eigene Filmidee zur Varusschlacht...

Fulcher

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Ich hab mich einfach mal an den diesjährigen "Arminius-Hype" drangehängt und so getan als würde es irgendwann doch noch einen aufwendigen Film dazu geben (warum das nicht der Fall ist, kann man sich ja denken). Ihr könnt mich ja auf grobe geschichtliche Schnitzer oder andere Fehler hinweisen, wenn ihr wollt. Hier also die Handlung:

--- THE LOST EAGLES ---

Die Kamera erfasst als erstes eine gut erhaltene Reliefdarstellung aus augusteischer Zeit. Die halbplastischen Abbildungen schildern einen Krieg zwischen Rom und seinen barbarischen Feinden.

Der Film blendet von einem Helm dieses Reliefs auf ein gerade getragenes Exemplar. Die Kamera zoomt zurück und wir sehen, dass er einem Soldaten gehört, der nur einer von Tausenden ist, die in diesem Moment durch Pannonien ziehen (neuer Titel: „Pannonien im Jahre 7 n.Chr.“) Es dauert nicht lange und die Legionäre werden von plötzlich herbei stürmenden Rebellen angegriffen. Die von Tiberius (Jean-Hugues Anglade) befehligten Truppen geraten in ernsthafte Schwierigkeiten, als die germanischen Fürstensöhne Arminius / Erminfrid (Charlie Hunnam) und Flavus / Wilfrid (Max Riemelt) eine cheruskischen Reitereinheit zum Schlachtfeld lenken. Durch dieses beherzte Eingreifen leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Sieg der Römer.

Zur selben Zeit spielen irgendwo in Norditalien ein paar junge Römer eine Art Vorläufer des heutigen Fußballs. Der reiche Ex-Legat Titus Licinius Dexter (Robert Loggia) beobachtet sie von seiner Villa aus, da auch sein Enkel Lucius Menius Felix (Valentin Ducommun) zu diesen Jugendlichen gehört. Der alte Mann beklagt sich darüber, dass der einzige Sohn seiner Tochter zu „verweichlicht“ und unreif für sein Alter wäre. Er lässt ihn zu sich kommen und erklärt dem 18-jährigen, dass er ihn nur dann zu seinem Haupterben machen wird, wenn er zuvor mindestens zwei Jahre lang das Leben eines einfachen Soldaten ausgehalten hat. Der junge Mann fühlt sich bei seiner Ehre gepackt und willigt schließlich ein, sich der Aufgabe zu stellen.

Arminius hatte sich im Kampf gegen die Rebellen durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet und wird daher von Tiberius persönlich geehrt. Der junge Germane erkennt an diesem Tag aber auch, dass die römische Armee unter bestimmten Umständen durchaus verwundbar ist. Da der Großteil des Krieges gegen die aufständischen Pannonier nun vorbei zu sein scheint, erhält Arminius die Erlaubnis, mitsamt seinen Reiterkriegern nach Germania Magna zurückzukehren, wo ihn der vor einem Jahr ernannte Statthalter Varus (Ricky Gervais) als neuer Befehlshaber erwarten wird. Jener Varus ist zudem ein guter Freund des Tiberius. Arminius soll dem Gouverneur Germaniens auf Tiberius' ausdrücklichen Wunsch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Nächster Schauplatz: das Legionslager Novaesium (Neuss), Standort der 17. Legion, erstrahlt vor uns im hellen Sonnenlicht. Ein alter Karren durchfährt das Haupttor, um neue Rekruten ins Lager zu bringen. Einer von ihnen ist Lucius Menius Felix, der fürs erste noch einen etwas schüchternen Eindruck macht. Die Legionäre formieren sich auf dem Exerzierplatz, während ein Offizier die jungen Burschen in die jeweiligen Zenturien einteilt. Wir erblicken die Gesichter von drei gelangweilten Soldaten namens Marcus Albius Plautus (Lee Evans), Quintus Curtius Silanus (Dominic Monaghan) und Aulus Decrius Celer (Giuseppe Sanfelice). Seine neuen Kameraden scheinen sich bis auf Silanus, einem Gallo-Romanen aus der Provinz Belgica, kaum für den Rekruten zu interessieren. Felix erhält seine Ausrüstung mitsamt einem Paar Kniehosen, die ihm sehr „exotisch“ vorkommen.

Monate des harten Drills folgen, in denen Felix das anstrengende Leben eines Legionärs kennen lernt. Währenddessen erblicken wir im Hintergrund die Silhouetten von Arminius und Flavus, die sich gerade von den anderen Offizieren verabschieden, da sie ihren Vater nach langer Zeit wieder einmal besuchen wollen. Nachdem sie mehr als 200 Km in östlicher Richtung geritten sind und sich vom immer noch sehr rückschrittlichen Charakter der alten Heimat überzeugen konnten, gelangen sie endlich an den Hof ihres Vaters Sigimer (Rutger Hauer). Vor dessen Haus werden sie von ihrer Mutter Irmgard (Isabelle Huppert) und ihrem Onkel Ingomar (William Hurt) in Empfang genommen. Sie schildern ihnen die jüngsten Vorkommnisse im Land der Cherusker und damit auch die traurige Tatsache, dass es mit Sigimers Gesundheit nicht zum Besten steht. Andere namhafte Cherusker wie Lewagast (William Fichtner) und Teutobald (August Diehl) sind ebenfalls da, um die beiden willkommen zu heißen.

