Die Weltwunder

Lukrezia Borgia

Moderatorin
Der zwischen 297 und 282 v. Chr. erbaute Koloss von Rhodos zählt zu den sieben Weltwundern der Antike.

Es handelt sich hier um eine Darstellung des Sonnengottes Helios. Dieser Gott wurde bei Eiden als Zeuge angerufen, da er vom Himmel aus alles sieht.

Auf Rhodos wurde ihm ein eigener Tempel geweiht, da er als Herr der Insel galt. Als die Götter nämlich in Abwesenheit von Helios die Welt unter sich aufteilten, übersahen sie Rhodos, welches dann dem Sonnegott zufiel.

Rhodos stieg im 4. Jahrhundert v. Chr. zu einer Handelsmacht auf, die von der Zerstörung Tyros durch Alexander den Großen profitierte. Auch die Neugründung des ägyptischen Alexandria, das zum Haupthandelspartner der Insel wurde, war ein wichtiger Faktor.

Während der Diadochenkriege förderte Antigonos Rhodos 307 v. Chr. auf, seinen Feldzug gegen Ptolemaios zu unterstützen. Aufgrund der Handelsbeziehungen zu Ägypten beteiligte sich die Insel jedoch nicht daran.

Als Strafe für diesen Ungehorsam sollte Demetrios, der Sohn Antigonos sich an Rhodos rächen. 200 Kriegsschiffe, 40.000 Soldaten und 30.000 Pioniere bot auf zur Belagerung der Insel auf.

Den Rhodiern gelang es jedoch, dem Ansturm standzuhalten und es wurde ein Nichtangriffs- und Beistandspakt geschlossen.

Die Bewohner der Insel verkauften das zurückgelassene Belagerungsgut und finanzierten aus Dankbarkeit aus diesen Mitteln ein Siegesmal für ihren Schutzgott Helios.

Den Auftrag für das Standbild erhielt Chares von Lindos, der sich der Legende nach wegen der zu hohen Kosten, die das Standbild verursachte, das Leben genommen haben soll.

Schenkt man Plinius Glauben, soll die Statue so gigantische Ausmaße gehabt haben, dass man nur mit großer Mühe den Daumen der Statue umfassen konnte.

Nach gängiger Meinung stand der Sonnengott mit gespreizten Beinen über der Hafeneinfahrt. Diese Beschreibung stammt jedoch nicht aus antiken Quellen. Ein italienischer Pilger namens de Martoni berichtet erstmals 1394 in einem Reisebericht von dieser Haltung. Nach Berechnungen des französischen Archäologen Albert Gabriel kommt jedoch nur eine Statue mit geschlossenen Beinen in Frage.

Philon von Byzanz weiß zu berichten, dass die Statue 70 Ellen (ca. 33 m) hoch war und die Aufwendungen 500 Talente Erz und 300 Talente Eisen betrugen.

Aus der Koloss im Jahre 227 oder 224 v. Chr. durch ein Erdbeben umstürzte, bot König Ptolemaios III. Euergetes an, den Koloss wieder aufzustellen. Das delphische Orakel riet jedoch: „Was gut ruht, soll man nicht von der Stelle bewegen.“

So blieben die Trümmer fast 900 Jahre lang liegen, bis Kalif Othman sie 653 an einen Altwarenhändler verkaufte.
 
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Koloss von Rhodos

Hier noch ein Bild dazu:
 

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Die Cheops Pyramide

Als einziges der sieben Weltwunder steht die Cheops Pyramide bei Giseh auch heute noch. Sie dient als grab für den Pharao Khufu, Cheops ist sein griechischer Name. Neben der Cheops Pyramide stehen die jeweils kleineren Chephren und Mykerinos Pyramiden. Sie sind so gebaut das keine in dem Schatten der anderen steht und sie sollen 8angeblich) den Gürtel des Orion darstellen (von ihrer größe her würden sie die Leuchtkraft der drei Sterne wiedergeben).

Das Datum der Fertigstellung wird auf 2680 v. Chr. (zur Zeit der altägyptischen Hochkultur) geschätzt. Sie ist die früheste und größte der drei großen Pyramiden von Gizeh.

Die Cheops-Pyramide ist die größte der vielen Pyramiden in Ägypten. Ursprünglich war sie 147 m hoch. Doch heute ist sie durch teilweise Abtragung an ihrer Spitze 137 m. Für fast 4000 Jahre war sie damit das höchste Bauwerk ihrer Zeit. Sie wurde erst 1439 vom Straßburger Münster (143 m) übertroffen. Ihre Grundfläche beträgt 5,5 ha.

