"Dunkles Kapitel in der jüdischen Geschichte"

Kobi

Mitglied
Hallo,

meine Frage ist etwas kompliziert zu formulieren. Ich hoffe, das ihr sie nicht falsch versteht, aber es interessiert mich einfach, da ich mit meiner Freundin heute darüber gesprochen habe.

In der Geschichte des Christentumes und des Islames gibt es ja Kapitel, in denen beide Religionen Gewalt in die Welt tragen.
Bei den Christen sind dies die Kreuzzüge und bei den Muslimen der Tshihad.

Mich würde jetzt interessieren, ob es in der jüdischen Geschichte auch etwas ähnliches gibt und falls das so sein sollte, was genau da geschehen ist?

Ich hoffe die Frage wird nicht missverstanden. Es dient nur dazu meinen geschichtlichen Horizont der jüdischen Geschichte zu erweitern.

Danke schon mal im Voraus für eure Antworten.

Es verbleit mit freundlichen Grüßen,
Kobi
 
Hallo,

meine Frage ist etwas kompliziert zu formulieren. Ich hoffe, das ihr sie nicht falsch versteht, aber es interessiert mich einfach, da ich mit meiner Freundin heute darüber gesprochen habe.

In der Geschichte des Christentumes und des Islames gibt es ja Kapitel, in denen beide Religionen Gewalt in die Welt tragen.
Bei den Christen sind dies die Kreuzzüge und bei den Muslimen der Tshihad.

Mich würde jetzt interessieren, ob es in der jüdischen Geschichte auch etwas ähnliches gibt und falls das so sein sollte, was genau da geschehen ist?

Ich hoffe die Frage wird nicht missverstanden. Es dient nur dazu meinen geschichtlichen Horizont der jüdischen Geschichte zu erweitern.

Danke schon mal im Voraus für eure Antworten.

Es verbleit mit freundlichen Grüßen,
Kobi

Vielleicht solltest du noch genauer werden. Wann sollte denn sowas geschehen sein? Vor der Zerstörung des Herodianischen Tempels im Jahr 70 n. Chr. oder danach?

Jüdische Geschichte und Kultur: Geschichte des Judentums
 
Das ist eben das, was ich wissen möchte.
Mich würde interessieren, ob es in der jüdischen Geschichte etwas verglichbares wie die Kreuzzüge oder den Tshihad gibt.
Aber eben ausgehen von den Juden.
 
Hehe, nich gleich so meckern? Ich würde ja nich fragen, wenn ich wüsste was das genau is oder?
 
Das ist eben das, was ich wissen möchte.
Mich würde interessieren, ob es in der jüdischen Geschichte etwas verglichbares wie die Kreuzzüge oder den Tshihad gibt.
Aber eben ausgehen von den Juden.

Nein gab es nicht. Es gab wie du aus dem Link entnehmen kannst jüdische Kriege. Das waren Kriege gegen die Römische Besatzungsmacht.
 
Vielleicht solltest du doch einmal ein Buch über die jüdische Geschichte lesen

Hier ein paar Tipps:

Haim Hillel Ben-Sasson
Geschichte des jüdischen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Kurt Schubert
Jüdische Geschichte
 

Hier haben wir aber schon den Nachteil, dass es wir "nur" die Bibel als Quelle haben. Das alte Testament ist ja voll von solchen "Geschichten" diese mit dem Kreuzug zu vergleichen finde ich übertrieben.

Man könnte als Beispiel auch den Sechstagekrieg erwähnen, aber der israelische Angriff war auch von der Gegenseite indirekt quasi erzwungen worden (durch extremste Aufrüstung, Terrorismus etc.).
Sechstagekrieg ? Wikipedia

Das ist für dich gleichzusetzen wie die Kreuzzüge? Der Hintergrund ist ja wohl ein ganz anderer.


Vielleicht sollte man auch mal erklären was "Dshihad" wirklich heisst.
 
Hier haben wir aber schon den Nachteil, dass es wir "nur" die Bibel als Quelle haben. Das alte Testament ist ja voll von solchen "Geschichten" diese mit dem Kreuzug zu vergleichen finde ich übertrieben.

Das ist für dich gleichzusetzen wie die Kreuzzüge? Der Hintergrund ist ja wohl ein ganz anderer.

öhm, der Titel lautet "Dunkles Kapitel in der jüdischen Geschichte". Die Kreuzzüge sind nur als "Gegenbeispiel" der Christenheit erwähnt. Ich habe auch nie behauptet, dass die von mir zitierten Links irgend etwas mit Kreuzzügen annähernd zu tun haben - warum auch?

P.S.: Djihad heisst heiliger Krieg.
 
Mich würde jetzt interessieren, ob es in der jüdischen Geschichte auch etwas ähnliches gibt und falls das so sein sollte, was genau da geschehen ist?
Wie wäre es mit den jüdischen Piraten in der Karibik?

