Echnaton und Nofretete

Leopold Bloom

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Wie wärs denn mal damit......

....Nofretete hätt ich mal wirklich gerne kennengelernt...

Die Zeit find ich hochinteressant: Da wird "mal schnell" eine neue monotheistische Religion und eine neue Hauptstadt gegründet und schon ein paar Jahre geht alles in der Versenkung unter.
Ich hatte mal in einer Biographie über Spekulationen gelesen, dass Echnaton einen Hydrocephalus geahbt haben soll aufgrund der Darstellungen , die ihn mit oft unnatürlich großem Hinterkopf zeigen....
 
Da muß ich Dir zustimmen, ich find es auch unglaublich, was Amenophis (Echnaton) so alles germacht hat in seiner Regierungszeit (Refomr = Achajanti). Respekt... Was den Hydrocephalus (Wasserkopf) angeht, kann man das bestimmt nicht 100%ig nachweisen. Es könnte durchaus sein, denn damals gab es viel Inzest bei den Pharaonen, das Blut sollte "göttlich" bleiben, und so heirateten oft Bruder und Schwester, oder Mutter und Sohn usw. Aber es gibt viele solcher Darstellungen, die Menschen mit großen Köpfen zeigen und vielleicht war es einfach ein Schönheitsideal zu der Zeit???
LG Sissi
 
Hast recht Sissi. Die verwandschaftlichen "Beziehungen" waren auch Anlass für die Hydrocephalusskekulation. Echnaton war glaub mit seiner Mutter Teje "intim" und hat u.a. auch seine Tochter geheiratet. Überhaupt war der Kerl glaub ich sehr promiskuitiv: Semenchkare, Kija, Meritaton (oder wars Maketaton)....
 
Echnaton war imo seiner zeit recht weit voraus mögliche gründe unten ein Therome.



Weit hinter den Touristen attracktionen Luxor oder Theben liegt die versunkene Stadt Amarna die Stadt des „Ketzers“ der Pharao der als Erster das Konzept des Monotheismus einführte und damit ein Land erschütterte. Echnaton(1400vcr) war ein Visionär oder nur wahnsinnig ? Klar ist das er der Erste war der es wagte die Tradition zu durchbrechen und mit seiner Königen Nofretete auch oft als die schönste Frau dieser Epoche beschrieben und sich dem Götterglaubeentgegenstellte. Warum ? Was waren seine Ziele ? Viele Aufzeichnungen die über Enchnaton existierten wurden nach seinem Ableben vernichtet als wollte die Ägyptens Bevölkerung die Erinnerung an ihn auslöschen. Doch in der nicht vollendeten Grabkammer von Echnaton und Nofretete lassen sich viele Rückschlüsse auf die Pläne des Pharaos schließen. Echnaton und seine Frau wurden nicht nach dem Idealbild aus anderen Pharoengräbern gezeigt sondern mit Hängebäuchen und mehr auf ihr Leben bezogenen Bildern. Auch auffällig sind die Darstellungen von dem Königspaar wie es Gaben an den Hofstaat von einem Balkon reicht. ( auch Erscheinungsfenster genannt)
Neusten Funden zufolge könnte es sich dabei um eine religiöse Handlung drehen wobei das Königspaar in der Mitte steht. Strebte Echnaton das Gottsein an ? Das erscheint mir recht plausibel seine Darstellungen gewisser Szenen die Lage seiner heiligen Stadt und seine unvollendete Grabmales deuten darauf hin. Was zu einem der faszinierten Funde meiner Meinung nach zählt, sind weiter Inschriften im Grab des Pharaos, die zum so gut wie identisch mit Psalmen aus der Bibel sind.
Grab des Pharaos: Oh du Lebendgebende Sonne schön bist du und strahlend, du hüllst die Welt in Finsternis und jeder Löwe ist aus seiner Höhle.
Psalm 104 der Bibel : Oh Herr wie sind deine Werke groß und mit Majestätischer Pracht bist du bekleidet du bestellst Finsternis und es wird Nacht und die Junglöwen brüllen nach Raub.
Wenn man Beides liest wie die Offenbarung eines Propheten wird es noch um so deutlicher. Im Grab finden sich viele gleicher Texte, auch wird dort der zentrale Glaube der Bibel antizipiert.. Ich halte es für gut möglich das Echnaton selbst der Vater unserer heutigen Eingott Glaubens ist. Somit war er es der mit diesem Experiment in Ägypten die nachfolgende Welt aus den Fugen hob, Ungewollt und auf seinen eigenen Vorteil bedacht hat dieser Pharao vielleicht den Stein ins rollen gebracht und tatsächlich auf lange Sicht dem Mehrgötterglauben(Polotheismus) ein Schnippchen geschlagen.
 
