ehemaliges Jugoslawien

Was hat das denn mit Jasenovac zu tun? Du bist aber schon in der Lage, die zeitlichen Zusammenhänge richtig einzuordnen?? :fs:

Das ist es ja: Es geht nicht um Zusammenhänge, sondern um das Postulat der Kollektivschuld. Da Schuld aber immer individuell ist, und man nicht qua Geburt schuldig sein kann, ist Kollektivschuld ein Gedankenkonstrukt, welches man in der Mehrheit der Fälle als rassistisch oder nationalistisch motiviert entlarven kann.
 
3. opfer gab es auf beiden seiten. aber wer der aggresor war ist klar. ich zumindest kann mich nicht an einen krieg in serbien erinnern...aber dafür an einen in kroatien, bosnien und dem kosovo. wobei 40000 ziemlich hochgegriffen ist. davon werden die hälfte am ende eh irgendwelche wochenendkrieger sein die den cetniks nacheifern wollten
ich könnte aber auch westl rethorik verwenden und sie einfach terroristen nennen^^
Dass sind also alles Terroristen?
Das heißt für dich sind Serben Terroristen, Kommunisten, Nationalisten, Faschisten und eigentlich alles was schlecht ist, während alle anderen unschuldig bis aufs Blut sind und sich nur beschützt haben?
Findest du nicht, dass diese Meinung etwas einseitig ist?
Ich traue mich schon zu behaupten, dass gerade jene Seiten, welche ihre Waffen nicht aus den Munitionsdepots der JNA bekamen, die größte Anzahl solcher von dir titulierten Terroristen besaßen.

-ja ne ist klar das arme belgrad :D. natrülich gibts da landwirtschaft und ich kenne auch den serbischen traum das man von der dortigen paprika ein ganzes volk ernähren kann :D
aber auch hiervon kannst du mich nicht überzeugen
1. Dich kann ich sicherlich von garnichts überzeugen
2. Deine abwertenden und verletzenden Bemerkungen über ein ganzes Volk, ohne ein bisschen an Respekt, zeugen von deinem Gedankengut.
Ich kenne so etwas und verachte es sehr - wenn den anderen was Negatives passiert, lachen und sich vor Freude das Herz darüber zerreißen - das ist balkanische Schadenfreude der schlimmsten Sorte

einigen wir uns einfach darauf das es nachvollziehbar ist wenn eine teilrepublik mehr autonomie in ihrer politik haben möchte. wie/was im detail aussieht bzw ausgesehn hat ist mir jetzt zu viel arbeit und vor allem sind die ganzen zahlen eh nicht brauchbar da sie in der regel aus irgendeienm grund so sind (und man dann wiederum rausfinden muss wer sie aufgestellt hat...)
Zitat aus Holm Sundhaussen: Geschichte Serbiens
Thomas Eger: Das regionale Entwicklungsgefälle in Jugoslawien

Bis zum Ende des zweiten Jugoslawien wiesen daher die nördlichen und nordwestlichen Landesteile Slowenien, Kroatien und die Wojwodina einen wesentlich höheren Entwicklungsgrad auf als Bosnien-Herzegowina, Montengro, Makedonien und das Schlusslicht Kosovo (Ich sprach von natürlichen Ressourcen, Anm. von Brushian), während das engere Serbien den statistischen Durchschnitt repräsentierte. Mitte der 70er war das BSP pro Kopf der Bevölkerung in Slowenien doppelt so hoch wie im jugoslawischen Durchschnitt (und im engeren Serbien) und gut sechsmal so hoch wie im Kosovo. Besonders alarmierend war die Tatsache, dass sich die Entwicklungskluft nach den Reformen von 64/65 nicht verringerte, sonder weiter vergrößerte (wieso wohl, weil die Kroaten und Slowenen alles von sich geben mussten? Nein, sicher nicht). War das BSP pro Kopf der Bevölkerung in Slowenien 1965 nur 2,5mal so hoch gewesen wie im Kosovo, so war es 1975 bereits 6,1 mal und 1985 7,7mal so hoch. Dagegen hielt sich das engere Serbien, ohne die höher entwickelte Wojwodina und ohne das Armenhaus Kosovo, während der gesamten Nachkriegszeit auf dem jugoslawischen Durchschnitt.
Die Unterschiede in den Bevölkerungszuwachsraten liefern einen Beitrag zur Erklärung des wachsenden Wohlstandsgefälles:
-Slowenien zwischen 0,8 und 0,9 %
-Kosovo (1961-71) 2,5%, 1995 1,7 %
-Serbien (1948-61) 1,1 auf 0,3 %
....Die unterschiedliche Interessenslage der "reichen" und "armen" Regionen und das mangelnde Verständnis der einen für die anderen lösten immer wieder scharfe Verteilungskonflikte aus.
Den meisten parteiinteren Auseinandersetzungen nach 1945 lagen ökonomische Interessensgegensätze zugrunde.... Die Wirtschaftsreformen von 1964/65 bedeuteten praktisch einen Teilsieg der entwickelten über die weniger entwickelten Republiken und wurde von den Armen mit unverhohlenem Misstrauen betrachtet.
Von größerer Bedeutung für die innerjugoslawischen Auseinandersetzungen war der Umstand, dass das Entwicklungsgefälle national konnotiert war: Den reichen Slowenen und den nicht ganz so reichen Kroaten standen die im Mittelfeld platzierten Serben und die armen Makedonier und Kosovaren gegenüber. Obwohl oder gerade weil diese Wahrnehmung eine grobe Vereinfachung darstellt, enthielt sie ein höchst explosives Konfliktpotenzial.
Worauf ich hinaus will, ist die Tatsache, dass es sich beim letzten Jugoslawien um kein von Serben dominiertes Großserbien handelte und die Serben nicht einmal so viele Politiker als Vertretung hatten, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.
Das war ein sozialistischer Staat der an den Gegensätzen der verschiedenen "Nationen" zerbrach, wobei wirtschaftliche Gründe vermischt mit nationalistischer Rhetorik dominierten.
Dass du nur auf Großserbien setzt beweist doch nur, dass du sonst gar keine Argumente hast, weil dein Unterbewusstsein genau weiß, dass es den Kroaten bei weitem nicht so schlecht gegangen ist, wie du dir das wünscht und hier schreibst.

aber du verteidigst sie durchgehend
Nein tue ich nicht.
Wenn ich nicht dir Argumente gebracht hätte, die du da findest, würden wieder einmal nur die Serben als Buhmänner dastehen und es gebe kein Anzeichen dafür, dass andere auch zumindest ein bisschen Dreck am Stecken haben.
Ich finde das ja immer lustig und obszön, in den Medien gegen jemanden hauen und jedes Forum unsicher machen, die ganze Zeit, egal wie und wo, den einen die Schuld zuschieben, oder besser gesagt die ganze Schuld, aber sobald sich dann einmal einer meldet der da dagegensteuert oder auch Ungereimtheiten, Kriegsverbrechen, Fälle von Missbrauch usw, der anderen Seiten aufzeigt, ist man sofort ein einseitiger Verteidiger, das ist doch lächerlich.
Man schreibt sich selber auf einen Grad, der absolute Kenntnis und Weisheit mit gebündelter Kritik an den anderen kombiniert und wenn dann einer versucht von unten ebenfalls die Latte zu erreichen, wird er mit Behauptungen wie "Relativierer" oder "einseitiger Verteidiger" bezeichnet, obwohl man dass gerade am wenigsten vorhat.
Das beste Beispiel ist doch unsere Konversation hier.
Man schreibt über das Königreich Jugoslawien und verschieden Verträge, und du schmeißt auf einmal Srebrenica, Vukovar usw. in die Runde, bezeichnest alle Serben als alles mögliche, verurteilst ein ganzes Volk, ohne wenn und aber, und wenn ich dann versuche dem andere Argumente entgegenzuhalten schreibst du das:

aber du verteidigst sie durchgehend
oder Scarletts:

Sorry, aber das ist ja wohl eine Frechheit, Leute so in einen Sack zu stecken, nur damit es in deine politisches Weltsicht passt. Ist Dir nicht klar, dass Du damit per se allen eine Sympathie für extremistische Gruppierungen unterstellst? SO ein bißchen? wth??
und dann bin ich der Verteidiger?
Aber Hauptsache du kannst solche Sachen hinschreiben:

natürlich spreche ich ihnen eine kollektivschuld zu. ich wiederhole mich gern: zeig mir den übergriff eines anderen volkes in diesem letzten krieg. war ein kroatischer oder slowenischer soldat auf serbischem boden?
es gab 1989 2,2 mil serben auf kroatischem boden? das bezweifel ich
Was soll das?
Das machst du hundertprozentig mit Absicht!
Lies die noch einmal genau meinen Satz durch:
Braucht es nicht, weil 2,2 Millionen Serben auf kroatischem und bosnischem Boden gelebt haben, bis vor den Gräueln und der Vertreibungen des zweiten Weltkriegs sogar mehr, in Kroatien stellten sie Anfang des letzten Jahrhunderts immerhin 30 Prozent der Bevölkerung.
Habe ich explizit Kroatien genannt - NEIN.

das gibt den serben das recht ein massengrab nach dem anderen auszuheben?
Ich versuche nicht, das eine zu entschuldigen oder zu rechtfertigen, sondern auch zu beweisen, dass die Bosniaken, Kroaten und Albaner nicht die einzigen zivilen Opfer vorzuweisen hatten.
Verstehst du meine komische Weltsicht?
Mit solchen Fragen wie du sie stellst, fängt doch der eigentliche Schwachsinn an, weil dann müsste ich antworten:"Und was war mit dem und dem, das war vorher, die haben das erste Grab geschaufelt, das ist nur Rache, blablablablabla - Verstehst du, ich schreibe, weil ich zeigen will, dass keiner besser ist und dass die eine Seite nicht die alleinige Verantwortung trägt.
Du schreibst, weil du die Serben verachtest, ihnen das Schlimmste wünscht und nur sie an den Pranger stellen willst, ohne wenn und aber.
Und da brauchst du mit nicht zu widersprechen, da reicht es deine letzten Postings zu lesen.

sry aber so müssen wir gar nciht weiterdisskutieren. aber ich weiss..serben sind nur opfer und die ganze welt hat sich gegen sie verschworen...
Das fällt auch unter die obere Kategorie, sobald man was Gegenteiliges behauptet, kramst du die Aberkennungs-und Herabwürdigungsphrasen aus dem Keller hervor.

die welche dadurch eben profitierten. so wies immer und überall ist. aber wenn wir mal ehrlich sind. wie viel selbständigkeit hatten die? sollen sie sich noch 5 mal staat oder regierung nennen. die tanzten anfangs nach italienischer und später deutscher pfeife.
Da hast du schon recht, aber zum Völkermord brauchten sie nicht die Deutschen oder die Italiener, das ging ganz autark.

du gehst davon aus das der "sporazum" ohne den 2. wk gehalten hätte. ich glaube ohne den 2. wk wäre er gar nicht zu stande gekommen.
verfolge die geschichte und auch den letzten balkankrieg..die geschichte wiederholt sich. der unterschied ist nur das mesic im gegensatz zu radic nciht mi parlament erschossen wurde
Also, der Vertrag kam zwei Jahre vor dem deutschen Angriff zustande.
Mesic?
Da kopiere ich nur sein Kommentar zum NDH rein, welcher HRT, den du als HDZ-freundlich titulierst, ausgestrahlt hat, worauf die Redakteure suspendiert wurden:

"„Im Zweiten Weltkrieg haben die Kroaten zwei Mal gesiegt und wir haben keinen Grund uns bei irgendwem zu entschuldigen. Es wird von den Kroaten gefordert, geht und kniet nieder in Jasenovac, kniet hier ... Wir müssen vor niemand niederknien! Wir haben zwei Mal gesiegt, und die anderen nur einmal. Wir haben gesiegt am 10. April (1941), als die Achsenmächte den kroatischen Staat anerkannt haben. Und wir haben gesiegt, weil wir nach dem Krieg wieder am Tisch der Sieger saßen.“"

Stjepan Mesi? ? Wikipedia

Mesic hat absolut garnichts mit Radic zu tun.
Stipe Mesic war kommunistischer Politiker im ehemaligen Jugoslawien.
Jugoslawien, welches von einem Jugoslawen kroatisch-slowenischer Abstammung, Josip Broz Tito, kommandiert wurde, hat nichts mit Großserbien am Hut gehabt.
Wie oft soll ich das noch wiederholen?

der traum von groß serbien ist nunmal das leitmotiv der serben im 20 jahrhundert. 2 mal versucht..2 mal gescheitert
Von mir aus.

hier wieder spreche ich dir nicht. ausser beim shauen von hrt. das ist kein fernsehen das ist ne katastrophe und du musst bei denen eins immer imhinterkopf haben: die sind fest in der hand von hdz und dementsprechend sind die sendungen, die messages, die gäste und die fragen die die gäste gestellt bekommen
Ist mir nicht so vorgekommen, als sie Sanader gefragt haben, ob er was dagegen hätte, wenn man ihn als schwul bezeichnen würde.

möchte mich nicht zu weit aus dem fenster hängen aber waren seselj oder zb draskovic nie in einer serb regierung?
Natürlich, Seselj + Milosevic 1991, was aber mehr mit dem Ausspielen der großserbischen Karte zu tun hat.
Aber auch denen ist der Slobodan in der Rücken gefallen.
Das war ein einziges Machterhaltungsregime, und wenn er ein Großserbien gewollt hätte, hätte er ohne zu zögern die Truppen wieder in die Krajina geschickt, was er aber nicht tat.
Weil dem Typen alles gut war, solange es seiner Macht diente, und wenn amerikanische Vermittler und geheime Verhandlungen wollen, dass sich Milosevic nicht in die Krajina einmischt, oder wenn Tudjman und Karadzic ausmachen, dass Karadzic keine Truppen in die Krajina schickt, solange Tudjman seine Finger aus Bosnien hält, ist das genauso Machterhaltung-und Regulierung.

übertrieben? dann nenn mir einen weiteren grund (abgesehen vom groß-serbischen traum^^) warum serbien diesen krieg wollte? oder schau dir den zustand serbiens heute an wo sie auf sichs selbst angewiesen sind
Wer hat jugoslawische Verbände zu Grenzsicherung an die slowenische Grenze geschickt?
Der letzte jugoslawische Premier, Ante Markovic.
Ist Ante Markovic, ein Kroate, wenn du willst, ein großserbischer Nationalist?

Der Zustand Serbiens heute ist relativ gut, wenn man bedenkt, dass das Land ein paar Kriege und Bombardments hinter sich hat.
Noch dazu ein diplomatischer Konflikt, den es nicht braucht, der aber auch hier fehl am Platze ist.
Wenn du dir das BSP und das BIP anschaust, wirst du merken, dass man nicht weit hinter Kroatien ist.
Ich glaube 3 Plätze oder so.
Das Wirtschaftswachstum gehört zu den höchsten Europas, FIAT und andere Konzerne werden ja ihre Werke und Standorte nicht nur bei "Paprikafressern", wie du sie nennst, bauen, oder?
Aber ich glaube, selbst wenn das Land aus purem Gold wäre, würdest du es für minder und unterkultiviert halten.
 
nein cih verteidige sie nicht. ich sage nur wie es ist. 28 wird radic erschossen und macht eine diktatur aus dem staat. das hier eine reaktion kommt ist klar. und zwar eine extreme/radikale und eine nicht aufhaltbare. die serben verstehen das wohlmöglich nicht...nach 600 jahren osmanischen reichs ist man ja gut abgerichtet...aber das sind andere eben nicht.
und was ich mit zeitgeist gemeint habe..hat nichtmal wasm it den nazi´s zu tun..schau dir die geschichte des 1. teils des 20. jahrhunderts an und du wirst sehen wie extrem die vorkommnise sind.

das hat ncihts mit den ustasas oder derem verteidigen zu tun.

find ichs gut das terroristen das wtc niedergemacht haben? nein. aber war es klar das es eine extreme antwort geben wird? ja!
anderes bsp wo ja wegen den wahlen so viele jfk doku´s laufen. find ichs gut das er erschossen wurde? nein. aber wenn ich mir die daten seines tuns anschau..war mir klar das die mafia sich nicht so verarschen lässt? ja!

auf aktion erfolg reaktion

Radic wurde von einem montenegrinischen Abgeordneten erschossen, u.a. weil er gefragt hatte, wieviel man für die serbischen Kriegstoten des ersten Weltkrieges verlange, sodass er dies bezahlen könnte, in Anspielung darauf, wie wenig doch serbisches Leben wert ist.
Ist natürlich kein Grund, einen Menschen zu erschießen, aber war schließlich der Balkan vor 80 Jahren.