Im Haus des alten Cheruskerfürsten wird nach etwas Smalltalk schließlich Tacheles geredet. Sigimer, der in seinem Herzen nie ein echter Freund der Römer gewesen ist, legt die Karten offen auf den Tisch. Er erklärt seinen Söhnen, dass er ihre Ausbildung zu römischen Offizieren nur aus einem einzigen Grund befürwortet hat: sie sollten lernen wie man sowohl die Besatzer als auch innergermanische Rivalen am effektivsten besiegen kann. Flavus ist ob der Worte seines Vaters zutiefst schockiert, da er sich selbst schon mehr wie eine Römer fühlt. Doch Arminius bleibt ganz ruhig und hört seinem Vater weiterhin aufmerksam zu, als dieser ihm sagt, dass Arminius eines Tages dasselbe erreichen könnte wie König Marbod in Böhmen. Dies würde die Vereinigung der Stämme zwischen Rhein und Elbe unter seiner Führung bedeuten. Flavus will mit diesem ehrgeizigen Vorhaben nichts zu tun haben und verlässt wütend das Haus. Arminius und Irmgard folgen ihm, da sie befürchten, Flavus würde den Römern von dieser Verschwörung berichten. Flavus verspricht jedoch, dass er trotz allem nichts sagen wird. Er, der nie mehr nach Hause zurückkehren wird, sieht in den Augen seines Bruders, wie diese ruhmsüchtigen Pläne es geschafft haben, Arminius in den Bann zu ziehen.

Ein paar Monate später sehen wir den Angehörigen der 17. Legion bei der Arbeit zu. Sie sind gerade damit beschäftigt, eine Straße zu bauen, als eine junge Frau namens Mildred (Kirsten Dunst) den fleißigen Männern Nahrung und frisches Wasser reicht. Felix erfährt durch Silanus, dass sie Celers Freundin ist. Silanus scheint etwas eifersüchtig zu sein, denn er merkt, dass Felix die junge Germanin interessant und wiederum „exotisch“ findet.

In der Zwischenzeit reiten Arminius, sowie die angetrunkenen Recken Teutobald und Lewagast übermütig durch eine erst vor kurzem gegründete Siedlung der Römer. Als sie rücksichtslos durch die Hauptstraße galoppieren, wird ein alter Bauer von Lewagasts Pferd umgerissen und bricht sich den Arm. Segestes (Michael von Au), ein erklärter Römerfreund und schon seit langer Zeit Sigimers schärfster Rivale, hat diesen Unfall zufällig beobachtet. Der Bauer gehört zu seinen Gefolgsleuten, deshalb befiehlt er seinen Männern, Lewagast vom Pferd herunter zu reißen. Das ganze eskaliert zu einer wüsten Schlägerei, welche am Ende von Arminius und seinen Kumpanen gewonnen wird. Nun leistet sich der junge Adelige eine weitere Provokation, denn er teilt Segestes mit, dass er dessen Tochter Thusnelda in ein paar Jahren heiraten wird, wohl wissend, dass dies nach germanische Sitte die Einwilligung des Vaters bedarf. Am Ende türmen die drei mit knapper Not.

Wenig später sitzt Arminius mit seinen Getreuen am Lagerfeuer als Teutobald im schnellen Galopp erscheint. Aufgeregt teilt er ihnen mit, dass Arminius' Vater im Sterben liegt. In großer Eile reiten die drei zu Sigimers Haus. Der alte Cheruskerfürst sammelt seine letzten Kraftreserven, um seinem Sohn das Versprechen abzuringen, die ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzen. Nur ein Sieg gegen die Römer kann Arminius in jene machtvolle Position bringen, die er braucht, um endlich an die Spitze der germanischen Fürstenschar zu gelangen. Während Ingomar, die Bereitschaft der umliegenden Stämme sich diesem Vorhaben anzuschließen, aufgrund diverser Stammesrivalitäten stark bezweifelt, scheint die hart gesottene Irmgard ihren Sohn dazu zu drängen, den Willen seines Vaters zu erfüllen. Arminius fühlt sich letztendlich dazu verpflichtet, seinen Eltern zu beweisen, dass er ihren Erwartungen entspricht. So schwört er also, alles dafür zu tun, damit seine Familie bald anstelle der Besatzer über Germania Magna herrschen wird. Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht stirbt nun Arminius’ Vater.

Etwa zur selben Zeit unterhält sich Felix mit seinem Kameraden Silanus, dessen Nachtwache er gerade ablöst. Silanus erzählt von seinen Erfahrungen als Soldat in Germanien und versucht dem Jüngeren zu erklären, warum die römische Armee dieses hohe Maß an Disziplin aufrecht erhalten muss. Am Ende sagt er ihm noch, dass die 17. Legion ihr Lager Novaesium demnächst verlassen wird, da Varus die Streitkräfte während des Sommers im innergermanischen Gebiet benötigt. Der Statthalter will dort die Umwandlung dieser Territorien zu einer regulären Provinz weiter vorantreiben.

Die Fürsten der Chatten, Marser und Brukterer treffen sich mit Arminius und den anderen cheruskischen Verschwörern an einem geheimen Ort. Dabei zeichnet Arminius eine einfache Karte, um sein taktisches Vorhaben zu schildern. Durch ihn erfahren sie auch, dass eine beträchtliche Anzahl von unzufriedenen germanischen Söldnern zu einer großen Meuterei bereit wäre. Sie werden Varus' Zug durch Germania Magna als Hilfstruppen begleiten und so die leicht bewaffneten Bauernkrieger bei ihrem Überraschungsangriff unterstützen. Doch da zieht ein anderer Germanenfürst die Aufmerksamkeit der Versammlung auf sich: König Marbod (Kenneth Branagh) und seine Leibgarde finden sich unerwartet zu diesem Treffen ein. Die anderen blicken etwas neidisch auf seine vergleichsweise wohlhabende Erscheinung, schließlich ist Marbod ja auch um einiges reicher und mächtiger als sie. Während sie von Arminius' Plan sichtlich beeindruckt sind, bleibt Marbod reserviert Er sagt, die Römer haben sein Wort, dass er sie niemals angreifen werde. Diese Haltung provoziert einen hitzig geführten Streit, da jede Partei meint, die jeweils andere wäre der „feige Verräter“ in dieser Angelegenheit. Zu guter Letzt verspricht Arminius, dass Marbod den abgeschlagenen Kopf des Statthalters erhalten werde, doch der König der Markomannen scheint dem keinen Glauben zu schenken und reitet fort.

