Die Völkerschlacht im Live-Ticker

Moin
Der MDR würdigt die vor 200 Jahren stattgefundene Völkerschlacht.
Klingt interessant!
Was ist interessant an dem Nachspielen im realen Leben von der Grausamkeit des Krieges? Wird es mit der letzten Konsequenz des Krieges gespielt, dem Tot?

Ich kann solche Art der historischen Selbstdarstellung nicht nachvollziehen.

Gibt es doch heute noch genug Brände auf verschiedenen Kontinenten und Regionen, die die Sinnlosigkeit der Kriege darstellt, auch ohne Schauspiel!
 
Moin

Dem Artikel nach, geht es dabei nicht nur um einfaches Reenactment (dann würde ich dir zustimmen), sondern um eine umfassende mediale Aufbereitung nach heutigem Muster mit Live-Ticker, Sondersendungen, Interviews, ...!

Hättest du auch Bedenken, wenn es sich um eine Seeschlacht handeln würde? ;)

Gruß
Andreas
 
Hättest du auch Bedenken, wenn es sich um eine Seeschlacht handeln würde? ;)

Ja!
Wir sollten den Krieg, der bereits stattgefunden hat, in einer anderen Art und Weise gedenken, wie krampfhaft zu versuchen, die damalige Situation eins zu eins nachzuerleben.
Das ist nicht die Art von historischem Gedenken, die sinnvoll ist.
Wichtig ist es Mahnmale zu erhalten, die nicht an den Spaß des neu erleben der damaligen Situation erinnern, sonder uns immer wieder die dunkle Seite von Kriegen ins Gedächtnis rufen. Nicht die Tat sollte im Vordergrund stehen, sondern die Gefallenen, die uns Mahnen!
 

War auch kein ernst gemeinter Einwand! (dies versuchte ich durch den Smiley auszudrücken!)


Wir sollten den Krieg, der bereits stattgefunden hat, in einer anderen Art und Weise gedenken, wie krampfhaft zu versuchen, die damalige Situation eins zu eins nachzuerleben. ...

Warum entweder oder?
Gedenken ist wichtig und sollte durch Mahnmale ja auch erfolgen! Dennoch kann ein Gedenkstein nicht helfen, die damalige Geschehnisse anschaulich zu vermitteln! Es soll hier ja auch nicht nur die Schlacht allein geschildert werden, sondern auch die Ereignisse im Vorfeld. Und wenn man das in der Form heutiger Berichterstattung presentiert, dann hilft das schon, die damalige Situation besser zu verstehen.

Bin einfach mal gespannt, wie sie das umgesetzt haben! Vielleicht ist es gut, vielleicht auch Müll!? Schauen wir mal!
 
Dennoch kann ein Gedenkstein nicht helfen, die damalige Geschehnisse anschaulich zu vermitteln!

Warum sollte ein Krieg nochmals nachgespielt werden. Was kann dies an neuen haltbaren Erkenntnissen und Geschehnisse vermitteln?

Vielleicht stört mich auch diese Überschrift - Völkerschlacht im Live Ticker!

Ein Fussballspiel wird z.B. per Live Ticker übertragen ... aber das ist kein Krieg, meistens jedenfalls.

Ich denke, um die Emotionalität und das Fühlen eines Krieges, kann maximal bei einem Spielfilm vermittelt werden, wenn es um Bilder geht, die dazu benötigt werden ... aber kein real Live Theater ...das finde ich schon immer bedenklich, wenn ich diese Spiele der Amerikaner sehe, wenn der Bürgerkrieg nachgespielt wird ...
 
Sehe ich auch so. Vor ein paar Tage fand im MDR ein Talk zu dem Thema statt und ich finde die Idee gar nicht schlecht, die Völkerschlacht und die Historie drumherum mit Mitteln aktueller Nachrichtenvermittlung mit Nachrichtenblock, Liveschalten, Kommentaren ... aufzubereiten. Einmal ein neuer Gedanke und vllt. funktioniert es ja, so Wissen und Verständnis zu den hist. Vorgängen zu vermitteln.

