Elisabeth von Thüringen und Konrad von Marburg

H

Hulda

Gast
Frage: Elisabeth von Thüringen und Konrad von Marburg (Beichtvater Elisabeths):
Gab es ein privates Verhältnis und wenn, welcher Art war es?
(Stichpunkt: zeitgenössische Buchmalerei, Konrad geißelt Elisabeths nackten Rücken)
 
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Zitat weiterhelfen kann.
Weches ich aus dem Heft "Die Hl. Elisabeth von Thüringen", geschrieben von Hans Pörnbacher aus der Reihe "Hagiographie/Ikonographie/Volkskunde", herausgesucht habe.
(S. 23-24)
Elisabeths Vermögensverhältnisse wurden geregelt, und sie erhielt Einkünfte in Marburg als Versorgung zugesprochen, die auch die Gründung eines Hospitals ermöglichten. Hier ist die Stelle, um noch ein Wort über Konrad von Marburg zu sagen, der von nun an eine beherrschende Rolle im Leben Elisabeths spielt. Sie und ihr Gemahl hatten ihn schon vor geraumer Zeit als Seelenführer und Beichtvater erwählt und seinen Rat in religiösen Angelegenheiten eingeholt, aber auch in kirchlischen Angelegenheiten, etwa bei Besetzungen von Pfarrstellen. Dieser gelehrte Magister lebte streng nach dem Evangelium, lehnte alle Ehrenstellen ab und blieb in völliger Armut. Das schätzten Elisabeth und Ludwig an ihm, deshalb vertrauten sie sich ihm an. Aber Konrad war unerbittlich, ja hart, nicht nur sich selbst gegenüber; er verlangt auch von Elisabeth unbedingte Unterwerfung. Elisabeth bedurfte seiner Hilfe und seiner Unterstützung nicht nur für ihr seelisches Reifen, sondern auch für die finanzielle Seite ihres caritativen Wirkens. (...)
Elisabeth erntete zu ihren Lebzeiten wenig Dank und Anerkennung, sie wurde selbst verdächtigt, mit ihrem Beichtvater, dem Magister Konrad, ein unziemliches Verhältnis zu haben. Als sie einer ihrer Ritter darauf aufmerksam machte, (...) "Sie zog ihr Kleid von den Schultern, die von Rutenschlägen und geronnenem Blut bedeckt waren, und erwiderte "Sehet, dies ist die Liebe, die Magister Konrad zu mir trägt, um mich dadurch zu Gott zu ziehen"" (Dietrich von Apolda)
 
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