Dazu schreibt Hecht: [1]
Daß es nicht nur zur Niederlage von Mantzikert, sondern im Anschluß an sie zum Verlust wesentlicher Teile Kleinasiens kam, hatte verschiedene Ursachen, die nicht einmal ausschließlich in der politischen Entwicklung des Reiches und seiner Ostgrenze seit Basileios II. zu suchen sind. Zunächst wurde im Verlauf der Kämpfe die waffentechnische Überlegenheit der Seldschuken deutlich, im Gegensatz zu denen die Byzantiner seit langem die berittenen Bogenschützen vernachlässigt hatten. Auf wehrpolitischem Gebiet kam hierzu der fortschreitende Zerfall des bewährten Stratiotensystems. Als entscheidend wirkte sich jedoch aus, daß die armenische Militärmacht mit der Auflösung ihrer starken Milizen spätestens unter Konstantin Monomachos vernichtet war, ohne daß Byzanz seither in der Lage gewesen wäre oder auch nur beabsichtigt hätte, nun seinerseits in diesem Raum die Verteidigung des Reiches schlagkräftig zu organisieren. Statt dessen wurde in den von Akriten oder Ghazis türkischer Volkszugehörigkeit kontrollierten Gebieten der Einfluß des Seldschukensultans immer größer, dessen tolerante Politik auch bei der Bevölkerung des westlicheren Anatoliens einiges Aufsehen erregte: nicht ausgesprochen ungern ergab man sich auch dort der neuerlichen mohammedanischen Herrschaft.
Der Verfall der Themenverfassung wird hier durchaus gewürdigt, allerdings die Armenienfrage für "entscheidend" gehalten. Die in mehreren Schritten erfolgende Annexion dieses potentiellen Bundesgenossen gegen Dritte erwies sich insgesamt als Schwächung.