Gemeckert werden kann hinterher :winke:

Grüße
excideuil
 
Sehe ich auch so. Vor ein paar Tage fand im MDR ein Talk zu dem Thema statt und ich finde die Idee gar nicht schlecht, die Völkerschlacht und die Historie drumherum mit Mitteln aktueller Nachrichtenvermittlung mit Nachrichtenblock, Liveschalten, Kommentaren ... aufzubereiten. Einmal ein neuer Gedanke und vllt. funktioniert es ja, so Wissen und Verständnis zu den hist. Vorgängen zu vermitteln.

Gemeckert werden kann hinterher :winke:

Also, ich denke, meine Haltung dazu hat nix mit meckern zu tun, denn wir so ein Spektakel mit Live Ticker und Übertragung nachspielen müssen, dann frage ich mich echt, wo leben wir!

Übrigens, die Nazis wahren auch schwer dabei, diverse historische Ereignisse in großen Schauspielen real nachzuempfinden ...
 
Also, ich denke, meine Haltung dazu hat nix mit meckern zu tun, denn wir so ein Spektakel mit Live Ticker und Übertragung nachspielen müssen, dann frage ich mich echt, wo leben wir!
Ach, Köbi, nimm doch nicht immer alles so persönlich.

Wenn ich die Dame vom MDR in der Sendung richtig verstanden habe, dann wird es kein Spektakel, sondern eine ganz normale moderne Berichterstattung so wie über Syrien etc - so in der Art -ARD Brennpunkt.

Warten wir es doch einfach ab.

Grüße
excideuil
 
...
Übrigens, die Nazis wahren auch schwer dabei, diverse historische Ereignisse in großen Schauspielen real nachzuempfinden ...

Genau und die Nazis haben auch Schneemänner gebaut, Frikadellen gebraten, Bücher gelesen, ...

Was soll uns die Aussage bringen? Dürfen wir diese mediale Umsetzung nicht wagen, weil die Nazis ähnliches schon gemacht haben?

Eine ähnliche mediale Umsetztung (Fersehspiel) im Reportagestil gab es schon mal in den 70ern zum Thema deutsch-französischer Krieg 70/71. Und dies war genial umgesetzt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine ähnliche mediale Umsetztung (Fersehspiel) im Reportagestil gab es schon mal in den 70ern zum Thema deutsch-französischer Krieg 70/71. Und dies war genial umgesetzt!

Ich erinnere mich. Das hieß "Journal 1870/71" oder so ähnlich. Habe ich in guter Erinnerung.

Daneben gab es auch mal eine Umsetzung vom 20. Juli 1944. Das war auch so in den 70er/80er Jahren. In der Sendung wurde aber unterstellt, dass Hitler getötet wurde und nun das Ringen um die Nachfolge und um den Kriegsfortgang begann. Eine Mischung aus Facts und Fiction also.

Zurück zum Thema: Die MDR-Produktion klingt schon interessant, mal sehen, ob ich da mal reingucke. Das Konzept ist jedenfalls außergewöhnlich, wie die Umsetzung wird, muss man abwarten.
 
Genau und die Nazis haben auch Schneemänner gebaut, Frikadellen gebraten, Bücher gelesen, ...

Was soll uns die Aussage bringen? Dürfen wir diese mediale Umsetzung nicht wagen, weil die Nazis ähnliches schon gemacht haben?

Eine ähnliche mediale Umsetztung (Fersehspiel) im Reportagestil gab es schon mal in den 70ern zum Thema deutsch-französischer Krieg 70/71. Und dies war genial umgesetzt!
Vor, ich glaube, ungefähr 50 Jahren hat das brit. Fernsehen mal eine Sendung produziert, wo sie so getan haben als hätte es zur Zeit der Schlacht von Culloden Moor (1746) schon Fernsehen gegeben, welches von der Schlacht und sonstigen Ereignisse in Schottland zu dieser Zeit berichtet hätten.
 
Was ist interessant an dem Nachspielen im realen Leben von der Grausamkeit des Krieges? Wird es mit der letzten Konsequenz des Krieges gespielt, dem Tot?

Ich kann solche Art der historischen Selbstdarstellung nicht nachvollziehen.

