Die Welle

Ich habe den Film gesehen und fand ihn besser als das amerikanische Original, das zum Ende hin mit den NS-Parallelen etwas gar dick aufgetragen hat. Die deutsche Version fand ich grundsätzlich über weite Strecken hin etwas subtiler, nur wollte man leider nicht auf ein spektakuläres Ende mit Schockeffekt verzichten. Jürgen Vogel fand ich als Hauptdarsteller sehr gut.
 
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Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich beide Filme gesehen habe, gehts mir genau anders herum. Ich finde den amerikanischen Film besser, weil er weit weniger auf Effekte aus ist als die neue Fassung, sondern die Geschichte an sich in den Mittelpunkt rückt.

Jürgen Vogel allerdings spielt den Lehrer schon ziemlich gut, das ist keine Frage.
 
Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich beide Filme gesehen habe, gehts mir genau anders herum. Ich finde den amerikanischen Film besser, weil er weit weniger auf Effekte aus ist als die neue Fassung, sondern die Geschichte an sich in den Mittelpunkt rückt.

Jürgen Vogel allerdings spielt den Lehrer schon ziemlich gut, das ist keine Frage.
Kann ich nur bestätigen
 
Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich beide Filme gesehen habe, gehts mir genau anders herum. Ich finde den amerikanischen Film besser, weil er weit weniger auf Effekte aus ist als die neue Fassung, sondern die Geschichte an sich in den Mittelpunkt rückt.
Stimmt, ich meinte aber etwas anderes: In der US-Version wurden - vor allem am Schluss - die NS-Bezüge viel stärker betont. Die Schüler kamen plötzlich von selbst auf die Idee, sich Armbinden und Fahnen zuzulegen, etc. Sie putzten sich so richtig nazimäßig heraus - aber ohne zu merken, dass sie jetzt optisch sehr nazimäßig aussahen. Das fand ich übertrieben und auch unglaubwürdig, dass ihnen nicht von selbst ein Licht aufging, obwohl sie erst kurz zuvor das Dritte Reich im Unterricht behandelt hatten. Ganz so weit trieb man es in der deutschen Version, wenn ich mich recht erinnere, nicht.
 
Das kann ich auch nicht mehr sagen. Es ist auch schon viele Jahre her, dass ich die amerikanische Version gesehen habe. Und zumindest hatte ich damit kein Problem. Wenn man sich Bilder aus dem Film anschaut, dann scheint man in der deutschen Version auf diese deutlichen Nazi-Anleihen verzichtet zu haben, zumindest sieht man da nur die weißen Hemden.

Von den Effekten her ist eben das Ende zu nennen, das fand ich in der deutschen Version nicht wirklich gut, aber auch so Sachen wie die Schülerin alleine in der Schule, als sie Aktionen gegen die Welle vorbereitete. Auch da mein ich, dass in der deutschen Version mehr auf Effekte gesetzt wurde.
 
Also ich bin etwas enttäuscht von dem Film. In meinen Augen taugt er nur zur Unterhaltung.
Die Art und Weise, wie hier dargestellt werden soll, daß es auch heute noch möglich ist aus einer Demokratie ein totalitäres System aufzubauen, kann nur auf einen Schulklassenverband nicht reduziert betrachtet werden.
Da gehört weit aus mehr dazu, als eine Gruppe von jungen Menschen über eine Gleichschaltung aller persönlichen Interessen als beispielhafte Entwicklung aufzuzeigen.

Beispiel: Alle die Merkmale, die im Film genutzt werden, um aus den verschiedenen individuellen Personen eine gleiche Masse zu bilden, haben wir auch in der Jugendsubkultur vorliegen. Hier bilden sich Gruppen, die sich über Kleidung, Handlungsweise und sogar Begrüßungen als Einheitlich betrachten und sehr intolerant auf alles außerhalb ihrer Gemeinschaft reagieren. Das hat in meinen Augen also nicht mit einer Annäherung an faschistische Wesenszüge zu tun.
Allerdings bin ich kein Sozialpsychologe, also begründe ich das hier auf meine eigene Meinung bzw. Sichtweise.