Die Cheops-Pyramide unterscheidet sich in ihrem inneren Aufbau deutlich von den anderen Pyramiden aus dieser Gegend beziehungsweise Zeit (Pyramiden von Gizeh), weil sie nicht nur eine, sondern drei Kammern besitzt - und darüber hinaus eine so genannte "Große Galerie". Die größere Zahl von Kammern und Gängen, die überaus präzise Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen sowie die Verarbeitung machen sie einzigartig.

Zum Weiter lesen:

http://www.chufu.de/ Über den Pharao Khufu (Cheops)

http://www.cheopspyramide.de/ Unübersichtliche Seite, dafür enthält sie viele tolle Bilder und Karten!
 

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Die Zeusstatue von Olympia

Auch die Zeusstatue von Olympia wurde bereits bei der ersten vollständig überlieferten Aufzählung der sieben Weltwunder durch Antipatros im zweiten Jahrhundert v. Chr. berücksichtigt.

Nach Angaben des Philon von Byzanz, war diese Statue die einzige Sehenswürdigkeit unter den Sieben war, die „kniefällig verehrt“ wurde.

Olympia wurde im 2. Jahrtausend v. Chr. gegründet.

Die ersten olympischen Spiele zu Ehren des Zeus fanden im Jahre 776 v. Chr. statt. Dieses Datum galt für die Griechen als Beginn ihrer Zeitrechnung. Der Sage nach soll Herakles persönlich den heiligen Bezirk abgesteckt haben.

Während der Spiele herrschte im antiken Griechenland geheiligte Waffenruhe. Auch die Besucher des Spektakels galten auf ihrer Reise als unantastbar. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet eine Olympiade die Dauer des Sportereignisses. Im antiken Griechenland meinte man mit einer Olympiade die Zeitspanne von vier Jahren zwischen den Spielen.

Der Zeustempel soll nach Angaben von Pausanias im Jahre 456 v. Chr. geweiht worden sein. Der Bau war der größte Tempel auf dem Peloponnes. Alleine seine Säulen sollen über 10 Meter hoch gewesen sein. Diese architektonische Meisterleistung mit seinen herrlichen Giebelgruppen und der trotz der Ausmaße vollendeten Harmonie kann als Wunderwerk angesehen werden.

Erst über ein Jahr nach Vollendung des Tempels wurde die Kultstatue des Zeus in Auftrag gegeben. Der Athener Phidias, der auch die Statue der Athene auf der Akropolis geschaffen hatte, sollte dieses Werk schaffen.

Die Monumentalplastik wurde von einem Podest getragen, das eine Höhe von fast 10 Metern erreichte. Die Materialien hierfür war en Holz, Gips und Ton. Die nackten Körperteile waren mit Elfenbein geformt. Sandalen, Haar, Gewand, das Zepter und der Kranz um das Haupt des Gottes waren aus Gold. Zusätzlich wurden Verzierungen mit Edelsteinen, Bergkristall, Glas und Obsidian gemacht.

Als im Jahre 426 die Olympischen Spiele durch Kaiser Theodosius II. verboten wurden, wurden im heiligen Bezirk die Altäre zerstört und im Zeustempel wahrscheinlich Feuer gelegt.

Das endgültige Ende für den Tempel im Jahre 522 durch ein Erdbeben.
 

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Der Leuchtturm von Alexandria

Der Leuchtturm an der Nilmündung war das einzige alte Wunder, das einem praktischen Zweck diente. Er wies Schiffen den Weg durch das Labyrinth der Sandbänke, die für Kaufleute eine unglaubliche Gefahr darstellten, wenn sie den Hafen von Alexandria in Ägypten erreichen wollten. Polierte Bronzespiegel waren speziell dafür gedacht, das Sonnenlicht bei Tag auf die See zu werfen - bei Nacht wurde Feuer entfacht, das als Lichtsignal für verirrte Schiffe diente und den Schiffen den Weg zeigte.

Auf einer Grundfläche von 30 m × 30 m stand ein 71 m hoher Turm. Auf diesem Rechteck war ein achteckiger Bau von 34 m Höhe. Darauf wiederum stand ein Rundbau. Hier war das Leuchtfeuer. Auf dem Rundbau waren Säulen mit einem runden Dach mit einer Zeus oder Poseidon Statue. Die Gesamthöhe betrug 130 m. Der Bau kostete 800 Talente, das sind 20800 kg Silber oder 6 Millionen Euro.