Ich sag dir was, das WTC und JFK haben absolut nichts mit dem Völkermord an minimum 320 000 Zivilisten zu tun, noch dazu auf brutalste Art und Weise, meistens nämlich mit Messer und Knüppel und anderen Stech-und Hiebwaffen.
Diese Zahl ist die kleinste die du finden wirst, weil sie wahrscheinlich sogar höher ist.
Ich weiß, dass fast alle serbischen Familien, welche im zweiten Weltkrieg in Bosnien oder Kroatien siedelten, den Großteil ihrer Angehörigen verloren haben.
Und auf was soll denn das eine Reaktion sein, auf was?
Dieser diktatorisch regierte Staat hieß Königreich Jugoslawien.
Was ist denn den Kroaten so schlimmes in diesem Staat passiert, dass die Serben es verdient haben so behandelt zu werden im NDH.
Außerdem, ganz nebenbei erwähnt, ist das eine kranke Denkweise und widert mich an.
 
Ich kann diesem Thread nicht mehr folgen und finde es schade, welche Richtung das Thema genommen hat.

Mich würden Zeitzeugenberichte von ehemaligen Jugoslawen über ihr Leben und das Miteinander der verschiedenen Gruppen vor dem Krieg viel mehr interessieren und wie sie die Kriegsgründe mit dem zeitlichen Abstand heute sehen.
 
Das ist es ja: Es geht nicht um Zusammenhänge, sondern um das Postulat der Kollektivschuld. Da Schuld aber immer individuell ist, und man nicht qua Geburt schuldig sein kann, ist Kollektivschuld ein Gedankenkonstrukt, welches man in der Mehrheit der Fälle als rassistisch oder nationalistisch motiviert entlarven kann.

Dann mag Dein Posting einen quasi-pädagogischem Zweck gehabt haben, ich fand ihn dennoch ziemlich daneben.
 
Ich kann diesem Thread nicht mehr folgen und finde es schade, welche Richtung das Thema genommen hat.

Mich würden Zeitzeugenberichte von ehemaligen Jugoslawen über ihr Leben und das Miteinander der verschiedenen Gruppen vor dem Krieg viel mehr interessieren und wie sie die Kriegsgründe mit dem zeitlichen Abstand heute sehen.

Nun, was erwartest Du denn zu hören? ;) Die darauf antwortenden Zeugen würden zweifellos Ansichten zum Besten geben, die ebenso vielfältig unterschiedlich, traurig, liebevoll spöttisch, zynisch, wütend, usw. usw. sind. Es hängt (fast) alles an der Frage, was den nun der jugoslawische Staat für seine jeweiligen Bewohner war. Wer ihn positiv sah, wird sich mit Bedauern und Grauen den Kriegen widmen. Für diese Leute war der Zusammenbruch des Landes ein Schock, den nicht alle - auch heute nicht überwinden konnten. All das woran sie glaubten, jene berühmt (-berüchtigte) Brüderlichkeit und Einigkeit ist im Grunde in einem Meer aus Hass und Blut untergegangen.
Gerade für die Bewohner mit 'gemischter' Städte wird dies wohl ein ziemlicher Schock gewesen sein, da diese sich in ihrer Mentalität von jenem auf dem Land durchaus unterschieden. Hier spielten die ethnischen Unterschiede weniger eine Rolle. SO berichteten etwa kroatische Bewohner Vukovars, es sei durchaus üblich gewesen mit ihren serbischen Nachbarn das orthodoxe oder katholische Weihnachten zu feiern.
Und vielleicht liegt in diesen Alltäglichkeiten auch der eigentliche Schaden, den der Krieg angerichtet hat. Ich wüßte etwa nicht, um nicht mit den Finger auf andere zu zeigen, ob ich mich bei einem um Jahre älteren Serben meiner Heimatregion fragen würde, was er eigentlich während des Krieges getan hat. Hat er gegen meine kroatischen Verwandten gekämpft oder hat sich ihren Reihen angeschlossen?? Heute, und das trotz der manchmal betriebenen EU-Euphorie, reagieren viele da mit Misstrauen und Abneigung. Und ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht verstehen kann. Dafür sind die Wunden noch zu groß..

Für andere, die die repressiven Seiten des Regimes zu spüren bekamen, bedeuteten die 90ger Jahre - in diesem Fall die Entstehung neuer Staaten - die Erfüllung eines Traumes und das Ende des Kommunismus. Das jugoslawische Regime fand seine fatale visuelle Fortsetzung in den Emblemen der Jugoslawischen Volksarmee, so dass der Rote Stern den Aggressoren kennzeichnete. Daher auch die leichte Allergien von Kroaten (z.b) bei der Bezeichnung 'Jugoslawe' .
Trotz der blutigen Kriege ist der eigene Staat, demokratisch (welche Mängel auch immer bestehen) und nach dem Willen der jeweiligen Bewohner errichtet -- freie Meinungsäußerung, Wahl der eigenen polit Repräsentanten und damit die polit Richtung, die das Land einschlägt, usw sind numehr nichts Fernes mehr.

Licht und Schatten, je nachdem wie Du das Bild drehst und wendest. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sachlich, wie soll man denn sonst auf so etwas reagieren:

Schön, dass dir bei Creel alle Argumentationen halbwegs passen, welche er schreibt und von sich gibt, zeigt auch ungefähr deine Meinung.

Wenn es etwas zeigt, dann doch, dass grad Deine Nerven nicht so unter Kontrolle hast - ebensowenig wie Creel.

Ich glaube an keinerlei Kollektivschuldkonstrukte, weil sie rational betrachtet Unsinn sind. Ich glaube an so etwas wie Verantwortung, aber keine kollektive Schuld.

Ich äußerte mich nicht zu Creel, true, aber worauf hätte ich denn Eurer Diskussion denn alles eingehen sollen? Ihr springt Jahrhundert zu Jahrhundert, von polit. Persönlichkeit zu Massenverbrechen -- geht's da wirklich um eine nachzuvolllziehende Argumentationslinie? Don't think so.
Liest sich - sorry - wie ein polemischer Schlagabtausch ---- mit Leichenfotos.
Deshalb verrät dies auch keineswegs 'meine Meinung' (was sollte das eigentlich heißen - evil Croats :p ? ;) ) - weil die Diskussion, so wie ihr beide sie führt, keinerlei Sinn macht.

Tut mir Leid, wenn es dir so vorgekommen ist.
Natürlich stecke ich nicht alle Politiker in einen Sack, schon garnicht die europafreundlichen Regierungen (Sanader, Tadic), aber dass gewisse Parteien die Vergangenheit anders sehen, ist nicht von der Hand zu weisen.
Und außerdem meine ich keine extremistischen Gruppierungen, sondern die NDH.
Und jetzt sag bloß, dass es keine Demonstrationen gibt, mit tausenden von Menschen, wenn irgendwo am Westbalkan wieder ein Kriegsverbrecher nach Den Haag abgeschoben wird.
Und damit es nicht wieder zu Missverständnissen kommt - Westbalkan = Kroatien, Bosnien, Serbien, Kosovo, Mazedonien.
Slowenien erwähne ich nicht, weil da gibts auch wenig.