Die Entwicklung der Gruppe im Film erinnert mich mehr an die Entwicklung einer Sekte, denn es wird nur versucht innerhalb der Gruppe, die Gemeinschaft aufzubauen, alles was stört wird ausgeschlossen.

Bei einem totalitären System ist es aber wichtig, alle von dem Handeln der Ideologie zu überzeugen oder, wie in der DDR, die Bürger auch physisch dazu zu zwingen.
Das gab der Film so nicht her und auch der Schluss ist an den Haaren herbeigezogen, denn aus vorheriger Handlungsweise, Störenfriede auszuschließen, sollen nun den Kindern dargelegt werden, zu welcher Gewalt Sie innerhalb der Gruppe fähig wären, um andersdenkende zu behandeln.
Das der Junge zum Schluss austickt, mit der Waffe seiner Probleme Nachdruck verleiht, zeigt doch mehr unser gesellschaftliches Problem der Ausgrenzung auf, die bis hin zum Amoklauf unkalkulierbare Großen entwickeln.

Die schauspielerischen Leistungen fand ich allerdings sehr gut und der Herr Vogel ging auch mal wieder ganz in seiner Rolle auf.
 
Es ist auch schon viele Jahre her, dass ich die amerikanische Version gesehen habe.
Bei mir auch, ich sah den Film mit 12 in der Schule, also vor 23 Jahren.

Von den Effekten her ist eben das Ende zu nennen, das fand ich in der deutschen Version nicht wirklich gut, aber auch so Sachen wie die Schülerin alleine in der Schule, als sie Aktionen gegen die Welle vorbereitete. Auch da mein ich, dass in der deutschen Version mehr auf Effekte gesetzt wurde.
Ja leider, da gefiel mir das Ende in der US-Version deutlich besser, wo den gespannten Schülern auf einer Versammlung angekündigt wird, jetzt werde ihr Führer zu ihnen sprechen, und dann werden ihnen Filmaufnahmen von Hitler gezeigt ... und dann sprachloses Entsetzen in ihren Gesichtern.
 
Bei mir auch, ich sah den Film mit 12 in der Schule, also vor 23 Jahren.


Ja leider, da gefiel mir das Ende in der US-Version deutlich besser, wo den gespannten Schülern auf einer Versammlung angekündigt wird, jetzt werde ihr Führer zu ihnen sprechen, und dann werden ihnen Filmaufnahmen von Hitler gezeigt ... und dann sprachloses Entsetzen in ihren Gesichtern.


Ich muss auch in diesem Alter gewesen sein, als ich "The Wave" zum ersten Mal sah. Im fernsehen habe ich die Ausstrahlung verpasst, habe mir aber im Internet beide Streifen noch einmal angesehen.

Die deutsche Variante hat mir von den schauspielerischen Leistungen durchaus gut gefallen, allerdings fand ich den Schluss total überzogen- da hat mich das amerikanische Original mehr überzeugt.

Schwach fand ich allerdings im deutschen Remake die Didaktik. Das Thema der Projektwoche hieß "Autokratie", Totalitarismus oder Masse und Macht hätte besser gepasst. Der Lehrer und sein Kurs stellten als Charakteristika einer Autokratie Merkmale wie Disziplin, Gemeinschaftsgeist, Ordnung, Uniformität, Konformität, Entindividualisierung u. a. heraus, die vielleicht für ein´totalitäres System des 20. oder 21. Jhd charakteristisch sein mögen, kaum oder gar nicht aber anwendbar sind für eine autokratisch- absolutistische Monarchie des 17. und 18. Jhds. In einer gymasialen Oberstufe müsste man sowohl vom Lehrer wie den Schülern eigentlich mehr Geschichtskenntnisse erwarten dürfen.
 
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