Im Frühling des Jahres 9 n.Chr. marschieren die Truppen des Varus zum westlichen Ufer der Weser (Visurgis). Der Statthalter möchte dort die unumschränkte Macht des Imperiums demonstrieren und konfrontiert die Germanen mit neuen Steuererhebungen und der römischen Gerichtsbarkeit. Bei den Barbaren erfreut sich weder das eine noch das andere großer Beliebtheit, doch der ansteigende Groll wird durch Anweisungen der Verschwörer fürs erste zurückgehalten. Arminius befindet sich die meiste Zeit an Varus' Seite und baut ein großes Vertrauensverhältnis zu ihm auf, so dass der nichtsahnende Statthalter den jungen Cheruskerfürsten sogar oft um einen Ratschlag bittet. Felix und Silanus schieben gerade Wache vor dem Amtsgebäude, als Segestes erscheint. Er hat inzwischen von der Verschwörung erfahren und versucht nun, Varus von den verräterischen Umtrieben seines Gegenspielers zu warnen. Der Statthalter ist von der Richtigkeit dieser Behauptungen jedoch keineswegs überzeugt. Varus glaubt, Segestes wolle nur einen lästigen Konkurrenten aus dem Weg räumen, der ihn noch dazu bei diesem Vorfall in der Siedlung schwer beleidigt hat. Außerdem fällt es ihm schwer, sich vorzustellen, dass jemand wie Arminius, der ja selbst an der Bekämpfung der pannonischen Aufstände mitgewirkt hatte, mittlerweile ein Feind des Imperiums sein soll.

In einem großen Zelt kommt es zu einem scheinbar friedlichen Zusammentreffen zwischen zahlreichen Legionären und germanischen Söldnern. Während andere beim Glücksspiel und Hahnenkämpfen ihre Zeit totschlagen, sitzen Felix und Silanus an einem Tisch und tauschen ihre Erlebnisse aus. Dabei erzählt Felix, warum er überhaupt der Armee beigetreten ist. Silanus schildert im Gegenzug, wie es dazu kam, dass auch er sich den Legionen angeschlossen hat. Vor einigen Jahren brannte nämlich der Bauernhof seiner Eltern ab und seitdem versucht er sie mit einem Teil seines Soldes zu unterstützen.

Diese Unterhaltung findet ein jähes Ende, als sich ein nichtiger Streit zwischen Celer und einem betrunkenen germanischen Söldner (Thomas Kretschmann) zu einer handfesten Auseinandersetzung entwickelt. Beide gehen mit Dolch und Messer aufeinander los, bis schließlich ein unbeteiligter Römer von dem ungestüm angreifenden Germanen versehentlich erstochen wird. Der Söldner wird sofort festgenommen und vor Gericht gestellt: Varus verurteilt ihn zum Tod am Kreuz. Die Kampfgenossen des Germanen sind darob alles andere als erfreut, doch ihr Zorn wird durch Aussicht auf die bald erfolgende Rache unterdrückt. Dieses fehlende Aufbegehren missdeutet Varus als Zeichen seiner erfolgreichen Befriedung dieses Gebietes.

Am nächsten Tag bereden Felix und Silanus die momentane Situation. Noch kann sich niemand vorstellen, was in wenigen Tagen auf sie zukommen wird, da die große Anzahl an hervorragend ausgebildeten und gut gerüsteten Legionären ein sicheres Gefühl vermittelt. Celer nützt seine freie Zeit, um sich noch einmal mit Mildred zu treffen, welche die Truppen so wie viele andere Zivilisten begleitet. Sie spricht ihn von jeder Schuld am gestrigen Geschehen frei. In kürze werden sie alle mit Sack und Pack nach Novaesium zurückkehren, da Varus' Kampagne im germanischen Kerngebiet jetzt mit dem Ausklingen des Sommers sein Ende gefunden hat.
 
Varus lässt die drei Legionen, die Hilfstruppen und die ebenfalls sehr zahlreichen Zivilisten in südwestlicher Richtung marschieren, um in Bälde die Winterquartiere zu erreichen. Sie haben bereits einige Kilometer auf breiten Wegen hinter sich gebracht, als Arminius mit seinen Reitern aufkreuzt. Er berichtet, dass ein weit entfernt lebender Stamm einen Aufstand entfacht hat. Man müsse diese Rebellen so schnell wie möglich besiegen, um zu vermeiden, dass andere Germanen sich ihnen anschließen. Diese Lügen sind nur ein Teil der Verschwörung, doch Varus schöpft keinerlei Verdacht. So stimmt er denn mit Arminius überein, als dieser vorschlägt, die Nachbarstämme selbst zu alarmieren, während Varus mit seiner Armee durch das vermeintlich freundlich gesinnte Gebiet der Cherusker voraus marschieren soll.

Die gewaltige Marschkolonne der Römer setzt sich am nächsten Morgen erneut in Bewegung. Vom stets misstrauischen Plautus einmal abgesehen, ahnen die Soldaten zu diesem Zeitpunkt nicht, was sie demnächst erwartet. Doch schon bald erkennen auch sie, dass ihr neuer Pfad weitaus schwieriger zu sein scheint als der alte, denn sie müssen nun ein hügeliges, nur schmale Passagen gewährendes Gelände durchqueren, welches noch dazu von dunklen Wäldern und Sümpfen umgeben ist. Der enge Weg vermag es außerdem, die eh schon sehr lange Kolonne immer weiter auseinander zu ziehen. Als wäre dies alles nicht schon genug, wandelt sich jetzt auch noch das Wetter zum unguten. Vollkommen durchnässt und vom peitschenden Wind geplagt, gehen sie weiter, während in den Wäldern zahlreiche Barbarenkrieger auf den richtigen Moment für ihren Angriff warten.