Der Beginng der Bauarbeiten für den Turm wurden auf etwa 299-279 v. Chr. geschätzt. Die Bauzeit betrug ca. 21 Jahre. Der Architekt Sostratos (unter der Aufsicht von König Ptolemeus I und II) baute ihn auf die Insel Pharos, die vor Alexandria (Ägypten) liegt. Nach dieser Insel ist der Leuchtturm auch benannt. Das Baumaterial war weißer Marmor.
Erst nach 1631 Jahren, im Jahre 1323 n. Chr., wurde er aufgrund eines Erdbebens zerstört.
 

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Die hängenden Gärten von Babylon

Die hängenden Gärten bezeichnen die Dachgärten der sagenhaften Königin Semiramis von Assyrien. Es wird gesagt, das König Nebukadnezzar (604-562 v.Chr.) die Gärten für seine Gemahlin hat bauen lassen, weil Sie bewaldete Berge liebte. Wahrscheinlicher ist aber, daß sie erst um 600 v.Chr. von dem babylonischen König Nebukadnezar II. erbaut wurden.

Die hängenden Gärten waren auf einem Quadrat mit einer Seitenlänge von 100 m angelegt. Die Terrassen erreichten eine Höhe von ca. 25 bis 30 m. Jede Terrasse war mit 5,45 x 1,35 m Steinbalken gedeckt. Auf den Balken kam je eine Lage aus mit Asphalt vermischten Schilf, darüber eine doppelte Schicht gebrannter Ziegeln. Über der Ziegelschicht lag eine Bleischicht und zum Schluss eine 3 Meter hohe Erdschicht

Die Gärten lagen in der Stadt Babylon, die im Zweistromland im heutigen Irak lag. Sie wurden von Robert Johann Koldewey entdeckt und ausgegraben. Bis heute sind sie das am wenigsten erforschte Weltwunder.


Zum weiter Lesen:

http://www.raetsel-der-menschheit.de/wewu/semiramis.htm SChöne Seite mit tollen Bildern!

http://www.smb.spk-berlin.de/vam/s.html Hier kann man sich einen Eindruck der Gärten Vermitteln lassen.
 

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Bist ja schneller als der rote Blitz.

Ich sitz noch mit meinem Buch da und muss mich erst wieder einlesen...

Kann sich nur noch um Stunden handeln. :rofl:
 
Zur Geschichte

Im ersten Viertel des 3. Jahrhunderts v. Chr. (alexandrinische Epoche) begann man Siebenheiten zusammenzustellen. Unter anderem entstand in dieser Zeit die Liste der sieben eindrucksvollsten technischen Höchstleistungen des damaligen Weltkunstbereiches rings um die Ägäis. Diese ursprüngliche Liste bestand aus einem ägyptischen Weltwunder, zwei babylonischen und vier griechischen:

Die Pyramiden von Gizeh
Die Festungsmauern von Babylon
Der Hängende Garten der Semiramis in Babylon
Die Zeusstatue des Phidias in Olympia
Der Artemis-Tempel zu Ephesos
Das Marmor-Mausoleum zu Halikarnassos
Der Helios-Koloß zu Rhodos

Zum Zeitpunkt des Entstehens der Liste gab es den heute als Siebtes Weltwunder genannten Leuchtturm von Pharos noch nicht. Er ersetzt in der - durch seinen Ruhm begründeten - zweitältesten und heute üblichen Weltwunderreihe die mächtigen Festungsmauern von Babylon.

In keiner der ursprünglichen Listen ist der häufig genannte Babylonische Turm vertreten. Zu Beginn des dritten vorchristlichen Jahrhunderts existierte er bereits nicht mehr.
In späteren verwilderten Weltwunderreihen tauchen zusätzlich noch das Labyrinth, die Euphratbrücke, der Perserpalast o.a. auf. Mit der weiteren Entwicklung entstanden Wunderreihen mit bis zu 50 Weltwundern, wie z.B. dem Pergamon Altar, dem Kolosseum zu Rom oder der Hagia Sophia zu Istanbul.

http://www.raetsel-der-menschheit.de/wewu/ Mit einer tollen Karte :)
 
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Lukrezia Borgia schrieb:
Bist ja schneller als der rote Blitz.

Ich sitz noch mit meinem Buch da und muss mich erst wieder einlesen...

