Erziehung unter den Jakobiner

Blukast

Neues Mitglied
Hallo erstmal, heute im Geschichtsunterricht hat unsere Lehrerin uns einen Text zur Erziehung im 18.Jahrhundert bzw. in der Zeit des Endes der französischen Revolution. In dem Text ging es darum, dass 5- bis 16-Jährige Jungen aufs Land geschickt wurden um dort vom Staat erzogen zu werden. Dort lernten sie unter anderem dem Staat zu dienen, kurze und knappe Antworten zu geben und still zu sein. Jetzt meine Frage: Weiß jemand von wem diese Aussage/diese Meinung stammt?
Mir ist klar, dass ich auch einfach meine Lehrerin fragen könnte, aber sie ist mir nicht sehr sympatisch und ich Frage sie nur ungern. Im Vorraus schon mal Danke
LG Blukast
 
In dem Text, den deine Lehrerin verteilt hat comma sollte doch eigentlich der Name des Verfassers und die Quelle angegeben sein.
 
Hallo erstmal, heute im Geschichtsunterricht hat unsere Lehrerin uns einen Text zur Erziehung im 18.Jahrhundert bzw. in der Zeit des Endes der französischen Revolution.

1. Das ist eine lange Phase, die die Zeit des Absolutismus, die unterschiedlichen Phasen der Revolution und manche würden es bis zum Ende Napoleon ausweiten. Insofern ist eine zeitliche Einschränkung notwendig.
2. Wenn sie Euch einen Text gegeben hat, was wird denn da konkret beschrieben. So macht das alles keinen Sinn.

In dem Text ging es darum, dass 5- bis 16-Jährige Jungen aufs Land geschickt wurden um dort vom Staat erzogen zu werden. Dort lernten sie unter anderem dem Staat zu dienen, kurze und knappe Antworten zu geben und still zu sein.

In dieser Phase gab es kein umfassendes staatliches Erziehungssystem. Es gab kirchliche und militärische Einrichtungen, Kadettenanstalten für den Offiziersnachwuchs, die am ehesten Deiner Beschreibung entsprechen. Und vermutlich auch gemeint sind. Napoleon besuchte beispielsweise die in Brienne und Paris von 1779 bis 1785.

Jetzt meine Frage: Weiß jemand von wem diese Aussage/diese Meinung stammt?

Nein, das kann Dir keine sagen, weil wir den Text nicht kennen.

Mir ist klar, dass ich auch einfach meine Lehrerin fragen könnte, aber sie ist mir nicht sehr sympatisch und ich Frage sie nur ungern.

Das solltest Du aber schnellstens lernen. Das Leben ist kein Ponyhof und man wird mit vielen Leuten konfrontiert, die man nicht mag.
 
1. Das ist eine lange Phase, die die Zeit des Absolutismus, die unterschiedlichen Phasen der Revolution und manche würden es bis zum Ende Napoleon ausweiten. Insofern ist eine zeitliche Einschränkung notwendig.
2. Wenn sie Euch einen Text gegeben hat, was wird denn da konkret beschrieben. So macht das alles keinen Sinn.



In dieser Phase gab es kein umfassendes staatliches Erziehungssystem. Es gab kirchliche und militärische Einrichtungen, Kadettenanstalten für den Offiziersnachwuchs, die am ehesten Deiner Beschreibung entsprechen. Und vermutlich auch gemeint sind. Napoleon besuchte beispielsweise die in Brienne und Paris von 1779 bis 1785.



Nein, das kann Dir keine sagen, weil wir den Text nicht kennen.



Das solltest Du aber schnellstens lernen. Das Leben ist kein Ponyhof und man wird mit vielen Leuten konfrontiert, die man nicht mag.
-müsste ungefähr 1790-1800 gewesen sein
- Ich habe vergessen reinzuschreiben, dass sie den Text vorgelesen hat. Sie hat auch gesagt von wem der Text ist, habe ich aber vergessen.
- Ich kenn ihn auch nicht richtig, hatte halt gehofft, jemand hatte den Text auch in der Schule/ hat dich damit befasst.
- Ich weiß, aber ich bin einfach eher der passive Typ und höre lieber zu, als aktiv am Untericht mitzuwirken. Das das nicht Gut ist weiß ich, wollte sie sowieso fragen, wenn ich es nicht im Internet find

Trotzdem ein großes Dankeschön für die vielen Hinweise
 
Weiß jemand von wem diese Aussage/diese Meinung stammt?

Der Mann, nach dem du fragst, dürfte Louis Antoine de Saint-Just sein, ein enger Freund von Robespierre und Mitverfechter des blutigen revolutionären Terrors, der 1794 zusammen mit Robespierre and anderen guillotiniert wurde. Er selbst hatte vorher auf Dantons Beseitigung hingewirkt.