Die Stimmung ist bereits ziemlich angespannt, als plötzlich ein paar Rehe am Waldesrand erscheinen. Ein Bogenschütze will seinen Kameraden imponieren und tötet eines dieser Tiere mit einem gezielten Pfeilschuss. Da gehen einige Germanen im Dienste der Römer auf diesen Mann zu und fragen ihn, warum er das Reh getötet hat, wenn er es doch nicht essen möchte. Der verwirrte Schütze versteht nicht, was diese Frage soll und sieht gerade noch, wie einer der germanischen Söldner (Jason Statham) sein Schwert zieht, um ihn zu töten. Die übrigen Germanen massakrieren sogleich die anderen Bogenschützen, was den versteckt ausharrenden Kriegern als Zeichen zum Losschlagen dient. Eine ungeheure Menge an Wurfspeeren und Pfeilen prasselt jetzt auf die Römer hernieder. Es folgt ein Nahkampf, den die Germanen trotz eigener Verluste erfolgreich gestalten können. Nachdem sie eine große Anzahl an Legionären auf diese Art und Weise umgebracht haben, ziehen sich die germanischen Hilfssoldaten und mit ihnen die überwiegend leicht bewaffneten Barbaren zurück. In diesen dichten Wäldern sind sie sicher vor Verfolgung, da die Römer ihnen dort nicht folgen können.

Römische Reitersoldaten begeben sich auf dem schnellsten Wege zu Varus, um ihn von diesem Angriff unterrichten. Der schockierte Statthalter wendet sich an seine Offiziere, welche ihm raten, bei einem nahe gelegenem Hügel anzuhalten. Dort soll man ein Lager aufschlagen, denn es ist schon recht spät und die Legionäre sind müde vom langen Marschieren. Um weniger Ballast zu haben, verbrennen sie außerdem einen Großteil des mitgeführten Gepäcks, oder lassen es einfach zurück.

Am zweiten Tag des Blutbads werden die Römer erneut durch heftige Attacken der Germanen dezimiert. Auch Felix, Silanus, Celer und Plautus müssen sich jetzt dem Feind stellen, wobei Celer von einem Speer am Hals getroffen wird und stirbt. Die mit marschierenden Zivilisten leiden ebenfalls unter den Angriffen der Barbaren, obwohl viele von ihnen wie Mildred selbst Germanen sind. Gerade Mildred ist es, die in diesem Chaos den anderen Frauen hilft, wo sie nur kann. Irgendwie spürt sie, dass ihr Freund bereits gefallen ist. Der Tag ist nun schon fast vorüber, deswegen errichten die erschöpften Legionäre ein weiteres Marschlager. Statthalter Varus erkennt jetzt, dass die Vorwürfe gegenüber Arminius wahr sein müssen, aber er weiß ebenso gut, dass er aufgrund der prekären Lage möglicherweise keine Gelegenheit mehr haben wird, diesen Verrat zu bestrafen. Währenddessen sehen wir, wie Arminius und seine Gefolgsleute ihre nächsten Schachzüge besprechen. Nun trifft der junge Cheruskerfürst eine Entscheidung: der Kampf gegen die Legionen des Varus soll am morgigen Nachmittag in einer großen Schlacht sein Ende finden.

Als der nächste Tag beginnt, versuchen die Römer ihre Kräfte, bzw. das, was davon übrig geblieben ist, noch einmal zu sammeln. In den Augen der Soldaten ist jedoch kaum noch so etwas wie Zuversicht zu sehen. Einige Zenturionen versuchen trotzdem alles, um den Kampfgeist der Legionäre wieder ins Leben zu rufen. Ein weiteres, vielleicht letztes mal bereiten sie sich auf den Kampf vor. Auf der gegnerischen Seite sehen wir, wie der charismatische Arminius seine Männer durch eine mitreißende Ansprache motiviert. Das Heer der Barbaren ist inzwischen weiter angewachsen, da die Nachbarstämme vom bisherigen Erfolg der germanischen Angriffe erfahrenen haben, und nun ihre eigenen Krieger zum Schlachtfeld schicken. Das Kriegsglück des Arminius sowie das anhaltend schwere und aus Sicht der Römer äußerst hinderliche Unwetter lässt sie glauben, dass der junge Cheruskerfürst in der Gunst der Götter steht.

Der Rest von Varus' Armee greift jetzt den Feind an, um das Heil in der Offensive zu suchen. Sie kämpfen dabei besser, als man aufgrund der vorangegangenen Verluste erwarten könnte. Doch am Ende sind es die von Lewagast geführten Reiter der Germanen, welche die Schlacht entscheiden. Unvermittelt tauchen sie aus dem Versteck auf und mischen die rechte Flanke der Römer auf. Silanus wird dabei ernsthaft verwundet, während Felix durch den Tritt von Lewagasts Pferd ausgeknockt wird und zu Boden fällt. Varus und die anderen hohen Offiziere begreifen nun, dass alles verloren ist. Der Statthalter zieht es vor, wie sein Vater und Großvater durch die eigene Hand zu sterben. So mancher neben ihm folgt seinem Beispiel. Die meisten Legionäre finden den Tod auf dem Schlachtfeld. Auf der andere Seite ist es Teutobald, der zusammen mit anderen Germanen zu den gefallenen Kriegern gehört. Da reißt ein Aquilifer den Legionsadler von der Standarte ab und läuft damit in Richtung eines nahe gelegenen Sumpfes, so dass die Barbarenkrieger wenigstens dieses Symbol der römischen Macht nicht in ihre Hände bekommen. Ein Teil der Römer ergibt sich, während andere auf ein Waldstück zu rennen, um sich dort zu verbergen, doch bis auf Plautus schafft es niemand, den Pfeilhagel der Barbaren zu überleben. Da die Schlacht jetzt siegreich beendet wurde, wollen die Germanen nun mit dem Plündern der toten Römer beginnen. Arminius kann seine undisziplinierten Männer jedoch zurück pfeifen, indem er ihnen befiehlt, als erstes die Gefangenen fortzuschaffen. Von seinem Versteck aus beobachtet Plautus, wie Arminius einige Römer an schnell errichteten Altären opfern lässt, um so die grausamen Götter der Germanen zufrieden zu stellen.

