Dynastien

pegasussieben

Neues Mitglied
Hallo Mittelelatermenschen :winke:

Ich habe folgende auflistung von Mittelalterlichen Dynastien Europas gefunden und habe jetzt Fragen:

1. Wie würdet ihr die Dynastien ihrer geographischen und historischen Bedeutung bezüglich einstufen(müssen nicht alle berücksichtigt werden, nur so die 5 wichtigsten) ?
2. Was versteht man unter springende Wahlen ?
3. Welche Dynastien hatten klinsch oder bildeten Bündnisse; und welche geographischen und historischen Bedeutung hatten diese ?
4. Was ist unter der Personalunion mit Deutschland zu verstehen ?
  • Deutschland:
    • Karolinger: 751 - 911
    • Ottonen: 919 - 1024
    • Salier: 1024 - 1125
    • Staufer: 1138 - 1254
    • springende Wahlen: 1248 - 1346
    • Luxemburger: 1346 - 1437
    • Habsburger: seit 1438 - 1806
  • Italien:
    • Langobarden: 568 - 774
    • Karolinger: 774 - 888
    • sog. Nationalkönige: 888 - 951 (961)
    • Personalunion mit Deutschland: seit 961
  • Sizilien:
    • Normannen: ca. 1060 (1130) - 1194
    • Staufer: 1194 - 1266
    • Anjou: 1166 - 1282 (1480)
    • Aragón: ab 1282
  • Frankreich:
    • Karolinger: 751 - 987
    • Kapetinger: 987 - 1328
    • Valois: 1328 - 1589
  • England:
    • Angelsachsen: bis 1016
    • Dänen: 1016 - 1042
    • Normannen: ab 1066
Gibt folgende Entlohnung:

Pranger:yes:
Hängen=)
Enthauptung:D

Frohe Ostern

pegasussieben:winke:
 
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2. Was versteht man unter springende Wahlen?

Zwischen den Staufern und den Habsburgern gab es keine dynastische Konstanz, die Titelträger kamen aus England, aus Kastilien oder aus dem Reich, aber es gab keine vorherrschende Familie, welche tatsächlich den Titel "weitervererben" konnte (was man dadurch machte, das man den häufig noch minderjährigen Sohn zum Nachfolger wählen ließ, während man noch lebte).
 
Zwischen den Staufern und den Habsburgern gab es keine dynastische Konstanz, die Titelträger kamen aus England, aus Kastilien oder aus dem Reich, aber es gab keine vorherrschende Familie, welche tatsächlich den Titel "weitervererben" konnte (was man dadurch machte, das man den häufig noch minderjährigen Sohn zum Nachfolger wählen ließ, während man noch lebte).

aha wieder was schlauer, danke dir;)

und frohe ostern:yes:
 
Personalunion heißt so viel, dass zwei verschiedene Länder ein- und dasselbe Staatsoberhaupt haben. In deiner Auflistung heißt es, dass ab 951 (nicht 961) eine Personalunion zwischen Deutschland und Italien bestand, d. h. dass der deutsche König zugleich König von Italien war (mit der Ausnahme Arduins von Ivrea 1002-1004). Übrigens bestand auch eine Personalunion zwischen Deutschland und Sizilien von 1194-1197 und 1212-1254.
 
England:

Die Angelsachsen haben mehrere Königsreiche gegründet. Unter dem Druck der Wikingerüberfälle wurde England unter dem Hause Wessex mehr oder weniger vereinigt.

ca. 800 - 1016 Haus Wessex

1042 - 1066 Haus Wessex
1066 Haus Godwinson
1066 - 1154 Normannen
1154 - 1399 Haus Plantagenet
1399 - 1461 Haus Lancester

1455 - 1485 Rosenkriege Rosenkriege ? Wikipedia
Blutige Bürgerkriege um die Krone
1461 - 1485 Haus York

1485 - 16... Haus Tudor

Apvar
 
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3. Welche Dynastien hatten klinsch oder bildeten Bündnisse; und welche geographischen und historischen Bedeutung hatten diese ?