Die Meinung mancher Extremisten passt mir natürlich auch nicht, aber letztlich sind sowohl HR als auch Srb. heute demokratische Staaten, da muß man solche Meinungen in Kauf nehmen. Leute deshalb einzusperren und weiß der Teufel nicht alles, sind doch Maßnahmen, von denen die heutigen Staaten - Gott sei Dank - Abstand genommen haben. Sofern sie jedoch Gesetze überschreiten, ist da der jeweilige Rechtsstaat zuständig - nicht mehr und nicht weniger. Ich reg' mich darüber nicht (mehr) auf, manchen kann man eben keinen Anstand einbleuen.

p.s. tadic ist der erste srb. politiker seit langem, der auch in den nachbarstaaten mit zumindest respekt begnet. drugim riječima .. nije sve tako crno :scheinheilig:
 
...... Es hängt (fast) alles an der Frage, was den nun der jugoslawische Staat für seine jeweiligen Bewohner war.
Erstmal danke für deine Stellungnahme @Scarlett
Sieh es mir bitte nach, wenn ich über die Geschichte der verschiedenen jugoslawischen Regionen und Gruppen wenig weiß, daher stelle ich vielleicht eine naive Frage:
Was war denn das ehemalige Jugoslawien für ein Staat?
Gab es denn kein jugoslawisches Nationalgefühl?
Deinen Äußerungen entnehme ich ein differenziertes, teilweise kritisches Bild der Bürger zum ehem. Jugoslawien.
Lag das am politischen System? MW war J. verglichen mit anderen Ostblockländern doch recht offen und freizügig.
Oder waren die Minderheitenprobleme und Religionsunterschiede gravierender, so daß die jugoslawische Identität bei den Bewohnern auch vor dem Krieg nicht überall verankert war?

...... Wer ihn positiv sah, wird sich mit Bedauern und Grauen den Kriegen widmen. Für diese Leute war der Zusammenbruch des Landes ein Schock, den nicht alle - auch heute nicht überwinden konnten. All das woran sie glaubten, jene berühmt (-berüchtigte) Brüderlichkeit und Einigkeit ist im Grunde in einem Meer aus Hass und Blut untergegangen.
Gerade für die Bewohner mit 'gemischter' Städte wird dies wohl ein ziemlicher Schock gewesen sein, da diese sich in ihrer Mentalität von jenem auf dem Land durchaus unterschieden. Hier spielten die ethnischen Unterschiede weniger eine Rolle. SO berichteten etwa kroatische Bewohner Vukovars, es sei durchaus üblich gewesen mit ihren serbischen Nachbarn das orthodoxe oder katholische Weihnachten zu feiern.

Wenn den Menschen in den Städten die religiösen, ethnischen und sonstigen Unterschiede nicht mehr so wichtig waren, wie wurden sie in den Bürgerkrieg hineingezogen?
...... Und vielleicht liegt in diesen Alltäglichkeiten auch der eigentliche Schaden, den der Krieg angerichtet hat. Ich wüßte etwa nicht, um nicht mit den Finger auf andere zu zeigen, ob ich mich bei einem um Jahre älteren Serben meiner Heimatregion fragen würde, was er eigentlich während des Krieges getan hat. Hat er gegen meine kroatischen Verwandten gekämpft oder hat sich ihren Reihen angeschlossen?? Heute, und das trotz der manchmal betriebenen EU-Euphorie, reagieren viele da mit Misstrauen und Abneigung. Und ich müßte lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht verstehen kann. Dafür sind die Wunden noch zu groß..
Das kann ich gut verstehen, schließlich haben wir in Deutschland sehr lange gebraucht, dieses Mißtrauen gegen die eigene Elterngeneration zu überwinden, was hier mit der Frage verbunden war, wie diese sich während der Nazizeit verhalten haben.
 
rena8: Was war denn das ehemalige Jugoslawien für ein Staat?
Gab es denn kein jugoslawisches Nationalgefühl?

Als Jugoslawen sahen sich schon der Großteil, aber das bedeutete nicht, dass sie ihre Nationalität vergaßen.
Sonst hätte es ja auch den Krieg nicht gegeben.
Scarlett hat ja erwähnt, dass Kroaten empfindlich auf die Bezeichnung "Jugoslawe", zuminest heutzutage, reagieren.
Dasselbe gilt für einen Teil der Serben, wobei es noch immer einen riesigen Teil gibt, der verrückt nach Tito ist.
Wenn du in serbischen Zeitungen liest oder dir die Medien betrachtest, gibt es immer wieder Berichte, Biografien, Reportagen und dergleichen, die diese Zeit als wundervoll darstellen und in der Tito weiter mystifiziert wird.
Doch das ist auch schon im Vergehen.
In Kroatien betrachtet man das ganze natürlich distanzierter.
Den größten Anteil an Menschen die sich als Jugoslawen auch national bezeichneten, hatte Bosnien, weil es dort die meisten Mischehen gab.
Wobei die herzegowinische Stadt Mostar führte, mit über 10%.
Hier war die Bevölkerung auf die drei großen Ethnien fast schon auf je ein Drittel verteilt:
Mostar ? Wikipedia
Interessant ist, dass Kosovoalbaner kein Problem damit sehen, wenn man sie als Jugoslawen bezeichnet, obwohl sie im Grunde genommen keine sind.
Das hat mich schon oft überrascht.
Wird aber bei der Jugend auch nicht mehr der Fall sein.

rena8:Deinen Äußerungen entnehme ich ein differenziertes, teilweise kritisches Bild der Bürger zum ehem. Jugoslawien.
Lag das am politischen System? MW war J. verglichen mit anderen Ostblockländern doch recht offen und freizügig.