Kurz Zeit später wird Felix von Plautus aufgeweckt. Er ist zurückgekehrt, um sich beim toten Zahlmeister zu bedienen und hat dabei gemerkt, dass Felix offenbar wieder aufgewacht ist. Die beiden scheinen weit und breit die einzigen zu sein, die noch am Leben sind. Plautus, der sich ein verwaistes Maultier geschnappt hat, sagt, dass sie jetzt schleunigst verschwinden sollten, da die Germanen sicher bald zurückkommen, um (wie er selbst) zu plündern. Doch Felix ist sich nicht sicher, dass wirklich alle seine Kameraden tot sind. Kurz bevor die beiden sich endgültig dazu entschließen, das Schlachtfeld zu verlassen, vernehmen sie Silanus’ Stimme, der einige Meter von ihnen entfernt am Boden liegt. Felix und Plautus heben den verletzten Silanus aufs Maultier.

Gerade in dem Moment als sie losziehen wollen, hören sie abermals eine Stimme. Es ist Mildred, die nach ihrem Freund Celer Ausschau hält. Felix bestätigt ihre Ahnung, dass Celer bereits tot ist, und nimmt sie tröstend in die Arme. Plautus hatte schon immer eine Abneigung gegen die Germanen und möchte die junge Frau auf keinen Fall mitnehmen, während Felix sich für sie einsetzt und dabei betont, dass Mildred doch bis auf ihre zufällig germanische Abstammung nichts mit den Angreifern gemein hätte. Felix setzt sich schließlich mit seiner wohlwollenden Meinung durch. Sie entscheiden nun gemeinsam, eine Richtung einzuschlagen, die sie nach ein paar Tagen zum Lager Aliso führen soll. Natürlich weiß keiner von ihnen, ob Aliso in der Zwischenzeit nicht schon von den Barbaren eingenommen wurde. Auf ihrem Weg durch den dichten Wald entledigen sie sich ihrer Helme und Rüstungen, um nur noch Schwert und Dolch zu behalten. Sie tragen jetzt Gewänder der gefallenen Germanen, um ihre römische Herkunft zu verschleiern, falls sie jemand aus der Ferne beobachten sollte.

So wandern sie also durch die unheimliche Landschaft, wo ihnen kein Mensch, dafür aber wilde Tiere wie Bären und Wölfe begegnen. Erfreulicherweise sind ihnen diese Bestien jedoch weitaus freundlicher gesonnen als es Stunden zuvor die kriegerischen Barbaren gewesen sind. Der aufsteigende Hunger macht den vier Gefährten jetzt gehörig zu schaffen, da sie noch nicht einmal in den Taschen des Maultiers etwas zu Essen gefunden haben. Doch sie haben Glück, denn nach vielen Kilometern ist endlich das Legionslager Aliso zu sehen. Freudestrahlend wendet sich Felix an seinen Kameraden Silanus, um ihm dies zu schildern. Silanus ist jedoch nicht mehr in der Lage zu antworten, da seine bösen Wunden vor wenigen Minuten ihren Tribut gefordert haben. Schweren Herzens begraben nun die einzigen beiden Überlebenden der 17. Legion ihren Gefährten.

Etwa zur selben Zeit sitzen Marbod und seine Gattin gerade an der reich gedeckten Tafel und albern angetrunken herum, als ein Bote den Festsaal seiner böhmischen Residenz betritt. Der unbewaffnete Mann trägt einen Korb bei sich, den er ruhig und ohne Kommentar auf den Tisch ablegt. Marbods verwöhnte Gemahlin glaubt, es wäre ein neues Geschenk für sie, deshalb steht sie auf, um den Korb selbst zu öffnen. Nun ertönt ein fürchterlicher Schrei, denn in diesem Korb ruht etwas, was man vor Monaten ihrem Mann versprochen hatte: es ist der abgetrennte Schädel des Statthalter Varus.

Am Fuße eines alten Baumes wollen sie sich noch etwas von diesem langen Weg erholen, doch im Gegensatz zu den anderen findet Felix irgendwie keine Ruhe, denn die Ereignisse der vergangenen Tage machen ihm doch schwer zu schaffen. Er versucht sich vorzustellen, was seine Familie, und besonders sein hartherziger Großvater, von ihm halten wird, da er als einer der wenigen Überlebenden dieses Massakers noch nicht einmal eine nennenswerte Verwundung davon getragen hat. Es kommt ihm selber vor, als wäre er die größte Niete der gesamten 17. Legion. Felix ist deswegen so verzweifelt, dass er seinen Dolch zieht und Anstalten macht, sich umzubringen. Plautus und Mildred bemerken dies trotz ihrer Müdigkeit und halten ihn gemeinsam zurück. Gerade Mildred lässt dabei durchblicken, wie viel ihr der junge Soldat offenbar bedeutet. Felix erkennt jetzt, dass ihn sein außergewöhnliches Schicksal nicht nur vor dem Tod auf dem Schlachtfeld bewahrt hat, er weiß auch, dass diese junge Germanin von jetzt an sein Leben begleiten wird. Gemeinsam durchschreiten sie das Tor der Festung Aliso.

