Dmanissi Funde

alma

Neues Mitglied
Hallo
bin neu hier und hab ne Frage zu den Funden in Georien.
Zu welcher Art vormensch werden die dmanissi schädel gezählt, gibt es neuere erkenntnisse, und stammen eventuell die vorfahren der Homo Florensis von ihnen ab.
 
Das weiss bisher niemand so genau. Es sind spannende Funde, die wohl eine sehr, sehr frühe Verbreitung von Hominiden außerhalb Afrikas belegen. Offenbar waren es H. ergaster, mit sehr primitiven Merkmalen vom H. habilis.
 
Alma, logischerweise stammt der homo florensis von der Homo Art ab, die Afrika verließ. Zur Zeit haben mit ca. 1,8 Mio v.Chr. den ältesten Fund eben in Georgien.

Das Problem bei der Interpretation von Frühmenschenfunden ist, dass zum einen die Zuordnung der Art oft schwierig ist und dementsprechend umstritten bleibt, zum anderen einfach aufgrund der riesigen zeitlichen Dimensionen Funde selten und demnach immer nur ein Schlaglicht werfen können. Wirklich letztgültige Aussagen sind da wirklich sehr schwer, man kann eigentlich immer nur den momentanen Forschungsstand beobachten.

Was die Zuordnung zu einer bestimmten Art angeht:
Das Problem ist, dass ja pro Art nur wenige Funde vorliegen. Zumindest nicht genug, um evtl. Bandbreiten in der Form der Knochen innerhalb einer Art wirklich sicher bestimmen zu können. Deshalb werden Funde oft "sicherheitshalber" einer neuen Art zugeordnet, obwohl es theoretisch sein kann, dass der Fund sich nur innerhalb einer bestimmten Bandbreite einer bestimmten Art bewegt.
Und zu den Verwandschaftsverhältnissen: Die reine Chronologie hilft da gar nicht, weil sich eben sehr viele Arten gleichzeitig auf der Mutter Erde bewegten.

Jedenfalls ist es nicht so, wie wenn sich eine moderne Familie "Müller" auf den Weg macht, sich irgendwo mit der Familie "Schmidt" trifft und dann alle späteren Funde Enkel aus der Beziehung Müller/Schmidt sein müssen.

Was die Anzahl der diskutierten Arten angeht:
Im Vergleich mit anderen Säugern im gleichen Entwicklungszeitraum von rd. 4 Mio Jahren müssten es mindestens 350-400 verschiedene Menschenarten gegeben haben. Bekannt sind eine Handvoll.....

Es bleibt schwierig.:winke:

Thomas
 
Insbesondere weiß man nie, wo eine Art anfängt und wo sie aufhört. Die biologische Nagelprobe ist die Frage, ob zwei Individuen miteinander fruchtbare Nachkommen zeugen können. Diese Diskussion ist beim Homo Sapiens und dem Neanderthaler nach wie vor im Gange - im Moment (seit ein paar Monaten) können sie sich gerade paaren.

Heute kann man sich von der gemeinsamen Fortpflanzungsfähigkeit eines/r Deutschen und eines/r Aborigine praktisch überzeugen. Wenn aber ein außerirdischer Archäologe in 1 Mio Jahren ein paar Fragmente von den beiden findet, wird er sie vielleicht unterschiedlichen Arten zuordnen.
 
Heute kann man sich von der gemeinsamen Fortpflanzungsfähigkeit eines/r Deutschen und eines/r Aborigine praktisch überzeugen. Wenn aber ein außerirdischer Archäologe in 1 Mio Jahren ein paar Fragmente von den beiden findet, wird er sie vielleicht unterschiedlichen Arten zuordnen.

Na aber hallo. Die anatomischen Unterschiede zwischen Abos und Europäern sind minimal, nicht zu vergleichen mit dem Neandertalerproblem.

@TT: Was die Anzahl der diskutierten Arten angeht:
Im Vergleich mit anderen Säugern im gleichen Entwicklungszeitraum von rd. 4 Mio Jahren müssten es mindestens 350-400 verschiedene Menschenarten gegeben haben. Bekannt sind eine Handvoll.....

Woher hast du das denn? Das ist, mit Verlaub, Mumpitz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist schon klar dass sich da im laufe der hunderttausenden Jahren so manch menschenähnliches rumgetrieben hat.
Oder vielleicht auch wieder miteinander verschmolzen ist.
Unsere Verhaltensweisen können nicht viel anders gewesen sein, sieht man wie ähnlich wir auch heute noch unseren nächsten Verwandten sind.

Trozdem wundert mich immer wieder warum soviele Dinoknochen gefunden werden aber von Frühmenschen nur sehr wenige?
 
Mir ist schon klar dass sich da im laufe der hunderttausenden Jahren so manch menschenähnliches rumgetrieben hat.
Oder vielleicht auch wieder miteinander verschmolzen ist.
Unsere Verhaltensweisen können nicht viel anders gewesen sein, sieht man wie ähnlich wir auch heute noch unseren nächsten Verwandten sind.

Trozdem wundert mich immer wieder warum soviele Dinoknochen gefunden werden aber von Frühmenschen nur sehr wenige?

Es hat sicher viele Übergangsstufen/Mutationen bei der Evolution von den affenartigen Wesen hin zu den menschenartigen Wesen gegeben.

Wahrscheinlich gab es davon immer nur eine bescheidene Anzahl von Individuen, manche Zwischenstufen sind bald wieder ausgestorben. Die Überreste sind vom Erdboden verschwunden, weil sie meist an der Oberfläche liegengeblieben sind.

Von den Sauriern gab es sicher Milliarden, deswegen sind auch so viele Fossilien zu finden. :)
 
Trozdem wundert mich immer wieder warum soviele Dinoknochen gefunden werden aber von Frühmenschen nur sehr wenige?
Na zum einen existierten die Dinosaurier 170 Mio. Jahre lang, Frühmenschen nicht. Zum anderen waren Dinosaurier über die ganze Welt verbreitet, Frühmenschen nicht. Und außerdem gab es natürlich viel viel mehr Dinosaurierarten als Frühmenschenarten. Die Frühmenschenpopulationen scheinen zumindest außerhalb Afrikas obendrein relativ klein gewesen zu sein.

Von den Sauriern gab es sicher Milliarden, deswegen sind auch so viele Fossilien zu finden.
Milliarden ist wohl übertrieben. Man darf auch nicht vergessen, dass immer wieder Fossilien derselben schon bekannten Arten gefunden werden.
 
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