Erziehung im 18. Jahrhundert

Hannibal

Neues Mitglied
Hallo alle miteinander!

Ich bin neu hier und habe ein große Problem. Ich hoffe mal ihr könnt mir helfen.

Ich muss eine Facharbeit schreiben die sich mit der Erziehung von Kindern im Bürgertum des 18. Jahrhunderts beschäftigt. Hierzu bräuchte ich wenn möglich viele Informationen, die beschreiben wie die Erziehung ablief.
Falls möglich Links zu Werken von renomierten Autoren, da es sich wie bereits erwähnt um eine Facharbeit handelt!!

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!! :rofl:

mfg Hannibal
 
Ich weiß zwar nichts über den Rahmen der Facharbeit, aber vielleicht sind einige der folgenden Hinweise nützlich:

Helga Glantschnig, Liebe als Dressur - Kindererziehung in der Aufklärung, Frankfurt 1987, ISBN 3-593-33804-1

Ulrich Herrmann, Aufklärung und Erziehung - Studien zur Funktion der Erziehung im Konstitutionsprozeß der bürgerlichen Gesellschaft im 18. und frühen 19. Jahrhundert in Deutschland, Weinheim 1993, ISBN 3-89271-390-1

Derselbe, Über „bürgerliche Erziehung“ in Frankreich und Deutschland im 18. Jahrhundert, in: Gerhard Sauder/Jochen Schlobach (Hrsg.): Aufklärungen. Frankreich und Deutschland im 18. Jahrhundert. Bd. 1, Heidelberg 1986, S. 47-63; wiederabgedruckt (1) in: Paedagocica Historica XXII (1982, ersch. 1986), S. 29-50; (2) in: Herrmann 1991, S. 123-132 [gemeint ist wohl: "Historische Bildungsforschung und Sozialgeschichte der Bildung", Weinheim 1991, siehe http://www.uni-ulm.de/paedagogik/herrmannver4.htm]



Dann habe ich noch das gefunden:

Claude Adrien Helvétius: Vom Menschen, seinen geistigen Fähigkeiten und seiner Erziehung. Hrsg. v. Günther Mensching. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972.
http://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Adrien_Helvétius


Vielleicht gehört auch das zum Thema:

Philanthropen-Projekt
Renate Hinz ; Wilhelm Topsch. Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. - Oldenburg, 2000. - Ill.
Erst im 18. Jh., dem "Pädagogischen Jahrhundert", wurde die Erziehung als eigener Lebensbereich betrachtet. Großen Einfluß auf die Entwicklung der pädagogischen Theorie und des Schulwesens hatten die Philanthropen (auch Philanthropisten), die den religiös aufgeklärten, sittlichen, wirtschaftlich vernünftigen Menschen erstrebten; bedeutende Vertreter: J. B. Basedow (1724-1794), J. H. Campe (1746-1818), C. G. Salzmann (1744-1811), E. C. Trapp (1745-1818). Einführende Information in die geschichtlichen / geistesgeschichtlichen Hintergründe der Erziehung im 18. Jh. - Biographien o. g. Philanthropen. - Ausführliche Inhaltszusammenfassungen maßgeblicher Schriften der Philanthropen. - Internetadressen zu ausgewählten Philanthropen. [27.05.2001]

http://www.virtuelleallgemeinbibliothek.de/00298ANF.HTM


Noch ein Link:

http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Lenz/erziehn1.htm
 
soo erstmal vielen Dank für eure Auskunft.

Allerdings versuche ich in meiner Facharbeit die Familiensituation sprich Erziehung im 18. Jahrhundert mit der Erziehung "Emilia Galottis" zu vergleichen.
Somit wäre es hilfreich wenn mir jemand Adressen oder ähnliches geben könnte die eine Übersicht über den Sachverhalt der Erziehung im Bürgertum des 18. Jht. geben! (Vater Patriach, strenger Erziehungsstil usw.)
Dies würde die Facharbeit sehr erlechtern...

THX
 
Jetzt hab ich meinen Beitrag aus Versehen gelöscht, dabei wollte ich daraus zitieren. Also J.-J. Rousseaus Buch Émile ist meines Wissens nach das erste Buch, dass sich mit Erziehung beschäftigt (ich hatte in meinem gelöschten Post darauf hingewiesen).
Da Du aber bei Lessing bist, kann ich Dir als Literaturtipp noch Lessings Erziehung des Menschengeschlechts anempfehlen. Pestalozzi war auch einer von den frühen "Pädagogen"*, er schrieb z.B. Wie Gertrud ihre Kinder erzieht.

*Die Pädagogen habe ich v.a. wg. Rousseau, der seine Kinder alle ins Waisenhaus gab, in Anführungszeichen gesetzt.
 
Die Rahmenbedingungen, in der Lessings Trauerspiel zeitlich angesiedelt ist, findest du bei
Richard van Dülmen, Kultur und Alltag in der Frühen Neuzeit, Bd. 3, Religion, Magie, Aufklärung, 2. Aufl. 1999.

Ein interessanter Aspekt zur Interpretation des Lessingschen Stücks:
Lessing greift in seiner "Emilia Galotti" das bis ins 19. Jahrhundert wiederholt gestaltete Virginia-Motiv auf, eine mehr als 2200 Jahre alte Legende, nach der ein Römer seine Tochter getötet hat, um sie so vor der Entehrung durch einen seine Macht missbrauchenden Herrscher zu schützen. Lessing hat die Handlung des Trauerspiels, das pikanterweise zum Geburtstag der Herzoginmutter in Braunschweig uraufgeführt wurde, an einen italienischen Fürstenhof verlegt. Entgegen seinen Befürchtungen ließ der Hof den Autor für diese kaum verhüllte Zeitkritik nicht nur nicht büßen, sondern das Stück wurde sogar mit großem Beifall aufgenommen.

http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/dialoge/galotti_II_45.html
 
hey,
also die meisten Werke stammten jetz ja aus der Wirkungszeit Lessings.
Jetzt suche ich jedoch noch sekundär Literatur die sich mit der Erziehung im 18. Jahruhndert beschäftigt. Also Werke von Schriftstellern die sich bereits mit der Erziehung ^^ beschäftigt haben!!

