Die Verbrechen der Befreier - ZDF Doku

Rodriguez

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Gestern sendete das ZDF eine neue u. objektive Doku über Kriegsverbrechen der Amerikaner, Briten und Sowjetsoldaten während des zweiten Weltkriegs, wobei hier explizit Kriegsverbrechen der Amerikaner aufgearbeitet werden. Welt online veröffentlichte vorab einen Artikel über diese Doku: Vergewaltigung, Trophäenjagd – Verbrechen der GIs

Die Doku komplett aus der ZDF-Mediathek kann man hier anschauen (44 Minuten): Die Verbrechen der Befreier
 
Ich fand es sehr interessant, vor allem, weil die Folge Fokus auf die Amerikaner gelegt hat, was bisher ja immer mehr oder weniger vernachlässigt worden ist.
 
Habe leider nicht alles gesehen, aber definitiv interessant, daß sich auch mit diesem Thema auseinandergesetzt wird.

Die Vergangenheit hat sich natürlich mit den unbestrittenen Verbrechen, die von Deutschem Boden ausgegangen sind, auseinandergesetzt. Und mit den Verbrechen, die von den Sowjets begangen wurden.

Die Amerikaner waren eher wie eine "Heilige Kuh ". Befreier, Luftbrücke, Rosinenbomber etc.etc.

Vor kurzem habe ich in einen Bericht gesehen, wo Piloten von US-Bombern interviewt wurden. Viele von denen hatten einen richtigen Haß damals gegen die "Deutschen" im allgemeinen. Nachvollziehbar und natürlich auch von deren Propaganda geschürt.
Fast jeder hat in dem Interview sinngemäß gesagt: Wir waren damals richtig erstaunt, daß da Menschen wie " Du und Ich " plötzlich vor uns standen.

Das bei vielen ein Rachegedanke da war und dies auch zu Verbrechen führte, ist nicht zu rechtfertigen, aber nachvollziehbar.

Und auch heute ist es traurig, was man im nachhinein nach militärischen Konflikten mitbekommt. Verbrechen von Soldaten, die zu den sogenannten "Guten" aus unserer Sicht gehören. Ob Irak, ob France Soldaten in Mali oder UNO Soldaten sonstwo.

Die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden und zur Rechenschaft gezogen zu werden, ist heute evtl. etwas höher, hindert aber einige trotzdem nicht, Verbrechen zu begehen.

Damals war wahrscheinlich der Haß und der Rachegedanke der Grund für diese Verbrechen.
In den vergangenen Jahrzehnten passten die Verbrechen der Amerikaner eben auch nicht in unser Weltbild. Der Kalte Krieg, der Böse Sowjet etc etc


Ich kann mir auch durchaus vorstellen, daß ein Soldat, der im Krieg um sein Land oder seine Aufgabe kämpft, neben sich Grausamkeiten und Tod jeden Tag erlebt, sehr schnell verroht. Hier braucht es wahrscheinlich einen sehr starken Charakter, daß man seine Werte aufrecht erhält.
Und das dann so manche Verbrechen gar nicht mehr als Verbrechen wahr genommen werden. Diese Umstände und vielleicht noch ein gewisser "Gruppenzwang " können einen Menschen wahrschlich dazu bringen, daß er Recht und Unrecht verwischt. Das er Unrecht duldet, verdrängt und auch begeht.

Ich denke oft darüber nach, daß wir in unseren "Heilen Welt ", in der unsere Generation hineingeboren wurde und in der die meisten von uns sowas nicht erleben mussten, zu leicht darüber urteilen.

Bitte,Biite, ich versuche in keinerlei Weise, diese Verbrechen zu Entschuldigen oder zu Rechtfertigen. Ich versuche immer nur, es zu verstehen, wie das eigentlich unvorstellbare passieren kann.

Pidibaer
 
„Verbrechen der Befreier – ZDF Doku“ heißt dieser Thread.

Hatte vor einigen Tagen Gelegenheit am Thema teilzunehmen: „Thüringen 1945 – Von den Anfängen der amerikanischen Besetzung zur sowjetischen Besatzungszone“.
Den Einführungsvortrag hielt Prof. Dr. P. Gassert – Uni Mannheim.

Kompliziertes Thema mit einer gewissen Sensibilität.

Die alliierten Streitkräfte wären ja nie nach Deutschland gekommen wenn...
Ja, wenn es den deutschen Faschismus ab 1933, der ab 1939 einen der brutalsten Kriege entfacht hatte den die Welt je erlebt hat, nicht gegeben hätte.

Man sollte sich immer und immer wieder durch den Kopf gehen lassen was da von 1939, eigentlich schon von 1933 an passiert ist.
Da dann zu erwarten, dass sich in den Truppen der Alliierten nur berufene Philanthropen befinden, ist, so glaube ich, schon etwas Lebensfernes.

Gut und richtig finde ich allerdings, darüber sollte schon gesprochen werden, aber...
Aber man sollte hier nie aus den Augen verlieren wer der Verursacher war (Kausalität).

Manche Handlung der Alliierten sowie einzelner Personen bei den Alliierten konnten im Nachhinein korrigiert werden, andere Handlungen lassen sich nicht mehr korrigieren.

Aus den Beispielen die man korrigiert hat und mir bekannt sind nenne ich nur mal Zwei:

1. Beispiel Quedlinburg – Die Odyssee des Domschatzes und der Leutnant der US-Armee Joe Tom Meador. Es ging hier nicht um irgendeinen Domschatz, es ging hier um Geschenke der Ottonen.

2. Beispiel Dresden Gemäldegalerie und Grünes Gewölbe. 1955 und 1958 gibt die Sowjetunion diese Schätze an die DDR und damit an Deutschland zurück.
 
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