Doppelkloster Münster-Werden?

El Quijote

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Laut Altfried, dem Neffen und Nachfolger Liudgers als Bischof und Abt von Münster und Abt von Werden, hatte Liudger das Kloster von Münster und Werden gegründet. In Münster bzw. Mimigernafort, wie der sächsische Ort im westfälischen Sudergau vor Gründung des Klosters (monasterium) hieß, muss es bereits zuvor eine Kirche gegeben haben. Das Doppelkloster von Münster und Werden war dem Heiligen Petrus (Werden, heute nach Klostergründer Patronizium Liudger) und dem Heiligen Paulus geweiht. Von Münster und Werden ist allerdings der Status eines Klosters an zwei auseinanderliegenden Orten, also eines Doppelklosters nirgendwo explizit berichtet. Was dafür spräche, wäre, dass beide Klöster zugleich unter der Führung Liudgers und seiner Nachfolger - u.a. eben Altfried - standen, dass es genau die Paarung der Apostel Peter und Paul war, unteren deren Patronizien die Klöster standen und dass Liudger in England (York) studiert hatte und es dort, ebenfalls unter dem Patronizium Peters und Pauls mindestens ein Doppelkloster gab - bei diesem ist (bei Beda Venerabilis) der Status des einen Klosters an zwei Orten - in duobos locis posito uni monasterio - explizit belegt. Die Klöster Jarrow und Wearmouth lagen sich allerdings sehr viel näher als die Klöster an Ruhr und Aa.
 
Für ein solches Doppelkloster spricht sich Eckhard Freise in seinem Beitrag Vom vorchristlichen Mimigernaford zum honestum monasterium Liudgers
in der Geschichte der Stadt Münster, Bd. I (Hrsg. Franz-Josef Jakobi, Münster 1993, S. 1-51), aus, dagegen Wilhelm Kohl in Germania Sacra 37,1, Bd. Münster.
 
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