Es war auch recht offen, und Jugoslawien war das einzige Land, welches Arbeitsimmigration gezielt förderte, allein in den Sechziger verließen rund 900000 Menschen das Land.
Gründe war das Wirtschaftsgefälle zwischne Nord und Süd, wobei Slowenien und Kroatien oft eine Zwischenstation bildeten, um von dort nach Deutschland oder sonstwo auszuwandern.
Die Gründe für das Misstrauen, speziell der Kroaten, werde ich mal versuchen ganz konkret in ein paar Sätzen zusammenzufügen.
Vom zweiten Weltkrieg an bis zum Tode Titos waren es wirtschaftliche und nationale Gründe, die Kroaten waren sehr selten mit etwas zufrieden und eigentlich lief es immer darauf hinaus, einen eigenen Staat zu gründen.
Der wirtschaftliche Abgabenzwang verstärkte aber vor allem die Gegensätze mit der Zentralregierung, wie beschrieben, konnte man wenig damit anfangen, anderen, unterentwickeltere Staaten mitzutragen, trotz Brüderlichkeit und Gleichheit.
Jugoslawien entwickelte sich dank echter Reformen im System selber zu einem Karriereapparat für Kommunisten.
So wurden von der UDBA (ehemaliger jug. Geheimdienst) gezielt ein paar junge Auslandskroaten nach Bosnien gelassen, nur um diese dort zu erschießen, damit ein herzegowinischer Kommandeur in der Hierarchie aufsteigen kann, hier war Korruption mit seinen negativen Erscheinungen kommunistischer Staaten zu genüge vorhanden.
Ein weiterer großer Grund ist dann noch die von kroatischen Serben mithilfe der JNA und paramilitärischer Kräfte versuchte Okkupation von Teilen Kroatiens, in welcher Serben lebten, wobei schon ein niedriger Prozentsatz reichte, um das Gebiet einzunehmen und alle Nichtserben zu vertreiben oder zu ermorden, selbst in jenen Gebieten, wo man nicht die Mehrheit stellte.
Allein in den Territorien der Stadt Knin wurden um die 600 Zivilisten kroatischer Abstammung umgebracht, aber auch Leute, die mit dieser Art von "Befreiungskampf" nichts zu anfangen wussten.
Obendrein kommt noch der Faktor hinzu, dass die serbischen Truppen oftmals willkürlich Gebiete bombardierten und beschossen, wo es gar keine Kämpfe gab, oft auch aus Jux und Dollerei, unter dem vermeintlichen Mantel als Rache zu den Ereignissen im zweiten Weltkrieg, ein sehr obszöner Grund, um es einmal in vorsichtige Worte zu fassen.
Milan Martic, der Chef der kroatischen Serben und "Premier" der Krajina, ließ Zagreb mit Raketen beschießen, weil die Kroaten in einer Militäraktion versucht hatten (Blitz) die Macht über die von Serben kontrollierten Gebiete wieder zu erhalten.
Oftmals schwelgten serbische Truppen in ihrer Omnipotenz, weil sie glaubten, sowieso alle Waffen der jugoslawischen Armee und deren Hilfe zur Verfügung zu haben, um dann am Ende, böse ausgedrückt, nur noch mehr zu weinen.
Man schwelgte in den Gedanken die "kroatischen Faschisten", welche wiederauferstanden sind, zu bekämpfen, ein verzerrtes Weltbild, welches vom Milosevicregime noch mehr aufgebauscht wurde.
Gerade das Hochhalten erklärter Mörder und Mafiosi wie einem Zeljko Raznatovic (Arkan), welche im Ausland europaweit Banken ausraubten und Leute erschossen, macht den Militärapparat der Serben in den Neunzigern so unglaubwürdig, und vor allem die Reste der JNA.
Diese Verbrecher wurden als Helden verkauft und von den Generälen unterstützt.
In einer Szene lobte ein General die Kriegsverletzung Arkans, und nahm seine Hand und zeigte auf den Zeigefinger Arkans, er könne diesen nicht mehr richtig bewegen und wäre ein Held, der "in diesem Krieg mehr verlor, als er gewonnen hat", was man sich bei bestem Willen nicht vorstellen kann.
Die Heirat Arkans mit der Mafiabraut "Ceca", die sich in der Schweiz empor schlief und ein bisschen weniger empor sang, geriet zu einer serbischen Nationalhochzeit, welche überall ausgestrahlt wurde.
Solcher oftmals lächerlicher Situationen gab es genug, da gab es keine Grenzen.
Sie haben Frauen vergewaltigt, Sachen geraubt und gebrandschatzt und gaben sich als große Patrioten aus, und das alles wurde vom TV getragen.
Ultranationalisten wie Seselj waren auf einmal ganz groß im Kommen, weil sie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erklärten, wie man Kroaten am besten die Gurgel durchschneidet, um nur ein Beispiel zu nennen.
Interessant ist, das viele hohe Tiere der Paramilitärs und der Armeen gemeinsam in der Fremdenlegion waren.
Der Mörder Zoran Djindjics, "Legija", hatte gute Kontakte zum kroatischen General Gotovina, weil Gotovina sein Kommandant in der Legion war.
Insgesamt ist das Bild der Kroaten zu Jugoslawien verständlich, auch wenn man zu gerne, wie gesehen, die eigenen Fehler im Krieg usw. vergisst.
Solche Lächerlichkeiten gab es überall.
Solche Vorkommnisse gehörten zur Normalität am Balkan der Neunziger.
Ein Tudjman versuchte oft Tito zu kopieren, um Stimmen zu machen, und zeigte sich ebenfalls gerne ganz martialisch, wobei ich ihn nicht lächerlich machen will, er war ja jugoslawischer Exgeneral und alles andere als lächerlich:
 

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Es ist auf beiden Seiten nicht einfach darüber zu sprechen.
Das ehemalige Jugoslawien setzte sich ja aus den unterschiedlichsten Völkergruppen, Ethnien usw. zusammen, die sich nicht immer grün waren. Da gab es in Kroatien Witze über die Bosnier,wie zwischen Bayern und Österreichern, und von den Bosniern wurde behauptet, sie seien Zigeuner, faul und unehrlich. Kommt noch dazu dass Kroatien, wie Dalamtien, Montenegro und Serbien während der K&K-Monarchie unter die Herrschaft der Habsburger geriet, wobei Serbien zu den habsburgerischen Kronländern gehörte, Kroatien aber zur ungarischen Reichshälfte. Nach dem ersten Weltkrieg versuchte Kroatien sich von den Habsburgern zu lösen, geriet dabei jedoch unter die Herrschaft Serbiens, indem es dem Königreich Serbien angegelidert wurde. Erst 1929 wurden die Serbien angegliederten Länder zum "Königreich Jugoslawien" umbenannt. Man sollte meinen, dass die angegliederten Gebiete nun gleichwertig waren, aber dem war nicht so. Diese Zeit stand unter diktatorischer Herrschaft Serbiens, weshalb sich in Kroatien, die von Mussolini unterstützen, Ustascha (Auspprache!) gründeten.
Dabei handelten die faschistischen Ustascha nicht besser als Hilters Schergen. http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Jasenovac ging als "Ausschwitz Kroatiens" oder als "Auschwitz des Balkans" in die Geschichte ein.
Ab 1941 bildete sich eine kommunistische Gegengruppe, die "Partisanen", zu deren charismatischen Führungspersönlichkeiten ein Josip Broz Tito gehörte.
Wurden die Partisanen in ihren Anfängen und bis nach dem zweiten Weltkrieg noch geliebt und als Befreier gefeiert, stellte sich bald heraus, dass auch sie nur an eine kommunistische Dikatatur dachten.
Allerdings schaffte es Tito wie kein anderer dem gespaltenen und zusammengeschusterten Land der Serben, Bosnier, Slowenen, Kroaten, Mak(z)edoniern usw. zu vereinen ode zumindest zusammenzuhalten.
Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass meine Eltern beide in Kroatien aufgewachsen sind, wobei meine väterliche Seite deutsche und meine mütterliche Seite tschechische Wurzeln hat. Die Dörfer, in denen meine Eltern auswuchsen lagen nebeneinander, wobei eben mein vater in einer sozusagen deutschen Geminde aufwuchs und meine Mutter in einer überwiegend tschechischen. In dem eine Dorf sprach man ein merkwürdiges altdeutsch, in dem anderen tschechisch, kroatisch sprach man in beiden nur, wenn es sich nicht vermeiden liess. Wenn ich Erzählungen glauben darf, ging es trotzdem allen recht gut, bis der 2. Weltkrieg und damit Hitler kam.
Die Familie meines Vaters, wie auch andere deutschstämmige, hatten nun das Problem, dass sie statt von einer Macht, von zweien drangsaliert wurden. Die Deutschen nahmen ihnen alles, was sie fanden und schlugen sie, weil sie mehr Hilfe erwartetetn und die Anderen schlugen sie, weil sie ald deutsche Spione und helfer der deutschen waren. Was die Einen nicht entwendet hatten, nahmen die Anderen. Meine Oma starb kurz nach dem Krieg, man kann sagen an gebrochenm Herzen. Mein Opa wurde ein Säufer. So viel dazu. Die Völkergruppen nahmen sich nicht viel und für meinen Vater waren alle gleich schlecht. Nicht umsonst sagt man, in und nach einem Krieg gibt es in Wahrheit nur Verlierer, egal wer am Ende am Schalthebel sitzt.
Was mich als Kind wirklich erstaunt hat, war die Vaterfigur Titos. Ich habe kluge Studenten erlebt, die Lieder entwarfen, um ihn zu ehren, und die nach seinem Tode bitterlich weinten. Nach Titos Tod fingen ja nun auch die alten Streitereien der einzelnen Volksgruppen wieder an. Meine Eltern kamen übrigens im Frühjahr '62 nach Deutschland, weil die Kommunisten den Deutschen alles genommen, sie also enteignet hatten, vor allem solche Vorzeige-Höfe wie den meines Vaters.

*sorry, für die Tippfehler*
 
Caro1: wobei Serbien zu den habsburgerischen Kronländern gehörte, Kroatien aber zur ungarischen Reichshälfte.

du meinst wohl die Wojwodina, denn Serbien war Bestandteil des osmanischen Reiches, bis zu seiner Unabhängigkeit 1878.

