Neddy
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Vergleichbare Holzengpässe sähe ich bspw. bei Frankreich nicht.
Ob theoretisch bei einem Niederringen Großbritanniens auch bei einer Zunahme der maritimen Bedeutung Frankreichs oder anderer Staaten dort ebenfalls ein höherer Bedarf entstanden wäre, ist ja extrem spekulativ und m.E. nicht absehbar.
Das vorrevolutionäre Frankreich und seine Flotte litten unter massiven Holzengpässen: siehe hier & in der Folge: Acerra, Martine und Jean Meyer: Marines et Révolution, p. 75 ff.
Man hatte zwar den Frieden genutzt, Schiffbauholz in den Arsenalen (Brest, Rochefort und Toulon) in großen Mengen zu bevorraten, der Touloner Vorrat ging aber in toto in Flammen auf, als das zuvor von Monarchisten an die Alliierten übergebene Toulon von diesen geräumt wurde. Hochwertiges Holz war spätestens jetzt wieder Mangelware, die französischen Wälder waren bereits durchkämmt worden und die Holzsuche der Franzosen wandte sich entlang der Ostküste der Adria nach Süden, wo man schließlich in Albanien und Griechenland landete und hier in einen Interessenkonflikt mit - geradeeben! - den Russen geriet, die sich auf ihrem Weg zu den warmen Meeren etwas näher mit den ionischen Inseln befassten, diese also, ähnlich wie Malta, in ihre Finger bekommen wollten.
Der Hauptunterschied zwischen Briten und Franzosen war, dass die Briten in gutem Geld bezahlten, während das staatsbankrotte Frankreich der Vorrevolutionszeit verbrannte Erde hinterlassen hatten, da viele Holzlieferungen schlicht und ergreifend nicht bezahlt worden waren. Welcher Kunde war nun der attraktivere?