Der Lagerpräfekt Caedicius (Patrice Chéreau) nimmt sie gleich in Empfang und zeigt ihnen die anderen Überlebenden der Schlacht - es sind recht wenige Soldaten und eine umso größere Anzahl an erschöpften Zivillisten, die man alle in Zelten untergebracht hat. Glücklicherweise gibt es hier noch recht viele Legionäre, die nicht den drei Legionen des Varus angehört haben. Caedicius ist sich im klaren darüber, dass Arminius sein Lager vielleicht schon bald angreifen wird und dass die Nahrungsvorräte nicht mehr allzu lange reichen werden, doch er will den geschlossenen Abmarsch trotzdem eine Weile hinauszögern, um den versprengten Flüchtlingen dort draußen noch eine sichere Insel bieten zu können. Seine Hoffnungen ruhen außerdem auf den rettenden Beistand eines Entsatzheeres.

Am folgenden Abend wird die Sorge um einen möglichen Angriff durch die germanischen Rebellen zur bitteren Gewissheit, denn die Wachen am Haupttor haben soeben gemeldet, dass Arminius und seine Männer am Horizont erschienen sind und sich auf Aliso zu bewegen. Mit eiligst zurechtgezimmerten Leitern versuchen die Barbaren die Festung zu erobern. Anfangs haben sie damit Erfolg, doch am Ende werden sie mit Hilfe der römischen Bogenschützen und zahlreichen Katapultgeschossen zurückgeschlagen. Arminius ist wütend, weil die Belagerung durch die Disziplinlosigkeit seiner Krieger gescheitert ist. Entnervt lässt er zum Rückzug blasen. Caedicius weiß, dass seine Männer zwar tapfer gekämpft haben - besonders Felix -, doch es ist ihm ebenso bewusst, dass sie einen derartigen Angriff kein zweites mal überleben würden. Deshalb befiehlt er seinen Soldaten nun, die Gefallenen schnellstmöglich zu begraben. Der überlebende Rest der Besatzung macht sich jetzt mit den Zivilisten auf den Weg, um die alte und nunmehr neue Grenze am Rhein zu erreichen. Felix und Mildred schauen ein letztes mal zurück und betrachten das verlassene Aliso, bevor sie schließlich den anderen folgen.


Die Personen und ihre Darsteller:

-- die Römer --

Lucius Menius Felix - Valentin Ducommun

Quintus Curtius Silanus - Dominic Monaghan

Marcus Albius Plautus - Lee Evans

Aulus Decrius Celer - Giuseppe Sanfelice

Publius Quintilius Varus (46 v.Chr. - 9 n.Chr.) - Ricky Gervais

Tiberius Claudius Nero (42 v.Chr. - 37 n.Chr.) - Jean-Hugues Anglade

Lucius Caedicius - Patrice Chéreau

Titus Licinius Dexter - Robert Loggia


-- die Germanen --

Arminius / Erminfrid (17 v.Chr. - 21 n.Chr.) - Charlie Hunnam

Flavus / Wilfrid - Max Riemelt

Sigimer - Rutger Hauer

Irmgard - Isabelle Huppert

Ingomar - William Hurt

Lewagast - William Fichtner

Teutobald - August Diehl

Segestes - Michael von Au

Mildred - Kirsten Dunst

erster germanischer Söldner - Thomas Kretschmann

zweiter germanischer Söldner - Jason Statham

König Marbod - Kenneth Branagh​

Filmplakat:
http://img15.imageshack.us/img15/9763/filmplakatvarus.jpg
 
Schonmal Kenneth Branagh gefragt? Wenn er mit dem Gewinn eine weitere Shakespeare-Verfilmung machen kann, willigt er vielleicht ein.=)
 
Filme, in denen es große Schlachten zu sehen gibt, neigen ja oft zur Schwarzweissmalerei. Wäre Arminius in so einem Werk nun der strahlende Held und "Befreier Germaniens", dann denkt der potentielle Geldgeber natürlich gleich: "O Gott, das wird ja dann der Kultfilm für die Rechten - nee, das lassen wir lieber." Den umgekehrten Fall, d.h. Arminius als "der böse Verräter", möchten viele aber nicht sehen, denn das würde wiederum verkrampft "antideutsch" wirken. Davon abgesehen ergötzen sich die Leute viel lieber an "epischen Schlachten" als an dieser Guerillataktik im dichten Wald (das würde das uninformierte Publikum eher mit dem Vietnamkrieg assozieren).
 
Ave Fulcher,

habe gerade deinen Plot gelesen. Für den Anfang nicht schlecht, da habe ich schon schlechteres gelesen.

Verfilmt wird zur Zeit wohl das Buch von Holthausen:
http://www.amazon.de/Hermann-R%C3%B6mer-Cherusker-Historischer-Teutoburger/dp/3833468319/ref=sr_1_40?ie=UTF8&s=books&qid=1236945753&sr=8-40

Zitat aus dem Verlag: "BoD-Titel wird verfilmt: Im kommenden Jahr möchte eines der renommiertesten Berliner Filmstudios den erfolgreichen BoD-Editions- Titel „Hermann, Römer und Cherusker“ als Film umsetzen. Der historische Roman aus der Feder von BoDAutor Jens Holthausen erzählt von den Heldentaten des römischen Offiziers Arminius aus der Sicht eines römischen Kaufmanns. "
www.bod.ch/fileadmin/bod_de/downloads/presse/bod_aktuell/2008/BoD-Aktuell_Winter2008.pdf

Wieviele Plots es zum Thema gibt, hat aber nicht erst mit der Bücherinflation der Jahre 2008 und 2009 begonnen:

http://www.hist-rom.de/themen/arminius.html

Die Liste ist sicherlich nicht vollständig, aber wie du siehst jede Menge.

Falls Du auch ein Drehbuch schreiben möchtest, empfehle ich zur Unterstützung:

Tante Wiki Drehbuch ? Wikipedia mit interessanten Links, insbesondere Innenkampf und Plot Points als wichtige Elemente.

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So viel zum Überblick.

Nun zum Speziellen. Verstehe es bitte nicht als böse Kritik, sondern als gut gemeinte Tipps.
Ich möchte dich nicht demotivieren, sondern zu mehr anstacheln.