Caro1: Nach dem ersten Weltkrieg versuchte Kroatien sich von den Habsburgern zu lösen, geriet dabei jedoch unter die Herrschaft Serbiens, indem es dem Königreich Serbien angegelidert wurde. Erst 1929 wurden die Serbien angegliederten Länder zum "Königreich Jugoslawien" umbenannt. Man sollte meinen, dass die angegliederten Gebiete nun gleichwertig waren, aber dem war nicht so. Diese Zeit stand unter diktatorischer Herrschaft Serbiens, weshalb sich in Kroatien, die von Mussolini unterstützen, Ustascha (Auspprache!) gründeten.

Das Königreich hieß vorher SHS, nicht nur der Serben.
Sonst gebe ich dir recht.

Danke für deine sehr persönliche Schilderung und Erfahrung mit Jugoslawien.
 
du meinst wohl die Wojwodina, denn Serbien war Bestandteil des osmanischen Reiches, bis zu seiner Unabhängigkeit 1878.
Nun ja, die Grenzen verschoben sich häufiger. Problematisch war wohl auch dass diese Gebiete einserseits immer den europäischen Wall gegen die Türken, Osmanier usw. bildeten und andererseits eben wegen ihrer Lage stellenweise nicht wirklich einer bestimmten Volksgruppe, Bezeichnung hin oder her, zuzuordnen waren.
Tatsache ist, dass die Serben sich schon immer gerne andere "Herrschaftsgebiete" unter den Nagel rissen, womit sie sich auch nicht von anderen europäischen Ländern oder Volksgruppen unterschieden. Selbst als kommunistisches Land "Jugoslawien" fällt auf, dass in allen Regionen, z.B. auch in Kroatien in den Schaltmetropolen, also Ämtern Serben saßen, die anderen regionen also auch serbisch unterwandert waren. Natürlich wollten sich die Serben diese Vormachtstellung nicht nehmen lassen und konnten oder wollten die Separartionsbemühungen Kroatiens, des Kosovo usw. nicht akzeptieren.

Das vor allem Kroatien ein Schmelztiegel war erkennt man daran, dass dort auch viele "Donauschwaben" landeten, meist Handwerksleute, die sich auf der Walz an der Donau orientierten und dort hängen blieben, wo sie Arbeit und ein schönes Mädchen fanden. Ähnlich lief es bei den Tschechen, den auch mein Urgroßvater mütterlicherseits war Zimmermann.
 
Caro: Nun ja, die Grenzen verschoben sich häufiger. Problematisch war wohl auch dass diese Gebiete einserseits immer den europäischen Wall gegen die Türken, Osmanier usw. bildeten und andererseits eben wegen ihrer Lage stellenweise nicht wirklich einer bestimmten Volksgruppe, Bezeichnung hin oder her, zuzuordnen waren.
Bosnien und Serbien waren bis in das ausgehende 19. Jahrhundert mehrere hundert Jahre lang Bestandteile des osmanischen Reiches.
Immer wieder kamen Armeen aus Zentraleuropa runter, aber diese Expeditionen brachten absolut garnichts, die Osmanen behielten die Kontrolle.
Das waren also nie habsburgische Erblande.
Da waren sie vorher schon osmanische Erblande.

Caro1: Selbst als kommunistisches Land "Jugoslawien" fällt auf, dass in allen Regionen, z.B. auch in Kroatien in den Schaltmetropolen, also Ämtern Serben saßen, die anderen regionen also auch serbisch unterwandert waren.
Es wäre schön, wenn du ein paar Namen oder Daten nennen könntest.
Ich z.b. weiß, dass es zu Titos Politik gehörte, in Serbien eher kroatische Kommunisten zu stationieren und in Kroatien eher serbische, damit alles etwas ausgeglichen ist und keiner bevorzugt wird, wobei im Endeffekt die höchsten Stellen doch von den ethnisch zugehörigen Vertretern besetzt waren.
Andere Regionen waren sicherlich serbisch unterwandert, weil in Bosnien 1,5 Mio. dieser Serben lebten, und in Kroatien vor dem letzten Balkankrieg so um die 600000 - 700000.
Das kann man durchaus als unterwandert bezeichnen, andere würden das Wort "besiedelt" verwenden.

Caro1: Natürlich wollten sich die Serben diese Vormachtstellung nicht nehmen lassen und konnten oder wollten die Separartionsbemühungen Kroatiens, des Kosovo usw. nicht akzeptieren.
Es gab auch einen Teil der Serben, die nicht die "Vormachtstellung" oder "Großserboslawien" halten wollten, sondern Angst hatten, so zu enden wie ihre Vorfahren im zweiten Weltkrieg, nämlich vertrieben oder ermordet.
Wie gesagt, Milosevics und der ganzen Ultrarechten erfolgreichste Kampfrhetorik und Hetzerei zog dann am besten, wenn sie die Ustaschas und den zweiten Weltkrieg ins Spiel brachten.
Bei den Unabhängigkeitserklärungen wurden die Serben auch nicht gefragt, wobei ich natürlich weiß, dass der gute Tudjman ihnen in der Verfassung Rechte zugesichert hat (um Scarlett das Wort vorwegzunehmen).
Den Rang des konstitutiven Volkes in Kroaten hat man ihnen trotzdem entzogen.
Sich die Demokratie und die Selbstbestimmung so zu richten, wie man es gerade braucht, ohne wenn und aber, und Rechte, die Serben unter Tito bekamen, auszulöschen.
Meiner Meinung nach, sehen das viele Leute zu einfach.
 
Ich habe versucht etwas mehr, über die Vergangenheit herauszufinden. Leider wird aber immer dort immer wieder auf heutige Terminologien zurückgegriffen. Das macht die Sache natürlich nicht einfach. Führt aber zu solch kuriosen Feststellungen, dass Slobodan Milosevic nach heutigen Maßstäben eigentlich Montenegriner war.:pfeif:

Mich verwirren vor allem die Verhältnisse in Habsburger Teil. Hier mal eine Karte: Bild:Austria-Hungary map.svg ? Wikipedia
Dort gibt es das Königreich Kroatien und Slawonien, Bosnien Herzegowina, des Herzogtum Krain und die österreichischen Küstenländer.
Auffallend ist hier, dass nach dem 1. Weltkrieg lediglich der Name Kroatien im neuen Staat angeführt wird, obwohl Dalmatien ebenfalls ein Königreich war.
Offenbar gab es aber kein Bedürfnis eine dalmatische Nation hervorzuheben, vielleicht wegen der hohen Anzahl romanischer also nichtslawischer Bewohner.

Rätselhaft ist mir, dass erst 1920 das serbisch-orthodoxe Patriachiat von Belgrad begründet wurde. In den zu Österreich-Ungarn gehörigen Gebieten gab es vorher also andere orthodoxe Kirchen. Galten diese orthodoxen Christen vorher überhaupt als Serben? Immerhin gibt es keinen serbischen Bezug ihrer Bistümer, deren Erzbischöfe teilweise in Rumänen und der Ukraine saßen, also keinen national-jugoslawischen Bezug hatten. Trotzdem nannte sich der kurzeitig unabhängige Staat der aus den Habsburger-Gebieten hervorging Staat der "Slowenen, Kroaten und Serben" bis er sich freiwillig mit dem Königreich Serbien zu eben jenem größeren Staat zusammenschloß. Also nannten sich die orthodoxen Christen am ganzen Balkan schon vorher Serben.
Wann aber die ethnischen Bezeichnung Serben und Kroaten mit den christlichen Konfessionen verbunden wurde, konnte ich leider nicht herausfinden.
 
Auffallend ist hier, dass nach dem 1. Weltkrieg lediglich der Name Kroatien im neuen Staat angeführt wird, obwohl Dalmatien ebenfalls ein Königreich war.
Offenbar gab es aber kein Bedürfnis eine dalmatische Nation hervorzuheben, vielleicht wegen der hohen Anzahl romanischer also nichtslawischer Bewohner.

