Erster "imperialer" Weltkrieg?

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Gast

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Warum kann man den 1. Weltkrieg als ersten imperialen Weltkrieg bezeichnen?
 
Weil es vorher keinen anderen gab.
Sorry, bin ich so betriebsblind (wahrscheinlich), ist es zu trivial oder warum verstehe ich den Inhalt dieser Frage nicht?
 
Gast schrieb:
Warum kann man den 1. Weltkrieg als ersten imperialen Weltkrieg bezeichnen?

:confused:

Als ersten imperialen Weltkrieg, weil es nunmal der erste Weltkrieg war und wenn du als ersten imperialen Weltkrieg meinst vielleicht in der Hinsicht, daß es das erste Mal im Zeitalter des Imperialismus war, wo sämtliche Großmächte aneinander gerieten.

Allerdings höre ich das mit dem "ersten imperialen Weltkrieg" jetzt zum ersten Mal... :D
 
Das mit dem "Weltkrieg" ist so eine Sache. Offiziell war der erste Weltkrieg der "erste". Wenn ma aber mal genauer hinschaut, dann sieht man, dass der 7Jährige Krieg eigentlich der erste war. Er spielte in Europa, Amerika, Afrika u. Indien. Er war also noch mehr auf der Welt verteilt, als der eigentliche erste Weltkrieg. Auch waren bei diesem Krieg alle damaligen Großmächte beteiligt (Preußen, Österreich, Russland, Frankreich, GB etc...). Doch da dieser Krieg noch nicht richtig ins imperiale Zeitalter passt, halte ich eben auch den ersten Weltkrieg für den richtigen ersten.
 
Naja... der Unterschied ist aber der, dass der siebenjährige Krieg ein Krieg ausschließlich zwischen den europäischen Mächten war, der eben auch außerhalb Europas ausgetragen wurde. Im Erste Weltkrieg dagegen waren eben auch außereuropäische Mächte involviert. Zudem ist der siebenjährige Krieg ein noch eher traditioneller Krieg, ohne eigentliche Front, während der Erste WK eben ein "moderner" Grabenkrieg ist. Im traditionellen Krieg waren die Armeen begrenzt, im "modernen" Krieg dagegen wurde auf Masse gesetzt.
 
Na ja. In den ersten Weltkrieg waren vier Kaiser involviert: der von Deutschland, Österreich-Ungarn, Rußland und Indien. Insofern war es in der Tat ein "imperialer" d. h. "kaiserlicher" Weltkrieg.:)
 
Mark Mallokent schrieb:
Na ja. In den ersten Weltkrieg waren vier Kaiser involviert: der von Deutschland, Österreich-Ungarn, Rußland und Indien.
Es waren fünf, du hast Japan vergessen. (Das einzige heut noch existierende Kaiserreich)

EDIT: Eigentlich sogar sechs, wenn man den türkischen Sultan-Kalif auch als solchen bezeichnen möchte...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
El Quijote schrieb:
Zudem ist der siebenjährige Krieg ein noch eher traditioneller Krieg, ohne eigentliche Front, während der Erste WK eben ein "moderner" Grabenkrieg ist. Im traditionellen Krieg waren die Armeen begrenzt, im "modernen" Krieg dagegen wurde auf Masse gesetzt.

Darf ich mal nachhaken? Quijote, was ist ein traditioneller Krieg?
Mann gegen Mann?, die sich mit Säbeln die Köpfe einschlagen?
Der moderne Krieg , Kalaschnikoff gegen M16?
 
florian17160 schrieb:
Darf ich mal nachhaken? Quijote, was ist ein traditioneller Krieg?
Mann gegen Mann?, die sich mit Säbeln die Köpfe einschlagen?
Der moderne Krieg , Kalaschnikoff gegen M16?