Gibt es doch heute noch genug Brände auf verschiedenen Kontinenten und Regionen, die die Sinnlosigkeit der Kriege darstellt, auch ohne Schauspiel!

Die Völkerschlacht ist deshalb so interessant ,weil sie fast bis ins letzte Detail bekannt ist aus zahlreichen Berichten und Büchern. Sie einigt zum ersten Male verschiedene Völker in einer so großen Schlacht.Bis dato hat es keine grössere Schlacht gegeben.Dieses Jahr wird das 200 jährige Bestehen gefeiert.
"Mit einem gewaltigem Spektakel und einer Festwoche vermarktet Leipzig das Gedenken an die Völkerschlacht vor 200 Jahren. Höhepunkt ist am nächsten Sonntag eine Nachstellung des Gemetzels mit 6000 Darstellern. "
 
@Köbis, das ist halt eine Art Spielfilm, nur mit anderen Stilmitteln. In anderen Filmen werden auch Schlachten nachgestellt, z.B. Waterloo. Da stört das doch auch keinen. Das Völkerschlachtdenkmal wird deswegen nicht zusammenstürzen.
 
Schlachten sind immer ein Gemetzel...

Ich wiederhole mich so langsam ungern und habe das Gefühl, daß meine Meinung und Ansicht hier nur belächelt oder durch den Kakao gezogen wird.

Ich finde es Schade, daß wir heute mit Leiheindarstellern oder ewig Gestrigen Schlachten oder Gemetzel in Form von Live Tickern darstellen müssen, um uns dieses Ereignis als Spektakel wieder real vor Augen zu führen können. Das dabei aber vielen Menschen umgekommen sind, wird bei so einem "Volksfest" wohl leider vergessen. Ein Großteil der Teilnehmenden MöchtegernSoldaten würden sich umkucken, wenn echte Kugeln um Ihre Ohren fliegen würden.

Fast immer haben Soldaten zu allen Zeiten durch die Gemetzel der Kriege psychische und seelische Schäden davon getragen und hier stellen sich Familienväter in alten Uniformen hin und spielen die Gemetzel nach ... *kopfschüttel*
 
Die Völkerschlacht ist deshalb so interessant ,weil sie fast bis ins letzte Detail bekannt ist aus zahlreichen Berichten und Büchern. Sie einigt zum ersten Male verschiedene Völker in einer so großen Schlacht.Bis dato hat es keine grössere Schlacht gegeben.Dieses Jahr wird das 200 jährige Bestehengefeiert.
"Mit einem gewaltigem Spektakel und einer Festwoche vermarktet Leipzig das Gedenken an die Völkerschlacht vor 200 Jahren. Höhepunkt ist am nächsten Sonntag eine Nachstellung des Gemetzels mit 6000 Darstellern. "
:confused:
Die Völkerschlacht einigte zum ersten Mal verschiedene Völker? Wo hast du denn diese Weisheit her? M.W. standen sich 2 Koalitionen gegenüber, die sich bekämpften.

Es ist schon merkwürdig, dass das Gedenken an die - im Grunde europäischen - Ereignisse von vor 200 Jahren, die gerade Sachsen besonders betroffen haben einer so negativen Kritik anheimfällt.

Grüße
excideuil
 
@Köbis, das ist halt eine Art Spielfilm, nur mit anderen Stilmitteln. In anderen Filmen werden auch Schlachten nachgestellt, z.B. Waterloo. Da stört das doch auch keinen. Das Völkerschlachtdenkmal wird deswegen nicht zusammenstürzen.

Ein Spielfilm hat eine ganze andere Art, der Darstellung der Ereignisse ... Regisseure versuchen gerade bei solchen Kriegsfilmen, die Grausamkeit des Krieges umzusetzen, zumindest bei Antikriegsfilmen.
Schauspiele dieser Art, wie im ET dargestellt, wo sich keine Schauspieler verkleiden und dann Kampf Nachspielen, wie kleine Kinder Räuber und Gendarm, können die Grausamkeit des Krieges nicht wiederspiegeln. Im Gegenteil, es ensteht der Eindruck von falschen Heldentum, daher auch mein Hinweis auf solche Spektakel durch die Nazis.
 
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