Wenn dies jetzt nicht ironisch gemeint war, dann darf ich den Hinweis geben, dass die dalmatische Varietät der Romania seit dem 19. Jhdt. als ausgestorben gilt.
 
Das macht die Sache natürlich nicht einfach. Führt aber zu solch kuriosen Feststellungen, dass Slobodan Milosevic nach heutigen Maßstäben eigentlich Montenegriner war.:pfeif:
Der Großteil der serbischen Politiker waren Montenegriner, auch der heutige Präsident Serbiens, Boris Tadic, ist Montenegriner väterlicherseits.
Karadzic war Montenegriner ...

Auch Tito wollte ja seine "montenegrinischen Wurzeln" nicht leugnen, Angeblich soll ja seine Familie im 16. Jahrhundert aus Montenegro ausgewandert sein, aber nur angeblich.

So heißt es in der "Volkscharaktertypologie der Serbokroaten" in einem Text von Jovan Cvijic über die Montenegriner:
"...die fruchtbarsten und expansivsten Stämme, aus denen fast ununterbrochen die Ströme der Siedlungen fließen und die benachbarten Landschaften überschwemmen. Alle sind zur Hauptsache Viehzüchter, Menschen voll Kraft und Stärke, meist sehr hochgewachsen, geschmeidig, elastisch, niemals pyknisch, mit ausdrucksvollen Gesichtern, betonten Backenknochen und Falkenaugen: der schönste Schlag auf der Balkanhalbinsel. Alle sehr mäßig, enthaltsam in alkoholischen Getränken, Kaffee und Tabak. Es gibt unter ihnen kaum degenerierte Typen. Noch mehr als duch all dieses verdienen sie Sympathie durch ihre feste, gebirglerische Moral, durch ihre ritterlichen, oft vornehmen Eigenschaften, durch ihr tiefes Empfinden für die Gemeinschaft und durch ihre Aufopferung, die vor den höchsten Opfern nicht zurückschreckt..."

...und der Storch bringt die Babys...

Aber mal ganz ehrlich, sind wir denn nicht alle ein bisschen Montengriner, oder doch Ungarn?:grübel::devil:
 
Es wäre schön, wenn du ein paar Namen oder Daten nennen könntest.
Ich z.b. weiß, dass es zu Titos Politik gehörte, in Serbien eher kroatische Kommunisten zu stationieren und in Kroatien eher serbische, damit alles etwas ausgeglichen ist und keiner bevorzugt wird, wobei im Endeffekt die höchsten Stellen doch von den ethnisch zugehörigen Vertretern besetzt waren.
Es mag ja sein, dass Tito versuchte einen gewissen Ausgleich zu schaffen, aber ich kann die nicht mehr sagen, als mir ehemalige Deutsch-Kroaten erzählten, die nicht sofort nach dem zweiten Weltkrieg, sondern eben aufgrund der kommunistischen Diktatur wieder aussiedelten, wobei das nun auch wieder deutschstämmige waren, die man enteignet hatte und deren Grund und Boden dann Serben zugedacht wurde. Wohlbemerkt wurden Serben bewusst in diesen Gebieten angesiedelt und auch mit entsprechenden Ämtern versorgt. Eine Entschädigung haben die Betroffenen nie enthalten, im Gegensatz zu denen, die man als "Kriegsopfer" bezeichnet. Obwohl nein, auch die müssen oft ungerechterweise um ihr Recht kämpfen.
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Dass sind also alles Terroristen?
Das heißt für dich sind Serben Terroristen, Kommunisten, Nationalisten, Faschisten und eigentlich alles was schlecht ist, während alle anderen unschuldig bis aufs Blut sind und sich nur beschützt haben?
Findest du nicht, dass diese Meinung etwas einseitig ist?
Ich traue mich schon zu behaupten, dass gerade jene Seiten, welche ihre Waffen nicht aus den Munitionsdepots der JNA bekamen, die größte Anzahl solcher von dir titulierten Terroristen besaßen.

dir gehts aber gut oder?

2. Deine abwertenden und verletzenden Bemerkungen über ein ganzes Volk, ohne ein bisschen an Respekt, zeugen von deinem Gedankengut.
Ich kenne so etwas und verachte es sehr - wenn den anderen was Negatives passiert, lachen und sich vor Freude das Herz darüber zerreißen - das ist balkanische Schadenfreude der schlimmsten Sorte

abwertend? verletzend? hmm...nein das andere wort das du benutzt trifft es gut. ja ich verachte sie. wie soll man ein volk das nach den beiden weltkriegen völkermord betreibt nicht verurteilen und verachten? vor allem wenn sie sich zuerst noch damit brüsten und später sich dann selbst als opfer darstellen wollen.

Worauf ich hinaus will, ist die Tatsache, dass es sich beim letzten Jugoslawien um kein von Serben dominiertes Großserbien handelte und die Serben nicht einmal so viele Politiker als Vertretung hatten, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.
Das war ein sozialistischer Staat der an den Gegensätzen der verschiedenen "Nationen" zerbrach, wobei wirtschaftliche Gründe vermischt mit nationalistischer Rhetorik dominierten.
Dass du nur auf Großserbien setzt beweist doch nur, dass du sonst gar keine Argumente hast, weil dein Unterbewusstsein genau weiß, dass es den Kroaten bei weitem nicht so schlecht gegangen ist, wie du dir das wünscht und hier schreibst.

du hast recht...blühende landschaften und die menschen sind einfach zu blind es zu sehen :scheinheilig:

Nein tue ich nicht.
Wenn ich nicht dir Argumente gebracht hätte, die du da findest, würden wieder einmal nur die Serben als Buhmänner dastehen und es gebe kein Anzeichen dafür, dass andere auch zumindest ein bisschen Dreck am Stecken haben.
Ich finde das ja immer lustig und obszön, in den Medien gegen jemanden hauen und jedes Forum unsicher machen, die ganze Zeit, egal wie und wo, den einen die Schuld zuschieben, oder besser gesagt die ganze Schuld, aber sobald sich dann einmal einer meldet der da dagegensteuert oder auch Ungereimtheiten, Kriegsverbrechen, Fälle von Missbrauch usw, der anderen Seiten aufzeigt, ist man sofort ein einseitiger Verteidiger, das ist doch lächerlich.
Man schreibt sich selber auf einen Grad, der absolute Kenntnis und Weisheit mit gebündelter Kritik an den anderen kombiniert und wenn dann einer versucht von unten ebenfalls die Latte zu erreichen, wird er mit Behauptungen wie "Relativierer" oder "einseitiger Verteidiger" bezeichnet, obwohl man dass gerade am wenigsten vorhat.
Das beste Beispiel ist doch unsere Konversation hier.
Man schreibt über das Königreich Jugoslawien und verschieden Verträge, und du schmeißt auf einmal Srebrenica, Vukovar usw. in die Runde, bezeichnest alle Serben als alles mögliche, verurteilst ein ganzes Volk, ohne wenn und aber, und wenn ich dann versuche dem andere Argumente entgegenzuhalten schreibst du das:

- ein "bisschen dreck" stellst du in relation mit diesen dingen Oo
- das was du tust ist verteidigen, jemand der argumente für eine solche sache sucht der tut diest automatisch.
ich distanziere mich komplett von den ustasas. und wenn es nach mir geht sollen sie alle öffentlich aufgehängt werden...
du hingegen stellst dich hin aber hier aber da aber so. da gibts kein aber
- das springen kam eher durch das sinnlose zerfleddern der posts zustande. wie soll man den da ncoh überblick behalten? vor allem kann ich die hälfte der zitate nur noch durch blättern nachvollziehen....erschwerend kommt hinzu das du nur auf das antwortest was dir passt und es dir so hininterpretierst das es schön bunt ist.
- und ich bleibe dabei ihnen die kollektivschuld zu geben. das ein kroate den schäferhund eines serben im jahre 1247 vergiftet hat ist kein argument für völkermord gegen ende des 20. jahrhunderts