Kann sich nur noch um Stunden handeln. :rofl:
Hab auch gerade nichts anderes zu tun. Aber Eile mit Weile. Besser etwas langsamer und dafür gut, als zu shcnell und nur Mist. Außerdem hab ich ein tolles Lexikon auf meinem PC, das hilft mir ein wenig dabei :rofl:
 
Sissi schrieb:
Im ersten Viertel des 3. Jahrhunderts v. Chr. (alexandrinische Epoche) begann man Siebenheiten zusammenzustellen. .

Wenn ich da nochmal kurz ansetzten dürfte:

Die Sonderstellung der Sieben gehtauf die Beobachtung der Mondphasen zurück. Es ist jeweils eine Periode von sieben Tagen, in denen der Mond seine vier Erscheinungsformen zeigt. Ausserdem waren zur damaligen Zeit fünf Planeten bekannt, zu denen man noch die Sonne und den Mond dazurechnete.

In griechischen Mythen: Theseus vollbringt sieben Taten zur Befreiung seiner Heimat. Theben hat sieben Tore und sieben Helden aus Argos ziehen gegen diese Stadt.
 
Das Mausoleum von Halikarnass
Halikarnass war eine Stadt, die von den Dorern in Kleinasien gegründet worden war. Sie war der Geburtsort des Kynikers Diogenes.

Mausolos war seit 377 v. Chr. Herrscher über die persische Satrapie Karien. Sein Einflussbereich reichte von Latmos in Lydien bis zum lykischen Kaunos. Halikarnass machte er im zehnten Jahr seiner Regierung zur Hauptstadt.

Mausolos war mit seiner Schwester Artemisa verheiratet, die nach seinem Tod die Regentschaft übernahm. Für ihren verstorbenen Gatten ließ die Witwe einen gigantischen Grabbau errichten.

Zum Aussehen des Tempels will ich jetzt Plinius zitieren, denn besser als er bekomme ich es eh nicht hin:

„Seine Nord- und Südseite sind je 63 Fuß lang, die beiden anderen etwas kürzer; der Gesamtumfang beträgt 440 Fuß. Der Bau erhebt sich zu einer Höhe von 25 Ellen und wird von 36 Säulen umgeben. Pteron nannte man den Umgang. ... Der Pteron trägt (nämlich) eine Pyramide von gleicher Höhe, die sich in 24 Stufen zum Gipfel einer Spitzform zusammenzieht. Ganz oben steht ein Viergespann Marmor, das Pythis gemacht hat. Rechnet man dies hinzu, so umfasst das ganze Werk 140 Fuß an Höhe.“

Die Fuß-Angaben ergeben umgerechnet etwa einen Grundriss von 38 x 32 Meter und eine Höhe von über 44 Meter. Die Anzahl der Pyramidenstufen entspricht den Regierungsjahren des Mausolos.

Das wohl bekannteste Relieffries des Mausoleums stellt Szenen eines Amazonenkampfes dar. Der Sockelbau war mit Marmorplatten verkleidet.

Das Grabmal blieb bis in 13. Jahrhundert erhalten. Dann zerstörte ein Erdbeben den oberen Teil. Beim Ausbau ihres Kastells in Halikarnass verwendeten die Hospitalier die Reste des Weltwunders zum Ausbau ihres Kastells im 15. Jahrhundert.
 

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Etwas witziges am Rande, ich habe mal eine Doku über Olympia gesehen. Dabei zeigten sie auch die Ausgrabungen von der Werkstatt des Phidias, und als Beweis das es tatsächlich die Werkstatt des Phidias war präsentierte der Archäolge einen Tonbecher auf dessen Unterseite auf altgriechisch geschrieben statt: " Becher dem Phidias gehörend".
Der Archäolge meinte, das er ihm Traum mit so einer Inschrift nicht gerechnet hätte.
Ich dachte mir einfach: "Hmm, damals schon? " Und musste dabei an die unzähligen mit Namen gekennzeichneten Kaffeetasssen denken, die heute noch an Arbeitsplätzen herumstehen.
 
Hallo Askan,

Phidias erging es im Folgenden noch ziemlich übel.

Die Athener beschuldigten ihn, dass er von dem für das Standbild der Athena bestimmten Materials Gold und Elfenbein unterschlagen hat. Ein ehemaliger Mitarbeiter von ihm, Menon sagte gegen ihn aus.

Einigen Berichten zufolge, soll er im Gefängnis gestorben sein. Andere Vermuten jedoch, dass er sich nach Elis geflüchtet haben soll.

Liebe Grüsse


P.S.: Ich hab mir jetzt auch vorgenommen, alles mit meinem Namen zu beschriften. Aber ich glaube, das interessiert in 2.000 Jahren niemanden...
 
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