An sich ja aber einer unter viellen. Mit nur seinem Vater ( Sonnen Gott mir ist grade der name entfallen nur 1 std schlaf heute falle gleich um :p ) wären es dann 2 Götter gewesen, somit mehr anbetung und man wird sich länger an ihn den gründer der neuen richtung der Religion erinnern. Genau das gegenteil passirte.
 
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Sissi schrieb:
Belgarathe schrieb:
Strebte Echnaton das Gottsein an ?
Echnaton war Pharao und damit schon Gottgleich...
Beides falsch. Die ägyptische Königsideologie ist anders. Was weiter oben gesagt wurde, zeigt leider auch von völligem Unwissen der Grundlagen ägyptischer Kunst und Denkmälerkunde. Könige wurden nicht naturalistisch abgebildet. Deshalb kann auch keine völlig unqualifizierte ("Ich bin seit 20 Jahren nicht mehr im TDK gewesen." Hey, wir Ägyptologen sind dauernd dort!) Frau Fletcher irgendwelche Ähnlichkeiten zwischen Ersatzkopf und Mumie in KV35 herstellen.

In der Ägyptologie lacht man sich über diese Laiendiskussion derzeit schlapp.
 
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Ich würde Dich mal um die Belegung Deiner Behauptung bitten wollen, warum der Pharao nicht "gottgleich" sein sollte.

Ich kenne es auch so wie Sissy, daß der Pharao von göttlichen Ahnen abstammt und demzufolge gottgleich ist.
 
@ Ani: Wie Titus Livius schon sagte, gib Belegung oder Quellen für Deine Behauptung an (schließlich muß man in der Geschichte alles belegen und nicht nur behaupten). Ich kenn es nur so, daß der Pharao als Verbindung zwischen den Menschen und den Göttern stand und somit quasi gottgleich war, so wie es in tausend Büchern drin steht.

Für alle, die nicht wissen wer Frau Fletscher ist (mußte auch erst überlegen, steht ein wenig in der Luft der Name): Sie versucht die Mumie der Nofretete zu finden. Das nur mal so am Rande.

By the way: bitte SISSI nicht mit y!!!!! Sissy bedeutet nämlich was schlimmes im englischen ;)
 
Mit den Ägyptern bin ich alles andere als fit, aber ich versteh Ani in etwa so: Die Pharaonen wurden nicht als Götter selbst verehrt. Vergleichbar ist das für mich in etwa mit dem persischen Gottkönigtum. Auch diese waren nicht Götter als solche sondern viel eher absolute Herrscher, die sich am ehesten als "Bindeglied" zwischen Priesterkaste, Religion und Bevölkerung sahen.


Eben am Konflitk mit der Priesterkaste sind letztlich auch beide Dynastien gescheitert.
 
Sissi schrieb:
By the way: bitte SISSI nicht mit y!!!!! Sissy bedeutet nämlich was schlimmes im englischen ;)
In der Bedeutung twat wird er es bestimmt nicht gemeint haben, die weitere geläufige Übersetzung mit Sicherheit auch nicht (wird ja beides eher zu Männern gesagt) und der Gebrauch dieses Wortes bei Frauen, ist aus Männersicht doch schon fast wieder ein Kompilment :rofl: :p :rofl: Denk dir nix, liebe Sissi mit i, mich hat er auch schon mit Elefanten verglichen :motz: (das musste irgendwann mal raus...)