Wenn Du gegen die Masse der Sandalenfilme ankommen willst, dann geht das nur indem du dich merklich von den üblichen Plots abhebst. Obwohl dein Plot ganz gut ist, hebt er sich aber von vergleichbaren Produkten nicht ab.

Erstens: Ein Grund ist, dass meistens bei diesen Sandalenplots mit angezogener Handbremse geschrieben wird. Für erfolgreiche Literatur gilt aber der Spruch:“Schone niemals deine Zuhörer!“ Ein gutes Beispiel ist dafür Roche’s Feuchtgebiete: Der unglaubliche Erfolg kommt vor allem hier nicht aus dem längst ausgelutschten Sexual-Thema, sondern aus der absolut unverblümten Erzählung ohne Schere im Kopf.

Zweitens Erzählbögen: Man spannt immer einen oder sogar mehrere Erzählbögen, das macht die Geschichte erst rund. Z.B. fängst Du mit der Römischen Steinsäule an und zoomst da hinein. Dann musst du am Ende aber auch wieder dort herauszoomen. Ein schönes Beispiel für so was ist Robin und Marian (mit Sean Connery und Audrey Hepburn). Der Film beginnt mit einer Szene an einer belagerten Burg im heiligen Land, und zwar mit zwei frischen Äpfeln, die auf der Burgmauer liegen. Von oben schiesst dann ein alter Mann dem Robin einen Pfeil in den Arm. In der letzten Szene des Filmes schiesst der sterbende Robin neben der toten Marian liegend einen Pfeil aus dem Fenster. Dem Pfeil folgend zoomt die Cam dann auf zwei verfaulte Apfel, die auf der Fensterbank liegen. So macht man dass.

Drittens: Die Erwartungshaltung des Zuschauers. Wenn der immer ahnt was als nächstes kommt, dann ist das nicht spannend. Da müssen Überraschungen entgegen den Erwartung drin sein (Plot Points). Gerade bei einem so bekannten Thema kann das sonst dramaturgisch verheerend sein.

Viertens: Charaktere Innenkampf/Aussenkampf. Der Aussenkampf Arminius-Varus ist bekannt, und der Ausgang auch. Wirklich spannend ist aber der Innenkampf, den Arminius mit sich ausmachen muss. Bei dir ist der aber absolut trivial und erinnert an die B-Sandalenfilme der 60er-Jahre „sterbender Vater nimmt seinem Sohn ein Versprechen ab“...

Was genau die Motive des Arminius waren, darüber können wir mehr oder weniger spekulieren. Nutze diese Freiheit! Was würde dich motivieren, gegen einen absolut übermächtigen Gegner Kopf und Kragen zu riskieren? Arminius war bestens versorgt, adelig, reich, angesehen, warum riskiert er jetzt alle seine Vorteil und sein nacktes Leben? Da gibt’s es aus der Geschichte massig Munition für einen echten dramatischen Innenkampf, überleg da etwas sinnvolles. Dieser Innenkampf ist für den Zuschauer viel wichtiger als der sowieso bekannte Ausgang der Schlacht. Habe dabei immer den Punkt Erstens im Kopf. Das harte Motiv des Protagonisten ist ganz wichtig! Auch der Antagonist hat so einen Klotz am Hals: Warum friert sich Varus in Germanien seinen gepflegten Arsch ab? Nur weil er seinem Kumpel Tiberius einen kleinen Gefallen tun möchte? Da gibt es bestimmt noch darmatischere Gründe! Kann er nicht genug kriegen, will er aus Germanien noch reicher als aus Syrien zurück kommen? Sitzt er oder Rom vielleicht in monetärer Klemme? Kollidiert das nicht automatisch mit dem Antagonisten Arminius? Auch hier wieder: schone weder dich noch die Zuschauer.

Fünftens: Nebenstories. Die sind wichtig, insbesondere wenn sie die Identifikation des Zuschauers damit befördert wird. Hast Du ja auch gemacht, mit dem kleinen Soldaten und der Germanin kann man sich immer besser identifizieren als mit den Grosskopferten. Aber auch da sollte man sich von der Konkurrenz abheben: Warum wieder die typische O-Beingeschichte um Freunde und Freundin, wer kriegt wen und warum nicht ich? Das ist ein typischer Erzählbogen, aber deswegen bekannt und vorhersehbar. Beim Beispiel „Robin und Marian“ ist das etwa die Figur des Little John, seinem Spezi. Nach einer gewonnenen Auseinandersetzung, spricht er strahlend zu Little John: „Werden wir je wieder einen so schönen Tag haben?“. Little John schaut ihn nur an und sagt nichts. Der Zuschauer ahnt natürlich „Nein...“ und denkt an seine eigenen schönsten Tage zurück. Also auch bei den Nebenstories braucht es neue Erzählbögen und Ideen.

An historischen und sonstigen Finessen hätte ich auch noch etwas für Dich, aber dass ist erstmal nicht so wichtig. Ein Film muss nicht in jedem Detail historische Korrektheit nachweisen, die Spannung ist von ausschlaggebender Bedeutung.
Nun gut, wenn Du einen Film drehst, meine Eintrittskarte hast du schon mal sicher.

Beste Grüsse, Trajan.
 
Filme, in denen es große Schlachten zu sehen gibt, neigen ja oft zur Schwarzweissmalerei. Wäre Arminius in so einem Werk nun der strahlende Held und "Befreier Germaniens", dann denkt der potentielle Geldgeber natürlich gleich: "O Gott, das wird ja dann der Kultfilm für die Rechten - nee, das lassen wir lieber." Den umgekehrten Fall, d.h. Arminius als "der böse Verräter", möchten viele aber nicht sehen, denn das würde wiederum verkrampft "antideutsch" wirken. Davon abgesehen ergötzen sich die Leute viel lieber an "epischen Schlachten" als an dieser Guerillataktik im dichten Wald (das würde das uninformierte Publikum eher mit dem Vietnamkrieg assozieren).
Wie war das in "Die Schlacht im Teudeburger Wald"(1967) (lief auch unter "Hermann der Cherusker")? Da schien sich ja auch kein Geldgeber gescheut zu haben!