Hätte da noch jemand brauchbare Tipps für sekundär Literatur.
Dabei kann es sich auch gerne um Websites handeln

THX
 
Hannibal schrieb:
...Somit wäre es hilfreich wenn mir jemand Adressen oder ähnliches geben könnte die eine Übersicht über den Sachverhalt der Erziehung im Bürgertum des 18. Jht. geben! (Vater Patriach, strenger Erziehungsstil usw.) ...

Verschiedene Aufsätze zur bürgerlichen Familie des 18. und 19. Jahrhunderts findest du in Rosenbaum, Heidi (Hg.): Seminar: Familie und Gesellschaftsstruktur. Materialien zu den sozioökonomischen Bedingungen von Familienformen, suhrkamp tb wissenschaft 244 , Frankf./M. versch. Auflagen (1988 )
Noch ein paar Links:
http://www.raumplanung.uni-dortmund.de/soz/skripte/soz1/skriptum_schmals8.htm
http://www.raumplanung.uni-dortmund.de/soz/skripte/soz1/skriptum_schmals8.htm (umfangreiche Literaturangaben)
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=5626&ausgabe=200301 (über Familiendramen im 18.Jahrhundert)
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/9154.html (Hausarbeit)
u.a. unter der Stichwortkombination "bürgerliche Familie+18.Jahrhundert" in den Suchmaschinen.

Vielleicht ist das auch interessant für dich:
[FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Graf, Günter: Sprechakt und Dialoganalyse - Methodenansatz zur externen Drameninterpretation. Dargestellt an Lessings Trauerspiel "Emilia Galotti" und seinem sozialgeschichtlichen Kontext "Bürgerliche Familie". In: Wirkendes Wort [WW] 42 (1992) S. 315 - 338.[/FONT]
 
Erziehung und Bildung im 18.Jahrhundert

Hallo:winke:! ich bin neu hier, und habe einege Schwierigkeiten bei meiner Seminararbeit, uns zwar geht es in der Arbeit über die Geschichte der Erziehung und Bildung im 18.Jahrhundert.


Hinsichtlich dieser Epoche brauche ich noch:
  • historisch-pädagogische Umstände
  • zentrale pädagogische Institutionen
  • zeitgenössische pädagogische Problemen und Fragestellungen, sowei
  • ausgewählte Ansätze ihrer Reflexion und Deutung
kann mir bitte jemand dabei behilflich sein!:rotwerd: :D
 
Zu pädagogischen Fragestellungen fiele mir ein, dass es sogar manch einen gab, der damit liebäugelte seinen Nachwuchs sozusagen von der Natur großziehen zu lassen. Zum anderen gab es die Diskussion bsw. v.a. im französischen Adel, ob man die Kinder als Eltern miterziehen sollte oder ob man die Kinder weiterhin früh aus dem Haus geben sollte.
Nicolas Edmonde Rétif de La Bretonne (1734-1806), ein Wegbereiter des Naturalismus, führt in seinem "monument du costume physique et moral de la fin du dix-huitieme siecle ou tableau de la vie" einen von der Geburt seines Kindes bewegten Vater vor, der sich auch später nicht zu schade ist, sich um sein Kind zu kümmern.
Im Gegensatz dazu stehen die Biographien namenhafter Zeitgenossen wie Talleyrand, der als kleines Kind weg gegeben wurde und kaum in seiner Jugend je seine Eltern traf.

Wegen der Institutionen ist wohl Fleißarbeit gefragt.
Eine pädagogische Einrichtung war sicherlich die "Ritterakademie". http://www.geschichtsforum.de/205318-post1.html
Aber da gab es von Land zu Land Eigenheiten und manche Einrichtungen waren nur auf den bestimmten Staat zugeschnitten. Man denke an die unter Louis XV unter Einflussnahme auch von Madame de Pompadour eingerichtete Militärakademie von Saint-Cyr, die 1756 fertig gestellt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde genommen war es das Zeitalter der Aufklärung, das überhaupt die Kindheit entdeckte.


In diesem Zusammenhang verdient das erste deutsche Volksschullesebuch erwähnt zu werden.

Friedrich Eberhard von Rochow, "Der Kinderfreund" Frankfurt 1776.


Die Lesestücke sollten Kindern das Lesen lernen erleichtern, und sie waren auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern zugeschnitten. Durch eine altersgemäße Didaktik sollte "gemeinnützige Erkenntnis und sittliche Belehrung" gefördert und Sprachkenntnisse vermittelt werden. Der Aberglaube sollte bekämpft und Religionsunterricht vorbereitet werden. Statt auf die Bibel und den Katechismus setzte der "Kinderfreund" nicht auf stures Auswendiglernen, sondern propagierte eine Art sokratisches Gespräch zwischen Lehrer und Schüler. Bereits kurz nach seinem Erscheinen gab es 40.000 Exemplare des "Kinderfreunds", und Forschungen haben ergeben, dass zwischen 1776 und 1870 mehr als eine Millionen Exemplare gedruckt wurden.
 
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