Die Siedler von Catan

Imperial

Neues Mitglied
Hallo,

Ich lese gerade das Buch "Die Siedler von Catan" von Rebecca Gablé. Trotz meiner Vorbehalte, denn es ist ja die Romanumsetzung des erfolgreichen Spieles, bin ich von dem Buch sehr angetan. Es ist ja so um die Zeit um 800 angesiedelt und da ich mich bisher nicht so sehr mit den Wikingern auseinandergesetzt habe, kann ich nun schwer beurteilen, wie wahrheitsnah das Ganze ist. Jedenfalls ist Frau Gablé ja Historikerin mit Schwerpunkt Mittelalter.
Hat das Buch noch jemand gelesen? Ich finde es wirklich gelungen. Manchmal ist man aber wirklich fast abgestossen von der Brutalität, die in dieser Gesellschaft herrscht.

Viele Grüße,

Imperial
 
Imperial schrieb:
Hallo,

Ich lese gerade das Buch "Die Siedler von Catan" von Rebecca Gablé. Trotz meiner Vorbehalte, denn es ist ja die Romanumsetzung des erfolgreichen Spieles, bin ich von dem Buch sehr angetan. Es ist ja so um die Zeit um 800 angesiedelt und da ich mich bisher nicht so sehr mit den Wikingern auseinandergesetzt habe, kann ich nun schwer beurteilen, wie wahrheitsnah das Ganze ist. Jedenfalls ist Frau Gablé ja Historikerin mit Schwerpunkt Mittelalter.
Hat das Buch noch jemand gelesen? Ich finde es wirklich gelungen. Manchmal ist man aber wirklich fast abgestossen von der Brutalität, die in dieser Gesellschaft herrscht.

Viele Grüße,

Imperial


Ich kenne das Buch nicht, aber wenn es, wie du schreibst, die Wikinger als rein brutale Gesellschaft darstellt, solltest du dich vielleicht selbst einmal anhand eines Buches mit den Wikingern auseinandersetzen.

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=3365
 
Man soll sich nicht mit den neueren Feststellungen über die friedlichen Handelsbeziehungen der Wikinger überall hin über die tatsächliche Brutalität hinwegtäuschen lassen. Es ist ja jetzt etwas in Mode gekommen, daraus nur verleumdete Softies zu machen. Lindisfarne war keine Ausnahme, sondern die Regel - trotz friedlichen Handels. Jeden Sommer zog man aus um zu "wikingern", also auf Raubzug. Das gehörte zur sommerlichen Betätigung junger Männer, die nicht als weichliche Stubenhocker verlacht werden wollten.
"Mensch" im Rechtssinne war zunächst nur der Stammesgenosse. Die meisten Selbstbezeichnungen der alten Völker bedeuten in ihrer Sprache einfach "Mensch" oder "Mann". Die "anderen" waren keine Menschen und daher potentielles Beutegut. Diese Ansicht hat sich in Skandinavien länger erhalten, als in den südlicheren Breiten Europas.
Nur seitens der Betroffenen sah das etwas anders aus: Da kam nicht jedes Jahr ein Überfall, sie waren vielmehr relativ selten. Das hängt aber damit zusammen, dass die geschlossenen Raubzug-Flotten ja nicht zahlreich waren und ihnen eine riesige Küste und viele Wasserwege zur Verfügung standen, auf die sich die Überfälle im Laufe der Zeit verteilten. Da konnte schon ein Jahrzehnt vergehen, bis der gleiche Ort mal wieder dran war.
 
Keineswegs wird im Buch die Gesellschaft nur brutal dargestellt. Es waren eher bestimmte Umgänge untereinander. So zum Beispiel eine friesische Magd, die man einfach so umbringen darf, wenn sie ihren "Besitzer" in irgendeiner Art und Weise beleidigt. So geht es auch mit anderen Sklaven etc. ´Die Raubzüge sind hier nur ein sehr untergeordneter Teil der Geschichte. Vor allem geht es um das Siedeln auf der neuen Insel. Dennoch sind gerade die Männer im Buch zum größten Teil sehr rau, wenn man die Geschichte liest, könnte man meinen, nur die Frauen haben Mitgefühl.
 
Ist es übrigens wirklich so drastisch bei den Wikingern gewesen, wenn man homosexuell war wie im Buch beschrieben? Wurde jeder so veranlagte sofort hingerichtet? Gibt es da genauere Quellen?
 
Naja, man weiß ja nix genaues *g*
Ich kenne keine Quelle, die sich direkt mit Homosexualität auseinander setzt in der Region.
Interessanterweise tauchen solche Quellen meist nur aus den Mittelmeerkulturen auf, was aber vielleicht auch einfach daran liegt, dass die Völker des Nordens nicht die großen Schreiberlinge wurden vor Annahme des Christentums.
Ob nun einfach keine Quellen vorliegen aus diesem Grunde, oder ob die Gesellschaften der nördlichen Gefilde einen Widerwillen gegen Homosexualität hatten, wer weiß das schon?
Vor allem, dass immer wieder die Rede von Frauenraub ist, lässt die Theorie, dass die Wikinger auf längeren Fahrten zu Homos wurden hinfällig erscheinen (hab ich mal irgendwo von nem schwulen Kumpel gehört diese Theorie).
Nun ja, ich kenne das Buch nicht, weiß also auch nicht, was dem Kerl da angetan wurde...
 
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