Arne
Premiummitglied
Das Deutsche Reich, bzw. die Republik verlor 1919 nach dem Versailler Vertrag die ehemaligen Kolonien, bzw. Schutzgebiete. Ist das im nachhinein ein Segen für Deutschland? Wie denkt Ihr darüber? Zur Meinungsbildung hier einige der gängigen Argumente in beliebiger Reihenfolge, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
1) Finanzielle Aspekte
Pro: Die Kolonien haben immer nur Geld gekostet. Die arme Weimerer Republik hätte sich dieses "Faß ohne Boden", diesen Luxus genauso wenig leisten können, wie die spätere Bundesrepublik.
Contra: Die Wirtschaft ging nach den Dernburgschen Reformen (ab 1907) stetig bergauf. Die Kolonien befanden sich quasi in der Investitionsphase, wenn es so weiter gegangen wäre, wären die Bilanzen bald positiv geworden.
Was Deutschland schon aus der Diamantenförderung in Deutsch-Südwest/Namibia verloren hat ist enorm. Die Milliardenprofite gingen an südafrikanische Konzerne wie de Beers.
2) Politisch-Militärische Risiken
Pro: Die anderen Staaten mit Kolonien waren bis in die 1970er Jahre mit Verwicklungen, Aufständen und blutigen Unabhängigkeitsbestrebungen beschäftigt, die Ansehen, Geld und Menschen gekostet haben. Wir müssen froh sein, diese Probleme nicht auch noch gehabt zu haben.
Contra: In den deutschen Kolonien endeten die Aufstände bereits um 1906. Es ist fraglich, ob es weitere gegeben hätte. Vielleicht hätte Deutschland seine (reifen) Kolonien ja auch früher in die Unabhängigkeit entlassen? GB hat z.B. heute im Commonwealth meist ein gutes Verhältnis zu den früheren Kolonien, was den Ländern heute oft hilfreich ist in Politik und Wirtschaft. Ähnlich verhält es sich bei Frankreich mit den meisten westafrikanischen Staaten.
3) Moralisch-Ethisch
Pro: Kolonialismus an sich ist falsch. Um so schneller man damit aufhört, um so besser.
Contra: Der Kolonialismus ist im Grundsatz nichts falsches gewesen. Die unterentwickleten Länder hätten eh den Schritt zur Fortschrittsgesellschaft machen müssen. Durch die Einwirkung der Europäer ging es nur schneller, teils auch gegen den Willen der alten Eliten. Die Länder bekamen so zum Beispiel moderne Infrastruktur und Technik, Land- und Forstwirtschaft, breite Schulbildung, Medizin etc.
4) Aktuelles Immigrationsproblem
Pro: Andere Länder mit Kolonien haben heute mit dem Zuwandererstrom aus den alten Kolonien zu kämpfen. England, Frankreich, Spanien etc. haben innere Unruhen und Rassenkonflikte, die es so bei uns nicht gibt.
Contra: Deutschland hat auch so große Einwanderungszahlen, auf die wir übrigens angewiesen sind, schon aus der eigenen Bevölkerungsentwicklung heraus. Vielleicht wären die Probleme geringer, wenn die Einwanderer deutsch als Muttersprache hätten und schon im Heimatland die deutsche Werteordnung gewohnt wären?
Weitere Argumente und Wortmeldungen sind willkommen...:winke:
1) Finanzielle Aspekte
Pro: Die Kolonien haben immer nur Geld gekostet. Die arme Weimerer Republik hätte sich dieses "Faß ohne Boden", diesen Luxus genauso wenig leisten können, wie die spätere Bundesrepublik.
Contra: Die Wirtschaft ging nach den Dernburgschen Reformen (ab 1907) stetig bergauf. Die Kolonien befanden sich quasi in der Investitionsphase, wenn es so weiter gegangen wäre, wären die Bilanzen bald positiv geworden.
Was Deutschland schon aus der Diamantenförderung in Deutsch-Südwest/Namibia verloren hat ist enorm. Die Milliardenprofite gingen an südafrikanische Konzerne wie de Beers.
2) Politisch-Militärische Risiken
Pro: Die anderen Staaten mit Kolonien waren bis in die 1970er Jahre mit Verwicklungen, Aufständen und blutigen Unabhängigkeitsbestrebungen beschäftigt, die Ansehen, Geld und Menschen gekostet haben. Wir müssen froh sein, diese Probleme nicht auch noch gehabt zu haben.
Contra: In den deutschen Kolonien endeten die Aufstände bereits um 1906. Es ist fraglich, ob es weitere gegeben hätte. Vielleicht hätte Deutschland seine (reifen) Kolonien ja auch früher in die Unabhängigkeit entlassen? GB hat z.B. heute im Commonwealth meist ein gutes Verhältnis zu den früheren Kolonien, was den Ländern heute oft hilfreich ist in Politik und Wirtschaft. Ähnlich verhält es sich bei Frankreich mit den meisten westafrikanischen Staaten.
3) Moralisch-Ethisch
Pro: Kolonialismus an sich ist falsch. Um so schneller man damit aufhört, um so besser.
Contra: Der Kolonialismus ist im Grundsatz nichts falsches gewesen. Die unterentwickleten Länder hätten eh den Schritt zur Fortschrittsgesellschaft machen müssen. Durch die Einwirkung der Europäer ging es nur schneller, teils auch gegen den Willen der alten Eliten. Die Länder bekamen so zum Beispiel moderne Infrastruktur und Technik, Land- und Forstwirtschaft, breite Schulbildung, Medizin etc.
4) Aktuelles Immigrationsproblem
Pro: Andere Länder mit Kolonien haben heute mit dem Zuwandererstrom aus den alten Kolonien zu kämpfen. England, Frankreich, Spanien etc. haben innere Unruhen und Rassenkonflikte, die es so bei uns nicht gibt.
Contra: Deutschland hat auch so große Einwanderungszahlen, auf die wir übrigens angewiesen sind, schon aus der eigenen Bevölkerungsentwicklung heraus. Vielleicht wären die Probleme geringer, wenn die Einwanderer deutsch als Muttersprache hätten und schon im Heimatland die deutsche Werteordnung gewohnt wären?
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