Position zum Zwecke der Verstärkung zu seiner rechten Flanke. Ihr plötzlicher Vorstoß über den Fluß (eine Furt flußaufwärts war von Dareios sträflich vernachlässigt worden), funktionierte fast zu gut; führte die rechte Flanke außer Position und drängte die zentrale Phalanx in die Defensive. Für einen Moment existierte eine Lücke in Alexanders Linien, die, wäre Dareios in der Lage gewesen, sie zu nutzen, dazu hätte dienen können, Alexander und seine Phalanxen zurück ins Meer zu treiben. Ich an Alexanders Stelle hätte den Rückzug angetreten, um die Lücke wieder zu schließen, aber er kommandierte seine Bundesgenossen auf der Stelle in die linke persische Flanke, trieb die Perser in gehörige Verwirrung, die wohl mit allem gerechnet haben nur nicht mir einem Angriff, und rieb den Zusammenhalt von Dareios’ Armee auf. Als Dareios vergeblich versuchte, seine Armee gegen die neue Bedrohung zu formieren, griffen Alexander’s Phalanxen und seine Schwere Reiterei das Zentrum der Perser an, und vernichteten alles, was übriggeblieben war.

Die Perser hatten bis dahin hartnäckig ihre Positionen an ihrer rechten Flanke gehalten - (fügten dabei der linken Flanke von Alexander’s Thessalonischer Reiterei ernstlichen Schaden zu), dann aber verloren sie die Nerven und flohen, als sie sahen, daß ihr linker Flügel und das Zentrum aufgerieben wurden. Auch Dareios wendete eiligst seinen Streitwagen und floh, als er seine linke Flanke unter Alexander’s Angriffen zerbrechen sah, ließ sogar zuletzt seinen Streitwagen zurück und galoppierte auf einem Pferd davon, als ihm der Boden zu heiß wurde. Zumindest diese Strategie hat Dareios III. in der Schlacht bei Gaugamela beibehalten! :D
Alexander und seine Armee waren aber schon wieder siegreich.
 
Ein weiterer Punkt, warum die Perser verloren haben stand in irgendeinem Buch (sorry, weiß nicht welches)

Und zwar, dass Dareios eine zu kleine Ebene für sein großes Heer ausgesucht hatte, so dass die Masse weit hinter den Frontlinien auf ihren Einsatz warten mussten. Klingt für mich eigentlich sehr plausibel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das die Ebene zu schmal war ist klar, mir wäre allerdings neu dass Dareios sich diese ausgesucht hat.
 
Wulfnoth schrieb:
Das die Ebene zu schmal war ist klar, mir wäre allerdings neu dass Dareios sich diese ausgesucht hat.


hat er aber. Nachdem Dareios in Issos eintraf, verstümmelte er die makedonischen Kranken und tötete sie dann. Danach bezog er mit seiner Armee eine defensive Stellung am rechten Ufer des Pinaros.
 
Dareios soll auch noch zu wenig Kavallerie gehabt haben, um mit der schlagkräftigen Kavallerie der Makedonen mitzuhalten. (Quelle: Gymnasiales Lehrbuch 6.Klasse)

Was auch noch ein mit Sicherheit ausschlaggebender Punkt ist:

Dareios führte seine Truppen von hinten.
Alexander von vorne.

Es ist für die Soldaten ein größere Ansporn ihren Feldherren in erster Reihe kämpfen zu sehen,
als auf einen plärrenden Narren zu hören, der alles von hinten begutachtet.
 
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