Aber eigentlich gehört das auch mehr zur Geschichte eines rast- und ruhelosen Volkes, dessen Angehörige in diesem Fall von den Spaniern unterdrückt und verfolgt wurden, und die sich dafür an den spanischen Karavellen gerächt haben.
 
öhm, der Titel lautet "Dunkles Kapitel in der jüdischen Geschichte".

Die Titelwahl von Kobi finde ich eh mehr als fragwürdig. Man muss doch jedes Ereignis im Kontext der Geschichte anschauen. Kann doch nicht einfach ein paar Schlachten oder einzelne Kriege wie zum Beispiel die jüdischen Kriege ohne den historischen Hintergrund aufzählen.

Gandolf bringt dazu ein gutes Beispiel. Es gab jüdische Piraten so wie es christliche Piraten gab. Der historische Kontext ist doch wichtig, weshalb wurden sie Piraten, was sind die Unterschiede etc.
 
Die Landnahme, die im AT geschildert wird, enthält durchaus Szenen, die uns heute ausgesprochen "Dunkel" vorkommen; was einen aber eben nicht wundern sollte, war das doch eine im Grpßen und Ganzen recht "dunkel" Zeit, in der alle naselang irgendwer von irgendwem anders vertrieben oder ermordet wurde.

Was man jetzt für die Kreuzzüge auch sagen könnte...
 
Den Titel des Threads empfinde ich auch als unglücklich gewählt (siehe #16), und zwar sehr unglücklich.

Der Verweis auf die Bewertung im historischen Kontext (siehe #16) ist auch vollkommen korrekt. (O.T. Manchmal hilft da schon der alte Ranke)

Zitate aus der Bibel sind in theologischen Diskussionen selbstverständlich, in historischen wäre ich aus quellenkritischer Sicht da eher sehr vorsichtig.

Zum Thema (ich erspare mir die links).

Im jahr 70 wurde durch Vespasian, resp. seinem Sohn Titus, Jerusalem erobert. Die letzte Bastion des Widerstandes, Masada, wurde 73 eingenommen. Seit dem gab es m.w. bis 1948 keine jüdische Staatlichkeit mehr. Aber auch diese Formulierung ist schon problematisch, da wir in eine Diskussion einsteigen müssten, ob Israel ein säkularer Staat ist oder nicht - in Bezug auf "jüdische Staatlichkeit" in diesem Kontext (dann noch dazu grundgesetzliche Wirklichkeit vs. kodifizierten Grundgesetz).

Damit ist bereits die Fragestellung m.E. obsolet. Wie sollte ein Bevölkerungsgruppe resp. Relegionsgemeinschaft einen wie auch immer gearteten Krieg aus einer Diasporasituation heraus anfangen können?

@megatrend

Richtig, die Kriege Israels gehören nicht zum "Frageumfang" des Threaderstellers.

@ursi

Die Bezeichnung (#7 "Besatzungsmacht" für Rom) scheint mir doch sehr aus der Zeitgeschichte entlehnt.

M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der zweite und dritte jüdische Krieg (römische Geschichte) führte de facto - durch Massenmord an Nichtjuden und Gegenmassenmord der Rückeroberer - zur fast völligen Verwüstung der Provinzen Kyrene, Palästina und der Insel Salamis, sowie in Babylonia und dem alexandrinischen Ägypten. Die Grausamkeit dieser Kriege stellt den ersten jüdischen Krieg deutlich in den Schatten, der schon mit bisher nicht dagewesener Grausamkeit von beiden Seiten geführt wurde.
Für die beiden späteren jüdischen Kriege fehlt allerdings ein Flavius Josephus, der davon berichtete, auch fehlt ein "Wendepunkt-Ereignis" wie die Zerstörung des Tempels. Inwieweit diese Kriege z. B. die jüdische Diaspora erst verursachten (im Gegensatz zum ersten) hat nicht den geschichtlichen Monument-Charakter, den es vielleicht haben sollte; als Fakt bleibt zurück, dass die durch Traian eroberten Gebiete Persiens aufgegeben wurden, die gesamte Aussenpolitik Hadrians Priorität auf Konsolidierung, Absicherung und Defensive legte, das hellenistische Erbe in den betroffenen Regionen schwer geschädigt wurde und religiöse Radikalisierung (an der sich nun auch Christen beteiligten) einen Anfang fand.

Trotzdem halte ich es für unlauter, in der Geschichte irgendeines Volkes nach "dunklen Stellen" zu suchen, weil darin ein potenzieller Vorwurf oder eine potenzielle Aufrechnung versteckt liegt. Der zweite und dritte jüdische Krieg sind in jedem Wortsinn dunkle Kapitel – dunkel in Ursachen und Verlauf, dunkel in den Auswirkungen.
Wer aber nach Finsternis sucht, wird kein Licht in irgendwas bringen.
 
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