Man sagt dem traditionellen auch Kabinettskriege

Das ist die Bezeichnung für die europäischen Kriege im Zeitalter des Absolutsimus und des aufgeklärten Absolutismus, mit begrenzter Zielsetzung.

http://www.lsg.musin.de/LkGeschichte/kabinettskriege.htm
 
Tekker schrieb:
Es waren fünf, du hast Japan vergessen. (Das einzige heut noch existierende Kaiserreich)

EDIT: Eigentlich sogar sechs, wenn man den türkischen Sultan-Kalif auch als solchen bezeichnen möchte...
Stimmt, die habe ich vergessen. Das ist überhaupt ein Aspekt, den man einmal näher erörtern müßte: Der Erste Weltkrieg war das Ende der Monarchie als der in Europa vorherrschenden Staatsform.
 
Tekker schrieb:
Ja, wie traurig... :heul:
Traurig darüber bin ich nicht gerade. Aber es ist doch ein epochaler Wandel. Nachdem die Monarchie rund 2000 Jahre lang - von Kaiser Augustus bis zu Kaiser Wilhelm II. - die absolut vorherrschende Staatsform gewesen war, endete dies 1918. Warten wir mal ab, ob die Demokratie ebensolange durchhält.;)
 
Deutschritter schrieb:
Das mit dem "Weltkrieg" ist so eine Sache. Offiziell war der erste Weltkrieg der "erste". Wenn ma aber mal genauer hinschaut, dann sieht man, dass der 7Jährige Krieg eigentlich der erste war. Er spielte in Europa, Amerika, Afrika u. Indien. Er war also noch mehr auf der Welt verteilt, als der eigentliche erste Weltkrieg. Auch waren bei diesem Krieg alle damaligen Großmächte beteiligt (Preußen, Österreich, Russland, Frankreich, GB etc...). Doch da dieser Krieg noch nicht richtig ins imperiale Zeitalter passt, halte ich eben auch den ersten Weltkrieg für den richtigen ersten.
Also wenn man schon eine solche Rezeption betreibt, dann aber richtig. Als erster "Weltkrieg" werden die Konflikte rund um den "Spanischen Erbfolgekrieg" bezeichnet. Es waren nicht nur die traditionellen Großmächte in Europa involviert, sondern auch damals neu aufsteigende wie das petrinische Russland (durch unzählige Subsidien- und Bündnissysteme mit dem traditionellen Konzert verbandelt). Darüberhinaus spiegelten sich die europäischen Konflikte erstamsl großräumig auch in den Kolonien.

Mit der eigentlichen Fragestellung dieses Themas hier hat diese Begriffsreitere aber nix zu tun. Der erste Weltkrieg ist der Krieg von 1914 bis 1918, e basta.
 
Mark Mallokent schrieb:
Warten wir mal ab, ob die Demokratie ebensolange durchhält.
Das Gegenteil von Monarchie ist Republik. :motz:

Oder willst du z.B. die Niederlande als nicht-demokratisch bezeichnen?!?
 
Tekker schrieb:
Das Gegenteil von Monarchie ist Republik. :motz:

Oder willst du z.B. die Niederlande als nicht-demokratisch bezeichnen?!?
Ich habe ja nur von "vorherrschender", nicht alleiniger Staatsform geschrieben. Auch in den europäischen Staaten, die noch Monarchen haben, sind diese doch auf ihre repräsentative Rolle beschränkt.
Die Republik wiederum ist - wie wir seit Cicero wissen - eine "gemischte Staatsform", die monarchische, aristrokratische und demokratische Elemente enthält.
 
@ Mark

Einen "demokratischen Wandel" hätte es auch im deutschen Kaiserreich gegeben, erste Ansätze dazu gab es auch im Ersten Weltkrieg (welcher mW bis zum Zweiten auch als "Großer Krieg" bezeichnet wurde).

Ich wehre mich lediglich dagegen, den Begriff der Monarchie als Gegenteil von "Demokratie" zu verwenden, was einen Ausschluß beider suggeriert. Für die Verwirklichung demokratischer Strukturen in einer Monarchie gibt es um uns herum schließlich genügend Beispiele.
 
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