170px-Saint_Just.jpg


Saint-Just war u.a. der Haupttheoretiker des revolutionären Erziehungsprogramms, das auf eine rigide staatliche Kontrolle der Erziehung abzielte und vor allem jede religiöse Erziehung aus den Schulen und Universitäten verbannen wollte. Ein etwas utopischer Grundsatz seines Programms war die obligatorische Ernährung von Kleinkindern durch die Mutterbrust (und nicht mit Flaschen o.ä.). Ab einem Alter von 5 Jahren waren die Knaben auf ländliche Schulen zu schicken, wo sie unter spartanischen Bedingungen ausgebildet wurden (Saint-Just war ein Bewunderer Spartas). Bis zum 11. Lebensjahr lernten sie Lesen, Schreiben und Schwimmen, dann hatten sie für 6 Jahre eine militärische Ausbildung zu durchlaufen. Danach stand für sie einige Jahre Militärdienst an, bevor sie in ein bürgerliches Leben eintreten konnten.
 
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Der Mann, nach dem du fragst, dürfte Louis Antoine de Saint-Just sein, ein enger Freund von Robespierre und Mitverfechter des blutigen revolutionären Terrors, der 1794 zusammen mit Robespierre and anderen guillotiniert wurde. Er selbst hatte vorher auf Dantons Beseitigung hingewirkt.

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Saint-Just war u.a. der Haupttheoretiker des revolutionären Erziehungsprogramms, das auf eine rigide staatliche Kontrolle der Erziehung abzielte und vor allem jede religiöse Erziehung aus den Schulen und Universitäten verbannen wollte. Ein etwas utopischer Grundsatz seines Programms war die obligatorische Ernährung von Kleinkindern durch die Mutterbrust (und nicht mit Flaschen o.ä.). Ab 5 Jahre waren die Knaben auf ländliche Schulen zu schicken, wo sie unter spartanischen Bedingungen ausgebildet wurden (Saint-Just war ein Bewunderer Spartas). Bis zum 11. Lebensjahr lernten sie Lesen, Schreiben und Schwimmen, dann hatten sie für 6 Jahre eine militärische Ausbildung zu durchlaufen. Dann stand für sie einige Jahr Militärdienst an, bevor sie in ein bürgerliches Leben eintreten konnten.
Vielen Dank! Das habe ich gesucht
Gibt es da eine bestimmte Rede oder sowas von ihm? Auf Wikipedia finde ich nichts xD
 
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Saint-Just war u.a. der Haupttheoretiker des revolutionären Erziehungsprogramms, das auf eine rigide staatliche Kontrolle der Erziehung abzielte und vor allem jede religiöse Erziehung aus den Schulen und Universitäten verbannen wollte. Ein etwas utopischer Grundsatz seines Programms war die obligatorische Ernährung von Kleinkindern durch die Mutterbrust (und nicht mit Flaschen o.ä.). Ab einem Alter von 5 Jahren waren die Knaben auf ländliche Schulen zu schicken, wo sie unter spartanischen Bedingungen ausgebildet wurden (Saint-Just war ein Bewunderer Spartas). Bis zum 11. Lebensjahr lernten sie Lesen, Schreiben und Schwimmen, dann hatten sie für 6 Jahre eine militärische Ausbildung zu durchlaufen. Danach stand für sie einige Jahre Militärdienst an, bevor sie in ein bürgerliches Leben eintreten konnten.
Prinzipiell ist es interessant, dass die massive Betonung des Militärischen in der schulische Ausbildung wie Du es schilderst große Parallelen mit dem Bildungssystem unter Napoléon wie es bspw. Reichardt in seinen "Vertraute Briefe aus Paris" beschreibt. Die negative Komponente strich schon Reichardt heraus, dass diese Art der Bildung einer Wirtschaftsmacht wie Frankreich und der Kultur keinesfalls Rechnung trug. Im Gegensatz dazu war für gewöhnlich ehedem und überhaupt in Europa die Bildung früher v.a. auf die Erlangung religiöser Kenntnisse ausgerichtet. Ich denke um diesen Gegensatz geht es wohl der Lehrerin. Aber was Du davon hältst, wie Du es bewertest, bleibt Dir dann überlassen.
Die zeitgenössische Diskussion spiegelt sich in sogenannten Erziehungsromanen und auch in Theaterstücken wie in Deutschland in "Der Hofmeister" von Lenz wider, welcher den Besuch der Schulen der Privaterziehung vorzieht.
 
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