Zurück zum Thema:
@Ani:
Ich dachte immer, der aktuelle Pharao verkörpert Horus und wird zu Osiris, wenn er stirbt. Ich hab dann mal ein bisschen rumgegoogelt und das gefunden:

Die 66jährige Regierungszeit Ramses’ des Großen, wie er später zur Unterscheidung von seinen vielen Nachfolgern gleichen Namens im Volksmund genannt werden sollte, war eine Abfolge von Superlativen: Kein anderer Herrscher regierte länger als er – abgesehen von der legendären Regierungszeit Pepis II. –, kein anderer König ließ so viele Tempel bauen, Monumentalstatuen errichten und Obelisken aufstellen, keiner seiner Vorgänger hatte so viele Frauen geheiratet und so viele Kinder gezeugt, und kein anderer Pharao es je gewagt, sich im ägyptischen Kernland bereits zu Lebzeiten als Gott verehren zu lassen.
Und das ist von hier: http://www.damals.de/sixcms/detail.php?id=157585&template_id=1052&query_id=566

Das bestätigt ja auch deine Aussage, dass Pharaonen nicht gottgleich waren. Aber warum Ramses dann doch? Bzw. das mit Horus und Osiris hab ich mal in der Schule gelernt, stimmt das nun doch nicht, oder wurde die Verkörperung einfach anders gesehen als eine Gleichsetzung?
 
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Hallo Sissi,
der Inzest bei den Pharaonen zwische Geschwistern war zwar etwas estrem, aber in diesem Raum Nahost/Nordafrika ist die Verbindung zwischen Cousin-Cousine fast Standart, also extreme Inzucht, weil sie oft über viele Generationen fortgeführt wird.
Sicherlich werden Erbkrankheiten dann tendenziell veringert, weil diese Erbanlagen dann natürlich der Auslese unterliegen.
Gerade bei den Pharaonen wurde aus politischen Bündnisgründen sogar meist oft relativ viel neues Blut zugeführt.
 
Hallo Ihr Süßen,

ich hab zu Echnaton und seiner "Erfindung" mal eine Frage:

Irgendwo habe ich mal gelesen - wo weiß ich ehlichgesagt nicht mehr -, dass der Auszug aus Ägypten der Juden kurz nach Echnaton gewesen sein soll und die Juden seine Idee eines Gottes mitgenommen haben.
Damit wäre Echnaton sozusagen der "Erfinder" des Judentums.
Weiß dazu jemand was?
 
Vielleicht Zoroaster? Es gibt im Awesta sprachliche Hinweise, das seine Lehre schon ´bekannt war BEVOR die Perser im Iran sesshaft wurden, also wesentlich früher als man gemeinhin annimmt.
 
Zoroaster (Zarathustra) war aber deutlich später als Echnaton.
Im grossen Ploetz steht Echnaton als Schöpfer des ersten Monotheismus der Geschichte.
Der Streit, ob die Patriarchenzeit (Abraham und Co) historisch oder nur mythisch ist, ist bis heute meines Wissens offen.
Wenn es allerdings außer dem AT keine Quellen gibt, würde ich das ganze doch eher für Mythologie halten.
 
Hallo Schoko,

Askan bezieht sich vermutlich auf eine Tradition der Zoroastrier. Die eigentliche Begründung und Implementierung war natürlich nach Echnaton. (Ca. 600 v.Chr.)

Und zu Abraham: Der wird auf ca. 2000 v.Chr. taxiert. Allerdings würde ich mit Moses die gesicherte Begründung des Judentums sehen wollen (eben das was du mit Mythologie beschrieben hast). Und das war ca. 1200 v.Chr.
 
Ja, Leo genau das meinte ich.
Ich habe in der Uni-Biblo. vor kurzem ein brandneues Buch über Z. gelesen. Darin wird die Vermutung ausgesprochen, das der Mazdaiismus mit seinem Propheten schon aus der Vorzeit der Perser stammen. Aufgrund sprachlicher Hinweise ( ich bin kein Linguist, ich krieg die Argumentationskette aus dem Gedächnis jetzt nicht hin), jedenfalls weisen die Schriften darauf hin das Zoroaster bzw seine unbenannten Vorgänger, in den Länderen nördlich des Amu-darja (bis hin zum Jeneseji) stammen soll. In den Texten ist die Rede das Z. in einem Land mit weissen Bäumen (Birken?) und breiten Strömen stammen soll, auch alterümliche Formulierungen in den Texten weisen, auf ein grösseres Alter als bekannt hin. Als Zeitrahmen vermutet man 1500 v.Chr. Die traditionelle Figur Zarathrustra soll jediglich eine literarische Figur sein, um den alten Überlieferungen ein Bild zu geben. Ich glaube, die Chinesen haben das mit ihrem Lao-tse genauso gemacht.
 
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