CarnifexUltra
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Die oben zitierten Stellen sind aber trotzdem richtig.
Xenophons Zug der Zehntausend kommt in praktisch jeder Geschichtsdarstellung der Epoche vor.
Die Kyropädie ist dagegen eine idealisierte Herrscherdarstellung Kyros II. "der Große" und wurde zum Idealbild eines Königs für die Römer:
Ist also wirklich ganz beabsichtigt kein historiographisches Werk (wofür Xenophon ja besonders bekannt ist > Hellenika), und dennoch enthaltet es wertvolle Hinweise wie in den obigen Zitaten.
Kyrupädie 1.4.16 schrieb:Als Kyros ungefähr fünfzehn oder sechzehn Jahre alt war, hatte der Sohn des Assyrerkönigs, der gerade im Begriff war zu heiraten, den Wunsch, zu diesem Zeitpunkt selbst auf die Jagd zu gehen. Als er nun hörte, daß es im Grenzgebiet zwischen Assyrien und Medien viele Tiere gab, die wegen des Krieges nicht gejagt werden konnten, bekam er Lust, sich dorthin zu begeben.
Cyr. 1.5.2 [...] 3 schrieb:Nach einiger Zeit starb Astyages in Medien, und Kyaxares, Astyages' Sohn und Bruder von Kyros' Mutter, wurde König der Meder. Der Assyrerkönig hatte inzwischen ganz Syrien mit seiner zahlreichen Bevölkerung unterworfen und den König von Arabien von sich abhängig gemacht. Hyrkanien gehörte bereits zu seinem Herrschaftsbereich. Außerdem setzte er Baktrien unter starken Druck. Wenn er die Meder schwäche, so meinte er, könne er ohne weiteres alle Völker in der Umgebung Assyriens beherrschen. Denn offensichtlich stellten die Meder die stärkste Macht unter allen assyrischen Nachbarn dar.
[...](3)
Die einen schlossen bereits unter dem Eindruck dieser Feststellungen ein Bündnis mit dem König von Assyrien, die anderen wurden erst durch den Einsatz umfänglicher Geldmittel dazu gebracht, die dem Assyrerkönig in großer Menge zur Verfügung standen.
(Nach Rainer Nickel/Sammlung Tusculum S. 51 & 63, die relevanten Stellen sind in der großzügigen Vorschau von Google Books enthalten)
Historien 1.188.1 schrieb:Gegen den Sohn dieser Frau, der nach seinem Vater Labynetos hieß und König der Assyrer war, zog Kyros jetzt zu Felde. [...]
Man sieht also, daß Assyrien an Bedeutung ein Drittel Asiens bildet.
(Nach Josef Feix/Sammlung Tusculum S. 173/5 Google Books)
Xenophons Zug der Zehntausend kommt in praktisch jeder Geschichtsdarstellung der Epoche vor.
Die Kyropädie ist dagegen eine idealisierte Herrscherdarstellung Kyros II. "der Große" und wurde zum Idealbild eines Königs für die Römer:
Cicero Epistulse ad Quintum fratrem (Cic. ad Q. fr.) I 1 23 schrieb:Xenophons ,,Cyrus", vom Autor nicht der historischen Wahrheit entsprechend, sondern nach dem Idealbild eines gerechten Herrschers gestaltet, in welchem der Philosoph höchste Majestät mit außergewöhnlicher Leutseligkeit verbindet -- übrigens ein Buch, das unser Africanus mit gutem Grunde nie aus der Hand legte, weil in ihm alle Pflichten eines umsichtigen, maßvollen Fürsten aufgeführt werden. Wenn nun Cyrus, der doch niemals ins Privatleben zurücktreten sollte, diese Herrschertugenden so gepflegt hat, wie müssen dann erst diejenigen sie betätigen, denen ihr Amt übertragen ist mit der Maßgabe, es wieder abzugeben, und übertragen ist auf Grund von Gesetzen, unter deren Gebot sie zurückkehren müssen!
(Nach Helmut Kasten/Sammlung Tusculum, nicht in der Google-Vorschau, auch nicht bei Gottwein?)
Ist also wirklich ganz beabsichtigt kein historiographisches Werk (wofür Xenophon ja besonders bekannt ist > Hellenika), und dennoch enthaltet es wertvolle Hinweise wie in den obigen Zitaten.