Ich versuche nicht, das eine zu entschuldigen oder zu rechtfertigen, sondern auch zu beweisen, dass die Bosniaken, Kroaten und Albaner nicht die einzigen zivilen Opfer vorzuweisen hatten.
Verstehst du meine komische Weltsicht?
Mit solchen Fragen wie du sie stellst, fängt doch der eigentliche Schwachsinn an, weil dann müsste ich antworten:"Und was war mit dem und dem, das war vorher, die haben das erste Grab geschaufelt, das ist nur Rache, blablablablabla - Verstehst du, ich schreibe, weil ich zeigen will, dass keiner besser ist und dass die eine Seite nicht die alleinige Verantwortung trägt.
Du schreibst, weil du die Serben verachtest, ihnen das Schlimmste wünscht und nur sie an den Pranger stellen willst, ohne wenn und aber.
Und da brauchst du mit nicht zu widersprechen, da reicht es deine letzten Postings zu lesen.

doch genau das tust. siehe oben. eine klare linie, anderst kann man nicht verfahren. und nein ich wünsche ihnen gar nichts, sie sind mir recht egal. fakten sind aber fakten.

Also, der Vertrag kam zwei Jahre vor dem deutschen Angriff zustande.
Mesic?
Da kopiere ich nur sein Kommentar zum NDH rein, welcher HRT, den du als HDZ-freundlich titulierst, ausgestrahlt hat, worauf die Redakteure suspendiert wurden:

"„Im Zweiten Weltkrieg haben die Kroaten zwei Mal gesiegt und wir haben keinen Grund uns bei irgendwem zu entschuldigen. Es wird von den Kroaten gefordert, geht und kniet nieder in Jasenovac, kniet hier ... Wir müssen vor niemand niederknien! Wir haben zwei Mal gesiegt, und die anderen nur einmal. Wir haben gesiegt am 10. April (1941), als die Achsenmächte den kroatischen Staat anerkannt haben. Und wir haben gesiegt, weil wir nach dem Krieg wieder am Tisch der Sieger saßen.“"

Stjepan Mesi? ? Wikipedia

Mesic hat absolut garnichts mit Radic zu tun.
Stipe Mesic war kommunistischer Politiker im ehemaligen Jugoslawien.
Jugoslawien, welches von einem Jugoslawen kroatisch-slowenischer Abstammung, Josip Broz Tito, kommandiert wurde, hat nichts mit Großserbien am Hut gehabt.
Wie oft soll ich das noch wiederholen?

was er mit radic zu tun hat? er war zu dem zeitpunkt der führer des kroatischen volkes (ist vll übertrieben, aber er wäre der nächste präsident gewesen...eine ehre die ihm ungerechtfertigerweise nicht zuteil wurde) und ist nach belgrad gereist. ich hätte zu diesem zeitpunkt im hinblick auf die geschichte angst um mein leben gehabt...du vll nicht...ich schon

und das zu htv. glaub mir die sind mehr als hdz-freundlich. und die würden sich die hände reiben wenn sie mesic an den karren fahren könnten. was sie aber glücklicherweise nicht können

Wer hat jugoslawische Verbände zu Grenzsicherung an die slowenische Grenze geschickt?
Der letzte jugoslawische Premier, Ante Markovic.
Ist Ante Markovic, ein Kroate, wenn du willst, ein großserbischer Nationalist?

als ob der gute mann noch viel zu sagen gehabt hätte. ein 70 jährige der die zeichen der zeit verkennt und versucht etwas zu kitten das zu kitten unmöglich war
 
Zuletzt bearbeitet:
Radic wurde von einem montenegrinischen Abgeordneten erschossen, u.a. weil er gefragt hatte, wieviel man für die serbischen Kriegstoten des ersten Weltkrieges verlange, sodass er dies bezahlen könnte, in Anspielung darauf, wie wenig doch serbisches Leben wert ist.
Ist natürlich kein Grund, einen Menschen zu erschießen, aber war schließlich der Balkan vor 80 Jahren.

na dann ists ja gut....was solls passiert eben :scheinheilig:

soll ich in der form ebenfalls antworten? ich versuchs mal und zitiere seselj "montenegriner sind kleine serben"

Ich sag dir was, das WTC und JFK haben absolut nichts mit dem Völkermord an minimum 320 000 Zivilisten zu tun, noch dazu auf brutalste Art und Weise, meistens nämlich mit Messer und Knüppel und anderen Stech-und Hiebwaffen.
Diese Zahl ist die kleinste die du finden wirst, weil sie wahrscheinlich sogar höher ist.
Ich weiß, dass fast alle serbischen Familien, welche im zweiten Weltkrieg in Bosnien oder Kroatien siedelten, den Großteil ihrer Angehörigen verloren haben.
Und auf was soll denn das eine Reaktion sein, auf was?
Dieser diktatorisch regierte Staat hieß Königreich Jugoslawien.
Was ist denn den Kroaten so schlimmes in diesem Staat passiert, dass die Serben es verdient haben so behandelt zu werden im NDH.
Außerdem, ganz nebenbei erwähnt, ist das eine kranke Denkweise und widert mich an.

eine kranke denkweise? du liest nicht was ich schreibe. ich werte hier gar ncihts. ich sage nur das man immer mit einer gegenreaktion zu rechnen hat und gebe dir noch 2 bsp dafür. hab ich etwas verglichen? nein!

aber damit du es siehst mal etwas "ausführlicher":

also radic kommt nach belgrad und wird erschossen. so jetzt mus man wissen das radic die absolute führungsperson des damaligen kroatiens war. und gleichzeitig wird der damalige staat in eine diktatur umgewandelt.

radikale elemente gibt es immer. nun werden sie aber der masse interessant. vor allem da sie offensichtlich von italien unterstützt werden. sie kommen nach und nach aus dem exil zurück und sammeln sich (und damit meine ich nicht nur pavelic sondern auch leute wie francetic.)

so dann tritt ein macek auf den plan der nach belgrad fährt und diesen sporazum aushandelt. eni naiver mensch kann sagen "ja super, alles in butter".
in der realität ist es schon lange zu spät.

jetzt kann man natürlich sagen der vertrag war 2 jahre vor kriegsbeginn geschlossen worden. und klar es gab damals noch kein internet...aber die leute die das gemacht haben hatten genug informationen. ich glaube nicht das die so beschränkt waren nicht zu wissen was da auf sie zukommt.

so und jetzt sieht man noch das es macek war der das ausgehandelt hat. und wenn einer bescheid wusste dann wars ja wohl er. er war der mann der nazis auf dem balkan. zumindest hätte er es werden sollen. aber er hat eben auf diesen sporazum gesetzt udn gehofft er kommt damit durch.
das ganze hat die italiener und die deutschen leider nur noch weniger interessiert und haben pavelic installiert.

so jetzt nehme man das ganze zusammen: der mob war auf der straße, die besatzungsmacht im anmarsch und eine zentrale person der besatzungsmacht verhandelt.

mich erinnert das ein wenig an die doku´s ber hitlers letzte tage. sie knallen über ihm berlin in grund und boden und er verschiebt imaginäre truppen auf der landkarte und macht pläne über germania....

ich frage mich ganz ehrlich: was hast du erwartet das passiert? das sie disneyland balkan aufbaun?

der serbishe zimmermann aus stadt xy kann da freilich nichts dafür und hat es nicht verdient opfer des ganzen zu werden. aber 90% der opfer waren immer unschuldige. so war es immer und so wird es immer sein. ist traurig..aber realität.

du wirst das wieder als verteidigen der ustasas werten ich weiss. aber das tue ich nicht. ich sage nur wie es ist bzw war
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, Creel, aber vieles von dem was Du schreibst, ist wirklich wirr. Wie um alles in der Welt kommst Du dazu zu sagen, Macek wäre ein Mann der Nazis gewesen??

Er ist übrigens eine Weile nach Jasenovac eingewiesen worden..
 
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