Bilder:
Die Schlacht um den Teutoburger Wald - Info & Cast - Film - TV Spielfilm.de

Da war freilich die Handlung wirklich sehr auf die Protagonisten Arminius (Hans von Borsody) und dessen ehemaligen Gefährten und nun Intimfeind Consul Aulus Sessina (Cameron Mitchell) fixiert. Ich hatte den Film mal auf Video.:autsch: Die Ausstattung ist nicht so dolle gewesen, aber die Schauspieler waren wohl für damalige Verhältnisse recht namenhaft.
Als, um auf Trajan einzugehen, Nebenfiguren gab es einen Kaufmann und deren Tochter, die irgendwie zwischen die Fronten gerieten, indem Arminius den Kaufmann davon überzeugte, ihm die Marschroute von Varus zu verraten.
Nebenher gab es noch ziemlich viel Krudes wie um die Liebesbeziehung zwischen Hermann-Arminius und Thusnelda, was direkt in den Kontext der Handlung des Films integriert wurde. So musste sich Hermann in dem Film irgendwann zwischen dem Kampf gegen Varus und der Befreiung von Thusnelda aus einer römischen Gefangenschaft entscheiden. (Habe ich das noch richtig im Gedächnis?)
Jedenfalls war der Film ansonsten ziemlich langweilig und ist wohl eher ein Beispiel wie man es nicht machen sollte.:D
 
@El: Sehr blond die Germanen. Büssken klischeehaft, findest Du nicht??
Naja, vielleicht fehlt noch ein Quoten-Farbiger. :)
Teutobald, LOL. So heißt mein Barbaren-Charakter in Diablo II. :rofl:Aber ich spiele lieber die Zauberin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ricky Gervais als Varus? Soll das ne Komödie werden?

An sonsten finde ich die blonden Germanen toll. Selbstverständlich nur, wenn sie alle blaue Kontaktlinsen tragen. ;)
 
Erstens: Ein Grund ist, dass meistens bei diesen Sandalenplots mit angezogener Handbremse geschrieben wird. Für erfolgreiche Literatur gilt aber der Spruch:“Schone niemals deine Zuhörer!“ Ein gutes Beispiel ist dafür Roche’s Feuchtgebiete: Der unglaubliche Erfolg kommt vor allem hier nicht aus dem längst ausgelutschten Sexual-Thema, sondern aus der absolut unverblümten Erzählung ohne Schere im Kopf.

Für ein besseres Beispiel halte ich HBOs Rome.

Bei Roche schien doch immer der allzu peinliche Versuch durch, auf Teufel-komm-raus provokant sein zu müssen. Allerdings kann ich mir für die Dame doch etwas Respekt abringen, denn wer mit (buchstäblich) so einer Scheiße so eine Kohle macht, der muss es doch drauf haben.
 
Dann müssen die Römer alle noch klassisches Latein sprechen und die Germanen irgendwas altdeutsches, dann hört es sich sogar halbwechs autentisch an :D

Bei der Hollywoodverfilmung bin ich jedoch seeehr skeptisch.
 
Sehr blond die Germanen. Büssken klischeehaft, findest Du nicht??
Och, kann ja auch Zufall sein.

Kenneth Branagh als Marbod finde ich ne gute Idee. Jean-Hugues Anglade
ist eh ein Spitzenschauspieler, der passt sicher gut zu Tiberius.

Ich weiß nur nicht, ob vielleicht manche mit dem Alter nicht ganz zu den Figuren passen. Aber da kann die Maske ja ziemlich viel machen.;)
 
Och, kann ja auch Zufall sein.

Kenneth Branagh als Marbod finde ich ne gute Idee. Jean-Hugues Anglade
ist eh ein Spitzenschauspieler, der passt sicher gut zu Tiberius.

Ich weiß nur nicht, ob vielleicht manche mit dem Alter nicht ganz zu den Figuren passen. Aber da kann die Maske ja ziemlich viel machen.;)
Wen meinst du damit? Bei der Auswahl hatte ich eigentlich durchaus Alter und die (vermutete) Persönlichkeit bei den realen Figuren berücksichtigt.
 
Wen meinst du damit? Bei der Auswahl hatte ich eigentlich durchaus Alter und die (vermutete) Persönlichkeit bei den realen Figuren berücksichtigt.
Dann ist es ja gut.

Hatte ja gesagt, dass ich es nicht genau weiß. Aber eigentlich ist mir sowas wichtig, da das auch zum Durchblick durch die Handlung nutzt.:)
 
...Aber eigentlich ist mir sowas wichtig, da das auch zum Durchblick durch die Handlung nutzt.

Ave Zusammen,

ich würde bei der Auswahl der Schauspieler auch die historische Trennung Germanen/Romanen betonen. So die Römer durch romanische Schauspieler, germanische durch deren Nachfahren besetzen.

So könnte etwa Jean Reno oder Roberto Benigni dem Varus ihre Nase leihen.

Für Germanicus und Tiberius könnten auch US-Schaupieler (USA=neues Rom) herhalten, etwa Russel Crowe oder Brad Bitt den Germanicus, Tom Cruise den Tiberius geben.

Das Gespann Arminus / Flavus etwa Thorsten Nindel und Jürgen Vogel,
den Inguimorus alias Armin Rohde, dann Segimer Götz George und Segestes Uwe Ochsenknecht.

Die Germanicus-Holde dann eine Latina wie Penelope Cruz, für die germanische Thusnelda eine dralle Dame alla Veronica Ferres, Cosma Shiva Hagen oder Nina Proll.

Kenneth Branagh (Brite) als Marbod geht auch.

Naja, man darf ja mal träumen....:urlaub:

Beste Grüsse, Trajan.
 
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