Sizilien:
    • Normannen: ca. 1060 (1130) - 1194
    • Staufer: 1194 - 1266
    • Anjou: 1166 - 1282 (1480)
    • Aragón: ab 1282

In Sizilien verliefen die Dynastiewechsel immer recht blutig. Der Stauferkeiser Heinrich VI. zog zweimal gegen den Normannenkönig Tankred um Sizilien für seine Dynastie zu gewinnen, zuletzt erfolgreich. Die Staufer wiederum gerieten mit dem Papst in Konflikt. Der weckte den Ehrgeiz Karls von Anjou (Bruder Ludwigs IX. von Frankreich), der zuerst in der Schlacht von Benevent 1166 König Manfred tötete und nach der Schlacht von Tagliagozzo Konradin, den letzten Staufer, enthauptete.

Karl von Anjou wiederum musste sich ab 1282 mit Peter III. von Aragon auseinandersetzen, der Sizilien als Erbe der Staufer forderte (sizilianische Vasper). Die Folge war, das Königreich Sizilien wurde geteilt. Aragon bekam die Insel Sizilien und die Anjou behielten das Festland als Königreich Neapel.
 
@Italien:
  • Langobarden: 568 - 774
Die Langobarden waren keine Dynastie. Es war ein Volksverband, der während der Völkerwanderung im Wesentlichen Norditalien unterwarf und mit den ansässigen Menschen verschmolz. Die Langobarden bildeten mehrere feudale Herrschaften aus, die nicht zwangsläufig miteinander kooperierten. Gerade Benevent und andere südliche Herrschaften gingen gerne eigene Wege, selbst wenn es einen langobardischen König gab!
Die Karolinger ersetzten einen solchen König mit Sprösslingen aus ihrer Dynastie, nachdem Karl d. Gr. sich die Königskrone der Langobarden aufgesetzt hatte und die meisten langobardischen Gebiete unter fränkische Oberherrschaft gezwungen hatte. Indem die Karolinger später dort ihre Macht verloren, gewannen langobardische Herrschaftsgründungen ihren Spielraum zurück und einige ihrer Repräsentanten nannten sich auch Könige, bis die Ottonen südlich der Alpen eingriffen...
 
Hier eine Liste der Dynastien der Langobardenkönige:

Lethinger mythische Vergangenheit-546
Gausen 546-636
Haruden 636-653
Agilolfinger 653-662
Agilolfinger 671-712
danach verschiedene Einzelkönige 712-774

Der erste Gausenkönig Audoin war ein Verwandter der Lethinger. Der erste Harudenkönig Rothari war mit der Witwe des letzten Gausenkönigs Arioald verheiratet. Die Agilolfinger stammten von den bayrischen Agilolfingern ab.
 
  • Frankreich:
    • Karolinger: 751 - 987
    • Kapetinger: 987 - 1328
    • Valois: 1328 - 1589
  • England:
    • Angelsachsen: bis 1016
    • Dänen: 1016 - 1042
    • Normannen: ab 1066
    • Plantagenet: ab 1154
Wichtig im Mittelalter war auch Kapetinger vs. Plantagenet. Dabei war dies eher eine innerfranzösische Angelegenheit, da die Plantagenets vor allem französische Feudalfüsten aus Anjou waren, die mit dem Königshaus der Kapetinger im Klinsch lagen. (siehe dazu "angevinisches Reich") Dies nahm zum Schluß nahm dies auch europäische Dimensionen an durch die Verbindung mit dem deutschen Thronstreit zwischen Welfen und Staufern. Seinen Höhepunkt fand dies in der Schlacht bei Bouvines 1214.
 
Im Clinch lagen auch die Staufer und Welfen. Der Konflikt überlebte sogar das Aussterben der Staufer.
Ghibellinen und Guelfen ? Wikipedia

Der staufisch-welfische Konflikt ist eher ein wissenschaftliches Konstrukt als Realität, da sich Staufer und Welfen mindestens ebenso lange 'gemocht' haben, wie sie sich bekämpft haben.

Einen grundsätzlichen Gegensatz gab es höchst wahrscheinlich nicht.

Vgl., Werner Hechberger, Staufer und Welfen 1125–1190. Zur Verwendung von Theorien in der Geschichtswissenschaft (Passauer historische Forschungen 10). Köln, u.a. 1996.
 
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